SSRQ SG III/4 194-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der
Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, by Sibylle Malamud
Citation: SSRQ SG III/4 194-1
License: CC BY-NC-SA
Erkenntnis von Glarus über vier Beschwerdepunkte der Einwohnerschaft von Werdenberg («Freiheitsbrief»)
1667 January 17 O.S.
Metadata
- Shelfmark: LAGL AG III.2421:002
- Date of origin: 1667 January 17 O.S. Transmission: Original
- Condition: kassiert
- Substrate: Pergament
- Format h × w (cm): 60.0 × 48.5 (Plica: 5.5 cm)
- 1 seal:
- GlarusOrganisation: , sealed on a parchment tag, missing
- Language: German
-
Regesten
- Senn, Chronik, S. 161
- Schindler 1986, S. 148
Additional Filiations
- Shelfmark: StAZH A 247.8.1, Nr. 4
- Date of origin: ca. 1719 – 1722 Transmission: Abschrift (2 Doppelblätter)
- Substrate: Papier
- Language: German
- Shelfmark: StASG AA 3 A 1b-11
- Date of origin: 1888 February 28 Transmission: Abschrift (Doppelblatt)
- Substrate: Papier
- Language: German
Comments
Die Urkunde besitzt den gängigen Namen «FreiheitsbriefTerm: » (so z. B. bei Senn, Chronik, S. 161 oder Beusch 1918, S. 28), der jedoch irreführend ist, da die GlarnerOrganisation: Erkenntnis durch die Regelung der Kompetenzen eines LandvogtsTerm: in erster Linie die GemeindenTerm: und Bewohner von WerdenbergOrganisation: vor Übergriffen der Landvögte schützt. Zudem werden Missstände, die sich durch den Zuzug von Glarnern für die Werdenberger Gemeinden ergeben haben, aufgehoben. Die Gemeinden erhalten nicht erst mit dieser Urkunde das Recht, eigene Ordnungen über ihre Allmenden, Alpen und gemeinen Nutzungen zu erstellen, wie dies in der Literatur suggeriert wird (Beusch 1918, S. 28 oder Winteler 1923, S. 51). So erneuert SevelenOrganisation: 1653Date: 1653 ihren bereits früher erstellten LegibriefTerm: selbstständig, doch mit Wissen des Landvogts (SSRQ SG III/4 184-1). Vielmehr reiht sich dieser «Freiheitsbrief» nahtlos in die weiteren Reformen der Glarner in WerdenbergPlace: zu jener Zeit ein, die versuchen, den diversen Missständen in der Verwaltung und den AmtsmissbräuchenTerm: oder Einmischungen der Landvögte zugunsten der Einwohner entgegenzuwirken (SSRQ SG III/4 181-1; SSRQ SG III/4 185-1).
Die Urkunde spielt im Werdenberger LandhandelTerm: zusammen mit anderen Dokumenten eine wichtige Rolle und wurde im Zuge dieser Auseinandersetzung kassiert (siehe dazu ausführlich SSRQ SG III/4 216-1).
Edition Text
Notes
- Damage through fold.↩
- Addition above the line.↩
- Damage through fold.↩
- Damage through fold.↩
- Text variant in StAZH A 247.8.1, Nr. 4: eigenes.↩
- Correction overwritten, replaces: ewigerß.↩
- In der RemedurTerm: von 1725Date: 1725 wird dieses Recht der Gemeinden deutlich eingeschränkt, vgl. SSRQ SG III/4 216-1, Art. 5.↩
Regest
Landammann und Rat von Glarus ergänzen die Rechtsordnung in Werdenberg, nachdem Landeshauptmann Mathias Forrer und Säckelmeister Christian Müntener mit Beistand der beiden Landvögte Johann Peter Elmer und Kaspar Iseli vor ihnen erschienen sind und sich beklagt hatten, dass künftig die Landvögte weder Pferde noch Vieh auf der Allmend weiden lassen und kein Holz aus dem Bannwald und den Rheinauen schlagen dürfen. Zuzüger aus Glarus haben bei der jeweiligen Gemeinde ein Gesuch um Aufnahme zu stellen. Wer solche Leute wider Erlaubnis der Gemeinde beherbergt, soll allenfalls für deren Schulden aufkommen. Bezüglich Festlegung von Atzungs- und anderen Nutzungsrechten soll jede Gemeinde freie Hand haben.