UrbarTerm: oder libellTerm: Damage through faded ink, uncertain readinga der burgern zue
WerdenbergOrganisation: , vidimiert unnd renoviert anno salutis 1640Date of origin: 1.1.1640 – 31.12.1640
Ich,
Jacob FelldtmannPerson: , der
junger, der zeith der hochgeachten, woledlen, gestrengen, frommen, erennottvessten, fürsichtigen, furnemen, weyßen, meiner gnedigen
herren, herren landtamens, der räth und gmeiner
landtleüthen zuͦe GlaruͦßOrganisation: , regierender
landvogt der graffschafft
WerdenbergPlace:
unnd herschafft
WarthauwPlace:
etc.Abbreviation, bekehnen unndt thuͦen kundt offenbar in crafft dises
libellsTerm: und
urbarbuechsTerm: , wie daß für mich komen und erschinen die achtbaren,
ersamen und gethrüwen
b–Davidt HiltyPerson: , der zeit, und
Ueli ForerPerson: ,Text variant in StASG AA 3 B 2,S. 295: der zeit Ueli Fohrer–b1
alt buͦrgermeisterTerm: , auch
Heinrich MontenschynerPerson: , deß grichts, und
Hanß ForerPerson: , alle buͦrger zuͦe
WerdenbergPlace: , und liessendt in
nammen und uß bevelch gmeiner
buͦrgerschafftOrganisation: , auch fur sich selbsten in aller
underthenigkeit für mich bringen, wie daß sy, auch ire vordren, durch meinen
amptsvorfahrernTerm: , wylandt
Hanß LützigerPerson: sälligen, in anno
1538Date: 1538 uf ir anhalten und piten mit einem ordenlichen
urbarsteurbuech seigendt in namen obwolgedacht unserer gnedigen herren
und oberen seigendt versechen worden, sitemahlen aber selbiger, alß
auͦgenschynlich ze sechen, nun mehr duͦnckel und doch der
posstenTerm: halb dismals nichts ohnrichtiges, zue dem
kein raum und
platzTerm: mehr übrig,
vorfallende sachen in selbigen zuͦe verzeichnen. Alß were wegen
höchstgedacht unser gnedigen herren und oberen an mich ir undertheniges
pitten, inen ire sachen, rechtsamme und
pfandtsetzTerm: , wie sy solche biß anhero durch beschirmung irer
gnedigisten herschafft ruewig beseßen, ordenlich hierin zu verschriben,
damit diß und waß mit rechter ordenlicher formb hierin jetz und
inskönfftig vor allen geisst- und welltlichen leüthen und grichten nach
urbars recht sowol crafft, macht und glauben habe, alß wan umb einen
jeden puncten, umb welchen es ze thuen were, sonderbare brieff unnd
sigell verhanden werendt, mit erpietung solches alles recht
ze brauchen und mit undertheniger gehorsamme, pflichtwillig gegen iren
gnedigen herren und oberen ze erkenen
etcAbbreviation.
Wan dan ich ir pit in ansechen alt furgewissnen urbars und ir
anerpieten undertheniger gehorsamme angesechen und betrachtet, so hab ich yr
billich befunden, daß sy, gmeine buͦrgerOrganisation: , so wol als andere gmeinden mit urbaren, deren sy sich
inskönfftig so wol alß bißharo beschechen, getrösstenn
konendt versechen sollendt und volgendts darbey geschirmbt werden, gestalten
dann in nammen und von wegen obwolbesagt meiner gnedigen herren und
oberen ich inen in ihrem begeren, alß billich beschechen sollen,
gewillfahrt, sollendt auch jetz und in daß könfftig darbey gehandhabet
werden in crafft diß urbars.
Und deß zue wahrem urkundt, hab ich mein anerboren secret insigell (doch
meinen gnedigen herren an iren hochheit, rechtsame und gwonheit, auch
mir und meinen erben, ohne schaden), offentlich getruckt in diseren
urbar, so gefertiget und vidimiert worden anno salutis
1640Date of origin: 1.1.1640 – 31.12.1640.
c–HiervorgAbbreviationUncertain readingd daß ufgetrückte
insigell miht beiseitß hafften deellenenUncertain readinge, so hab
ich, obgemelter landvogt, hierumb mein secret angehenkt (doch in
alweg meinen gnädigenIn the original: gn hern und mir ohne schadenCorrected from: )f, den 27.ten mertz anno
1652Date of origin: 27.3.1652, Jacob FeldtmannPerson: , manu propriaIn the original: mpria.Addition below the line–c2
[1]
Erstlich sind die burgerOrganisation: weder in
der stattTerm: noch auf dem landTerm: meinen gnadigen herren laut gewonheit und der obrigkeit
urbarenTerm: dhein fahlTerm: schuldig, doch soll nach lasst sich daß buͦrgerrechtTerm: nicht mehr erweibenTerm:
laut obrigkeitlichen brief und siglen, so sy deswegen von handt
gegeben.
[2] Zum andern seindt die burgerOrganisation: in
statt und landt untz anhero laut der herren urbaren kalberzehentTerm: frey ohne die z’BuchßPlace: , so gegen dem pfarhernTerm: hierum verlürsstig worden.
[3] Dritens gebendt die
burgerOrganisation: in der
statt
[und land]Restored following Burgerarchiv Grabs U 0012g3 kein
wienachtholtzTerm: , verbleibt
imAddition above the lineh ubrigen bey
meiner herren alten urbaren, wiewol bißhar etlich vil jar die
ußbuͦrgerTerm: auͦch keinß gegeben habendt.
[4] Viertenß habendt untz anhero die
burgerOrganisation: in der statt und uf dem landt kein
i
fassnechthennenTerm: geben, sindt auch
solche zgeben befreiget.
[5] Fünfftens, ob sich füegen solte, daß ein burger old inwohner in der
statt wider der burgern alte freyheit, rechtsamme und gewonheit mehr
holtzTerm: , als er haben solte, uf ein mal in die
stat füehrt old treite, habendt inen die
buͦrgerOrganisation: gwalt, umb
fünffzechen schillingCurrency: 15 shillings ze
straffenTerm: . Und sole nichts desstominder der hochen obrigkeit
fürbaß wie bißhar bevorstohn, ohngehorsamme personen auch hierumb nach
gestaltsamme der sachen ze büessen.
j–Und
uf gliche weiß erstreckt sich auch der buͦrgern gebot und verbotTerm: wegen der
ußfürlichenUncertain readingk
baderhöffenTerm: und dergleichen geringe ding,
jedoch der hochen obrigkeit gentzlich
ohneschedlich.Addition inline with different
ink–j
[6] Sechstenß ist daß rathhaußTerm: in der statt
der burgerOrganisation: en, doch seindt sy nicht
befüegt, für sich selbst ohnerlaubt rathTerm:
noch gmeinTerm: ze haben laut aidtzedelßTerm: .
[7] Sibendeß ist die
metzgTerm: vor der statt
auch der
burgerOrganisation: en und waß sy für recht
darbei, seindt sy von hocher obrigkeit mit sonderen brieff und siglen
versechen.
4
[8] Achtenß gehört den
burgernOrganisation: in
zill und
marchenTerm: daß
burgerholtzTerm: , in maßen sy solches untz anhero rüewig inhandt gehabt. Und wiewol die bsitzer der
müllinenTerm: bißweilen ohnerlauͦbt hierin ghauwen habendt, doch die
burger solches nicht gestaten wellen, sonderen recht angepoten, so den
besitzern der müllenen angezeigt und ein rechtstag gsetzt worden, von
welchem sy sich verzichen und vom rechten abgstanden. Daruff die burger inen
auch zur notwendigen erhaltung irer müllinen zue
nagelTerm: und
bißenTerm: holtz uß
guetwilligkeit ze hauwen erlaubt, doch solendts die burger inen zeigen
und die
mülimeissterTerm: inen waß gebürlich
bezalen, wie tractiert worden
3 wochenDuration: 21 days, nach deme so
die müllimeisster uß dem rechtpot gstanden, den
22. novembris anno 1638Date of origin: 22.11.1638.
5
[9] Nüntenß geburt den burgerOrganisation: n zue
pfechtenTerm: laut inhandts gegebne briefs uf
alte schrifften gerichtet, doch die fäler gehörendt sich einem landvogt
anzegeben, der sy abstraffen solle und hocher obrigkeit zue eignen.
[10]
Zechendes gehört den
burgerOrganisation: en ein
haldenTerm: underem
rathhaußTerm: , stosst ußwerth an die
landtstraßTerm: , hinwert an die
algmeinTerm: ,
obsich an daß rathhauß, fürwerth an
Jacob
PüschPerson: en halden.
l–Den 20. jenner 1736Date of origin: 20.1.1736 ist daß m–Drey
ZoldolyUncertain reading–m verkaufft vor 30Currency: 30 guilders .Addition inline–l
[11] Ailfftens gebürt den
burgerOrganisation: en
der
abzugTerm: von allen burgerlichen
kinderenTerm: , untz so lang sy burger seindt old sy
von einem burger old burgerinen guet ze gewarten und ze ererben hete.
Mögendt auch den abzug nehmen, alß gewonheit billich und recht, ja daß
gegenrechtTerm: ist laut gmeinem landt- und inen
burgern sonderbar von hocher obrigkeit in handts gegebner brieff und
siglen.
n
[12] Zwöllfftens seindt gmeine burgerOrganisation:
meinen gnedigen herren jerlichRepeated duration: 1 year
steührTerm: uf sanct MartiPerson: s tagDate: 11. November (period) ze erlegen
schuldig acht und
dreisig pfundt pfenigCurrency: 38 lb laut der obrigkeit urbar.
[13] Dreizechendes sollendt mein gnedig herren den
burgerOrganisation: en
acht schilling pfenigCurrency: 8 shillings
jerlichRepeated duration: 1 yearen
zinsesTerm: , so
her graff
Wilhelm von
MontfortPerson: 6 sellig uß der burgeren steühr von Burget
Platner
7 laut alter urbaren entpfangen und
zu zinsen versprochen, doch aber auch vorbhalten hat, daß solche
acht schilligCurrency: 8 shillings
zinß mit
acht pfundt
pfenigenCurrency: 8 lb möge abgelösst werden.
o–14. HannßPerson: und
Marx GantnerPerson: s seeligIn the original: seel (genant Spytzen) erben zinsendt jerlichRepeated duration: 1 yearen den burgerOrganisation: en
ein guldiCurrency: 1 guilder
und achtenthalben pfenigCurrency: 8.5 pennies
laut eines briefß.Addition below the line–o8
[15]
p–Ittem so seindt die inwohnenden landtleuth in der
statt den burgerOrganisation: en alle jar Repeated duration: 1 yearund jedes jarß besonderß, alß daß von altem
harkomen ist, jeder zwey erbare haußbrottTerm:
schuldig wegen eröffnungTerm: und bschließungTerm: der
thorenTerm: , so gewonlich ein stattknechtTerm: verricht. Old da es ein stattknecht
nicht verrichte, mag ein burgermeissterTerm:
solches einem anderen übergeben, welchen inen hierzue fleissig sein
bedünckt und gibt jeder solche zwey Term: brot, daß
eine uf wyenechtenDate: 25. December (period), daß ander
uf den heligenIn the original: hel.
pfingstabendTerm: .Addition below the line–p9
q–r–Michael SehnPerson: zuo ReffisPlace: sol den gmeinen burgern achzig und sechs
guldyCurrency: 86 guilders , darumb er pfandTerm: , ein
rieth glegen im Gretzy Mooß10, dannent daß Stein HeüwPlace: als riethTerm: samt allen dar zuo ghörther rechtsamme, so in zil und
marchen bgriffen ist, stosst erst seithen sonnen halb an
Fabian Forrers und
deils an den bachTerm: 11 und obsich aber den bach, heiwerts an die SpannenPlace: , nitzsich an der
ferbe und setzt er je ein mithmmelArea: 1 mitmal guoth in
Forres bömg12, stosst
erst seithen sonen halb an Lenhart
BüschenPerson: , obsich an Elsa
BüschiPerson: , hein werth an den Huob GrabenPlace: , nitzsich an landesIn the original: l fendrich Schwenners13 guoth, vormals ledig ist, gsetz
uff JörgDate: 25. April14
8 Currency: 8 guilders , hat zwo
ab Bessung, uff JörgPerson:
1700Date of origin: 25.4.1700 jar herr Othmar
SchmidtPerson: so genutzet bis
jetz.Deletion in a later hand–rAddition below the line–q15
[16]
Dissere vorernembte burgerOrganisation: und ire
nachkomen habendt fueg und gwalt zue dreyen jarenRepeated duration: 3 years
umb, wie es dan untz dahin also gebraucht worden, alwegen uf sanct MartisPerson: tagDate: 11. November (period) mit gohnsst der obrigkeit under und durch
sich selbst, einen erlichen burgermeissterTerm: ,
der zue iren sachen ein obacht, und vier steürerTerm: ze erwellenTerm: , die ime,
buͦrgermeisster, zuevor verschribnen sachen in namen gmeiner burgern
behilfflich seigendt.
[17] Deßgleichen mögendt sy auch einen erlichen man, der der obrigkeit
nicht entgegen (und diensstlich seige, zue volgenden gschefften), zue
einem stattknechtTerm: erwellen, welcher vorab der
obrigkeit gewertig sein, den burgren umb gebürenden taxTerm: und blönigTerm: ire
burgerliche sachen verrichten solle. Alß welcher auch nebent einem
landtweibelTerm: alß erst in anno 1638Date: 1638 durch unsere gn hrAbbreviation erkent worden,
die obrigkeitlichen fählTerm: und andere schatzungenTerm:
in der graffschafft waß billich thuen und volziechen solle.
[18]
Abschliesslich ze vermelten ein burger ab dem landt in die statt wurd
ziechenTerm: , hat im solches niemandt zwehren und
verwürckt auch sein burgerrechtTerm: nicht. Ob aber er old die seinigen harnach widerumb,
nach dem sy inert den rinckhmaurenTerm:
(auch nur ein nacht) haußheblich
gereüchtTerm: hete, widerumb hinauß zugendt, verwürckt er und seine
nachkomen, so von seinen lendenTerm:
entsprungen, ja aber mit ime in old ußzugendt, daß burgerrecht und sindt
landtleüthTerm: .
[19] Dergleichen wan ein burger in der statt geseßen und noch
kinder usert der eheTerm: hete, mit welchen er uß
der stat züge, sy seigendt gwachsen old nicht, so verzeüchendt sy
samtlich daß burgerrecht. Wan aber ein sohn, wyl er in der stat ledig
wohnet, sich uf dem landt verhüratete, auch noch selbst nit haussete
und er willens were, beserer glegenheit halb uff daß landt ze ziechen,
ist ime solchs untz anhero ohnschedlich an seinem burgerrechten, ja so ver
er in der stat nit hochzeitTerm: halt noch
haußheblich reücht, sonder sein haußhaltungTerm:
vorhar der hochzeit usert der statt anstelt, dan da er deren enkeins
überseche, verwürckt er sein burgerrecht, deß sich jeder zrichten
wüsse.
[...]Editorially irrelevant16
Regest
Der Werdenberger Landvogt Jakob Feldmann stellt auf Bitten von Bürgermeister David Hilty, alt Bürgermeister Ulrich Forrer von Werdenberg, Richter Heinrich Montaschiner und Hans Forrer, alle Bürger von Werdenberg, einen Vidimus des im Jahre 1538 von Landvogt Hans Leuzinger ausgestellten Buchs aus.
1. Die Bürger sind sowohl in der Stadt als auf dem Land vom Fall befreit. Das Bürgerrecht kann nicht mehr durch Heirat erworben werden.
2. Die Bürger, ausgenommen diejenigen von Buchs, sind vom Kälberzehnt befreit.
3. Die Bürger sind vom Weihnachtsholz befreit.
4. Die Bürger geben keine Fasnachtshenne.
5. Wenn ein Bürger oder Einwohner mehr Holz als zugelassen in die Stadt führt, bezahlt er 15 Schilling Busse.
6. Die Bürger sind nicht befugt, ohne Erlaubnis eine Versammlung einzuberufen.
7. Die Bürger verfügen über die Metzgerei vor der Stadt.
8. Den Bürgern steht das Bürgerholz zu. Die Müller sollen den Bürgern das Holz entsprechend bezahlen.
9. Die Bürger dürfen die Masse eichen. Frevler werden durch den Landvogt bestraft.
10. Den Bürgern gehört ein «Halde» unter dem Rathaus.
11. Den Bürgern gehört der Abzug von allen Bürgern.
12. Auf Martini (11. November) haben die Bürger eine Steuer von 38 Pfund zu entrichten.
13. Aufgrund eines alten Pfandbriefes von Graf Wilhelm von Montfort-Tettnang muss Glarus den Bürgern einen jährlichen Zins von acht Schilling entrichten. Der Zins ist mit der einmaligen Zahlung von acht Gulden ablösbar.
14. Die Erben von Hans und Markus Gantner (genannt Spitzen) zinsen jährlich den Bürgern 1 Gulden und 8.5 Pfennig.
15. Die Landleute, die in der Stadt wohnen, müssen den Bürgern jährlich zwei Brote geben für das Öffnen und Schliessen der Stadttore.
16. Die Bürger dürfen alle drei Jahre an Martini (11. November) einen Bürgermeister und 4 Steurer wählen.
17. Ebenso dürfen sie einen Stadtknecht wählen.
18. Ein Bürger darf vom Land in die Stadt ziehen. Wenn er sich aber wieder auf dem Land niederlässt, verliert er sein Bürgerrecht.
19. Wenn ein Bürger mit unehelichen Kindern aus der Stadt zieht, verlieren sie das Bürgerrecht. Wenn ein lediger Bürger auf das Land zieht und dort heiratet, verliert er das Bürgerrecht nicht. Er darf aber weder in der Stadt heiraten noch dort einen eigenständigen Haushalt geführt haben.
Der Aussteller siegelt.