Ich, Diepolt von SaxPerson: , und ich,
Albrecht von SaxPerson: , gebruͦder, baid
fryherren, verjehent offenlich und tuͦnd kund menglich mit dem brieve, das
wir baid guͦts, wolbedachts synns und muͦts ze den ziten, tagen und an
den stetten, do wir es mit recht wol krefftenklich getuͦn mochtent fur uns
und fur alle unser erben und nachkomen recht und redlich ze ainem
statten, ewigen, immerwerenden erplehenTerm: gelihen
und verlihen haben nach erplehensrechtTerm: den
erbern luten Petern GöldinerPerson: und
AͤllinPerson: , siner elichen husfrowen,
Haintzen HewenPerson: , KatherinPerson: en, sinem elichen wib, Waltin RinerPerson: , Cunin
RinerPerson: , sinem bruͦder, und GretPerson: en, NesenPerson: und
ThowreenPerson: , irn swestren, und
Hannsen HewenPerson: , HaintzPerson: en und JörgPerson: en, sinen bruͦdern, und Greten
HewinPerson: en, iro swester, und iro aller erben und nachkomen
und verliehent inen och also wissentlich mit krafft diss briefs ze ewigem
erplehen:
Unser aigen guͦt und alb genant
AlpelPlace: uff und uff untz uff den
gratTerm: gelegen in
SagsPlace: er
kirchsper, die obgenanten
alpTerm: genant
AlpelPlace: alle mit grund, mit grat, mit wunn, mit
waid, mit gestud und gerut, mit holtz, mit veld, mit stock, mit stain,
mit gengen, stegen und mit wegen und namlich mit allen irn rechten,
ehafftinTerm: en, nutzen, früchten und
zuͦgehoͤrden, so denn von alter, von gewonhait oder von recht darzuͦ
und darin gehoͤrt und gehoͤren sol und mag, es sie benemmpt oder unbenempt,
nutz ussgenommen und als fur ledig und los und gen menglich
unverkumbert. Und sol diss erplich verlihen also ze merkent sin, das die
obgenanten personen alle gemainlich und in sunder und alle
ir erben und nachkomen die egenanten alpen genant
AlpelPlace: mit allen irn vorgenanten rechten und zuͦgehorden
nu furohien ewenklich innhaben, nutzen, niessen, besetzen und
entsetzenTerm: , irn nutz und fromen damit und daruss
gewalteklich schaffen und damit tuͦn und lassen so̍llent und mu̍gent,
was si wellent und inen nutzlich und fuͦgklich ist ane unser und unser erben
und aller menglichs sumen und irren, also das wir noch unser erben noch
niemant von unsern wegenn daran darzuͦ noch darnach kain ansprach,
vordrungen
[...]Damage through fold (6.5 cm)a
[...]Damage through fold (2 cm)b haben noch
gewünnen sollent, mugent noch wellent in dehainen weg, furo oder anders denn
hernach stat.
Dem ist also, das sy alle und alle ir erben und nachkomen, wer die
obgenanten alpen je innhends hat und niesset, uns und allen unsern erben und
nachkomen davon nu fürohien ewklich
järlichRepeated duration: 1 years und jeglichs jars in sunder je allweg uff
sant MartinstagDate of origin: 11. November, vierzehen tagDuration: 14 days vor oder nach, ungevarlich zwai
viertal guots sumer alpschmaltzes kumolkens Veltkircher
gewichtVolume: 2 quarters lard of Feldkirch ze rechtem zins richten und geben und gen VorsteggPlace: zuͦ unsern handen und gewalt
antwurten sollent fur aller menglichs hefften und verbietten und
gentzlich ane unsern kosten und schaden. Als welis jars des nit beschäch
uber kurtz oder uber lang zit und das ain zinsTerm:
den andern ungewertt erluff, so ist uns denn die obgenant alp mit allen
irn rechten und bessrungen zinsvellig worden und wider zuͦ unsern händen
gevallen und verfallen aigenlich und gar ane iro und allermenglichs
irrung und widerred. Es wer denn, das soͤlich lanndskriegTerm: oder gross todTerm:
im lannd werent, davon die alp wüst lag. So sollent denn wir oder unser
erben die obgenanten alp umb unser ussligend vervallen zins angriffen
und darumb anlangen naͤch recht ungevarlich und also sollent wir und
alle unser erben und nachkomenn der vorgenanten personen und aller ir
erben und nachkomen diss erplichen verlihens umb die vorgenanten alp mit
allen irn vorgenantenIn the original: vorgent rechten und zuͦgehorden und aller vor und nachgeschriben ding
darumb und daruff iro recht, guͦt und getruͤw weren und versprechen sin uff
allen gaistlichen und weltlichen gerichten, wa und gen wem si das jemer
bedurffent als notdurfftig werdent nach recht und allvart in unserm costen
ane ir schaden bi guͦten truwen ane all widerred und geverd.
Und darumb so haben wir von inen ze rechtem erschatzTerm: also bar ingenommen und empfangen ainen und funffzig guldin
guͦter Rinischer guldiCurrency: 51 guilders of Rhineland guͦt an gold und an gebruch, die och
alle in unsern guͦten nutz und fromen komen und bewendt sind.
Es sol och menglich ze wissent sin, das dem obgenanten
Petern GoͤldinerPerson: , sinem vorgenanten elichen
wib oder irn erben der
egenantenIn the original: egent alpen mit allen irn
obgenantenIn the original: obgent
rechten ain vierdentail zuͦgehört und gehören sol. Item
Haintzen HewenPerson: , sinem obgenanten elichen wib
oder irn erben och ain vierden tail. Item
WaltiPerson: n und
Cünin, den
RinerPerson: n, irn obgenanten swestern oder irn erben och ain vierden
tail. Item und
HansPerson: en,
HaintzPerson: en und
Jörgen,
den HewenPerson: gebruͦdern,
GretPerson: en, iro swester, oder irn erben der ander vierden
tail in mauss als sy des
c–mitnand
usDamage through fold, uncertain reading–c komen sind.
Ouch ist namlich hie inn beredt worden, wer sach, dz es sich also
gefügte uber kurtz oder uber lang zit, das die obgenanten tail und personen
gemainlich oder in sunder oder ir erben irn tail an der obgenanten alpen
jemer versetzen oder verkoffen woͤlten, so sollent sy uns oder unsern
erben dz vor menglich anbietten und volgen lassen, ob wir sovil als ander
lüt darumb geben. Wolten wir aber das nit, so mugent sy dz geben, wem
si wellent, von uns ungesummpt. Desglich herwiderummb wer, das wir oder
unser erben unsern obgenanten zins, die zway
viertal schmaltzgeltsVolume: 2 quarters lard of Feldkirch jemer versetzen und verkoffen woͤlten, so
soͤllent wir inen oder irn erben die vormenglich anbietten und geben,
ob si sovil als ander lut darumb geben wellent. Wer aber das nit, so mugent
wir das geben, wem wir wellen, von in ungesumpt alles
ungevarlich.
Und des alles ze warem, offem urkund und guͦten gezuknuss nu und hienach,
so haben wir, obgenanteIn the original: obgent
von SaxOrganisation: , baid unsre insigel für uns
offenlich lassen henken an den brieve, darunder wir uns und unser erben und
nachkomenn aller obgenanten ding verbunden haben. Geben an fritag nach dem hailigen uffartt tag nach CristusPerson: geburtt viertzehenhundert und im
nünden und drissigosten jarDate of origin: 15.5.1439.
Regest
Die Freiherren Diepold und Albrecht von Sax-Hohensax, Gebrüder, verleihen die Alp Alpeel je zu einem Viertel den beiden Ehepaaren Peter und Adelheid Göldiner, Heinz und Katharina Heeb, den Geschwistern Walter, Konrad, Margaretha, Agnes und Dorothea Rhyner, den Geschwistern Hans, Heinz, Georg und Margaretha Heeb zu Erblehen. Jährlich an Martini (11.11.), 14 Tage davor oder danach, müssen sie zwei Viertel Sommerschmalz, Feldkircher Gewicht, als Zins nach Forstegg liefern. Bei Nichtbezahlen des Zinses fällt die Alp an den Lehenherrn zurück, ausgenommen sind Kriegs- oder Pestzeiten. Der Ehrschatz beträgt 51 Rheinische Gulden. Will ein Lehennehmer seinen Teil verkaufen, soll er die Alp zuerst dem Lehenherrn anbieten. Wenn der Lehenherr den Zins versetzen oder verkaufen will, muss er ihn auch zuerst den Lehenleuten anbieten.
Die Aussteller siegeln.