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SSRQ SG III/4 112-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, da Sibylle Malamud

Citazione: SSRQ SG III/4 112-1

Licenza: CC BY-NC-SA

Beat Kaiser verschreibt ein Grundstück auf der Hueb seinen unmündigen Kindern zu Leibding

1528 giugno 8.

Beat Kaiser, wohnhaft in Gasenzen im Gamser Kirchspiel, verschreibt sein Gut auf der Hueb, Schweinersacker genannt, das nicht belastet ist, ausgenommen einer Jahrzeit an den Kirchherrn von Gams, seinen unmündigen Kindern zu Leibding. Dieses Unterpfand soll weder versetzt noch verkauft werden, ausser die Kinder leiden Hunger und Not. Sie sollen aus dem Nutzen dieses Guts erzogen werden, bis sie sich selbst ernähren können. Wenn aber der Vater seine Kinder selbst erziehen will, bleibt ihm der Nutzen aus dem Gut. Kann er das nicht, weil er schlecht haushaltet, sollen die Kinder trotzdem die Nutzniessung daraus haben. Falls die Kinder sterben, fällt das Gut an Beat Kaiser zurück.

Erbetener Siegler Hans Beusch, alt Ammann von Gams.

  • Collocazione: OGA Gams Nr. 42
  • Data di origine: 1528 giugno 8 (meͣntag in der applaswuchen)
    • Tradizione: Original
  • Supporto alla scrittura: Pergament
  • Formato l × a (cm): 32.5 × 22.0
  • 1 sigillo:
    1. Hans BeuschPersona: , pendente da una stricia di pergamena, perduto
  • Lingua: tedesco

  1. Ein LeibdingTermine: ist ein zeitlich beschränktes NutzungsrechtTermine: (üblicherweise bis zum TodTermine: ) einer berechtigten Person. Vielfach sichern Leibdingverträge die Versorgung eines überlebenden Ehepartners (vgl. dazu z. B. SSRQ SG III/2.2, Nr. 183; SSRQ SG I/2/4.2, Nr. 11). Seltener sind Leibdingverträge, in denen wie im vorliegenden Fall der VaterTermine: seinen noch unmündigen KindernTermine: die Nutzniessung aus einem GrundstückTermine: zur Versorgung bis zu ihrem Erwachsenenalter sichert.

  2. Zum LeibdingTermine: vgl. auch: LAGL AG III.2411:002 (28.05.1472); AG III.2411:003 (12.06.1472); StALU URK 207/2985 (09.05.1483); URK 208/3007 (28.11.1486); EKGA Salez Abteilung 21: Grundstücksachen, 11.01.1559 (Erbrente); StAZH C IV 7.3, Nr. 7 (09.12.1560); A 346.2.1, Nr. 28 (1591); A 346.3, Nr. 43 (30.08.1599); A 346.3, Nr. 39 (15.11.1599); LAGL AG III.2431:014 (05.11.1749).

Testo editionale


Ich, Batt KaysserPersona: , seͣsshafft zuͦ GassentzenLuogo: in Gampsser kilspelLuogo: , vergich offenlich mit urkund diss brieffs, das ich guͦtz, wolbedachts sins und nuͤtz zuͦ den zitten, tagen und an den stetten, do ich es mit recht wol gethuͦn mocht, fur mich seͣlbs
und alle mini erben und nachkomen, und setz also minen on erzognen kindenTermine: , die noch nit erzogenTermine: sind, neͤmlich min
aigen stuck und guͤt uff der HuͤbLuogo: geleͣgen, genant des Schwainers AckerLuogo: , stost niderwert an des TuoͤrenOrganizzazione: ackerTermine: , aber zuͦ
ainer siten an Uͦli SchoͤbenPersona: gutTermine: , zur dritten siten an Burkart StuckiPersona: an sin der elttren kinden guͤt, zur fierden sitten
an Michil BruͤderPersona: und an Uͦli KaysersPersona: guͦtt. Und setz inen das also mit aller siner gereͣchttikait und zuͤgehoͤrd, och fur fryg,
ledig und loss, ussgelassen, was aim kilchherenTermine: zuͦ GampsLuogo: zuͤ jarzitTermine: darab gat, och ussgelassen die satzig und suss in all
weͣg on verkumbrot. Und neͣmlich, so sol das bestimpt guͤt und underpfandTermine: nun hin nit witter versetzt, verkofft noch veraber handlotTermine: weͣrden in kain wis noch weͣg, es weͣr denn sach, das die kind, wie ob stat, mangilTermine: hettind und sin notturffttig
wurdind. Wie das wer, so sol und mag das hopt guͤtTermine: wol angriffenTermine: und inen damit hungerTermine: und frostTermine: und was inen notturfftig wery damit buoͤtzenTermine: , ob der bluͦmTermine: nit langen moͤcht. Und sond neͣmlich die onerzognen kind uss disem guͤt erzogen
werden, bis das sy wol moͤgend muͤs und brotTermine: umb und an gewunnen. Und ob aber BattPersona: sini kind selbs erzuchen wil und mit sinen kinden hussottiTermine: , wie denn der gmain man im kilspelTermine: husset, sol im das guͤt in sinen handen beliben, das erAggiunta al di sopra della rigaa damit sol und
mag sini kind erzuchen. Ob aber sach weͣr oder wurd, das BattPersona: nit wetti husen, das biderbTermine: lutTermine: beduncktti, das er nit zimlich
und on nutzlich hussotti, so sond doch all weͣg die onerzognen kind uss dissem guͤt und mit disem guͤt erzogen werden, wie
ob stat. Ob es sich aber begaͤb uber kurtz oder langi zit, das die kind sturbindTermine: oder erzogen wurdind, wie ob stat, so sol das bestimpt guͦt und underpfand dem bestimptten Batten KayserPersona: wider entschlagenTermine: sin, das er das wider sol und mag zuͦ
sinen handen neͣmenTermine: und das besetzen und entsetzen als ander sin aigen guͦtTermine: on aller meͣngklichs sumen, jerenTermine:
und widerspreͣchen. Und hierumb umb alles, wie ob saitLettura incertab, zuͦ ainer vesten sicherhait, jetz und hienach, so han
ich, genantter Batt KayserPersona: , mit vlis und ernst gebeͣtten und erbeͣtten den furnamen und wysen Hansen BuschenPersona: ,
alt amman zuͤ GampsLuogo: , das er sin aigen insigel fur mich und alle mini erben und nachkomen, doch der herlikait, och im seͣlbs und allen sinen erben in all wis und weͣg on schaͤdlich und on vergriffenlich, offenlich gehenckt hat an disen briff, der geͣben ist uff meͣntag in der applaswuchenTermine: , als man zalt nach der geburt Cristi funff zeͣchen hundert und acht und zwaintzig jarData di origine: 8.6.1528.
|Interruzione di pagina
[Nota dell'archivio sul verso:] A 1528; Nro 42

Annotatione

  1. Aggiunta al di sopra della riga.↩
  2. Lettura incerta.↩