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SSRQ SG III/4 128-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Grafschaft Werdenberg, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Gams, by Sibylle Malamud

Citation: SSRQ SG III/4 128-1

License: CC BY-NC-SA

Eid des Landvogts der Landvogtei Werdenberg und Wartau

2. half 16. c.

Eid des Landvogts der Landvogtei Werdenberg und Wartau

  • Shelfmark: LAGL AG III.2401:027, S. 49–50
  • Former shelfmark: LAGL I.11
  • Date of origin: 2. half 16. c. (Undatiert, Hand aus der zweiten Hälfte des 16. Jh.)
  • Transmission: Original, Heft (56 Seiten beschrieben) eingebunden in Pergamentfragmente
  • Condition: an den Rändern zerfleddert
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 14.5 × 19.0
  • Language: German

Der vorliegende EidTerm: des LandvogtsTerm: von WerdenbergPlace: ist eine Abschrift des Landvogteids im Alten LandbuchTerm: von GlarusPlace: (SSRQ GL 1.2, Nr. 1.111 [1530–1535]). Der Eid im Landbuch ist die erste Niederschrift des Eids eines Landvogts von Werdenberg und wird später mit drei weiteren Abschnitten sowie mit einem Passus im ersten Abschnitt des Eids ergänzt. Die Ergänzungen erscheinen im vorliegenden Eid noch nicht; vielmehr handelt es sich hier um den Eid, der um 1530–1535Date: 1530 – 1535 in das Landbuch eingetragen wurde. Die sogenannte Erneuerung des Landvogteids von 1595Date: 1595 (Abschrift: StASG AA 3 A 01b-4a: «AAbbreviation 1595Date of origin: 1.1.1595 – 31.12.1595 ist ermehret, welchen unsere landleüth zu einem vogt gen Werdenberg geben, der soll schweren »), der auch im Urbar von 1754Date: 1754 abgebildet ist (SSRQ SG III/4 230-1), enthält sowohl den nachträglichen Passus im ersten Artikel als auch Artikel 4 des Landbuchs. Der Passus in Abschnitt 1 bezieht sich auf die sogenannte Werdenberger Reformation, die erst 1754 (SSRQ SG III/4 231-1) aufgestellt wird, weshalb die Erneuerung von 1595 in dieser Form nicht aus dem Jahr 1595 stammt.

Die späteren Landvogteide sind Abschriften des vorliegenden Eids, enthalten jedoch mehrere Ergänzungen, die z. T. auch im Eid des Landbuchs als Nachträge enthalten sind (SSRQ SG III/4 230-1, Art. 2.2–2.4 [der 2. und 3. Artikel des Eids im Landbuchs fehlen]). Des weiteren existiert eine Abschrift des Landvogteids im Kopialbuch von Johannes BeuschPerson: um 1611Date: 1611 ([PA Hilty] Privatarchiv Kopialbuch Johannes Beusch, S. 2–3), der dem Eid im Landbuch mit seinen Nachträgen fast vollständig entspricht.

Edition Text


Eines landtvogtsTerm: zuͦ WärdenbärgPlace: eydTerm:
lutet vermög deß artickhelß im
lanndtsbuͦchTerm: 1 von wort zu wort also:


Item unnd welchen unnßer lanndtlüthTerm: zuͦ einem
landtvogt gon WërdenbergPlace: gäbend, der soll
schweren, minen herren lanndtamman, räthen
und ganntzer gmeind nutz ze fürderen unnd
schaden ze warnen unnd ze wänden unnd ir grafschafft unnd herschafft WärdennbärgPlace: und WartouwPlace:
dasälbst ire gültt, zinß, zächenden, buͤßen, fäl
und anders inn die obgenanten vogtyeTerm: gehörende
zum trüwlichisten inzuͦzüchenTerm: unnd daß zuͦverrächnen.2 Ouch von dersälben grafschafft WärdennbärgPlace: unnd herrschafft WartouwPlace: dehein zinßTerm: ,
zächendenTerm: , eygenlüthTerm: , güeterTerm: noch anders nit
verkouffenn, vertuschen noch veränndern
ohne unßers ammans unnd deß raths gunst
unnd wüssenn.

Ouch ein gemeiner,
glycher richterTerm: ze sin, dem rychen alß dem
armen unnd dem armen alß dem rychen, [p. 50]Page break
minen herren ire gricht, rächt, nutzung
unnd oberkeyt nit lassen zu verschynen
unnd inn sölchem allem syn best zuͦ thuͦnd
nach synem vermügen ohn all böß gefärd.

Notes

    1. Vgl. den Artikel im Alten Landbuch von Glarus (SSRQ GL 1.2, Nr. 1.111). Der Landvogteid wird zwischen 1530 und 1535 in das Landbuch eingetragen. Das Landbuch umfasst chronologische Eintragungen zum Landrecht von Glarus von 1448 bis 1679. Zum Landbuch vgl. ausführlich die Einleitung in SSRQ GL 1.2, S. 541–549. Es handelt sich hier um eine Abschrift aus dem Landbuch ohne die später im Landbuch eingetragenen Ergänzungen.
    2. Der in späteren Eiden enthaltene Passus fehlt hier, siehe den Kommentar.