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SSRQ SG III/4 130-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, by Sibylle Malamud

Citation: SSRQ SG III/4 130-1

License: CC BY-NC-SA

Teilungsurkunde der Alpila (Frümsner Alp) zwischen Ulrich Philipp von Sax-Hohensax und der Nachbarschaft Frümsen

1552 February 24.

Hans Schwarz, Ammann der Landvogtei Werdenberg, und Adam Wittenwiler, Geschworener des Gerichts Werdenberg, als Verordnete von Freiherr Ulrich Philipp von Sax-Hohensax, treffen mit Michael Beusch, Ammann von Gams, und Heinrich Scherrer, alt Ammann von Gams, Verordnete der Gemeinde Frümsen, ein Abkommen betreffend die Teilung der gemeinsamen Alpila, wobei die Grenzen sowie die Nutzung festgelegt werden.

Die Aussteller siegeln.

  • Shelfmark: StAZH C I, Nr. 3205
  • Date of origin: 1552 February 24 (uff sant Mathys tag, des hailgen zwölfpotten)
  • Transmission: Original
  • Substrate: Pergament
  • Format h × w (cm): 45.0 × 28.0
  • 2 seals:
    1. Ammann Hans Schwarz von WerdenbergPerson: , wax with margin, round, sealed on a parchment tag, well-preserved
    2. Ammann Michael Beusch von GamsPerson: , wax with margin, round, sealed on a parchment tag, well-preserved
  • Language: German

  • Shelfmark: StASG AA 2 B 001a, fol. 77r–78r
  • Date of origin: 1618 (ca.)
  • Transmission: Abschrift, Buch (bis 168 foliert, danach 21 Folii leer) mit Ledereinband
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 22.0 × 32.0
  • Language: German
  • Shelfmark: StAZH F II a 383 b, fol. 88r–89r
  • Date of origin: 1618
  • Transmission: Abschrift, Buch (4 Blätter Inhaltsverzeichnis, 174 Folii) mit Ledereinband
  • Substrate: Pergament
  • Format h × w (cm): 20.0 × 31.0
  • Language: German
  • Shelfmark: StAZH B I 256, fol. 586r–587v
  • Date of origin: ca. 1702 – 1709
  • Transmission: Abschrift
  • Substrate: Papier
  • Language: German
  • Shelfmark: StASG AA 2 A 13-1-1
  • Former shelfmark: StASG AA 2 A 13-1
  • Date of origin: 18. c.
  • Transmission: Abschrift (Doppelblatt)
  • Substrate: Papier
  • Language: German

  1. Vor dieser TeilungTerm: surkunde besitzt FrümsenOrganisation: die AlpilaPlace: (heute gebräuchlicher Frümsner Alp) gemeinsam mit dem Herren von Sax-HohensaxOrganisation: . Durch diese Teilung erhält der Herr von Sax-Hohensax den in späteren Quellen als SchlossalpPlace: bezeichnete nördliche Teil der Alp, während Frümsen den südlichen Teil gegen FalchesteiPlace: behält (SSRQ SG III/4 249-1; Kreis 1923, S. 10). Die Teilungsurkunde ist sehr gut erhalten und liegt im Staatsarchiv ZürichPlace: . Zürich ist nach dem Kauf der Freiherrschaft Sax-Hohensax 1615Date: 1615 Eigentümerin der Herrschaft und spätere Besitzerin des einen Teils der AlpTerm: . Um ihre Besitzansprüche zu sichern, lässt Zürich die Urkunde in verschiedene Kopialbücher eintragen (StAZH B I 256, fol. 586r–587v; F II a 383 b, fol. 88r–89r; StASG AA 2 B 001a, fol. 77r–78r).

  2. Im Jahr 1618Date: 1618 wird auf diese Teilungsurkunde von 1552Date: 1552 Bezug genommen: Jakob WalserPerson: will alleine und nicht mehr zusammen mit der Gemeinde FrümsenOrganisation: alpen. Einige Jahre zuvor ist ihm dies durch ein gerichtliches Urteil bewilligt worden. Die beiden Ratsherren aus ZürichPlace: stellen jedoch 1618 fest, dass dieses Urteil dem Teilbrief von 1552 widerspricht, weshalb diese urteilen, dass 1552 nur die Alp in zwei Teile geteilt wurde und es unüblich sei, dass in gemeinen Alpen einer allein alpe, weshalb niemand auf der Alpila allein sennen dürfe (StASG AA 2 B 001a, fol. 78v). Zur Alpila vgl. auch SSRQ SG III/4 158-1; StASG AA 2 A 2-4-23.

  3. Dies ist die einzige überlieferte Alpteilung in Sax-ForsteggPlace: . Zu einer Alpteilung im SarganserlandPlace: vgl. SSRQ SG III/2.2, Nr. 217.

Edition Text


Wir, diß nachbenempten Hans SchwartzPerson: , aman der herschafft WerdennbergPlace: , Adam WittennwilerrPerson: , grichtsgschwornerrTerm: daselbs, als zuͦgeben
und verordnet von dem edlen, wolgebornen herren, herr Uͦlrich Philips, fryher von der Hohen Sax, herr zuͦ Sax und VorstegkPerson: etcAbbreviation, ains
tails, und wir, nachbenempten Michel PûschPerson: , aman zuͦ GampsPlace: , und Hainrich SchererrPerson: , alt aman daselbs, von wegen der nachpüren
und gmaind zuͦ FrûmßenPlace:
Organisation:
anders tails. Als sich zuͦ tragen und verloffen hat, das min wolgedachter herr von SaxPerson: etcAbbreviation und die nachpuren zuͦ FrûmßenPlace: Organisation: ain alpp mittainandren gehept mitt nammen AlpilenPlace: . Des hat min wolgedachterr herr von SaxPerson: die gemeltt alpp
mitt sinen nachpurenTerm: begert zuͦ tailen und wir, obgemelte vier von baiden siten, darzuͦ geben und verordnet, ûns petten, das wir
uff die stoͤß gangind und besehind und gemelte alppTerm: mitt den nachpuren tailendTerm: . Des sind wir, obgemelte vier, uff die stoͤß gangen
und alle ding besehen und erkündet, und nach unßerm besten verstand hond wir gemelte alpp von ainandren tailt und gemarchett wie hiernach volgtt:
Vor sey zuͦ wissen mengklichem, das die marchenTerm: nitt der gredi nach gangen sind, ursach halb, das die
nachpüren mer stoͤßTerm: gehept hond dan min gnedigerr her und yetz min wolgedachter, gnediger herr sydhar erkofft, das sin gnad syben stoͤß in der nachpuren tail gehept hat. Ist min gnediger her ains gnaigten willens, mitt den nachpuren zuͦ hußen und hat
vergüntt mit den marchen der gredi nach faren, wos mu̍glich ist, darmitt fil muoͤg und arbait erspart werd mitt dem frîdhagTerm: .
Und die syben stoͤß bracht und gemachet, das yetz min wolgedachter, gnediger her die alpp AlpilenPlace: halb hat gegen KelenPlace: wert
und die nachpuren das ander halbtail uffwert gegem Falchen StainPlace: .
Und die erst march sol anfahen zwûschend des wolgedachten,
gnedigen herren alpp und kuoͤwaidTerm: und zwûschend den gemelten nachpuren tail, sol gon uff die stainwandTerm: und der stainwand nach hier ab in ain buͦchenTerm: , die verzaichnet ist mitt ainem crûitzTerm: , und von der selben buͦchen, so uff der stainwand stat,
gredy nach uffs KnoͤrlyPlace: und dem KnoͤrlyPlace: nach umhy und ussem KnoͤrlyPlace: in ain buͦchen, verzaichnet mitt ainem crûitz. Uß derselben
buͦchen der gredy nach aber in ain buͦchen, ist oûch verzaichnet mitt ainem crûitz. Und uß derselben buͦchen inß thobilTerm: , dem thobil nach als wytt die alpp gat etcAbbreviation.
Oûch wo holtzTerm: by den fridhegenTerm: stat, sond baid tail nitt darvon howen, dann zuͦ den
fridhegen.
Oûch in soͤlicher tailüngTerm: und marchenTerm: ist abgrett: Welcher tail holtz manglet, es sy min gnediger herr oder die nachpüren, mugend wol zymmerr holtzTerm: howen, uff welchem tail mans findt und stat zuͦ der alpp, wie dan baid tail noturfftig sind
zuͦ aller nottürfft etcAbbreviation.
Welcherr tail steg und wegTerm: bedoͤrffte und noturfftig wurde uff die waidenTerm: oder wo sys bedoͤrffend, sond steg
und weg haben nach aller notürfft.
Oûch ist soͤliche tailüng geschehen und sol dienen, was man mitt dem vechTerm: kan waiden und
etzenTerm: . Und was man mitt schaffenTerm: und gaißenTerm: etzen und waiden kan, sol yewederen tail bruchen und etzen, wie von alterr har
baid tail brucht und geetzt hond.
Und des zuͦ warem urkünd, so han ich, obgenanterr Hans SchwartzPerson: , zuͦ zûignus der gemelten
tailüng und zuͦ zûignus der warhait min aigen insigel offennlich gehengkt an disen brieff, doch minenn gnedigen herren von GlarisOrganisation: , oûch mir und minen erben, one schaden. Jetz han ich, obgemelterr Michel PûschPerson: , zuͦ zûignus der warhait und von der tailüng
wegen min aigen insigell offennlich gehengkt an disen brieff, doch minen gnedigen herren SchwytzOrganisation: und GlarisOrganisation: , oûch mir und minen erben, one schaden. Der geben ward uff sanct MathysPerson: 1 tag, des hailgen zwoͤlffpotten, im jar, so man zelt nach CristiPerson: geburt
thusig fǔffhundertt und im zway und fuňffzigisten jar
Date of origin: 24.2.1552
.
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[Dorsal notation on the reverse side:] Wie AlpylaPlace: alp mitt den nachpuren vonn FrümsenOrganisation: thailtt
wordenn ist
[Dorsal notation on the reverse side in a later hand:] Ingroßiert
[Registratur’s sign on the reverse side:] No12; 1559; 19

Notes

    1. Die originale Schreibweise «Mathys» kann sich auf MatthäusPerson: (21. September) oder auf MatthiasPerson: (24. Februar) beziehen.