SSRQ ZH NF II/3 87-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, von Rainer Hugener
Zitation: SSRQ ZH NF II/3 87-1
Lizenz: CC BY-NC-SA
Bericht der Rechenherren über die von der Gemeinde Fällanden verlangte Zollbefreiung
1581 Oktober 26 – November 6.
Stückbeschreibung
- Signatur: StAZH A 123.3, Nr. 111
- Originaldatierung: 1581 Oktober 26 – November 6 Überlieferung: Aufzeichnung (Doppelblatt)
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 22.0 × 32.5
- Sprache: Deutsch
Kommentar
Anfangs Oktober 1581 hatten sich Vertreter der Gemeinde FällandenOrt: Organisation: beim Zürcher RatOrganisation: darüber beklagt, dass einige Dorfleute beim Tor Auf DorfOrt: für Garn einen Zoll hätten bezahlen müssen, was gegen ihr verbrieftes Recht verstosse. Der Rat ordnete darauf an, dass die RechenherrenOrganisation: die Zollrodel sowie die Offnung von FällandenOrt: einsehen sollen (StAZH B II 196, S. 17; StAZH A 123.3, Nr. 110). Das Anliegen wurde schliesslich abgelehnt, weil die Offnung lediglich den Schutz vor Immi und Ungeld erwähnt, nicht aber den Zoll (SSRQ ZH NF II/3 35-1, Art. 8). In gleicher Sache waren die Leute von FällandenOrt: zuvor bereits 1508 an den Rat gelangt (StAZH B II 43, S. 39).
Editionstext
Uff üwer, miner gnedigen herren, byligenden bevelch
habenn min herren, burgermeister unnd verordneten
rëchenherrenn, die zoller alhie von wëgen der gmeind
FellandenOrt: Organisation: üch fürgetragnen beschwerdenn, daß inen der
zoll von erkoufftem garn wider alte brüch unnd herkommen,
auch ir ingelegtenn offnung zuͦwider angefordert, für sich
genommenn, ire zollrödel sampt irem darüber gegebnem
mundlichem bescheid, dessglichenn den in bemelter vonHinzufügung oberhalb der Zeilea FellandenOrt:
offnung begriffnen artickel, so sy gern dahin düten unnd
verstan woltenn, nach nothurfft verhört, unnd wie man
sich dissfals gegen innen halten möchte, zuͦbedenncken
gezogen unnd befinden glychwol gemeinlich inn gedachter
zollern rödlen unnd ordnungen, daß sy, die von FellandenOrt:
(wie auch die vonn GryffenseeOrt: , GruͤningenOrt: , SchwamendingenOrt: ,
am ZürichseeOrt: unnd an andern orten nechst vor der grossenn
unnd kleinen statt alhie gesessenn, inmassen des zollers
Uff DorffOrt: byligennder rodel usswysst), vonn alterhar wie
ingesessenn burger zoll fryg gewässenn, aber inn des
wagmeisters ordnung allein die vonn MurOrt: begriffenn,
daß sy des imi unnd zolls gefrygt,1 doch mit bygesetzter
erlütterung, daß der pfundtzoll vonn denen wahren allein
zalt sollen werden, so ein yeder uff fürkouff, gwün unnd
meerschatz koufft. Was aber ein jeder in sinem huß bruchte
und nit wider verkouffte, derselbig vonn solchenn wahren
den pfundzoll nit zuͦgëbenn schuldig. Sunst ist diße zollfryung
vonn kein annderen orten inn sin, deß wagmeisters, rodel
verzeichnet. Hieruff, wolernanter miner herren,
der rëchenherrenn einfaltig meinung unnd guͦttbedunckhen,
sittenmal vorgehörter artickel inn dern von FellandenOrt: [S. 2]Seitenumbruch
offnung anders unnd wyters nit dann dass
imi unnd ungelt usswysst unnd sunst kein zollfryung,
weder des garns noch annderer gemeiner wahren,
zuͦgibt unnd vermag, daß ir, myn gngnedig herrenn,
einen oder zwen der eltisten vonn der gmeind
FellandenOrt: Organisation: alhar bescheidenn unnd inen vonn üwern mitrethen ettliche zuͦordnen, welche inen sollichen artickel,
wie er zuͦverstan, wohin, auch wie wyt er zedütenn,
gütlich erkleren unnd, weß sy sich hieruff inn antwurt
vermercken lassen, anhören, woferr sy dann den verstandt solches artickels dergestaldt inn der gütte uff
unnd annemen, weren sy hiemit ires fürtrags
unnd begerenns umb erlassung dess zolls genuͦgsamlich bescheiden unnd abgefertiget. Da sy sich aber
wytters beschweren unnd nit rechtHinzufügung unterhalb der Zeileb wyssen lassen welten,
könten ir, myn gnedig herren, mit innen kein
unglychs c–oder ungradsHinzufügung am linken Rand mit Einfügungszeichen–c gegenn den anderen, so luth by gehefftenn
zoll rodels wie vorgemeldet inn glycher linien
gesetzt, machen, sonnder liessen sy also by dem selben
byß uff wytern bescheidt blybenn. Doch so üch,
minen herren, dißfals ettwaß bessers gefielle, statt
es zuͦ üwer gnedigen erkannthnus.
burgermeister BrëmenPerson: unnd verordneten rëchenhrnrëchenherrenOrganisation: .
Für min gnedig herren,
belangendt
der gmeind FellandenOrt: Organisation: begërte
zollfryung
Ist bestedt, und söllend die herren
oberstenmeister und beid hern
seckelmeister sölliches gëgen der
gmeind ußrichten. Actum mentags,
den 6ten novembris anno etcAbkürzung 81Originaldatierung: 6.11.1581,
pntpresentibus herr KambliPerson: und beid rethOrganisation: .Hinzufügung auf der Rückseite von anderer Hand–d
Der gemeind FellandenOrt: Organisation: begehrte zohl befreyung, 1581Originaldatierung: 1.1.1581 – 31.12.1581
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