SSRQ SG III/4 152-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der
Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, par Sibylle Malamud
Citation : SSRQ SG III/4 152-1
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Lehenurkunde für die Fähre am Rhein zwischen Bendern und Haag
1607 août 25. Schloss Werdenberg
Description de la source
- Cote : StAZH A 346.3, Nr. 108
- Date : 1607 août 25 (sambstag nach Bartholomeus tag) Tradition : Abschrift (Doppelblatt)
- Support d’écriture : Papier
- Dimensions l × h (cm) : 20.5 × 32.5
- Langue : allemand
Commentaires
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Über den RheinLieu : führt bereits im Mittelalter ein Übergang bei GamprinLieu : , der jedoch um 1394 durch einen Fährbetrieb zwischen HaagLieu : und BendernLieu : abgelöst wird und Graf Albrecht III. von Werdenberg-HeiligenbergPersonne : gehört (LUB I/4, Nr. 26). Nach 1517 gelangt das LehensrechtTerme : an der FähreTerme : zwischen HaagLieu : und Bendern an GlarusOrganisation : als Herr der Landvogtei WerdenbergLieu : , während die territoriale und gerichtliche Hoheit beim Herrn von Sax-ForsteggLieu : liegt (vgl. SSRQ SG III/4 123-1).
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Weitere VerleihungenTerme : der FähreTerme : zwischen HaagLieu : und BendernLieu : siehe: StASG AA 3 U 20 (1647); StASG AA 2 A 11-1-6 (1707); StAZH A 346.5, Nr. 348 (1747); StASG AA 3 A 10-4 (Teildossier: 1787–1796).
Zur Fähre zwischen Haag und Bendern siehe auch: SSRQ SG III/4 143-1, Art. 9; SSRQ SG III/4 229-1, S. 94; das Dossier zur Rheinfahrt in LAGL AG III.2433 sowie AG III.2401:027, S. 1; AG III.2432:038; AG III.2445:005; AG III.2445:027; AG III.2455:004; AG III.2460:004; StAZH A 346.4, Nr. 52; A 346.4, Nr. 54; StASG AA 2 A 4-2-15; AA 2 A 11-1-3; AA 2 A 6b-6a-2-9; StAZH A 346.6, Nr. 177.
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1755 wird zwei Fährleuten das Fährlehen entzogen, weil sie Passanten nicht übergesetzt und sich den Befehlen des Landvogts widersetzt haben (LAGL AG III.2433:051).Terme :
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Zur Fähre bei BurgerauLieu : als «Mittelfahr» und als sogenanntes Afterlehen der Fähre bei Haag und Bendern siehe SSRQ SG III/4 256-1.
Texte édité
Ich, hauptmanTerme : Thoma SchmidtPersonne : von GlarusLieu : ,
der zyt myner gnedigen herren lanndtvogt der
grafschafft Werdenberg unnd herschafft WartauwLieu : , bekennen unnd thun kunndt offentlich mit diserem brieff,
das fürkhommen unnd erschinen sindt die ehrsammen,
nachverschribnen personen, nammlich ammen Hannß
WagnerPersonne : von BennderenLieu : , item Mathys RednerPersonne : , Hanns
RednerPersonne : , Luzi HagmanPersonne : , Christen HagmanPersonne : , UliPersonne : s sohn, auch
Thoma HagmanPersonne : , aber des Adem HagmansPersonne : selseligen söhn,
alls nammlich ChristenPersonne : , TommaPersonne : unnd Simon HagmanPersonne : , Jos
WollwenndPersonne : , Tomma RednerPersonne : , des DavidsPersonne : sohn, aber Thomma
RednerPersonne : , ValenthinPersonne : unnd syne brüder HannsPersonne : , JosPersonne : , Uli
WollwendPersonne : , dise alle uß der herschafft SaxLieu : unnd seßhaft im HagLieu : , alls dan für mich gebracht, wie das fahrTerme :
unnd fahrrechtTerme : im unnd uf dem RhynLieu : entzwüschet BenderenLieu : unnd dem brunnenTerme : zu BaltzersLieu : unnseren gnedigen
herren von GlarusOrganisation : ist, wie dan sy das erkauft unnd
an sy gewahsen1 unnd khomen ist. Daruf wir, fehren unnd
lehenlüthTerme : , gsinnet, von eüh, gnedigen herren, das fahrrechtTerme :
unnd lehenTerme : widerumb zu empfahen nach luth ihres lehenbriefsTerme : , wie dan das von alter khommen ist unnd von den
allten lanndtvögten in nammen ihrer herren unnd oberen
von GlarusOrganisation : verlihen worden. Unnd die wil ich das bestimpt zyt der jahren der lehenTerme : gestallt unnd begeren
angehört, daruf ich ußAjout au-dessus de la lignea schuldig pflicht eim jeden zu synen
rechten söliche fahrTerme : unnd fahrrechtTerme : gnedig zu lyhen. Derowegen ich, lanndtvogt Toma SchmidtPersonne : , in nammen myner
gnedigen herren von GlarusOrganisation : , disen verschribnen personen, ihren unnd ihren nahkhommen, was von mansstammenTerme : ist, in sonnderheit disen hernah verschribnen personen,
alls ammenTerme : Hanns WagnerPersonne : von BennderenLieu : den achten theillTerme : ,
Matthys RednerPersonne : den achten theill, Hanns RednerPersonne : ein
achten theill, Lutz HagmanPersonne : ein sechszehenden theillTerme : , Christen
HagmanPersonne : , UlisPersonne : sohn, ein sechszehenden theill, Tommen HagmanPersonne : ein sechszehenden theill, aber ChristenPersonne : , ThommaPersonne : unnd
Simon HagmanPersonne : , des AdemsPersonne : söhn, ein sechszehenden theil,
Jos WollwendPersonne : ein sechszehenden theill, Thomma RednerPersonne : , [p. 2]Saut de page
DavidsPersonne : sohn, ein achten theillTerme : , aber Thomen RednerPersonne : ein
sechszehenden theill, ValenthynPersonne : ein sechszehenden theill,
item HannsPersonne : , JosPersonne : unnd Uli WollwendPersonne : ein sechszehenden
theill, verlichen uß befelch myner vorgemelten gnedigen herren von GlarusOrganisation : wüßentlich in kraft diß briefs
mit allen zugehörden, rechten, nuzen, nießen unnd bruchen
zwenzig jahrPériode : 20 années lang, wie dan der allt lehenbriefTerme : zugibt.
Nah ein annderen nah datum deß briefs mit luterem geding, das sy das fahrTerme : unnd fahrrechtTerme : in guten wirde und
ehren innhaben söllend, zwüschet denen obgemelten zweyen
marchenTerme : unnd zeichen haben unnd bruchen söllend, ouch an stat
unnd ennden daselbst, mynen gnedigen herren von GlarusOrganisation :
unnd ihren vögten, welicher da ist, wo sy befunndend, das
fahr zuleggen, der straaßTerme : zu glegnist unnd nah ihren herren
gfallen hinzuleggen. Sy söllend auh schuldig sye, ein jeder
hinüber zu füren, so balld einer das begert umb den gemachten lohnTerme : , wie es gestellt ist unnd von allter herkhomen ist, alls einer nah syner noturft reisen will. Unnd so
einer den annderen lybloßTerme : oder söliche sahen gethon hete,
söllend sy in schuldig syn, fluxTerme : ze füren unnd vor unnd ehe
syn widerseherTerme : ankhomme.Terme : Desglichen ein jeden zufüren,
auh der nit pfenig hatt unnd sonnst gnug darumb thut, söllend sy füren. Desglichen die armenTerme : , so nit gellt habend,
durch gottes willen hinüber füren. Ouch vorbehalten, wie
von allter har khommen ist, unnsere gnedige herren vögtTerme : ,
anwelltTerme : unnd amptlüthTerme : vergebens führen unnd fürderen,
ohne klag auch ihre gsindtTerme : ohne lohn. Es soll auh ein jeder dem
rechten fahr zugohn unnd fahren, auh niemannd zwüschet
den ernampten zwejen zillen khein fahr nit haben nah
ufrichten, auh niemand zu kheiner zyt nit füren. Dargegen inen ihre natürliche lehenherrenTerme : versprechend, wan
es die noturft erforderet, das holzTerme : zu einem neüwen
schiffTerme : , so ein schiff notwenndig zu mahen ist, zu geben unnd
an RhinLieu : wie von allter har zu fertigenTerme : . Unnd söllend die
fehrenTerme : dan das schiff in ihrem lasten laßen machen,
ohne miner herren entgelltnus. Daruf söllend myne
herren sy by dem fahrrechtTerme : gnedigklih hanndhaben unnd schirmen unnd das allt schiffTerme : söllend die von SchanOrganisation : schuldig
syn zunemmen unnd mynen heren oder lanndtvögten dar [p. 3]Saut de pagefür geben drißig schilling pfenig Veldkirher weerungUnité monétaire : 30 sous/sols de Feldkirch,
wie es von alter har khommen ist. Darzu söllend die
lehenlüthTerme : vom fahrTerme : schuldig syn, fürhin einem lanndtvogt uf MartiniDate : 11. novembre (des fêtes religieuses comme délai), acht tagTerme : vor oder nah, uf das schloßTerme : WerdenbergLieu : erleggen, nammlich zehen schilling pfenig Costenzer münntz und Veldkirher weerungUnité monétaire : 10 sous/sols de Constance, ohne unnser gnedigen herren costen unnd schaden. Unnd welches jahrs das
nit beschehe, so ist das lehen unnd fahrrecht mit aller
gerechtigkheit unnd zugehörden, sahen widerumb heimgefallenTerme : , ohne alles widersprechen. Es behalltend auch vor
unnser gnedig herren von GlarusOrganisation : , ob sih zutrüge, das sih
einer oder der annder unehrlichTerme : hielte, es were mit
worten oder mit werken, das einem ehrlichen man
nit gebürt, es seig welicher gstallt das genampt möcht
werden, derselbig soll das lehen verwürkt und verfallen haben unnd soll syn lehen rechtTerme : mynen herren von
GlarusOrganisation : widerheimgefallen syn, das zu verlihen nah ihrem
gutdunken. Daruf dise obgenampten personen alle
mit ein annderen verheißen mit munnd unnd hanndTerme : , auh
mit ufgehabtem eydtTerme : geschworen, treuw unnd wahr zuhallten, miner heren nutz zu fürderen, ihren schaden zuwenden unnd inen zethun, alles was einem ehrlichen
lehenmanTerme : synem rechten lehenherenTerme : zethun schuldig ist.
Auh hannd sy in denselben eydt gnommen unnd versprohen
von des lehens wegen, ob einer oder der annder verschwigne lehen wüßte oder innen wurde, die mynen
gngnädigen herren von GlarusOrganisation : möchtend zugehören, die söllend
sy einem lanndtvogt angeben bi ihrem eyd unnd by verlierung ihrer lehen. Wyters ist auh beredt unnd abgehanndlet, welher unnder den lehenlüthenTerme : syn fahrTerme : oder
fahrrechtTerme : , er oder syn erben, wöltend von großer noturft
verkaufenTerme : oder versezen innert der zwenzig jahrenPériode : 20 années,
das selbig ist inen vergunndt unnd zuglaßen, dergestalt,
das sy das füruß schuldig syn söllend, ihren gnedigen
herren anbieten, darnah ihren gesellenTerme : , die am fahrrecht
hannd, zum dritten einem herschafftmanTerme : zu WerdenbergLieu : unnd wyters nit unnd das alles mynen heren
von GlarusOrganisation : ohne schaden unnd unvergrifenlich an [p. 4]Saut de page
ihren freyheiten unnd grechtigkheiten. Unnd so fehr myn
gnedig herren oder die annderen, so verschriben, das fahr
nit wöltend kaufen oder daruf lyhen, so mag einer dan
an einem annderen ort syn nutz woll schaffen, doh mit
gunnst, wüßen unnd willen eines lanndtvogts. Unnd
so die zwenzig jahrPériode : 20 années ummen, sindt sy schulldig, das lehenTerme :
widerumb zeempfahen unnd verehrschatzenTerme : unnd mine
gnedigen herren unnd ihre lanndtvögt das lehen inen
vor menigklichem zu khommen laßen. Unnd des zu wahrem urkunndt unnd steter siherheit, so hab ih, genampter
lanndtvogt, von b wegen myner gnedigen herren
von GlarusOrganisation : unnd ihren nahkhommen, an der lehenschaftTerme :
unnd ihren freyheiten, recht unnd grechtigkheiten, auh mir
unnd mynen erben in allweg ohne schaden, myn eigen
insigell ofentlich laßen henkhen an disen brief, der gäben
ist sambstag nach BartolomejPersonne : tag im jahr, das man
zallt nah ChristiPersonne : geburt sechszehenhunndert unnd im
sibenden jahrDate : 25.08.1607.
Résumé
Hauptmann Thomas Schmid von Glarus, Landvogt von Werdenberg und Wartau, verleiht für 10 Konstanzer Schilling die Fähre am Rhein zwischen Bendern und Haag mit allen Rechten für 20 Jahre an Ammann Hans Wagner von Bendern, Mathis Rederer, Hans Rederer, Luzi Hagmann, Christian Hagmann, Ulis Sohn, Thomas Hagmann, Adam Hagmanns Söhne Christian, Thomas und Simon, Jos Wohlwend, Thomas Rederer, Davids Sohn, nochmals Thomas Rederer, Valentin Wohlwend und seine Brüder Hans, Jos und Ulrich, alle wohnhaft in Haag.
Der Aussteller siegelt.