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SSRQ ZH NF II/3 91-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, by Rainer Hugener

Citation: SSRQ ZH NF II/3 91-1

License: CC BY-NC-SA

Rechte der Gerichtsherrschaft Maur

1604 April 10 – September 17.

Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich sowie der Gerichtsherr Hans Aeppli aus Maur schliessen ein Übereinkommen über die Kompetenzen der niederen Gerichte in Maur, nachdem der dortige Gerichtsherr mit den Vögten von Greifensee verschiedentlich in Konflikt geraten war. Die Gerichtsherrschaft, seit alters her Meieramt genannt, gehört der Familie Aeppli, die sie laut alten Kaufbriefen von Ulrich von Lommis und seiner Ehefrau gekauft hat. Zu diesem Gericht, das man auch Hofgericht nennt, gehören Twing und Bann im Dorf Maur, drei Häuser in Ebmatingen, ein Haus in Aesch sowie ein Haus in Guldenen (1). Der Gerichtsherr darf mit seinen Richtern über Erb und Eigen richten. Weisungen und Appellationen gehen an den Zürcher Rat (2). Gerichtliche Vorladungen sind zuerst auf 3 Schilling, dann auf 6 Schilling und beim dritten Mal auf 9 Schilling anzusetzen (3). Die Strafbefugnis des Gerichtsherrn erstreckt sich auf leichte Verstösse wie Feld- oder Holzfrevel sowie auf den Unterhalt von Zäunen und Strassen (4). Nächtliche Frevel und grobe Verstösse sollen stattdessen gemäss der Offnung durch den Vogt von Greifensee bestraft werden (5). Beim Einzug von Schulden kann der Gerichtsherr dreimal mit einer Frist von je acht Tagen aufbieten. Wer alle drei Aufgebote missachtet, muss dem Gerichtsherrn 9 Schilling Busse bezahlen und wird sodann an den Vogt von Greifensee überwiesen (6). Ganten werden gemäss Hofrecht durch den Weibel des Gerichtsherrn vorgenommen. Nach einer Frist von drei Tagen und sechs Wochen meldet es der Gerichtsherr zusammen mit dem Weibel und einem Richter dem Vogt von Greifensee, der sodann den Gantbrief aufsetzt (7). Bei Pfändungen soll der Weibel des Gerichtsherrn bei Einheimischen keine Gebühr erheben; bei Fremden stehen ihm vier Haller zu (8). Sobald Ganten und Pfändungen vor den Vogt kommen, hat sich der Gerichtsherr nicht mehr einzumischen (9). Schulden aus Gült- und Schuldbriefen werden durch die städtischen Eingewinner oder den Ratschreiber und nicht durch den Gerichtsherrn eingetrieben (10). Wie 1552 festgelegt und im Urbar der Herrschaft Greifensee dokumentiert, darf der Gerichtsherr lediglich Appellationen, Fertigungs- und Schuldbriefe besiegeln; alle weiteren Urkunden und Mannrechtsbriefe werden durch den Vogt von Greifensee ausgestellt (11). Der Weibel oder Untervogt soll allen Gerichtsverhandlungen in Maur beiwohnen, damit er alle Fälle, die in die Zuständigkeit der Obrigkeit fallen, dorthin weist (12). Nachtrag von anderer Hand: Am gleichen Datum bestätigen Bürgermeister und Rat diese Rechte der Gerichtsherrschaft Maur sowie den Auskauf des Holzgeldes in Greifensee.

  • Shelfmark: StAZH A 123.4, Nr. 18
  • Date of origin: 1604 April 10 – September 17 (Ausgestellt in Greifensee am 10. April 1604 und bestätigt durch den Zürcher Rat am 17. September 1604)
  • Transmission: Entwurf, Heft (4 Blätter)
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 21.0 × 32.0
  • Language: German
  • Edition
    • Schmid 1963, S. 312-315 (nach der Abschrift in StAZH F II b 125)

  • Shelfmark: StAZH A 123.4, Nr. 20
  • Date of origin: 18. c.
  • Transmission: Abschrift, Heft (4 Blätter)
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 21.0 × 32.0
  • Language: German
  • Shelfmark: StAZH C III 8, Nr. 8
  • Date of origin: 18. c.
  • Transmission: Abschrift, Heft (6 Blätter)
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 21.0 × 33.0
  • Language: German
  • Shelfmark: StAZH A 1.6, Nr. 37
  • Date of origin: 18. c.
  • Transmission: Auszug (Einzelblatt)
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 20.0 × 31.0
  • Language: German

Das für den Gerichtsherrn ausgestellte Original ist nicht erhalten. Der hier edierte Entwurf gibt indessen Aufschluss über den Redaktionsprozess, bei dem sich die Zürcher ObrigkeitOrganisation: selbstbewusst in der ersten Person Plural ansprach und das Dokument somit in eine obrigkeitlich sanktionierte Ordnung transformierte. Grundlage dafür bildete vermutlich das grösstenteils wörtlich übereinstimmende, aber undatierte und nicht vom Zürcher RatOrganisation: ausgestellte Verzeichnis der Rechte in StAZH A 123.4, Nr. 19. Das Datum der ursprünglichen Fassung (10. April 1604) wurde in allen späteren Abschriften weggelassen und lediglich das Ausstelldatum des Zürcher RatsOrganisation: (17. September 1604) übernommen. An den beiden Daten wurde zunächst in GreifenseePlace: und sodann vor dem Zürcher RatOrganisation: auch der Auskauf der Holzgeldes verhandelt (SSRQ ZH NF II/3 90-1). Wie auf dem betreffenden Aktenstück vermerkt, wurden beide Geschäfte nachträglich auch noch in das als Urbar bezeichnete Kopialbuch der Herrschaft GreifenseePlace: eingetragen (StAZH F II a 176, S. 187-191 und S. 193-195).

Eine ganze Reihe weiterer Abschriften entstand im Verlauf des 18. Jahrhunderts, als die Gerichtsherrschaft MaurPlace: von der Familie AeppliOrganisation: zunächst an die Familie FüssliOrganisation: , von dieser an den bekannten Kupferstecher David HerrlibergerPerson: und von diesem schliesslich an die Stadt ZürichPlace: gelangt war. In den Jahren 1732/1733 war es nämlich zwischen den Inhabern der Gerichtsherrschaft MaurPlace: und dem Vogt von GreifenseePlace: erneut zu Streit gekommen, bei dem das nun als «Gerichtsordnung» bezeichnete Dokument von 1604 abgeschrieben und erläutert wurde (StAZH C III 8, Nr. 60, Nr. 66 und Nr. 67, dazu die als Beilage erwähnte Abschrift in StAZH C III 8, Nr. 8; eine weitere Abschrift aus jener Zeit findet sich in StAZH A 123.4, Nr. 20, ein Auszug in StAZH A 1.6, Nr. 37). Bedrängt wurde der Gerichtsherr aber nicht nur von der Zürcher ObrigkeitOrganisation: , sondern zunehmend auch durch seine Untertanen. Im November 1754 hatten sich diese versammelt und von David HerrlibergerPerson: verlangt, dass er ihren «Gemeindebrief» vorlese. HerrlibergerPerson: gab an, dass er nichts von einem «Gemeindebrief» wisse; stattdessen verfüge er über einen «Freiheitsbrief», womit wiederum die Gerichtsordnung von 1604 gemeint war (SSRQ ZH NF II/3 110-1). Wohl als Folge dieses Konflikts erstellte HerrlibergerPerson: 1755 eine Sammlung sämtlicher Rechte und Freiheiten der Gerichtsherrschaft MaurPlace: , die er eigens durch den Zürcher RatOrganisation: bestätigen liess (StAZH F II b 125). Im gleichen Jahr beantragte HerrlibergerPerson: , dass der Rat klar definieren solle, welche Rechte dem Landvogt von GreifenseePlace: auf dem Gebiet der Gerichtsherrschaft MaurPlace: zustehen (StAZH A 123.7, Nr. 267 und Nr. 269). Eine entsprechende Ausscheidung der Kompetenzen wurde 1760 vorgenommen (StAZH A 123.8, Nr. 17). Nachdem die Gerichtsherrschaft 1775 der Landvogtei GreifenseePlace: einverleibt worden war, verlangten 1778 die Bewohner von MaurPlace: ihrerseits eine Abschrift der alten Rechte und Freiheiten, um sie in ihrer Gemeindelade zu deponieren (ZGA Maur II A 1; ERKGA Maur IV A 3).

Edition Text

Wir, burgermeister unnd rath der statt ZürichPlace: Organisation: ,
thuͦnd khundt mengklichem mit disem brief:
Als dann die nidern gricht zuͦ MurPlace: inn
unnserCorrection in another hand on the left margin, replaces: dera herrschafft GryffenseePlace: , so von alter har
das meyer ampt genennt worden, den
ÄplinenOrganisation: daselbs zuͦ MurPlace: zuͦgehörend undCorrection in another hand inline, replaces: sob
nach luth der alten kauffbriefen von Uͦlrichen von LommißPerson: unnd syner eefrauwen
an sy, die ÄplinenOrganisation: , kommen, unnd nun
die zyt unnd jar har zwüschent unnserenCorrection in another hand on the left margin, replaces: denc vögten
zuͦ GryffenseePlace: unnd den ÄplinenOrganisation: von
MurPlace: allerley spann unnd missverstandts
gewesen, was inen, den ÄplinenOrganisation: , von
sollicher nidern grichten wegen zehandlen,
zerichten unnd zestraffen zuͦstahn unnd
gebüren solle. Deletion with text loss (3 words)d e–Das
daruf wir, als die sach an
uns gelanget, die frommen,
vesten unnd wysen, unsere besonders g lgethrüwen, lieben mittraͤth,
Correction on the left margin, replaces: f
–e Hannßen EscherPerson:
unnd h Hannß KambliPerson: , beid seckelmeistere,
desglychen i Hans Heinrichen von SchönouwPerson: , alter vogt zuͦCorrection above the line, replaces: der herrschafftj GryffenseePlace: ,
verordnetCorrection on the left margin, replaces: all dryg deß raths der statt ZürichPlace: Organisation: k, mitt
sambt l–dem ersammen, wyßen,
unserm lieben burger
und jetzigen vogt zuͦ
GryffenseePlace:
Addition on the left margin by insertion mark
–l, Hans Heinrichen MeyerPerson: ,m
so wol deß schlosses GryffenseePlace: als auch der
ÄplinenOrganisation: urbar, offnungen, alte gewahrsamminen, brief unnd sigel zuͦAddition above the line in another handn besichtigen
unnd zuͦAddition above the line in another hando erdurren unnd nach erkhundigung
der alten fryg- unnd gwonheiten eigentlich
zuͦAddition on the left marginp erlütheren unnd q mit den
ÄplinenOrganisation: ein verglychung zeAddition above the line in another handr trëffen s, [p. 4]Page break
damit ein jeder vogt zuͦ GryffenseePlace: und unserCorrection in another hand above the line, replaces: synt
undervogt ald weybel zuͦ MurPlace: wie auch
die ÄplinenOrganisation: als nidere grichtsherren oder
hofmeyer zuͦ MurPlace: sich jederzyt u–inn fürfallenden sachenAddition on the left margin in another hand by insertion mark–u darnach
zuͦ verhalten wüssint unnd dardurch spaͤnn
unnd irrung vermitten blybindAddition above the line in another handv. DesswegenCorrection in another hand above the line, replaces: Alsow sind vorgenannte unsereAddition above the line in another handx geordneten mittraͤthCorrection in another hand above the line, replaces: herreny, desglychen z–die ehrsammen unsere
lieben gethrüwen
Addition on the left margin in another hand by insertion mark
–z
Hannß ÄpliPerson: , diser zyt grichtsherr, item
JagliPerson: unnd BartliPerson: die ÄplinenOrganisation: aa–von MurPlace: Addition above the line–aa, so diser
nidern grichten ald meyer ambts auch
genoss sind, ab–kurtz hievorCorrection in another hand above the line, replaces: uff hütt dato–ab inn unserCorrection in another hand above the line, replaces: dasac schloss
GryffenseePlace: zesammen kommen, unnd nachAddition above the line in another handad besichtigung aller briefen unnd gwahrsamminen,
auch uff verhörung ae–unnsers undervogts ald
weybels zuͦ MurPlace:
Addition on the left margin in another hand by insertion mark
–ae, Heinrichen HottingersPerson: ,
af desglychen Jeorgen
Äplis
Person:
, der grichtsherren bestelten weybels,
gegebnen berichts, wie es ag–von altem undAddition above the line in another hand by insertion mark–ag bißhar zuͦ MurPlace:
geübt unnd gebrucht worden syge, ist
mitt aller theilen guͦtem wüssen unnd
willen ein eigentlicheCorrection in another hand above the line, replaces: gwüsseah erlütherung und verai–ordnung gemachetCorrection in another hand on the left margin, replaces: glychung beschechen–ai, wie hernach volget.
Nammlichen: aj–So gehört und dienetAddition inline in another hand–aj
inn unnd under diß ak der ÄplinenOrganisation: gericht,
so man sontst auch das hofgericht zuͦ MurPlace:
nennt, al das dorff
MurPlace: , so wyt desselben zwing und bann gadt.
Item zuͦ EbmatingenPlace: drüAmount: 3 hüser, mittnammen eins uff LeewerenPlace: , ist dißmaln
BartliPerson: unnd HeinrichPerson: der TrübenOrganisation: , das ander
ist Hannß WaͤgmansPerson: unnd das drit Jeörg
Wolgemuͦts
Person:
. Item zuͦ EschPlace: ein huß, [p. 5]Page break
ist Jagli TrübenPerson: unnd Clauß ÄplisPerson: , unnd uff
GuldinenPlace: ein huß, ist RennwartPerson: und PetersPerson:
der Brunneren
Organisation:
.

An disen jetztgemelten orten unnd zirck hatt
ein grichtsherr zuͦ MurPlace: zerichten mitt
synen richteren umb erb unnd eigen. am
Was inen zeschwer ist, wysend sy für unnsCorrection in another hand above the line, replaces: wolgenannt unnser gnedig herren burgermeister
unnd rath der statt ZürichPlace:
Organisation:
an ao–als die recht oberhandtAddition on the left margin in another hand–ao, für welliche
dann auch die appellation von deß grichts
urtheilen gadt.

Deß grichtsherren gebott beschechend, das
erst an dry schillingCurrency: 3 shillings , das ander an sechs
schilling
Currency: 6 shillings
unnd das dritt an nün schillingCurrency: 9 shillings .
Also hoch unnd nit wyter hatt auch ein grichtsherr zestraaffen.

Inn sollicher gstalt gebürt einem grichtsherrn
an syne pott zuͦverbieten unnd zestraaffen,
nammlich: Das ops uflaͤsen, nemmen und entragen inn zelgen, infaͤngen und güteren
allenthalben. Item zün zerbrëchen unnd
holtz daruß nemmen, ouch das holtz inn
hoͤltzeren abhouwen unnd hinweg tragen
oder sontsten boüm stücken. Item einandern durch die güter zefahren, die
eefaden und strassen zemachen, auch staͤg
unnd waͤg zebesseren.

Jedoch mit dem underscheidt, was söllicher
dingen unnd fraͤflen inn holtz und veld by
nacht und naͤbel beschehend, deßglychen [p. 6]Page break
auch so einer dem andern ufgemachets holtz nemme
oder sontsten glych tags gantze boüm abhowen
ald boüm schütten unnd mit holtz entragen,
biß uff achtAmount: 8 oder zehenAmount: 10 serlen und noch groͤber handlete, oder so glych von den ringern
fraͤfflen zuͦreden entsprungen, dessen
nimpt sich ein grichtsherr nützit an,
sonnder stadt unnsermCorrection in another hand above the line, replaces: einem oberap vogt von GryffenseePlace: zuͦ zestraffen, als der luth der offnung
umb all freffni zerichten hatt.

Umb den inzug der schulden unnd umb all
ander sachen, inn denen man die pott brucht,
nimpt man zum ersten die pott von einem
grichtsherrn, der erlaupt syne drüAmount: 3 pott
einandren nach allwegen ze acht tagenDuration: 8 days umb.
Wer dann alle drüAmount: 3 pott übersicht, der ist
dem grichtsherrn nün schillingCurrency: 9 shillings buͦss verfallen. Unnd wirt danenthin die sach für
ein oberhandt als aq–für unnsernCorrection in another hand on the left margin, replaces: den–aq vogt zuͦ GryffenseePlace:
gewissen, der erlaupt dann syne pott
wyter.

Antreffend das ganten ar–nach hofs rechtAddition above the line by insertion mark–ar hat esCorrection overwritten, replaces: einas at den bruch, das eins grichtsherrn
weybel die güter uff die gandt schlacht.
Das stadt dann dry tag und sechs wochenDuration: 6 weeks 3 days,
danenthin nimpt der grichtsherr den
weybel und einen richter, die zeigend
unnsermCorrection in another hand on the left margin, replaces: dem oberau vogt zuͦ GryffenseePlace: an, wie wyt
die recht volnfürt sygind, alßCorrection above the line, replaces: daav dann unnserCorrection in another hand on the left margin, replaces: der
ober
aw vogt den gantbrief ufrichtet. ax
[p. 7]Page break

Deß pfëndens halber ist der bruch, das deß
grichtsherrn weibel umb gmein louffend1
schulden pfëndt den grichtsgnossen ohne
lohn, ein frömbder aber gibt ime vier hallerCurrency: 4 hallers .

Wann nun deß grichtsherren recht umb das
ganten oder pfënden gangen sind, hatt
er sich darnach wyter nit zuͦbeladen.

Wo auch gült- oder schuldbrief unserCorrection in another hand above the line, replaces: deray statt
ZürichPlace: recht ußwysend unnd die recht
durch az–unsere geordnetenCorrection in another hand above the line, replaces: den–az ingwünner oder radtschryber
von ZürichPlace: getriben werdent, lasst es
ein grichtsherr darby belyben und hatt
sich der sachen nit anzenemmen.2

Was antrifft die besiglung, ist imCorrection in another hand above the line, replaces: annoba 1552Date: 1552 jarAddition above the line in another hand by insertion markbb
darumb ein rechtlicheAddition on the left margin in another hand by insertion markbc erkhandtnuß unnd erlütherung
beschechen, wie inn unsersCorrection in another hand above the line, replaces: deßbd schlosses GryffenseePlace:
urbar ingeschriben zefinden.3 Nammlich
das ein grichtsherr weder manrecht noch
kheineAddition on the left margin in another handbe andere brief, anders dann allein appellationen unnd was vor synem gricht gefergget wird, besiglen sölle. Jedoch bf–ist beredt, dasCorrection in another hand on the left margin, replaces: mag–bf
ein grichtsherr ime selbs, deßglychen auch
den anderen ÄplinenOrganisation: , die deß meyer ambts
und nidern grichten vechig sind, die
schuldbrief, so sy ufrichtend bg, wol besiglen möge.

Unnd soll unnserbh weybel ald undervogt zuͦ MurPlace: ,
bi–wer der je syn wirt,Addition on the left margin in another hand by insertion mark–bi inn unnd by allen und jeden der grichtsherren haltenden gerichten sitzen mögen,
damit wann etwas sachen fürfiellen, die
unns,Addition on the left margin in another handbj der hochen oberkeit, zuͦstendig, er, undervogt,
deß grichtsherrn stab niderlegen heissen bk–unnd die sach, wie sich gebürt, wyter bringen khönneCorrection in another hand below the line, replaces: khoͤnne–bk.
[p. 8]Page break
Unnd wann nun oberzelte ordnungen unnd
erlütherung unns von den genanten unseren
verordneten mittraͤthen bm–hüt datoAddition above the line in another hand–bm fürgebracht worden
unnd wir inn den selbigen nach gstaltsamme
der sachen nützit unzimblichs befinden khönnen,
so habent wir unns dieselbigen gefallen
lassen unnd bestetigend die hiemit, also dz
denen nachgegangen werden sölle, alle
geferdt ußgeschlossen, inn chrafft diß
briefs, daran wir deß zuͦ urkhundt unser
statt ZürichPlace: secret insigel (doch unns unnd
unnserm schloss und herrschafft Gryffensee an
unnseren fryheiten, recht und grechtigkeiten
ohne schaden) offentlich hencken unnd genannten ÄplinenOrganisation: uff ir begeren solchen brief
zuͦstellen lassen, der geben ist den sibenzechenden tag herbstmonats, von der geburt
Christi, unnsers lieben herren, gezalt sechszehenhundert unnd vier jare
Date of origin: 17.9.1604 ()
.
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 17th century:]
Erlütherung
der ÄplinenOrganisation: zuͦ MurPlace: nidern
grichten halber

Item
der ußkauff deß holtzgelts
zuͦ GryffenseePlace: , 1604Date: 1604Addition inline in another handbn

Ist abgehört unnd beide sachen
bestetiget worden mentags,
den 17ten septembris anno 1604
Date of origin: 17.9.1604 ()
,
pntpresentibus herr burgermeister GroßmanPerson: und beid rethOrganisation: .

Notes

  1. Correction in another hand on the left margin, replaces: der.
  2. Correction in another hand inline, replaces: so.
  3. Correction in another hand on the left margin, replaces: den.
  4. Deletion with text loss (3 words).
  5. Correction on the left margin, replaces: f.
  6. Deletion of the addition on the left margin by insertion mark: Ist die sach kurtz hievor
    für myn gnedig herren burgermeister und
    verordnete g rechenherrenOrganisation: an unns gelanget
    unnd von denselben angesechen unnd geordnet worden, das jungkherr.
  7. Deletion by underlining: herr.
  8. Deletion by underlining: jungkherr.
  9. Correction above the line, replaces: der herrschafft.
  10. Correction on the left margin, replaces: all dryg deß raths der statt ZürichPlace: Organisation: .
  11. Addition on the left margin by insertion mark.
  12. Deletion of the addition above the line in another hand: burger
    ZürichPlace: unnd jetziger zyt vogt zuͦ GryffenseePlace: .
  13. Addition above the line in another hand.
  14. Addition above the line in another hand.
  15. Addition on the left margin.
  16. Deletion In another hand: erkhennen söllint.
  17. Addition above the line in another hand.
  18. Deletion In another hand: söllint.
  19. Correction in another hand above the line, replaces: syn.
  20. Addition on the left margin in another hand by insertion mark.
  21. Addition above the line in another hand.
  22. Correction in another hand above the line, replaces: Also.
  23. Addition above the line in another hand.
  24. Correction in another hand above the line, replaces: herren.
  25. Addition on the left margin in another hand by insertion mark.
  26. Addition above the line.
  27. Correction in another hand above the line, replaces: uff hütt dato.
  28. Correction in another hand above the line, replaces: das.
  29. Addition above the line in another hand.
  30. Addition on the left margin in another hand by insertion mark.
  31. Deletion by underlining in another hand: unnserer gnedigen herren von ZürichPlace: jetzig
    undervogts ald weybels.
  32. Addition above the line in another hand by insertion mark.
  33. Correction in another hand above the line, replaces: gwüsse.
  34. Correction in another hand on the left margin, replaces: glychung beschechen.
  35. Addition inline in another hand.
  36. Deletion: ze.
  37. Deletion by underlining in another hand: gehört unnd diennet.
  38. Deletion of the addition on the left margin in another hand: Auch umb staͤg und waͤg.
  39. Correction in another hand above the line, replaces: wolgenannt unnser gnedig herren burgermeister
    unnd rath der statt ZürichPlace:
    Organisation:
    .
  40. Addition on the left margin in another hand.
  41. Correction in another hand above the line, replaces: einem ober.
  42. Correction in another hand on the left margin, replaces: den.
  43. Addition above the line by insertion mark.
  44. Correction overwritten, replaces: ein.
  45. Deletion: grichtsherr
    das recht.
  46. Correction in another hand on the left margin, replaces: dem ober.
  47. Correction above the line, replaces: da.
  48. Correction in another hand on the left margin, replaces: der
    ober
    .
  49. Deletion: Und h.
  50. Correction in another hand above the line, replaces: der.
  51. Correction in another hand above the line, replaces: den.
  52. Correction in another hand above the line, replaces: anno.
  53. Addition above the line in another hand by insertion mark.
  54. Addition on the left margin in another hand by insertion mark.
  55. Correction in another hand above the line, replaces: deß.
  56. Addition on the left margin in another hand.
  57. Correction in another hand on the left margin, replaces: mag.
  58. Deletion by underlining in another hand: und darinnen
    kheine underpfand sind.
  59. Deletion by underlining in another hand: er gnedigen herren von
    ZürichPlace: .
  60. Addition on the left margin in another hand by insertion mark.
  61. Addition on the left margin in another hand.
  62. Correction in another hand below the line, replaces: khoͤnne.
  63. Deletion by underlining in another hand: Actum den 10ten aprilis anno 1604Date of origin: 10.4.1604 ().
  64. Addition above the line in another hand.
  65. Addition inline in another hand.
  1. Schmid 1963, S. 314, liest «loüff und».
  2. Das Betreibungsverfahren der Stadt ZürichPlace: ist geregelt in SSRQ ZH NF I/1/3 113-1. Vgl. hierzu Malamud/Sutter 1999.
  3. Gemeint ist das Urteil bezüglich Besiegelung von Mannrechtsbriefen in der Gerichtsherrschaft MaurPlace: vom 11. Mai 1552 (SSRQ ZH NF II/3 70-1), von dem sich eine Abschrift in dem als Urbar bezeichneten Kopialbuch der Herrschaft GreifenseePlace: findet (StAZH F II a 176, S. 87-88).
  4. Diese Datierung kommt nur im vorliegenden Entwurf vor; sie fehlt in sämtlichen weiteren Fassungen und dementsprechend auch in der Edition bei Schmid 1963, S. 312-315.