SSRQ ZH NF II/3 90-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, by Rainer Hugener
Citation: SSRQ ZH NF II/3 90-1
License: CC BY-NC-SA
Bestimmungen über den Auskauf des Holzgeldes der Gemeinden in der Herrschaft Greifensee
1604 April 10 – September 17.
Metadata
- Shelfmark: StAZH A 123.4, Nr. 21
- Date of origin: 1604 April 10 – September 17 (Ausgestellt in Greifensee am 10. April 1604 und bestätigt durch den Zürcher Rat am 17. September 1604) Transmission: Aufzeichnung (Doppelblatt)
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 21.0 × 33.0
- Language: German
Additional Filiations
- Shelfmark: StAZH F II a 176, S. 193-195
- Date of origin: 1604 April 10 – September 17 Transmission: Zeitgenössische Abschrift (Nachtrag)
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 21.0 × 31.5
- Language: German
Comments
Bereits 1525 hatten sich die Leute aus der Herrschaft GreifenseePlace: bei der Obrigkeit über das sogenannte Holzgeld, also die Pflicht, den Vogt mit Holz zu versorgen beziehungsweise ihn stattdessen mit einem Geldbetrag zu entschädigen, beschwert, weil sie diese und weitere Abgaben als unrechtmässig empfanden (SSRQ ZH NF II/3 58-1, Art. 11). 1551 führte der Vogt das Holzgeld von 9 Gulden (18 Pfund) unter den Einnahmen des Schlosses GreifenseePlace: auf (SSRQ ZH NF II/3 69-1, Art. 3).
Erst 1604, als sich eine Abordnung aus dem Amt GreifenseePlace: beim Zürcher RatOrganisation: erneut über das Holzgeld beschwerte, hatte das Anliegen Erfolg. Am 5. März 1604 erteilte der Rat den beiden Säckelmeistern sowie dem ehemaligen und dem jetzigen Vogt von GreifenseePlace: den Auftrag, den Auskauf des Holzgelds um 200 Gulden in die Wege zu leiten (StAZH B II 287, S. 20-21). Mit dem vorliegenden Stück definierten die Säckelmeister und Vögte am 10. April die Bedingungen für die Ablösung, die am 17. September vom Rat bestätigt wurden. Die gleiche Delegation kümmerte sich übrigens parallel dazu auch noch darum, die Rechte der Gerichtsherrschaft MaurPlace: schriftlich festzuhalten (SSRQ ZH NF II/3 91-1). Gemäss einer heute nur noch abschriftlich erhaltenen Urkunde vom 11. November 1604 kam es in der Folge tatsächlich zur Ablösung mit einem jährlichen Zins von 10 Pfund, der auf Gütern von Hans KellerPerson: aus SchalchenPlace: lag (StAZH C I, Nr. 2486).
Edition Text
a–Ußkauff dess holtzgëltsAddition above the line in another hand–a
Was costensAddition above the line by insertion markl aber sontsten, es syge mit beschauwen der [p. 3]Page break harnast unnd gwehren, item die reyßrödel zuͦersetzen, ouch ein nüw fendli zemachen unnd inn ander derglychen weg, uff ein gantz ambt GryffenseePlace: zuͦ jeden zyten gaan möchte, söllent die vorgenannten gmeinden (wie sy dann das zethuͦn selbs urbietig und guͦtwillig sind) allwegen iren gebürenden theil zestüren schuldig syn, da doch fürhin sollicher costen, damit der desto minder gross wurde, nit mehr uff das gantz ampt abgetheilt werden, sonnder ein jede gmeind denselben für sich selbs abrichten khöndte. Unnd im fal sollicher obgemelter dingen halber an einem ald dem andern ort summnuß unnd mangel were, das der obervogt zur sach zethuͦn verursachet wurde, söllent die summseligen denselben deß obervogts costen ohne der andern gmeinden schaden m bezalen.
Unnd als bißhar inn der anlag deß holtzgelts andere sachen ouch verrichtet unnd mit den undervoͤgten unnd weyblen eigentlich abgeredt und bescheiden worden, uff wellichen tag sy dem obervogt die faßnacht huͤner bringen söllen, dasselbig aber by jetzt gemachter enderung nit mehr geschechen khan, so ist hiemit angesehen, das fürhin n–alle undCorrection on the left margin, replaces: ein–n jedeo undervoͤgt unnd weybel inn der herrschaft GryffenseePlace: allwegen inn der wuchen nach dem nüwen jarDate: 1. January zuͦp einem obervogt inn dz schloss GryffenseePlace: kommen unnd daselbsten bscheid empfachen, uff welchen tag sy die faßnacht huͤner zuͦhinAddition above the lineq bringen söllint.
[p. 4]Page breakUnnd damit man diser dingen inns khünfftig einen bericht habe, soll es vorerzelter massen inn deß schlosses GryffenseePlace: urbar unnd buͦch ingeschriben werden.3
Actum zuͦ GryffenseePlace of origin: , zinstags, den 10ten aprellens, anno 1604Date: 10.9.1604 ().
Unnd r nachdem sollicher ußkouff und abhandlung wider für wolgenannt unnser gnedig herren, einen ersammen rath der statt ZürichPlace: Organisation: , gebracht, ist diss alles, inmassen hieob verzeichnetCorrection on the left margin, replaces: geschribens stadt, gentzlichen bestetiget unnd inn dises buͦch zuͦ einem bricht diser dingen geschriben worden.
Actum mentags, den 17ten septembris, anno 1604Date: 17.9.1604 (), presentibusIn the original: pnt herr burgermeister GroßmanPerson: und beid rethOrganisation: .
Notes
- Addition above the line in another hand.↩
- Addition on the left margin.↩
- Deletion: sich.↩
- Deletion: der st.↩
- Addition on the left margin.↩
- Correction above the line, replaces: obernempten.↩
- Addition on the left margin by insertion mark.↩
- Deletion: ze.↩
- Addition on the left margin.↩
- Correction above the line, replaces: mehr.↩
- Deletion: daruf.↩
- Addition above the line by insertion mark.↩
- Deletion: zuͦ.↩
- Correction on the left margin, replaces: ein.↩
- Deletion: r.↩
- Deletion: m.↩
- Addition above the line.↩
- Deletion: soll.↩
- Correction on the left margin, replaces: geschriben.↩
- «Inzenemmen» wurde durch Unterstreichung gestrichen und sodann mit Einfügungszeichen am Rand ersetzt durch «im innemmen und dargegen im ußgeben jerlichenRepeated duration: 1 year xviij Currency: 18 lb zuͦverrechnen»; diese Korrektur wurde zusammen mit der Unterstreichung in einem weiteren Redaktionsschritt durchgestrichen und der ursprüngliche Wortlaut durch die Bemerkung «gilt» wieder in den Text aufgenommen.↩
- «Zechen guldin» wurde durch Unterstreichung gestrichen und sodann mit Einfügungszeichen am Rand ersetzt durch «xviij Currency: 18 lb »; diese Korrektur wurde zusammen mit der Unterstreichung in einem weiteren Redaktionsschritt durchgestrichen und der ursprüngliche Wortlaut durch die Bemerkung «gilt» wieder in den Text aufgenommen.↩
- Tatsächlich findet sich eine Abschrift als Nachtrag in dem als Urbar bezeichneten Kopialbuch der Herrschaft GreifenseePlace: (StAZH F II a 176, S. 193-195).↩
Regest