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SSRQ SG III/4 143-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, by Sibylle Malamud

Citation: SSRQ SG III/4 143-1

License: CC BY-NC-SA

Auszug aus dem Urbar der Rechte und Einkünfte von Glarus in der Landvogtei Werdenberg

1581 May 1 – 1584 April 30.

Inhaltsverzeichnis:

S. 1f.: Besitzungen der Grafschaft

S. 2f.: Gerichtsordnung

S. 3: Pfründen, Wildbann

S. 4: Fischereirechte, Weihnachtsholz

S. 5: Fälle, Fasnachtshennen

S. 6: Weiher

S. 6f.: Fahr am Rhein

S. 8: Güter des Schlosses Werdenberg

S. 9: Heuwachs

S. 10: Güter im Ried

S. 11f.: Güter, die dem Weibel gegen einen jährlichen Zins überlassen wurden

S. 13: Weingärten des Schlosses

S. 14–17: Zehnten

S. 17f.: Zölle

S. 18: Steuern

S. 19f.: Mühlen

S. 20–22: Gülten an Schmalz, Käse und Ziger

  • Shelfmark: LAGL AG III.2401:037
  • Former shelfmark: LAGL I.3
  • Date of origin: 1581 May 1 – 1584 April 30 (Undatiert, verzeichnet höchstwahrscheinlich unter Johann Christoph Elmer, Werdenberger Landvogt 1581–1584 [siehe Notiz auf der Innenseite des Buchdeckels].)
  • Transmission: Original, Buch (136 Seiten beschrieben)
  • Substrate: Pergament
  • Format h × w (cm): 30.0 × 35.0
  • Language: German

  • Shelfmark: LAGL AG III.2401:038
  • Former shelfmark: LAGL I.3
  • Date of origin: 1581 May 1 – 1584 April 30
  • Transmission: Abschrift, Buch (206 Seiten beschrieben) mit Ledereinband
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 21.0 × 31.5
  • Language: German

  1. Zu den ältesten UrbarenTerm: der Grafschaft WerdenbergPlace: vgl. SSRQ SG III/4 75-1. Das erste Urbar aus der Zeit der Glarner Herrschaft stammt von 1543Date: 1543; es ist die erste detaillierte, systematische Aufzeichnung der Besitzansprüche und der Rechte von GlarusOrganisation: in Werdenberg und Wartau. Das ältere Urbar um 1510/17 diente dabei als Vorlage; so wurden die Herrschaftsrechte und das Verzeichnis der Schlossgüter zum Teil wörtlich übernommen. Die späteren Urbare orientieren sich in Aufbau und Inhalt stark am Urbar von 1543 (Schwendener 2000, S. 19). Das Urbar von 1543 wurde von Schwendener in seiner Lizentiatsarbeit ediert und kommentiert.

    Das hier edierte Urbar ist nicht datiert. Aufgrund des Eintrags auf der Innenseite des Buchdeckels ist es wohl unter Landvogt Johann Christoph ElmerPerson: entstanden, der von Mai 1581 bis Mai 1584 Landvogt in Werdenberg war (zur Datierung und zum Inhalt des Urbars vgl. auch Schwendener 2000, S. 19 sowie die Vorbemerkungen in SSRQ SG III/2.1, Nr. 178a). Das Urbar verzeichnet die Rechte und Besitzansprüche von GlarusOrganisation: in Werdenberg und WartauPlace: . Im ersten Teil sind die HerrschaftsrechteTerm: und EinkommenTerm: von WerdenbergPlace: verzeichnet und in einem zweiten Teil diejenigen der Herrschaft WartauPlace: . Das vorliegende Urbar lehnt sich stark an seinen Vorgänger aus dem Jahr 1543 an. Es enthält jedoch wichtige Neuerungen wie z. B. die GerichtsordnungTerm: oder die GüterTerm: des WeibelsTerm: . Die Rechts- und Besitzansprüche sind zudem ausführlicher dokumentiert als 1543. Ebenfalls neu ist die klare Gliederung der einzelnen Kapitel mit Titeln sowie des Verzeichnisses der LehenhöfeTerm: nach den Kirchspielen SevelenPlace: , BuchsPlace: und GrabsPlace: . Die Angaben wurden gegenüber 1543 aktualisiert. Im Unterschied zu 1543 fehlt jedoch bei den AlpenTerm: , ZehntenTerm: und ZöllenTerm: die Höhe der AbgabenTerm: (vgl. dazu ausführlich Schwendener 2000, S. 19–21).

  2. Der erste Teil des Urbars von 1639Date: 1639 (LAGL AG III.2401:039) über die Herrschaftsrechte, Schlossgüter, Zehnten, Zölle, Steuern und Gülten ist fast identisch mit dem Urbar von 1581Date: 1581. Es wurden jedoch einige Anpassungen und Ergänzungen vorgenommen. Das Urbar von 1639 ist bereits viel umfangreicher als 1581 und enthält zahlreiche Ergänzungen und Nachträge. Das Urbar von ca. 1735Date: 1735 (LAGL AG III.2401:042) ist praktisch eine Abschrift des Urbars von 1639, enthält jedoch ein paar wichtige Nachträge und Ergänzungen, die im vorliegenden Stück betreffend die Herrschaftsrechte wiedergegeben werden. Zu den Nachfolgern des Urbars um 1581 vgl. auch SSRQ SG III/4 229-1; SSRQ SG III/4 230-1; Schwendener 2000, S. 21–23 sowie die Vorbemerkungen zu SSRQ SG III/2.1, Nr. 178b.

  3. Über die Rechte von Glarus in der Herrschaft WartauPlace: im Urbar von 1581Date: 1581 vgl. SSRQ SG III/2.1, Nr. 178a.

  4. Über die AmtleuteTerm: von WerdenbergPlace: im Urbar von 1754Date: 1754 vgl. SSRQ SG III/4 230-1 und in der Herrschaft WartauPlace: SSRQ SG III/2.2, Nr. 329.

Edition Text


So volgent die herrligkeitten, gerëchtigkeitten unnd rëchtsamungen sampt
den gütteren, höfen, aller güllt, nutzung
unnd inkommen, so myn herren vonn
Glarus
Organisation:
inn der grafschafft WërdenbërgPlace: habenn

a
Erstlich das schloß WërdenbërgPlace: mit synem infangTerm: . b–Unnd Burg HaldenliPlace: .Addition inline in another hand–b

Ithem die schürTerm: mit sampt der kaiserenTerm: hinder dem grossen wyngarttenTerm: .

Ithem lannd unnd lüth, zwing unnd bënn, fhäl unnd gläß, herrligkeit unnd gwonnheitt,
[p. 2]Page breakfräfel unnd buͦssen, hochTerm: unnd nidere grichtTerm: , die mögent min herren von GlarusOrganisation: als herrenn
zuͦ WërdenbërgPlace: besetzen unnd entsetzen, wënn sy wellen, nach irem willen, wie das von alltter harkommen ist.
Term:


Grichts ordnungTerm:


Es söllennt myn herren jedes jarsRepeated duration: 1 year inn irem costen sëchs tagDuration: 6 days dem ganntzen lannd grichtTerm: haltten,
dryg tagDuration: 3 days zuͦ meygenDate: May unnd dryg tagDuration: 3 days zu herpstDuration: fall. Sind sibenAmount: 7 rëchtsprëcherTerm: , eß trëffe an eer
ald guͦt. Unnd gënnd min herren den amptslüthenTerm: unnd rëchtsprëchern jedem eins
tags für malTerm: unnd belonungTerm: (wann der altt mißbruch abgestelt) dryg guͦt batzenCurrency: 3 batzen .
Term: Term: Term:

Eß söllennt ouch die rëchtsprëcher der urtheilen (wie etliche zythar gebrucht) dthein verdannckTerm: nëmmen,
sonnder die uff clag unnd anntwurt uff der statt ußsprëchen, eß wëre dann, das sy harinn miner herren rathsTerm: bëgeren möchten, so sy inn einer sach bestricktTerm: wërend. Das söllennt unnd mögent sy thun inn vierzëchen tagenDuration: 14 days unnd ouch nit wytter unnd lënger ufziechen. c–NBAbbreviation: Rechte appellazTerm: Addition below the line in another hand–c Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 3: Da aber ein urteil gfellt wird vom gricht, mag derselben bschwerliche teill da
danen vorr einen hrnAbbreviation landvogt appellierenTerm: . Da auch volgendts daselbsten denen widerumb
der beschwerte zum appellaz ußspruch mit seiner gegenwartt für mein gnedig herren unnd weiter nicht kommen.
d

Ithem so söllennt sy mit den koufften grichtenTerm: den alltten bruch haltten unnd glychen costen nëmmen,
eß trëffe an eer ald guͦt. e–NBAbbreviation: Wan in 3 oder mehr gricht solend sy bloß j grichtscostenTerm: nemmen aanno 1635Date of origin: 1.1.1635 – 31.12.1635 gemacht.Addition below the line in another hand–e Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 3: Unnd da der grichtenTerm:
zwey old drüw uf ein tag vor fiellend, sollend die richterTerm: nach inhallt jüngster
taxierungTerm: im ordnung büechlyTerm: 1 (so bscheid enlich ist) har fahren.Term:
f
[p. 3]Page break
Es mögent ouch weder inn stattTerm: noch lanndTerm: noch inn der ganntzen herrschafft WërdenbërgPlace: on
miner herren wüssen unnd willen dthein gmeindTerm: , rathTerm: noch ützith zu setzenTerm: unnd entsetzennTerm:
habenn.
Term: Term: Term:


PfruͦndenTerm: zuverlychen


Ithem mit der herrlicheit die pfruͦnden zuverlychen mit nammen die pfarrTerm: zu GrapßPlace: unnd
die fruͤmäßpfruͦndTerm: dasëlbst. Die pfruͦnd der cappellTerm: zu HugenbuͤlPlace: , die pfarr zu BuuchßPlace:
unnd die pfarr zu SefalenPlace: .
Term:


WilldtbannTerm:

Term:
Ithem all wildtbennTerm: , seiegs clein unnd grosses, nützith ußgenommen.

All fäderspilTerm: unnd voglenTerm: , wie min herren die frygen mögen an den buͦssenTerm: , das mögenn
unnd hannd sy zethuͦn.
[p. 4]Page break


VischentzenTerm:

Term:
Die vischentzenTerm: inn der ganntzen grafschafft sind miner herren von GlarusOrganisation: als der herrenn
zu WërdenbërgPlace: . Inn allen bächenTerm: unnd im ganntzen RynPlace: , so wytt die grafschafft gadt, gedarff
niemand weder ënnet noch hie disenthalb one miner herren erloubung vischen ouch inn
allen wassern. Unnd so min herren ald ire lanndtvögt anstatt iren das
vachTerm: am herpstTerm: im RynPlace: schlachen wellen, so sol die ganntz lanndtschafft die pfälTerm: ,
beertTerm: unnd das holtzTerm: , so darzu gehört, houwen, spitzen, beschnyden unnd schlachen unnd alle
wërck daran thuͦn, so darzu gehörent. Unnd git inen ein herr zu mittagTerm: zu ässenTerm: unnd
zu nachtTerm: , wann sy heim gond, einem ein hoffbrottTerm: Term: .


Wienacht holtzTerm:

Term:
Es söllennt alle die, so inn der grafschafft WërdenbërgPlace: sitzent, hindersëssenTerm: oder eigenlüthTerm: (ußgenommen die inn der stattTerm: ) je zwenAmount: 2 ein fuͦder holtzVolume: 1 cartload wood uff wienachtDate: 25. December (period) inn den schloßhofTerm: bringen
unnd einer allein ein redigTerm: holtz, genëmpt wienachtholtz, unnd git man eim ein hofbrottTerm: . g–P SPost scriptum:
Doch ob landtlüth
oder hindersessen
dabey werend, die
selben nit begriffen,
dan si es ouch zfüren
schuldig.
Addition on the left margin in another hand
–g Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 7: Zu wüßen ist hiemit, dz diser articul ist erleüteret worden krafft der ußburgeren sigel und brieffen, so sy deßwegen bey handen habend etcAbbreviation, das sy kein wyenacht holtzTerm: zuführen schuldig sind.h2
[p. 5]Page break


FaͤlTerm:

Term: Term: Term:
Ithem so fallent die faͤlTerm: , so bald einer stirbt inn der grafschafft, der eigen Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 6: oder haußheblicher byseßTerm: unnd nit ein burgerTerm: zu WerdenbergPlace: iist, der ist das best
houpt
Term:
schuldig zu gëben, das er hinder im verlaßt. Unnd wo einer nit vychTerm: hatt,
so sol er nüdtesterminder ein fhal gëben, als gwonnlich unnd von altter kommen ist.

Die burgerTerm: Organisation: gëbent dthein fhal, wie von alltter har kommen ist. j–Nota burgerrechtTerm: verzeichnen.Addition inline in another hand–j Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 6: Wann auch fürohin ein burger sich verhüratete unnd in der stattTerm: hochzeitTerm: , auch bloß ein nachtTerm: elicher byschlafTerm: in der statt muhrenTerm: an dem
hochzeit hielte unnd volgendts uß der statt zuge, so hat selbiger sein
gehabt burgerrechtTerm: verzogen unnd ist landtmanTerm: . Darumb er unnd
seine nachkommen fürbaßhin landtliche pflicht, fähl und gläß zgeben
schuldig, laut eineß steürbriefßTerm: 3, so burger unnd landtleüth
ußgebracht unnd die landtleüth by handen habend.
k

Eß sol ouch dthein hindersäßTerm: sich inn der grafschafft hußheblichTerm: setzen ald das zethun zuglassenn
wërden, der ein nachjagendenTerm: herren habe, sonnder sölle sich ein jeder gëgen synem frömbden
herren
Term:
zuvor abkouffenTerm: unnd ledig machen, wann sy minen herren den fhal ouch söllenn
schuldig syn. l–Und da einer mit obrigkeitlichem gohnst alß ein hinderses wohnte, ist er den fahl zgeben
schuldig.
Addition below the line in another hand
–l


Faßnacht hünerTerm:

Term:
Item eß sol ouch ein jetlicher manTerm: oder hindersëßTerm: (ußgenommen die burger) alle jarRepeated duration: 1 year
von einer jeden hußröüchiTerm: ein faßnacht hennenTerm: gëben zu gwonnlicher zyth.
[p. 6]Page break


WygerTerm:

Term:
Item der wygerTerm: bi der stattTerm: gehört ouch mynen herren unnd muß die ganntz lanndtschafft
inn statt unnd lannd das m–wuͦrTerm: an demsëlben wyger behebenText variant in SSRQ-SG-III_4-229-1, S. 87: damm darbey bheben und erhalten und aufhan–m, wann min herren inen das
gebüttent one allen iren costen unnd schaden. n–Erlen TschachenPlace: Addition below the line in another hand–n Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 10:
Es gehordt meinen gnedigen herren auch zue der Erlen TschachenPlace: hinder
dem wygerTerm: für ein banTerm: zu ihrem schloßbrunenTerm: notwendigen tüchlenTerm: ,
dan die gmein BuchßOrganisation: solcheß landtshaubtmanTerm: FelltmannPerson: zue der zeit,
alß er landvogt gwesen, in meiner hern nammen befryget unnd
gschenkt habend.
Zue wüßen, daß ein ersame gmein zu BuchßOrganisation: obstender articul
in alweg in seinen crefften bestehn lasendt, allein wan holtzTerm:
ufwachsen thete, so nit tugentlich were, zue düehlenTerm:
und ein gmein selbiges hauwen welte, sole solches nit
anderst alß mit erlaubnuß eines hAbbreviation landvogts
thuen. Die streüwiTerm: mögendt sy mäyenTerm: wie von
altem haro.
o


FaarTerm: am RhynPlace:

Term:
Ithem die frygen mannleehenTerm: , das faarTerm: am RhynPlace: , das faar zu BënndernPlace: mit syner gerëchtigkeit, die gehörend ouch minen herren zu als herren der grafschafft, welche einem herrenText variant in SSRQ-SG-III_4-229-1, S. 94: landtvogtp zu WërdenbërgPlace: müssen gespannenTerm: syn unnd sonnst niemandts annderem. Unnd sol
ein herr (wann eß die notturfft ervordert) allen züg zu einem schiffTerm: an die schifflenndiTerm: ferckenTerm: unnd darthun lassen. Das hatt die gestalt:
Term: Term: Term: Erstlich müssen min herren
das holtzTerm: darzu lassen fellen im waldTerm: inn irem costen. Deßglychen das grausen holtzTerm: ouch darthuͦn.
Dann söllent unnd müssent die lanndtlüthTerm: zu GrapßPlace: Organisation: unnd am GrapßerbergPlace: Organisation: das holtz zum
bodenTerm: zuher thuͦn mit nammen an die sagenTerm: fercken unnd anntwurtten unnd, so es gesaget, an
den RhynPlace: . Doch söllennt die ferrenTerm: , so das faarTerm: inn hannden haben, das inn irem costen lassen
sagen. Unnd die von BuuchßOrganisation: unnd von SevalenOrganisation: söllenn und müssen die
sythenTerm: unnd riemenTerm: zuherthuͦn unnd fercken ouch also wie die oberen den bodenTerm: . Unnd die
von Buuchß
Organisation:
sind aber sonnderbar schuldig, die pangenTerm: zuher zethun. Unnd söllennt die an
PaloolßPlace:
Organisation:
das holtz im wald ufmachen unnd beschnyden. Die inn StuudenPlace: Organisation: sind schuldig,
ein eichliTerm: zu den naglenTerm: ze fellen. Unnd sind die burgerTerm: zu dem schiffTerm: nützith zethun schuldig.
Unnd wann man ein nüw schiff machet, so söllennt die von SchanPlace: Organisation: das alt schiff nemmen und
minen herren dafür gëben dryßig schilling pfenningCurrency: 30 shillings , wie dann von altter harkommen
ist.4
[p. 7]Page breakTerm:
Diß fry mannleehenTerm: sol sich zwenntzig jarenDuration: 20 years umb widerumb empfachen unnd vereerschatzen,
wie dann die leehenTerm: unnd schifflüthTerm: , brieff unnd sigel darumb habent ir pflicht wysennde. Und
ist uff mëntag, den 25.ten augusti, deß 1567gisten jarsDate of origin: 25.8.1567 widerumb verleechnet unnd
vereerschatzet unnd viertzig gut guldiCurrency: 40 guilders zu eerschatzTerm: gëben worden.

Ithem eß söllennt die heeren einem lanndtweibelTerm: zu WërdenbërgPlace: alwëgen ein guldiCurrency: 1 guilder gëben, so er
inen das ze machen verkündt unnd ußrüfft.

Ithem das faarTerm: gipt jërlichRepeated duration: 1 year minen herren uff MartinPerson: iDate: 11. November (period) zëchen schilling pfenningCurrency: 10 shillings vermög irs
leehenbrieffe.Text variant in SSRQ-SG-III_4-229-1, S. 94: jetziger währung 8 bzCurrency: 8 batzen xr 3Currency: 3 kreutzer qTerm:
[p. 8]Page break


Die gütterTerm: zu dem schloßTerm: WërdenbërgPlace:
gehörig sampt den tagwaTerm: ,5 die man darzu zethuͦn schuldig, so
min herren irem lanndtvogt umb ein zinß zebruchen unnd
zenutzen lassenn


Erstlich ein guͦt, zwüschennt BuuchßPlace: unnd GrapßPlace: gelëgen, heißt der Ober GrabenPlace: , darinn
die schürTerm: stadt, unnd sind das die tagwaTerm: , so man darzu thuͦn muß:Term: Term: Term:

Ithem die von SevalenOrganisation: , die von Sannt UͦlrichOrganisation: unnd die von RëfißOrganisation: , die söllennt das vorhöwTerm: mäygenTerm: ,
unnd die von BuuchßOrganisation: das hoüwenTerm: . Unnd das aͤmptTerm: söllennt die von BuuchßOrganisation: maͤyen unnd die
von Sevalen
Organisation:
, die von Sannt UͦlrichOrganisation: unnd die von RäfißOrganisation: , die söllennt das hoüwen, doch sol man
inen zu ëssenTerm: gëben, zu mittagTerm: unnd zu abentTerm: . Unnd wann sy heim gend, eim ein hoffbrotTerm: .

Aber ein guͦt ligt unnden am stettliTerm: WërdenbërgPlace: , heißt der Under GrabenPlace: , stoßt ein syth an
die lanndtstraßTerm: gëgen dem RhynPlace: , annder syth an Pali SchwartzPerson: en gut, dritt syth an Uli ForerPerson: s guͦt, vierdt syth an myner herren StröwimadPlace: . Unnd sind diß die tagwa, so darzu gehörent:
Ithem die von OberdorffPlace: Organisation: zu GrapßPlace: söllennt das vorhöwTerm: abmaͤyenTerm: unnd die von dem Underm
dorff
Place:
Organisation:
zu GrapßPlace: das annder jar, eß sygent eigenlüthTerm: oder hindersäßenTerm: , unnd das aͤmptTerm: söllent
die SpitzOrganisation: en unnd die inn StuudenPlace: Organisation: , die inn der RüthiPlace: Organisation: unnd die an PaloolßPlace: Organisation: abmaͤyen, sy sygennt hindersëßen oder eigenlüth. Ob aber inn dem dorffTerm: wërend, die nit maͤyen könndten,
als wittwenTerm: unnd weisenTerm: , söllich volchTerm: söllennt das vorhöwTerm: hoüwen unnd das ämptTerm: , wann
man inen das gepüt unnd sol man inen zu ässenTerm: gëben, wie vor stat.
[p. 9]Page break


HöwwachsTerm:


Ithem der krießgardtenTerm: mit sampt dem kruttgarttenTerm: , hinder dem schloß glëgen, stoßt zu drygen sythen an die gassenTerm: unnd an GrapsPlace: er allmëndTerm: unnd zum vierten an Adam MunttaschynerPerson: s guͦt. Den söllent die an PaloolßPlace: Organisation: maͤyen unnd sol man inen zu ässen gen unnd, wann
sy heim gond, eim ein hoffbrottTerm: .Term:

Ithem das ußglënndTerm: das höwgewächßTerm: im grossen wyngarttenTerm: . r–Nota BuchserbergPlace: erAddition inline in another hand–r

Ithem der höwwachs im wyngartten PlattnerPlace: . s–Ist verkaufft.Addition inline in another hand–s

Ithem siben mittmal ackerArea: 7 mannmad field im QuaderPlace: gelëgen, stoßent ein syth an GrapsPlace: er allmënd, an die
gaß unnd an Michel HilttisPerson: gut, annder syth an Hanns LippunerPerson: s gut, drittsyth an die ufgënden
acker an die fürhoͤüpterTerm: unnd zum vierdten an Rudolff LippunerPerson: s guͦt.

Aber ein ägerdtenTerm: im QuaderPlace: gelëgen, stoßt ufwërt an Hanns LippunerPerson: s guͦt, niderwërt an
Hanns TischhuserPerson: guͦt unnd an die fürhoüpterTerm: unnd ußwërt an Fridli PfifinerPerson: s guͦt unnd an
die ufgënnden ackerTerm: unnd inwërt an Hanns LippunerPerson: s unnd der pfruͦndTerm: zu GrapßPlace: guͦt.
[p. 10]Page break
Ithem ein guͦt SchilenschwënndiPlace: , genant der Groß RoßhagPlace: , ligt am Grapser BergPlace: , stoßt
an Kleinen RoßhagPlace: , der dem weibelTerm: gelassen wirt, unnd an zweygen sythen an GrapsPlace: er
almënd.


Uff dem riethTerm:


Ithem ein wisen uff Buuchser WisenPlace: gelëgen, die Groß WißPlace: genant, sind zwölf mannmadArea: 12 mannmad meadow ,
stoßt an ReynPlace: , annder syth mitten inn ein tholenTerm: , dritt syth aber mitten inn ein tholenn.
Die sollennt die von GrapßPlace: Organisation: im dorffTerm: maͤyenTerm: unnd haruf füren ye zwen, die ochßenTerm: hand, ein
fuderTerm: fhuͤren, so man inen das gebüt. Unnd denen, so maͤyen, git man zu ässen zu morgenn
unnd zu imbißTerm: unnd eim ein brottTerm: . Welche mäderTerm: , die minen herren mägiend die wisen
unnd das beschicht unnd abgemaͤygt hannd, die mögent dann inen sëlbs ouch maͤygen unnd sonnst
niemand uff den tag. Unnd welcher das übersicht, der ist minen herren verfallen von jeder
maden ein halb viertel saltzVolume: 0.5 quarter salt unnd den gemëldten mädern das madgeschirTerm: .Term:

Von disen stucken allen gipt ein lanndtvogtTerm: minen herren jërlichRepeated duration: 1 year vier unnd zwënntzig guͦt
guldin
Currency: 24 guilders
. t–Nota wingert und BurghaldenPlace: Addition below the line in another hand–t
[p. 11]Page break


Dise nachvolgende gütterTerm: wërdent dem
weybelTerm: glassen umb ein jërlichenRepeated duration: 1 year zinß, gehörend sonnst ouch zum
schloßTerm: unnd mögents min herren wider darzu züchen, wann sy
wellennt

Term: Term: Term:
Ithem ein guͦt bi dem Unnderen GrabenPlace: , so zum schloßTerm: gehört, genampt das StröwimadPlace: ,
stoßt ufwërt an Geörg MaderPerson: s guͦt unnd an Joß BessererPerson: s khinden guͦt, gëgen dem RynPlace:
an die lanndtstraßTerm: , an einer sythen aber an miner herren guͦt. Söllent die SpitzOrganisation: en unnd die inn StuudenPlace: Organisation: unnd die inn der RüthiPlace: Organisation: gsëßen unnd die an PaloolßPlace: Organisation: , sy sygent eigenlüthTerm: oder hinderseßenTerm: , das vorhöwTerm: abmaͤyen unnd das StröwimadPlace: ouch mägenTerm: unnd sol
man inen zu ässenTerm: gëben, wie obstat.

Aber ein stuck riett unnden am StröwimadPlace: gelëgen, daran stossende unnd gëgen dem RynPlace:
an die lanndtstraßTerm: unnd an zweigen sythen an Marx PfifinersPerson: guͦt.

Aber ein gut genampt Uff dem RiettPlace: sind vier manmadArea: 4 mannmad land , so man nëmpt das Wytt RiettPlace: , das
söllennt die am GrapserbergPlace: , sy sygent lanndtlüth, hindersëßen oder eigenlüth, mäyen unnd
höuwen, doch sol man inen zu ässen gëben.

Ithem ein mannmad wisenArea: 1 mannmad meadow uff Buuchßer WisenPlace: , genant das Ochßner WißliPlace: , stoßt syth an
die ArgPlace: , annder syth an weibel MaderPerson: s gut, dritt syth an Thomma SchmidtPerson: s guͦt. Das
söllennt die von GrapßPlace: Organisation: ouch maͤyen, hoüwen unnd fhuͤren wie von altterhar wie die Groß
Wisen
Place:
.
[p. 12]Page break
Ithem ein güttli, der Klein RoßhagPlace: genant, ligt am GrapßerbergPlace: , stoßt an SchilenschwënndiPlace: ,
den Grossen RoßhagPlace: , der zum schloß gehört, annder syth an GrapsPlace: er allmënd unnd zum dritten an Hanns ThüriPerson: ß wybsTerm: guͦt.

Von disen stucken allen gibt der weibelTerm: jërlichRepeated duration: 1 year fünff gut guldinCurrency: 5 guilders .
[p. 13]Page break


WyngärttenTerm: , so zu dem schloßTerm: gehörennt

Term: Term:
Ithem ein wyngarttenTerm: , heißt der Groß WyngarttenPlace: , zu nëchst bi dem schloß gelëgen, stoßt ein
syth an die rinckmurTerm: , sonnst an GrapsPlace: er allmëndTerm: . Da söllennt die ab dem Buuchßer BergPlace: Organisation: bogenTerm: inn den benëmpten wyngartten bringen wie von alltterhar unnd sol man
jedem ein brottTerm: gen. Ouch söllennt die ab dem Buuchser BergPlace: Organisation: den wyngartten, namlich
das ußiglënndTerm: , im jar zwürent das höwTerm: unnd das aͤmptTerm: maͤyen, wann ein herr inen das
gepüt, unnd gipt man denen, so maͤyent, zwei mal unnd znacht jedem ein brottTerm: .

Die an PaloolßPlace: Organisation: inn GrapsPlace: er kilchspil sitzennt söllennt jeder ein tag stickelhöltzerTerm: houwenn
unnd sol man inen alsdann ein knechtTerm: schicken, der inen käßTerm: unnd brottTerm: bringe. Unnd wann
dann die gehouwen wërden, söllennt die, so inn GrapsPlace: er kilchspil sitzent, die stickelhöltzer fhuͤren
unnd anntwurtten gen WërdenbërgPlace: inn torckelTerm: an sannt MarttinPerson: s tagDate: 11. November (period), ußgenommenn
die burgerTerm: . Unnd so sy die bringen, sol man jedem ein brottTerm: gen, wie von altterhar kommenn
ist.

Aber ein kleins wyngärtliTerm: , im stettliTerm: bi dem schloßTerm: , da sind die tagwaTerm: , wie obstat, ouch darzu schuldig.

Ithem ein wyngarttenTerm: , zum AlttendorffPlace: gelëgen, den nëmpt man PlattnerPlace: , den söllent min
herren sëlbs lassen verwëßen inn ir costung, wie sy vermeinent, deß am besten zu geniessen. u–Ist verkaufftAddition below the line in another hand–u.
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ZeehendenTerm: inn der grafschafft WërdenbergPlace: Term:


WynzëëhendenTerm:

Term:
WynzeehenndenTerm: inn der ganntzen grafschafft WërdenbërgPlace: ist ouch miner herren, doch
der wyngartTerm: zu HugenbuͤlPlace: , so der pfruͦndTerm: ist, unnd das wyngärtli, so der predicanntTerm: zu BuuchßPlace:
hatt, unnd ouch das wyngärtli, so der predicant zu SevalenPlace: hatt, die gënd dthein zeehenndennTerm:
unnd der ZwickiOrganisation: wyngartt gibt ouch dthein zeehenden. NBAbbreviationAddition below the line in another handv


ZeehendenTerm: kleinTerm: unnd großTerm:

Term: Term:
Ithem so ist man ouch minen herren schuldig inn der ganntzen grafschafft klein unnd groß
zeehenndenTerm: als weissen, korn, haber, gërsten, bona, fënnch, rëben, hanff, flachß, opß,
nuß etcAbbreviation. w–Nota 18 ₰Currency: 18 pennies Addition below the line in another hand–w

Der zeehennden zu GrapßPlace: inn der äbni.
[p. 15]Page break
Der zeehenden am Grapser BergPlace: .

Eß ist ouch aller zeehenden, so der pfrundTerm: zu GrapßPlace: zugehört, minen herren zugehörig, ußgenommen der kalber zeehenndenTerm: ist noch der pfruͦnd. Unnd hatt man der pfruͦnd anstatt
dises zeehenndens gëben unnd zugestelt nün guldinCurrency: 9 guilders jërlichRepeated duration: 1 yearß zinses an vier gültbriefenn.

Der zeehennden an PaloolßPlace: .

Der zeehennden inn der RüthiPlace: unnd zu MunttaschynPlace: .

Der BuuchsPlace: er zeehennden inn der aͤbniTerm: , deß gehörent zwen theil minen herren und der
dritteil dem predicanndtenTerm: . Unnd uß miner herren theil gehörend dry schöffel weissenVolume: 3 bushels wheat
ouch dem predicandten zu BuuchßPlace: . Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 20: Die dri schöffel gibt man nit mehr, dan der predicant von 6 mitmelTerm: zechenden darfür hat.x NBAbbreviationAddition below the line in another handy

Der zeehennden am BuuchserbergPlace: sind ouch zwen theil miner herren und der drittel deß
predicandten zu BuuchßPlace: . NBAbbreviationAddition below the line in another handz
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Den SevalerPlace: zeehennden gibt man inn bërg unnd thalTerm: überal, ouch wie hie obgeschriben. Unnd was für zeehenden von altterhar dem pfarerTerm: gehört, das diennet
nit hieher, sonnder dem pfarrer.

Der RëfißPlace: er zeehennden.


Kalber zeehendenTerm:


Ithem ein jeder inn der grafschafft überal ist schuldig den kalber zeehenndenTerm: , ußgenommen die burgerTerm: unnd die inn BuuchsPlace: er kilchspil sitzent, gehört dem priesterTerm: . Doch von den
gottshußlüthenTerm: , so inn BuuchsPlace: er kilchspil sitzent, da gehört minen herren der dritteil vom
kalberzeehenden, dafür gipt der predicant minen herren jërlichRepeated duration: 1 year zwölf maß schmaltzVolume: 12 mass lard
unnd nimpt er den zeehenden gar. Unnd git man von jetlichem kalb, so
sy ziechen, ein maß schmaltzVolume: 1 mass lard . Von disem zeehenden gëbent min herren jërlichRepeated duration: 1 yearenn
dem predicandten zu SevalenPlace: sëchs unnd dryßig maß schmaltzVolume: 36 mass lard und dem predicanten
zu GrapßPlace: zwo unnd dryßig maßVolume: 32 mass lard unnd dem schryberTerm: sechß maßVolume: 6 mass lard .
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Junger zeehendenTerm:

Term:
So gibt ouch die ganntz grafschafft junger zeehendenTerm: . Da gipt man von eim jeden jungen
füliTerm: sëchß pfënningCurrency: 6 pennies , von eim lammTerm: zwen pfënningCurrency: 2 pennies unnd von eim gitziTerm: ein pfënningCurrency: 1 penny und
gehört der junger zeehenden zu BuuchßPlace: der pfruͦndTerm: unnd nit minen herren.


ZöllTerm: inn der grafschafft6

Term: Term: aa–
Der zoll an sannt GeörgPerson: enDate: 25. April märckt.

Der zoll zu sannt UͦlrichPerson: Date: 4. July.

Der zoll an sannt MeritzPerson: enDate: 22. September märcktTerm: .

Der zoll zu sannt Simon unnd JudæOrganisation: Date: 28. October.
[p. 18]Page break
Der zoll zu sannt MarttinPerson: s tagDate: 11. November.

Der zoll sannt VallentinPerson: sDate: 14. February mërcktTerm: .

Der zoll sannt FridliPerson: nsDate: 6. March mërckt. ab–Wie auch alle zöhl ansonst gwonlichen jar-Term: und wochenmercktenTerm: .Addition below the line in another hand–ab
Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 23: Ittem so gehörend meinen gAbbreviation herren von allen jarmerckten
in der graffschaft alda all vierzechen tag jarmercktTerm: gehalten
wirt, die zöl unnd ziecht solche ein leüfferTerm: in. So dann gehört meinen gAbbreviation hern auch ir theyl deß weggeltßTerm: zue
BuchßPlace: laut zohlTerm: - unnd meiner hern ordnung büechlißTerm: 7 etcAbbreviation
.Term:
–aa


Die stüürTerm:

Term: Term:
Ithem die burgerstüürTerm: bringt acht unnd dryßig pfund pfënningCurrency: 38 lb jërlichRepeated duration: 1 year uff eines sant
MarttinPerson: s tag
Date: 11. November (period)
fallennde, daran gat ab acht schilling pfënningCurrency: 8 shillings von der stüür, die zücht ein
stattknechtTerm: in. Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 24: Hingegen gebend mein gAbbreviation hern inen auch
von der steür jerlich acht schilling pfenig.
ac

Ithem die lanndtstürTerm: ist jërlichRepeated duration: 1 year einhundert sibenzig unnd ein pfund pfënningCurrency: 171 lb uff sant
MarttinPerson: s tag
Date: 11. November (period)
fallende, zücht ein weybelTerm: in. ad–NBAbbreviation ist gewachsen unnd gibt die stür zu GrabßPlace: 102 Currency: 102 guilders , SevalenPlace: 51 Currency: 51 guilders 3½ bzCurrency: 3.5 batzen ,
BuchßPlace: 51 Currency: 51 guilders 3½ bzCurrency: 3.5 batzen , so die stürvögtTerm: fürohin inziechend, und ghört diß meinen
herren über der stürvögten belonungTerm: .
Addition below the line in another hand
–ad
[p. 19]Page break


MüllinenTerm: inn der grafschafft
unnd was sy zinßTerm: gëben uff MartiniPerson: Date: 11. November (period)

Term:
Ithem die müliTerm: bi der statt, so Hanns ForerPerson: innhatt unnd besitzt, gipt minen herren järlichßRepeated duration: 1 year
zinses zwei pfund pfënningCurrency: 2 lb unnd dritthalben schilling pfënningCurrency: 3.5 shillings . Unnd was vornacher mer
druf gestannden, das ist abglößt.

Ithem die ober müliPlace: zu GrapßPlace: gipt minen herren jërlichRepeated duration: 1 year dryzëchen schöffel weissennVolume: 13 bushels wheat
unnd wo die besitzer der müliTerm: disen zinß uff MartiniPerson: Date: 11. November (period) nit ußrichtint, so mögent min
herren die zinßfellig zu iren eigen züchen, wie das von altter harkommen ist, darumb ist
ein brieff.

Ithem die Unnder MüliPlace: zu GrapßPlace: gipt minen herren jërlichRepeated duration: 1 year acht schöffel weißenVolume: 8 bushels wheat uff
MartiniPerson:
Date: 11. November (period)
. Unnd wo die innhaber hieran uff zyth unnd inn der wyß, wie gesagt, sümig wurden, so habennt min herren ir gerëchtigkeit darzu, wie obstat, umb die Vorder MüliPlace: . Und
wedere müli hievor nit zinsete, so habennt min herren gwalt luth deß leehenbrieffsTerm: ,
beid mülinen zu ziechen.

Ithem die müliTerm: zum AlttendorffPlace: git jërlichRepeated duration: 1 year zëchenthalben schöffel weissenVolume: 10.5 bushels wheat luth eines
brieffs.
Term:
Mer ein pfund pfënningCurrency: 1 lb von der sagenTerm: , blüwiTerm: unnd stampffTerm: , vermög deß leehenbrieffs. NBAbbreviationAddition below the line in another handae
[p. 20]Page break
Ithem die müliTerm: am Sevaler BërgPlace: git jërlichRepeated duration: 1 yearß zinses drü viertel weißenVolume: 3 quarters wheat uff sannt
MarttinPerson: s tag
Date: 11. November (period)
. Wo sy aber den zinß nit richtint, wie geseit, so habent min herren ir gerechtigkeit darzu wie von altter har.


JërlichRepeated duration: 1 yeare güllttTerm: an schmaltzTerm: , käßTerm: unnd zigerTerm:

Term: Term:
AlppenTerm: gelëgen inn der ganntzen grafschafft WërdenbërgPlace: , die gënd jërlichRepeated duration: 1 year uß jetlichem
sënndtenTerm: ein loubmalTerm: , das ist ein mal milchTerm: Undefined measure/weight: 1 mal milk , was man druß machet. Unnd sind
das alppen:8af– NBAbbreviation Meyen auchAddition below the line in another hand–af


GrapßPlace: er kilchspil

Term: Term:
Ithem die alpp GamßPlace: .

Die alpp NüwenPlace: .
[p. 21]Page break
Die alpp SchlewitzPlace: .

Die alpp inn der LannckenPlace: .

Die allpp SisytzPlace: .

Die alpp GamppernyPlace: unnd der KeerPlace: .

Die alpp VillspuußPlace: 9 unnd NawasPlace: .


Im BuuchsPlace: er unnd SevalerPlace: kilchspil


Die allpp MalbuunPlace: .
[p. 22]Page break
Die allpp Martschuͤl zun BächenPlace: gibt über das loubmalTerm: minen herren järlichRepeated duration: 1 years zinses
zu gwonnlicher zyth vier große viertel schmaltzVolume: 4 quarters lard und sëchß unnd dryßig wërd käßUndefined measure/weight: 36 loaves cheese . Das
söllennt die von BuuchßPlace: Organisation: uff das schloßTerm: anntwurtten on miner herren costen und schaden.

Die alpp FarenbodenPlace: gibt über das loubmal drü große viertel schmaltzVolume: 3 quarters lard jërlichßRepeated duration: 1 year zinses.

Die allpp Martschuͤl am Altten SäßPlace: sonnd die sënndten darinn jërlichRepeated duration: 1 year siben mal milchTerm: Undefined measure/weight: 7 mal milk für
loubmal unnd zinß. Unnd ist man inen schuldig dargegen von einem jeden käß ein halb maß
saltz
Volume: 0.5 mass salt
unnd jedem knëchtTerm: nünAmount: 9 hoffbrottTerm: .

Die alpp ArinPlace: gibt über das loubmalTerm: acht unnd dryßig maß schmaltzVolume: 38 mass lard unnd zëchenAmount: 10 käßTerm: jërlichßRepeated duration: 1 year
zinses.

Ithem die ganntz grafschafft WërdenbërgPlace: überal gibt das loubmalTerm: jërlichRepeated duration: 1 year im meygenTerm: , eß
syge inn bërg oder inn thalTerm: , schmaltzTerm: unnd käßTerm: , als vil einer eins mals uß milchTerm: machet.

MonntaschynPlace: , der hof inn GraßerCorrected: GrabßPlace: erag kilchspil gelëgen, git jërlichRepeated duration: 1 year sëchßzëchen maß schmaltzVolume: 16 mass lard . [...]Editorially irrelevant 10
|Page break
ah

Notes

  1. Addition below the line in a later hand: Erstens.
  2. Addition inline in another hand.
  3. Addition below the line in another hand.
  4. Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 3: Da aber ein urteil gfellt wird vom gricht, mag derselben bschwerliche teill da
    danen vorr einen hrnAbbreviation landvogt appellierenTerm: . Da auch volgendts daselbsten denen widerumb
    der beschwerte zum appellaz ußspruch mit seiner gegenwartt für mein gnedig herren unnd weiter nicht kommen.
  5. Addition below the line in another hand.
  6. Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 3: Unnd da der grichtenTerm:
    zwey old drüw uf ein tag vor fiellend, sollend die richterTerm: nach inhallt jüngster
    taxierungTerm: im ordnung büechlyTerm: 1 (so bscheid enlich ist) har fahren.Term: .
  7. Addition on the left margin in another hand.
  8. Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 7: Zu wüßen ist hiemit, dz diser articul ist erleüteret worden krafft der ußburgeren sigel und brieffen, so sy deßwegen bey handen habend etcAbbreviation, das sy kein wyenacht holtzTerm: zuführen schuldig sind.
  9. Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 6: oder haußheblicher byseßTerm: unnd nit ein burgerTerm: zu WerdenbergPlace: .
  10. Addition inline in another hand.
  11. Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 6: Wann auch fürohin ein burger sich verhüratete unnd in der stattTerm: hochzeitTerm: , auch bloß ein nachtTerm: elicher byschlafTerm: in der statt muhrenTerm: an dem
    hochzeit hielte unnd volgendts uß der statt zuge, so hat selbiger sein
    gehabt burgerrechtTerm: verzogen unnd ist landtmanTerm: . Darumb er unnd
    seine nachkommen fürbaßhin landtliche pflicht, fähl und gläß zgeben
    schuldig, laut eineß steürbriefßTerm: 3, so burger unnd landtleüth
    ußgebracht unnd die landtleüth by handen habend.
  12. Addition below the line in another hand.
  13. Text variant in SSRQ-SG-III_4-229-1, S. 87: damm darbey bheben und erhalten und aufhan.
  14. Addition below the line in another hand.
  15. Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 10:
    Es gehordt meinen gnedigen herren auch zue der Erlen TschachenPlace: hinder
    dem wygerTerm: für ein banTerm: zu ihrem schloßbrunenTerm: notwendigen tüchlenTerm: ,
    dan die gmein BuchßOrganisation: solcheß landtshaubtmanTerm: FelltmannPerson: zue der zeit,
    alß er landvogt gwesen, in meiner hern nammen befryget unnd
    gschenkt habend.
    Zue wüßen, daß ein ersame gmein zu BuchßOrganisation: obstender articul
    in alweg in seinen crefften bestehn lasendt, allein wan holtzTerm:
    ufwachsen thete, so nit tugentlich were, zue düehlenTerm:
    und ein gmein selbiges hauwen welte, sole solches nit
    anderst alß mit erlaubnuß eines hAbbreviation landvogts
    thuen. Die streüwiTerm: mögendt sy mäyenTerm: wie von
    altem haro.
  16. Text variant in SSRQ-SG-III_4-229-1, S. 94: landtvogt.
  17. Text variant in SSRQ-SG-III_4-229-1, S. 94: jetziger währung 8 bzCurrency: 8 batzen xr 3Currency: 3 kreutzer .
  18. Addition inline in another hand.
  19. Addition inline in another hand.
  20. Addition below the line in another hand.
  21. Addition below the line in another hand.
  22. Addition below the line in another hand.
  23. Addition below the line in another hand.
  24. Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 20: Die dri schöffel gibt man nit mehr, dan der predicant von 6 mitmelTerm: zechenden darfür hat.
  25. Addition below the line in another hand.
  26. Addition below the line in another hand.
  27. Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 23: Ittem so gehörend meinen gAbbreviation herren von allen jarmerckten
    in der graffschaft alda all vierzechen tag jarmercktTerm: gehalten
    wirt, die zöl unnd ziecht solche ein leüfferTerm: in. So dann gehört meinen gAbbreviation hern auch ir theyl deß weggeltßTerm: zue
    BuchßPlace: laut zohlTerm: - unnd meiner hern ordnung büechlißTerm: 7 etcAbbreviation
    .Term: .
  28. Addition below the line in another hand.
  29. Text variant in LAGL AG III.2401:039, S. 24: Hingegen gebend mein gAbbreviation hern inen auch
    von der steür jerlich acht schilling pfenig.
  30. Addition below the line in another hand.
  31. Addition below the line in another hand.
  32. Addition below the line in another hand.
  33. Corrected: GrabßPlace: er.
  34. Addition at the top of the cover in a hand of the 19th century: Ex libris Johannis Christophori ÆllmeriPerson: GlaronensisPlace: Language change: Latin.
  1. Das Büchlein konnte nicht gefunden werden, es existiert jedoch noch ein Auszug des Ordnungsbüchleins (LAGL AG III.2401:011; dieser Auszug ist Teil zweier identischer Abschriften in zwei Kopialbüchern im PGA Buchs und im Privatarchiv PA Hilty über «wie ein herr landt vogt wegen in nemeß oder uß gebenß oder sunst der früchten halben von unsseren g hAbbreviation und oberen gehalten wirt» (PGA Buchs B 11.21-02, S. 22–25; [PA Hilty] Privatarchiv Kopial- und Formularbuch von Christian Litscher, S. 17–20). Laut einer Notiz im Kopialbuch Buchs zu diesem Eintrag, der 1654 erfolgte, handelt es sich jedoch um einen Auszug aus einer Jahrrechnung. Möglicherweise handelt es sich jedoch um das Amts- und Eidverzeichnis, oder auch Urbarbüchlein genannt, aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. (SSRQ SG III/4 127-1; SSRQ SG III/4 128-1; SSRQ SG III/4 129-1. Allerdings sind dort keine Gerichtstaxen festgehalten). Zu den Tarifen der Gerichte vgl. auch SSRQ SG III/4 185-1.
  2. Vgl. dazu SSRQ SG III/4 151-1, insbesondere Vorbemerkung 1; SSRQ SG III/4 145-1, Art. 3.
  3. Vgl. SSRQ SG III/4 115-1.
  4. Zu den Holzlieferungen für die Fähre in BendernPlace: vgl. auch LAGL AG III.2433:044, wo den Bürgern von WerdenbergOrganisation: in einem Streit mit den LandleutenOrganisation: von WerdenbergPlace: von GlarusOrganisation: bestätigt wird, dass sie kein Holz liefern müssen.
  5. Am 26. Dezember 1532Date: 26.12.1532 haben sich die LeibeigenenTerm: der Landvogtei WerdenbergPlace: von den FrondienstenTerm: im WeinbergTerm: beim Schloss WerdenbergPlace: losgekauftTerm: (StASG AA 3 A 1b-5).
  6. Die Höhe der Zollabgaben sind im Urbar von 1543 (LAGL AG III.2401:035, S. 11–12) beim jeweiligen Markt notiert. So heisst es z. B., dass der Zoll am Sankt Georgs Markt mehr oder weniger «zu gmeinen jaren zechen schilling pfenning» beträgt.
  7. Ein Zoll- oder Ordnungsbüchlein aus dem 16. Jh. konnte nicht gefunden werden (siehe Fussnote oben). Möglicherweise handelt es sich jedoch um das Amts- und Eidverzeichnis, oder auch Urbarbüchlein genannt, aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. (SSRQ SG III/4 127-1; SSRQ SG III/4 128-1; SSRQ SG III/4 129-1, zum Zoll siehe den Eintrag in SSRQ SG III/4 127-1, Art. 6.8). Zu den Zoll- oder Gerichtstarifen vgl. SSRQ SG III/4 185-1.
  8. Im Urbar von 1543 sind die Einträge zu den Alpen viel ausführlicher und enthalten auch die Höhe der Alpabgaben. Neben dem Vogelmahl geben die meisten Alpen mehrere Masse Schmalz und Käse ab (LAGL AG III.2401:035, S. 31–34).
  9. Zur Alp Ivelspus vgl. auch den Konflikt um die NutzungTerm: der Alp zwischen den Gemeinden GrabsOrganisation: und BuchsOrganisation: 1477Date: 1477 (OGA Grabs O 1477-1O 1477-5).
  10. Ab Seite 25 folgen die Abgaben an Weizenzins auf MartiniDate: 11. November nach den einzelnen Kirchspielen: S. 25–49: Seveler Kirchspiel; S. 53–80: Buchser Kirchspiel; S. 85–95: Grabser Kirchspiel; S. 97–109: Jährliche Gülten, die nicht verbrieft sind; S. 111–141: Urbar mit allen Rechten und Einkünften der Herren von Glarus in der Herrschaft Wartau. – Zu den Rechten von Glarus in der Herrschaft Wartau vgl. SSRQ SG III/2.1, Nr. 178.