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SSRQ SG III/4 215-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, par Sibylle Malamud

Citation : SSRQ SG III/4 215-1

Licence : CC BY-NC-SA

Beschluss der Verordneten der Gemeinde Sevelen betreffend Eicheln als Tierfutter für Schweine und das Behirten

1724 septembre 13.

Die Verordneten der Gemeinde Sevelen beschliessen:

1. Wegen der Eicheln soll jeder von einem alten Schwein oder Sommerschwein 2 Batzen der Gemeinde geben und von einem jungen Schwein 1 Batzen.

2. Drei Tage in der Woche – am Montag, Donnerstag und Samstag – ist es erlaubt, Eicheln zu sammeln, wenn vorher den Verordneten der Gemeinde 6 Kreuzer bezahlt wurde. Wer nicht bezahlt, wird mit 30 Kreuzer gebüsst. Wer Früchte von den Bäumen schüttelt, soll jedes Mal 18 Batzen zahlen. Die Geschwornen sollen Übertreter sofort büssen und bei Zahlungsverweigerung pfänden. Verweigern die Schuldigen diese ebenfalls, sollen sie dem Landvogt angezeigt werden.

3. Pferde, Schafe und Ziegen soll man während der Eichelzeit aus den Wäldern treiben. Wer sein Vieh täglich in die Wälder treibt und seine Tiere nicht richtig behirten lässt, zahlt der Gemeinde 30 Kreuzer.

  • Cote : PGA Sevelen C03
  • Date : 1724 septembre 13
  • Tradition : Aufzeichnung (Doppelblatt)
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 17.0 × 21.0
  • Langue : allemand

  1. Regelungen zur wirtschaftliche Nutzung des WaldesTerme : , insbesondere als Holzlieferant, sind häufig (vgl. dazu die HolzordnungenTerme : SSRQ SG III/4 208-1; SSRQ SG III/4 249-1; OGA Sax 26.02.1783). Die hier edierten Beschlüsse zeigen die Waldnutzung von einer anderen Seite, nämlich der Nutzung des Waldes als Nahrungsquelle für die lokale Bevölkerung und deren Nutztiere. Bestimmungen zur WaldnutzungTerme : durch NutztiereTerme : (Waldweide) finden sich vor allem in den Legibriefen, so z. B. SSRQ SG III/4 184-1, Art. 22; siehe auch OGA Grabs O 1606-1; OGA Sevelen U 1636. Zu EichelnTerme : siehe SSRQ SG III/4 166-1, Art. 53 (NachbarrechtTerme : ); OGA Sennwald Mappe Hof Gardus, 25.04.1671.

  2. Regelungen zur Haltung bzw. Behirtung von SchweinenTerme : oder über entstandene SchädenTerme : siehe: SSRQ SG III/4 37-1, Art. 4; OGA Grabs O 0004; O 1606-1; SSRQ SG III/4 173-1, Art. 6; SSRQ SG III/4 192-1; StASG AA 2 A 7-1b-10 oder (PA Hilty) Privatarchiv Kopialbuch Johannes Beusch, S. 87–88; die Grossen MandateTerme : von Sax-ForsteggLieu : (SSRQ SG III/4 153-1, Art. 17; SSRQ SG III/4 176-1, Art. 18), die LegibriefeTerme : (so z. B. SSRQ SG III/4 184-1, Art. 7; LAGL AG III.2436:020, Art. 1; StASG AA 3 A 12b-1a, Art. 20) oder die AlpordnungenTerme : (so z. B. StASG CK 10/3.01.015, Art. 7–8).

Texte édité


Uf den 13.ten herbstmherbstmonat anno 1724Date : 13.09.1724 jahrs hand die verohrnetenTerme :
ihn der gmeindt SeffelenOrganisation : gutt sein befunden wegen den
eichlenTerme : ,
dass man s vAbréviation a–s vAbréviationAjout au-dessus de la ligne par une autre main–a vor einen jeden alten schwinTerme : geben
sol der gemeindt sambt dem soumer schwinTerme : 2 bzUnité monétaire : 2 batz/bache und von einem
jungen 1 bzUnité monétaire : 1 batz/bache .
Witters ist erkent, daß in der wuchenTerme : einem jeden
erloubt sol sein, 3 tagDurée répétée : 3 jours eichlenTerme : zu lessenTerme : mit namen am montagTerme : ,
donstagTerme : und sambstagTerme : , mit beding, dz ein jede persohn die eichlen
will den verorhnetenTerme : , ehe sy lessen thuott, bar geben sol 6 kzUnité monétaire : 6 kreuzer .
Welcher aber b lessenTerme : wurde und die 6 kzUnité monétaire : 6 kreuzer nit zalte, der soll
von jedem mahl der gmeindt verfahlenTerme : haben 30 kzUnité monétaire : 30 kreuzer . Und welcher
schüttenTerme : oder brüglenTerme : thäte, der soll von jedem mall geben 18 bzUnité monétaire : 18 batz/bache .
Und solen die geschwornenTerme : , die disses übersehen, allso bar straffenTerme : .
Und wan sy sich nit wollen straffen laßen, sollend sy selbigen
pfandTerme : nemen, und sy sich dessen auch widersezten, so sollen sy
selbige dem hrAbréviation landtvogtenTerme : angeben.

Witters ist erkent, dz rossTerme : , schaffTerme : und geißTerme : sollen uss den
hölzernTerme : gethuon und getriben werden, will die eichlenTerme : wehren,
von den hüötterenTerme : . Wan aber einer sy täglich wurde in die
hölzerTerme : lassen, so solle man den heütterenTerme : den ennigTerme : schuldig sein
zu geben und einer nit flissig heütten wurde, der sol der
gmeindt von jedem mahl geben 30 kzUnité monétaire : 30 kreuzer .
|Saut de page
[Note dorsale au verso par une main du XVIIIe siècle :]
Beschluß
wegen der eichlenTerme : ,
13. sept 1724Date : 13.09.1724

Annotations

  1. Ajout au-dessus de la ligne par une autre main.
  2. Suppression par grattage : nit.