SSRQ SG III/4 174-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der
Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, by Sibylle Malamud
Citation: SSRQ SG III/4 174-1
License: CC BY-NC-SA
Landbuch von Werdenberg (Landesrecht)
1639 June 6.
Metadata
- Shelfmark: StASG AA 3 B 01, S. 1–11
- Former shelfmark: StASG AA 3 B 1
- Date of origin: 1639 June 6 Transmission: Buch (22 Seiten) mit kartoniertem Einband mit Stoffüberzug
- Substrate: Pergament
- Format h × w (cm): 31.0 × 35.5
- 1 seal:
- missing
- Language: German
-
Editionen
- Senn, Chronik, S. 225–243
Regesten
- Senn, Chronik, S. 156–157
Additional Filiations
- Shelfmark: LAGL AG III.2401:044, S. 270–294
- Date of origin: 1639 June 6 – 1666 June 12 Transmission: Buch (938 Seiten, bis Seite 697 beschrieben, 900 bis 936 Formulare und Register) mit Ledereinband
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 25.0 × 36.0
- Language: German
- Shelfmark: StASG AA 3 B 02, S. 270–294
- Date of origin: 1639 June 6 – 1666 June 12 Transmission: Buch (940 Seiten) mit kartoniertem Einband mit Stoffüberzug
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 25.5 × 40.0
- Language: German
- Shelfmark: PGA Buchs B 11.21, S. 1–21
- Date of origin: 1648 December 23 – 1649 February 3 Transmission: Abschrift (S. 1–14 beschriftet, von hinten: S. 1–103 beschriftet), mit kartoniertem Einband
- Condition: restauriert
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 20.0 × 30.0
- Language: German
- Shelfmark: StASG AA 3 B 09, fol. 12r–23v
- Former shelfmark: StASG AA 3 B 9
- Date of origin: 1663 July 29 Transmission: Abschrift, Heft (12 Doppelblätter) mit Umschlag
- Condition: restauriert
- Substrate: Papier
- Language: German
- Shelfmark: KA Werdenberg im OA Grabs Nr. 6, S. 1–14
- Former shelfmark: HVWB, Banksafe, Nr. 6
- Date of origin: 1775 January 1 Transmission: Abschrift, Heft (23 Seiten beschriftet) mit Titelblatt
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 22.0 × 33.0
- Language: German
- Shelfmark: StASG AA 3 B 05, S. 1–35
- Former shelfmark: StASG AA 3 B 5
- Date of origin: 1778 April 24 Transmission: Original (18 Doppelblätter) mit kartoniertem Einband
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 18.0 × 23.0
- 1 seal:
- papered seal, applied, well-preserved
- Language: German
- Shelfmark: KA Werdenberg im OA Grabs Nr. 4, S. 1–23
- Former shelfmark: HVWB, Banksafe, Nr. 4
- Date of origin: 1639 June 6 Transmission: Abschrift, Heft (25 Seiten beschriftet) mit Titelblatt, 1793
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 20.0 × 25.5
- Language: German
- Shelfmark: StASG AA 3 A 4-4b
- Date of origin: 19. c. Transmission: Abschrift (9 Doppelblätter) mit Umschlag
- Substrate: Papier
- Language: German
Comments
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Vom Werdenberger LandbuchTerm: mit seinen Ergänzungen existieren mehrere Abschriften und ein Vidimus. Das Landbuch enthält das LandesrechtTerm: von 1639 mit Nachträgen bis in das Jahr 1770. Die datierten Nachträge sind Abschriften von Urkunden, Ordnungen oder einzelnen Artikeln, die datiert sind. Diese Nachträge wurden als eigenständige Nummern in die Edition aufgenommen (SSRQ SG III/4 185-1; SSRQ SG III/4 193-1; SSRQ SG III/4 221-1; SSRQ SG III/4 242-1).
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Das Vidimus (StASG AA 3 B 5) aus dem Jahr 1778 war die Vorlage der Edition von Senn, Chronik, S. 225–243. Es weist bei den Ergänzungen einige Abweichungen auf. Die im Landbuch enthaltenen Ergänzungen wurden im Vidimus sowie in einigen Abschriften in paraphrasierter Form teilweise direkt beim jeweiligen Artikel eingearbeitet oder als weiterführende Artikel 59 bis 61 aufgenommen. Die Änderungen werden im jeweiligen Stück genauer beschrieben. Das Libell von 1653 fehlt.
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Zwei weitere Kopien des Landbuchs sind im Besitz des Historischen Vereins Werdenberg und liegen im OA Grabs. Nr. 4 ist eine Abschrift aus dem Jahr 1793. Diese ist gleich aufgebaut wie das Vidimus von 1778; nur die Ergänzung bei Artikel 11 fehlt. Die andere Abschrift Nr. 6 aus dem Jahr 1775 entspricht hingegen dem Original, enthält aber nicht alle Nachträge (KA Werdenberg im OA Grabs Nr. 4; Nr. 6).
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Das LandesrechtTerm: mit dem Nachtrag von 1666 und der OrdnungTerm: von 1653 ist sowohl in einem Auszug (StASG AA 3 B 9) aus dem Jahr 1663 als auch im UrbarTerm: von 1754 enthalten (LAGL AG III.2401:044, S. 270–282; StASG AA 3 B 2, S. 270–282). Die älteste Abschrift von 1648 in einem Kopialbuch im PA Buchs, B 11.21-09, S. 85–99 orientiert sich nach dem Original, doch der Nachtrag von 1666 fehlt und die Ordnung von 1653 wurde später in den hinteren Teil des Buchs eingetragen.
Edition Text
1639. Ich bekenne, wie ob stath, nichts. Ich bekenne, wie ob staht, nichts. Ich bekenne, wie ob staht, nichts. Der laüw und thiger their, die seind die sterckesten their in der welt.1
Erstlich, wie die erbfählTerm: fallen sollen
[1] Wo zwey ehementschenTerm: zuesamenkomendt, waß dan jetweders an ligendem guetTerm: zue dem anderen bringt oder bracht hat, sol im oder seinen erbenTerm: voran, so es zue fähl kommt, blyben und werden, ja so vehr sy byeinandern nit gearmetTerm: sindt. Werendt sy aber beysammen gearmet, so soll sich dessen der mannTerm: umb die zwenTerm: und die frauwTerm: umb den driten theilTerm: ergellten. Unnd um fahrent guet sol alwegen dem man oder seinen erben die zwen theil unnd der frauwen oder iren erben der drite theyl werden. Unnd der frauwen oder iren erben ir morgengabTerm: oder lybdingTerm: , waß dan bedingt ist (sy hierumb ußzerichten), vorbehalten.Term: Term: Term: Term: Term: Term:
[2] Wan auch ein ehemenschTerm: zue dem anderen ligendt guetTerm: brechte unnd in werender ehe verkaufft wurde, sol die lossung desselben auch zue ligendem geachtet und gerechnet werden.
Eß sol auch ligendts gellten und für ligendt geachtet werden ewige satzbrieffTerm: , umb die der ansprecherTerm: den schuldnerTerm: nit zue zwingen hat, daß haubtguetTerm: ußzerichten.
[3] Were es auch sach, daß zwey ehemenschen beyeinanderen rychetenTerm: und guet kaufften, ligendts oder fahrendßTerm: , da sol auch alwegen der manTerm: old sein erbenTerm: die zwen theylTerm: und die frauwTerm: oder ir erben den driten theilTerm: erben.
[4] Ob auch zwey ehementschenTerm: beyeinander erbten, ligendts oder farrendts, so sol daß farent guetTerm: die zwen theil dem mann und der drite theil der frauwen oder iren erben gehören. Und an welcheß daß erb falt, an man oder an die frauw, dasselb oder seine erben sond daß ligent guetTerm: allein erben und vor dannen nemmen ohne intrag.
[5] Hete auch ein man ein frauwen oder ein frauwTerm: ein man gehebt, der oder die mit todt abgangenTerm: werendt, sol alwegen derjenig theyl, so überbliben, deß abgestorbnen erben nach inhalt und sag obiger articul ußrichten und befridigen. Doch sol die theylungTerm: und ußrichtung (im fahl es ein landvogt nit notwendig befunde) von dem begerenden theil nit vor monatßfrisstTerm: bezwungen werden.
6. Item so sol auch ein ehlich kindtTerm: sein vatterTerm: und mueterTerm: erben. Unnd wo zwey ehementschen elliche kindt hetendt, eins old mehr, unnd dasselb oder dieselben vor vater oder mueter absturbendtTerm: unnd elliche kindt verliessendt, eins old mehr, das oder dieselben solendt an ir abgangnen elternTerm: stat ir anyTerm: old annenTerm: erben alß für ein erben mit andern irer vatter oder mueter geschwisstertenTerm: . Ebnermassen sollendt ellich erborne urenchliTerm: ir ureniTerm: old urannenTerm: alß für ein stollenTerm: nebent ires uränis old uranen kindern old kindtskindernTerm: hellffen erben.Term: Term:
7. Ob aber kein eliche kindt mehr von vater und mueter verhanden, solendt elliche enckleTerm: die nechsten erben sein. Jedoch sol die verlassenschafftTerm: sich uf die stollenTerm: und nit uf glychheit und ville der encklenen vertheylen.Term: Term:
8. Wo aber die enckleTerm: ohne elliche liberbenTerm: abgienget, so sol derselben verlassenschafft an ir äniTerm: old annenTerm: fallen, ja deß letsten, so keini elliche geschwüssterteTerm: mehr sindt. Und so es sich begebe, daß noch von beiden stolen ani und annen verhanden, so sollendt äni old annen vom vaterTerm: har die zwenTerm: unnd von der mueterTerm: har der drite theilTerm: erben. Und ob kein äni noch anen mehr verhanden, so sollendt dan die nechsten freündtTerm: erben, sy syendt von vater oder mueter die nechsten. Also und dergstallt namlich, so äni und anen vom vater har oder der mueter har todts verblichenTerm: werendt, sol alwegen daß erbTerm: , so sich jeziger gestalt fellt, den zwen theil an die nechsten erben vatermagTerm: fallen und der drite theill an die nechsten erben muetermagTerm: .Term: Term: Term: Term: Term:
9. Wo auch ein ledigTerm: kindtTerm: oder ein basstarthTerm: eliche kindt het oder überkeme, dieselben kindt, die ellich erboren, solendt erben in alweg gegen menigklichem sowol alß ander elliche kinder und sollendt sich irer ellteren ohnelichen geburt in erbfelenTerm: nichts zue entgellten haben ohne allein ir äniTerm: unnd anenTerm: solendt sy nebent elicher vaterTerm: oder muetersTerm: gschwüsstertenTerm: und derselben kindern, die elich werendt erboren, nit erben. Im fahl aber nit ellich lyberbenTerm: werent, so solendt elliche kindtskindtTerm: die nechsten erben sein, darnach brüederTerm: und schwössterenTerm: unnd nach demselbe ire kindt, ja so die kindt elich erboren, obschon der kindern vater oder mueter ein basstartTerm: gewessen were.Term: Term: Term:
10. KinderTerm: , welche todts verblychendtTerm: unnd haab und guetTerm: verliessendt, aber usert der eheTerm: erzügetTerm: werdent, solendt von niemandem anderst alß, wie recht ist, von unseren gnedigen herren geerbt werden. Gestallten ir verlasenschafft an unser gnedig hern zue GlarußOrganisation: fallen solle. Term: Term:
11. Rechte geschwüssterteTerm: sollendt einanderen erben, wo si nit elich lyberbenTerm: habendt. Wo sy aber lyberben gehept und desselben lyberben auch abgangen werendt ohne leiberben, so sol deß abgangen veterTerm: oder basseTerm: erben. Erleben sy [es und]Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 7)a nach denselben solendt derselben abgangnen vetern oder bassen kindt erben, erleben [sie es]Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 7)b unnd dan für und für [je]Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 7)c die nechsten.Term: Term: Term: 2
12. So solendt vaterTerm: und mueterTerm: ire kindtTerm: erben, welche abgendt ohne leiberbenTerm: , der vater die zwen unndt die mueter den driten theil. Ob aber der vater abgangen were, sol sein verlassenschafft die [zween theil an seine nächsten erben vattermarchTerm: und der dritte theil an die mutter. Oder ob sie auch mit tod abgangenTerm: ]Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 9)d were, an ire nechsten erbenTerm: fallen nach formb [des obstehenden achten artikels. Soll es]Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 9)e ab vater und mueter todt an äniTerm: old annenTerm: fallen und dan nach derselben abgang [als an die]Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 9)f nechsten fründtTerm: uf vatermag die zwen und muetermag der drite theyl.Term: Term: Term: Term:
13. Wo zwey ementschenTerm: zweyerley kindt bysammen hetend und der vater vor sein frauw oder die frauw vor ein man gehept und also kinder von beiden, daß ist elliche stiefgschwüssterteTerm: verhanden werendt, da solendt solche elliche gschwüssterteTerm: , sy syend von vater oder mueter oder von beiden [geschwüsterige, einandern erben und im fahl die mutter im leben wär, soll die mutterTerm: den dritten theilTerm: und die geschwüsterteTerm: die zwenn theilTerm: erben. Ebengleich wann der vatter im leben und die mutter abgestroben wäre, so soll er die zween und die kinder den dritten theil erben.]Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 9–10)g Im fal aber vater und mueter todtTerm: , solendt [die geschwüsterte einandern erben und wann das letst ohne leiberben abgeht,]Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 10)h sol sein guet fallen nach laut und sag obstenden achten articulß.
14. Es sollend unnd mögenndt auch die basstartenTerm: ire kindTerm: , welch sy ellich erzeüget habendt, uf ir ledig absterben erben an ligendemTerm: und farendem guetTerm: in wyß und mäß, alß vor nacher der ellichen elltern und kindernen halb gschriben staht. Wan ein ledig kindt old ein basstart abstirbt ohne leyberben, die ellich erzeüget werendt, so fallt desselben verlassenschafft unseren gnedigen herrn und obren heimb.Term:
Wie man gmechtTerm: aufrichten mag
15. Eß soll auch niemandt gewallt haben, daß sein hinzegeben, zemachen noch zeverschaffen dan mit rechtTerm: und vor dem stabTerm: , da er old sy gehörth. Waß dan alda mit urtellTerm: unnd recht gesprochen wirth, darby sol es alßdan verbleiben und deme nachgegangen werden. Wan aber eine person etwas vermachenTerm: und vor grichtTerm: ufrichten wellte, dieselbig soll iren erben zuezelossen, darzue verkündenTerm: , ir pscheidt anligen, will unnd meinung darüber anzezeigen, darby dan die richterTerm: alle billichkeit uf daß, waß inlangt, erwegen unnd uf den eidt, waß sy recht zue sin bedunckt, urtheillen sollen.Term: Term:
Wie ehemenschenTerm: einanderen guet ufmachenTerm: mögendt
16. Wo auch zwey ehementschen einandern daß irige ufmachint oder verschueffent, wie sy dan solches ze thuen sollendt befüegt sein, so ver es ein ersamb grichtTerm: billich findt, vor denen es auch sol ufgericht werden. So sol doch daß mentschTerm: , so übergeblibnen, von deß abgestorbnen guet nützit alß jerlichRepeated duration: 1 year den zinßTerm: bruchen sein lebenlang und dan nach seinem absterben, so soll daß hauptguetTerm: , (welcheß under der zeit einem [ehrlichen]Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 10)i vogtTerm: soll vertrauwt und übergeben werden), widerumb an deß erstabgstorbnen menschen [erben]Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 14)j fallen, mit nammen an die, welche erbTerm: gsin werendt in der stundt, da sy old er todtes verblichenTerm: .
TestamenthTerm: im todbethTerm: aufzerrichten
17. Niemand soll gewallt haben, im todtbeth etwaß zu vermachen, außgenomen ein man zwey pfundtCurrency: 2 lb unnd ein weib ein pfundt pfenigCurrency: 1 lb an farendem und mehr nit. Dan waß mehr were, soll weder crafft noch macht haben und ohngülltig sein.Term: Term:
Wie einer sein gellthschulldenTerm: soll ersuochen
18. Es soll ein jetlicher graffschafftmanTerm: seine schulldenTerm: ersuechen und fordern inert sechs jar, sechs wochen unnd dryen tagenDuration: 6 years 6 weeks 3 days. Dan welcher solchs inert der zeit nit thuet, der soll weiter kein ansprachTerm: haben unnd der gegentheil ohnbekümmeret verblyben. Uslendische und frömdeTerm: hierin ußbedingt, die ir ansprach mit erlichen leüth old brieffen köntendt bewyßen.Term: Term:
Wie einer bi ligendem guothTerm: solle gschirmbt werden
19. Welcher ligent guet zwöllff jar, sechs wochen und dry tagDuration: 12 years 6 weeks 3 days ruewig in handen und bsessen hat, der sol fürbaß weiter darby gschirmt werden. Frönden leüthen, die ir ansprach mit erlicher [gezeügnüs]Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 15)k by bringen köntendt, ire recht ohnbenommen.
Wie man hindersassenTerm: solli annemen
20. Unnsere graffschafftleüthTerm: zuo WerdenbergOrganisation: sollendt die hindersessenTerm: , so ver sy unß, einem landtamen und rath zue GlarußOrganisation: , gfellig, anzenemmen befüegt sein. Diejenigen aber, so unß missfellig, wellendt wir verwyssen unnd sollent sy solche im wenigissten nit gstatten.Term:
HindersesenTerm: sollen bürgenTerm: haben
21. Wan es sich dan begebe, daß ein hinderseßTerm: in der graffschafft guetwillig gestatet wurdi, so soll ein solcher beyseßTerm: nichts desstoweniger umb einhundert guldiCurrency: 100 guilders gnuogsamme burgschafftTerm: im landt zgeben schuldig sein. Wo ers aber nit thuon kondte, sol die gmeinTerm: , in deren er sich gsezt oder sezen welte, verwysen. Wurde er aber ohn ein bürgenTerm: gstatet, so soll derjenig, so dem hindersessen herberigTerm: ertheillt, im fahl es mangell were, ufgeschlagne schulldenTerm: zebezallen anstohn unnd deß hindersessen schuldgleübigen im landt (old bei unß) umb einhundert guldiCurrency: 100 guilders (da es soviel manglete) entrichten. Wurde aber ein hinderseß selbst ein wohnungTerm: bauwenTerm: old erkauffen, so soll er nichts desstoweniger den bürgen der gmeind geben. Könte ers nit thuen und die gmein ein solchen ohn bürgschafft sitzen liess, da soll alß dan die gmein, im fahl es notwendig, gemachte schulden ze bezallen, umb hundert guldyCurrency: 100 guilders bürgschafft angesuocht unnd zue bezallen, gwissen werden.Term: Term:
22. Wan auch ein gmeindtTerm: , eß sige welche es welle, mit unserer old unserer landvögten bewilligung ein hinderseßTerm: anneme, so soll derselbig samt seinem volckhTerm: sich bescheidenlich verhallten und alß ein byseßTerm: instellen, die gmein gebe dan im mehr erlauptnuß deß irigen halben. Zue dem soll er auch jerlichRepeated duration: 1 year der gmein sein gepürlich sitzgelltTerm: entrichten.
Wie ein landtmanTerm: einem frombdenTerm: guoth mag ziechenTerm:
23. Wan ein frombderTerm: old ein hinderseßTerm: in diser graffschafft ein guetTerm: , ein alpTerm: old ein weidTerm: kaufftTerm: , so hat ein landtmanTerm: , welcher will, den zugTerm: darzue. Doch sollendt die, so von anstossenßTerm: wegen old fründtschafftTerm: halber züger sindt, den anderen vorgohn. Term: Term: Term:
24. Es soll ein jeder landtman auch frönder old byseß schuldig sein, wan er guet gekaufft, solches zwen sontagTerm: ein andern nach lassen in der kirchenTerm: (in welcheß kilchspilsTerm: hueben daß guet ligt) zue verkündenTerm: . Da dan von der verkündung der zugTerm: gegen dem frönden und beisessen ein jar und dry tagDuration: 1 year 3 days offen steht. Wie lang dan der zug by den landtleüthen angestellt, volget im underen 25. articell.Term: Term: Term:
In waß stuckhen und wie ein landtmanTerm: gegen dem andern den zugTerm: hath
25. Wo ein landtmannTerm: gegen den andern in ligenden güeterTerm: , achernTerm: , mattenTerm: , weidenTerm: und wissenTerm: etcAbbreviation anrißTerm: hat, uf wederer seythen joch die bäumTerm: stuendendt oder daß er sonst an dem guoth theillTerm: und gmeinschafftTerm: hat, und dieselben güeter verkaufft werdent, so mag alß dan der, so anriß oder theill und gmeinschafft hat, ziechenTerm: den kauffTerm: , ob er wil. Und wan ein landtman vom anderen ligent guet kaufft, so sol der, so kaufft, den mergtTerm: lassen laudt deß vier und zwentzigisten obgesezten articellß verkündenTerm: und so es dan verkündt worden, so hat ein landtman, der züchen welte und züger ist, sechs wochen und dry tagDuration: 6 weeks 3 days platz, den zugTerm: ze thuen oder nichth. Waß heüsserTerm: , städellTerm: , spycherTerm: , höltzerTerm: , schindlenTerm: , stägckenTerm: , heüwTerm: , sträweTerm: , roßTerm: , vychTerm: , in summa farendßTerm: antrifft, sol under den landtleüthen kein zug haben, eß werde dan die hofstetTerm: , daruf ein gebeüw staht, mit verkaufft. Ligendtß aber sol zügig sein, wie obstaht, jedoch wan deßjenigen fründTerm: , so ligentß verkauffen thete, innert der driten lingien verwandt, ziechen wellten, mögendt sy es thuen und sol daß nechst bluetTerm: vorgen, es sye von vaterTerm: old mueterTerm: har. Besonders aber sol ein fründt old fründin vorgehn, der nebent habender fründt schafft mit anrißTerm: old sonst anstösserTerm: ist. Wan aber [die freünd nit ziehen thäten, so hat erst dann der anstößer laut eingang des artikels den zug dazu und vor nicht. Doch sollen die, so freünd sind, dem, so nur anstößer, bey zeiten anzeigen, ob sie ziechen wollen old nit, damit er nit gesaumt werde, ob er ziehen wollte.]Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 18)l Term: Term: Term: Term: Term:
26. Eß mag auch ein kaüfferTerm: dem verkeüfferTerm: wol farendtsTerm: an kauff geben unnd anschlachen, wie er will, jedoch wan einer den kauff ziechenTerm: welte und vermeinen thete, daß daß farendt über angschlagen und zue thürTerm: were, mag alßdan der, so ziechen will, die hab old daß farendz lassen schezen durch die geschwornen schezerTerm: . Und wie die schatzungTerm: ergaht, so viel sol er für daß farendt und nit mehr ze erlegen schuldig sein. Unnd wan dem farenden bisweilen abgschezt wurde, so soll der den verlursstTerm: haben, der die hab old daß farendt an sein guet zthür angenommen hat.Term: Term:
27. Wan ein landtman mit dem anderen ligendtß umb ligendts tuschteTerm: unnd gebe aber einer dem andern nit so vil guet im tuschTerm: , daß es der halbe theill deß antusches werth möcht sein, so soll ein solcher tusch an beiden sythen zügig sein umb so vil gellt und ufzaligen, allß abermalen die geschwornen schezerTerm: sich uf ir aidt erkenen werden. Wan aber der tusch über unnd uf daß halbe erfunden wurde, daß ligendts umb ligendts gegeben seige, alßdan so soll ein solcher tusch gellten und ohnzügig sein.Term: Term: Term:
28. Desgleichen sol auch ohnzügig sein alleß dasjenig, waß ein erbTerm: dem anderen in einer wehrenden angefallnen erbtheillungTerm: gohnete und zue kauffen gebe. Fürterhin aber wan die theillungTerm: beschlossen were und dan ein miterb dem anderen etwaß zue kauffen gebe, soll solches auch wie billich nach vorgenden articlen wysung zügig sein. Term: Term:
AnrisTerm: ze thaillenTerm: m
29. Wan zwen mit iren gueterenTerm: , so nach aneinanderen stossent und einer so nach gezwygetTerm: old ohngezwygete baümTerm: an dem anderen hatt, waß dan uf desselben grundt und boden inerhalb seinen marchenTerm: fallt und fallen möcht, es rysse ab, es werde abglessen old abgschütet, desselben obsesTerm: sol alwegen der halbe theilTerm: dem, uf dessen n–gueth die esst langindt, und der halbe theil dem, uf dessenText variant in StASG AA 3 B 5 (S. 20): []Omission, restored by analogyo–n3 grundt der baum steht, gehören und also theillt werden. Doch mag einer wol an einer halldenTerm: uf seinem guot fürlegen, damit waß uf daß seinig gefallen were, nit uf deß anderen throleTerm: .Term: Term: Term: Term:
Fruchtbare beumTerm: und winrebenTerm: ze pflantzen
Von schätzensTerm: wegen etlich articul
32. Es soll auch der schulldfordererTerm: , so er einem schezen will, anfangß farendts usert dem hauß unnd darnach ligendts unnd erst dan ferendts im hauß unnd alwegen den driten pfenigTerm: daruff schezen.
33. Was aber fröndeTerm: anlangth, die schezen old erben wellten, die solendt ire rechtTerm: mitbringen unnd dan nach gestallten derselben gehallten werden.Term: Term:
34. So man einem vychTerm: schezen wellte, da sol der, dem man schezen will, daß vych heimb old da es in der alpTerm: an meyenseßTerm: zum gadenTerm: tryben, dan die schezerTerm: nit schuldig sindt, witerß nacher ze gon. Unnd wan einer ohngehorsammb were, so mögendt die schezer einem schezen, waß der gleübig begert, alwegen den dritell daruss im hauß old darfor. Wan man aber vych schezen will, so sol heüwTerm: und vych zuesammen geschezt werden.Term: Term:
35. Wan einer dem anderen umb eine summaTerm: oder ein sümmli in pottTerm: gieng und verspreche, solche uf ein bestimte zeit ze entrichten und thete es dan nit, so mag der ansprecherTerm: von dem landvogt ein poth nemmen und es im lasen anlegen. Gebe er im dan daß gellt nit, so mag er alsdan grad morendeß schäzen, wa er will, ohne hinderung deß 32. articulß. Unnd mag auch mit der schatzungTerm: verfaren, er gebe dan sinem schuldner selbst guetwillig platz, die schatzung an sich ze lösen. Zue dem sol der, so daß pott übersechen, dem landvogt die buoßTerm: verfallen haben.Term: Term:
Für den landvogtTerm: ze verkündenTerm:
36. Begebe es sich, daß einem gegen dem anderen etwaß angelegen, mag er seinem gegentheil selbst für den landvogt verkünden. Und so er ab solcher citationTerm: ußblibe, mag der, so verkündt hat, sein anligen anzeigen und der landvogt sich drüber erkennen, jedoch rechtmessige ehaffte seines ußblybenß vorbhalten.Term:
37. Glichermasen sol eß auch gehallten unnd geüebt werden gegen deme, so verkündt hatt und er drüber nit, sondern allein der, so citiert worden, erschynen thete.
PfandsetzTerm: und bschwerdenTerm: anlangennds
[p. 7]Page break38. In verkauffungenTerm: heüsserenTerm: , spycherenTerm: , stedlenTerm: , acherenTerm: , alpenTerm: , weidenTerm: , riethenTerm: , wissenTerm: unnd wyngertenTerm: sollendt dem keüfferTerm: durch den verkeüfferTerm: alwegen die obstenden beschwerden, es werendt zinßTerm: , zünungenTerm: , bruckhenTerm: unnd waß dergleichen ist, angezeigt, nit verschwigen und mit demjenigen, so hierumb daß pfandtTerm: ist und sein sol, verkaufft werden bey penTerm: und straff deß landvogtß.Term: Term: Term:
Umb schulldenTerm: ze verstosenTerm:
39. Es soll fürohin keiner dan seinen rechtmessigen schulldnerTerm: ze bezallen schulldig sein, er thüege es dan gern. Außgenomen mögendt iren zwen wol schulden, die glych groß und uf glyche zeit bargelltTerm: umb bargellt fallendt, miteinandern tuuschenTerm: . Unnd hat in solchem fahl zue bezalen der schulldner sich nit zue erweren. Wan auch einer mit seiner ansprachTerm: ab seinem ersten schulldner ginge, so soll er hernach an selbigen deßwegen nützit weiters ze suechen haben, sondern sich deß angenomnen gegenschuldnerß benüegen, er werde dan glych von selben bezalt old nicht.Term: Term:
TodtTerm: erborner kindernTerm: erbrechtensTerm: halber
40. KinderTerm: , wellche von irer mueterTerm: todtTerm: uf die wellt erborrenTerm: unnd dan entpfangen werdent, die sollendt kein erbTerm: nit fellen. Ob man glych vor und in der gepurt gesechen hete, daß daß kindt noch lebendig gewesen were.Term: Term: Term:
Daß gegenrächtTerm: betrephend
41. In vorfallenheiten wellend wir nach anlaß deß 33. vorhargesezten articuls die fröndenTerm: erbenß, schätzenß und uf fählensTerm: , auch waß die herschafft WarthauwPlace: abzüchenßTerm: halb belangt, in alweg halten, wie wir by inen gehalten wurdind. Darum sy dan ir burgerTerm: , landtTerm: old hoffrechtTerm: umb den puncten, da eß zethuen ist, mitbringen und erscheinen sollendt.Term:
Wer vor grichtTerm: mög kundschafftTerm: reden
42. Alle diejenigen, welche einanderen vom geplüötTerm: har im driten gradTerm: unnd necher verwandtTerm: sind, mögendt einanderen vor gricht nit kundschafftTerm: reden.Term: Term: Term: Term:
43. Deßgleichen mag ein schwecherTerm: old schwigerTerm: nit kundtschafft reden irem tochtermannTerm: old sohns weib, auch ebenermassen der tochterman seinem schwecher old schwiger und deß söhni wyb zueglych auch nit. Wie auch schwegerTerm: und gschwyen einandern nit, da eins deß andern bruederTerm: old schwössterTerm: zur eheTerm: gehept oder het und verlassne kinderTerm: noch werendt. Gegen schwegerTerm: in erverlezlichen sachenTerm: sollendt kundschafft zreden nebent sich gstellt werden.
44. Ausgenomen waß steg und wegTerm: , zillTerm: und marchen anlangt, deßglychen hürats tractatenTerm: unnd erbtheilungenTerm: , dabey gewonlich die nechsten fröndTerm: sindt, die mögendt in solchen fählen wol kundschafftTerm: reden, so ver niemandt usert der fründtschafft hierumb wüsenschafft hete und sy ehrenhalb tugellich sindt, auch dan zmalen an der sach nüt zgwünen noch ze verliern habend.
45. Waß nun guothTerm: unnd keine ehrTerm: belangt, da mögendt einandern die nechsten frönd wol kundschafftTerm: reden, ja wan in der, so weiter gfründt old gar nit gfründt ist, stellt old will reden lassen, doch sonst nit.
BelohnungTerm: der kundschaftenTerm:
46. Alle die, so zur kundschafft citiert unnd demnach erkent werdent, sollendt gehorsamb sein, hingegen aber solendt die partheyen den kundschafften die belonungTerm: (nemlich einer sechs crützerCurrency: 6 kreutzer ) geben, man verhöre sy old nit.Term: Term:
TheillungTerm: verstellterTerm: haabTerm:
47. Wo zwen old mehr ein theilungTerm: verstellterTerm: haab hetind unnd zue theylen kein termynTerm: underredt wurde, da sollendt die ochsenTerm: uf sant Jörgen tagDate: 25. April (feast day)4 unnd sonst all ander vychTerm: uf MartiniDate: 11. November (period) getheilt werden.Term: Term: Term:
AckerTerm: zbuwenTerm: anlangind
48. Jeder soll den anderen herpstsDuration: fall und früelingßzeitDuration: spring mit dem bauwenTerm: streckhen lassen zue dem aller ohnschedlichisten, ja zur zeit deß gmeinen bauwß. Wan sonderlich nit groß regenwetherTerm: obhanden. Waß aber zbrachen old zreben anlangt, ist keiner schuldig, er thüege es dan guetwillig.Term: Term:
FahrwegTerm: betrephendt
49. Es soll jeder den anderen sommerDuration: summer und winterDuration: winter fahren lasen zum aller ohnschedlichisten unnd so einer die fahrwegTerm: , landtstrassenTerm: und ehewegTerm: erlangen kan, soll er dieselben, wo er am nechsten kan darzue komen, bruchen.Term: Term:
Umb thränckswegTerm:
50. Jeder soll den anderen den alten drenckhwegenTerm: und dem ohnschedlichisten nach zum wasserTerm: fahren lassen. Wan aber ein ackerTerm: gebuwen und derselb schnesTerm: halb ledig wurde, so sol man über denselben nit fahren, sondern wychen und sonst dem ohnschedlichisten nachfaren.Term: Term:
Von grabenßTerm: wegen
51. Wan ihren zwen an einanderen stossent und der ein notwendigkeit halber ein grabenTerm: machen und ufwerffen lasst, so soll im der anstösserTerm: halben stichTerm: , halben lohnTerm: und halben ußzugTerm: zgeben schuldig sein, wan er glychwol sich widrigen wellte. t–Gleichermasen sol darunder auch gebraucht werden, daß jeder seinem anstöser halbe zünnigTerm: gebe, jedoch solendt etlicher feldTerm: und meyenzünenTerm: wegen der gmeinden urbarTerm: bekrefftiget sein, man mache dan ehepüntenTerm: und eigenTerm: , inheblichTerm: guetTerm: , umb welche fridungTerm: die urbar und gmechtsbrieffTerm: wysung gebendt.Addition inline with different ink–t Term: Term:
Von morgengabTerm: old krammTerm:
52. Eß soll kein manßpersonTerm: einem wibTerm: old ein witfrauwTerm: einem knabenTerm: mehr alß zechen guldiCurrency: 10 guilders zegeben befüegt sein, eß gescheche dan mit willen der erben zur zeit deß hiratsabredungenTerm: .Term: Term:
Wievil einer einig geben solli
53. Inn der gantzen graffschafft WerdenbergPlace: soll uf der trathTerm: keiner mehr alß von einem roßTerm: sechs pfenigCurrency: 6 pennies , von einem hauptrindvychTerm: zwen pfenigCurrency: 2 pennies zegeben schuldig sein. Unnd waß die fellderTerm: anlangt, sol man nemen unnd geben von einem roßTerm: ein behmschCurrency: 1 Prague groschen , von einem stuckh rindervichTerm: ein crützerCurrency: 1 kreutzer . So dane solendt die güeter, welche eigen und zu gwiser zeit fridt habenTerm: sollendt, obschon sy auch bißweilen zur trath ußligendt, danzemalen solendt gehalten werden wie die fellder, wan sy fridt habendt.Term: Term: Term: Term:
SaumselligenTerm: rechnenßTerm: halb
54. Jeder soll jerlichRepeated duration: 1 year mit dem anderen rechnen unnd im fahl einer über daß drite begeren dem andern der rechnungTerm: nit gestehn wellte, da mag alß dan der, so uf rechnung getrungen, inbysein der obrigkeit sein rechnung stellen, darby er dan solle geschirmt werden.Term:
So einer dem andern schadenTerm: thät mit etzenTerm:
55. Ob einer dem anderen mit etzenTerm: schadenTerm: thete, mag der, dem der schaden beschechen, denselben lasen schezen (sover daß vychTerm: nit durch ein pressthaffteTerm: zünungenTerm: selbst gangen were). Da dan der, dessen daß vych ist, den schaden sol schuldig sein abztragen. Jedoch behaltet man ime bevor, sich widerumb by demjenigen zue erholen, der die bressthaffte zünung daselbst hete.Term: Term: Term: Term:
FröndeTerm: ohnbedachte hirathTerm:
56. Kein fröndeTerm: manspersonTerm: soll befüegt sein, eines unserer landtkindenTerm: zue erellichenTerm: , er habe dan zweihundert gulldenCurrency: 200 guilders ledig guet und sein gutten, erlichen, ellichen nammen und dessen schynTerm: ufzewyssen. Ebenermassen sol auch kein knabTerm: ein fröndeß wybTerm: nemmen, sy habe den glycher schyn und zweyhundert guldiCurrency: 200 guilders zue im zbringen. Dan solche hüratTerm: , die harwider fürgenomen wurdent, nichts dessto weniger an seinem gebürenden ohrt sollendt genichtigetTerm: werden. Darum ein jedeß sich vorbedencke und seiner ehren behuotsammb seige.Term: Term: Term:
WinkeüfenTerm: wegen
57. Wan iren zwen mit einanderen mergkendt, soll alwegen keüferTerm: und verkeüfferTerm: halben wynkauffTerm: geben. Welcher dan züchenTerm: wil und zügerTerm: ist, sol mehr nit alß von hundert guldenCurrency: 100 guilders hauptguetsTerm: ein guldyCurrency: 1 guilder winkauff zgeben schuldig sein, wan schon mehr daruff gegangen were. Ob aber so vil nit ufgangen, so soll er daß entrichten, waß es sein wirt.Term: Term:
KundschafftTerm: zreden
58. Es mag ein jeder diensstTerm: seinem herrenTerm: oder frauwenTerm: wol kundtschafftTerm: reden, so fehren er ehrenhalb zue reden tugentlich ist.Term: Term:
Unnd dieweill nuhn wir, landtamen unnd gantz gesessner rath zuo GlarußOrganisation: , nach ryflicher erdurung dise artickel, so hiervor beschriben, laut ingangs gemeldeter erlüterung guetgeheissen und becrefftiget habendt, so habendt wir nochmalen dessen allem zue wahr- und vessten urkunde unsers landts secret insigell offentlich hieran hencken lassen (doch unß und unseren nachkommen an unseren hochheit, herlichkeit, gewohnheit, eigenthum und rechtsaminen ohneschedlich5. So beschechen auf donnerstag, den 6ten juni, im jar der heillsammen menschwerdung Jesu CrisstiPerson: sechszechenhundert drysig unnd neün gezellth.Date of origin: 6.6.1639 Manu propria.In the original: M ppria Term: [...]See SSRQ-SG-III_4-193-1u6
Seitenmallen nun vor dißen große mißbrüchTerm: ingrißen, wan man neüwe amptleüthTerm: erwelthTerm: hat, für den instandt deß neüw erwelthen gar zu große cöstigTerm: uffgeschwelt worden. Zu abhebung deßen hat sich unßer gnädiger herr landvogtIn the original: g. hr. lvogt Heinrich TschudiPerson: , amenn und gerichtTerm: einhellig erkänth, daß fürderhin ein neüw erwelther amptsman nit mer schuldig sein soll, für sein instandtTerm: jedem amptsmans zu verzehrenTerm: zegeben dan 10 bzAbbreviationCurrency: 10 batzen .
Item auch wan ein amptsmanTerm: abstirbtTerm: , sollend dan seine hinderlaßne erbenTerm: denjänigen amptsleüthen, so dem verstorbnen die letste ehr anthuond und gegendwürtig selbigen helffend zur erden bestathenTerm: , auch nit mehr schuldig seinAddition above the linev, dan jedem amptsmans 10 bzAbbreviationCurrency: 10 batzen an sein zerungTerm: zugeben. Diß soll sein vest und unverenderlichs verbleiben haben ohnne jemandts widersprächens.7 Term: Term: Term: Term: Term: [...]See SSRQ-SG-III_4-185-1w [...]See SSRQ-SG-III_4-193-1x [...]See SSRQ-SG-III_4-221-1y [...]See SSRQ-SG-III_4-242-1z 8
Notes
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 7).↩
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 7).↩
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 7).↩
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 9).↩
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 9).↩
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 9).↩
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 9–10).↩
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 10).↩
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 10).↩
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 14).↩
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 15).↩
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 18).↩
- Addition inline in a later hand: etcAbbreviation.↩
- Text variant in StASG AA 3 B 5 (S. 20): []Omission, restored by analogyo.↩
- Omission, restored by analogy.↩
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 22).↩
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 22.↩
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 22).↩
- Damage through faded ink, restored following StASG AA 3 B 5 (S. 22).↩
- Addition inline with different ink.↩
- See SSRQ-SG-III_4-193-1.↩
- Addition above the line.↩
- See SSRQ-SG-III_4-185-1.↩
- See SSRQ-SG-III_4-193-1.↩
- See SSRQ-SG-III_4-221-1.↩
- See SSRQ-SG-III_4-242-1.↩
- Weitere Schreibübungen einzelner Wörter wie «aber, herr, derr».↩
- Vgl. dazu SSRQ SG III/4 193-1. In der Edition von Senn, Chronik, S. 229 folgt die Ergänzung aus dem Jahr 1666 beim Artikel; ebenso in der von Senn damals benutzten Vorlage, das Vidimus von 1778 im StASG AA 3 B 5, S. 8. In einer weiteren Abschrift von 1793 im KA Werdenberg im OA Grabs, Nr. 4 folgt diese Ergänzung erst nach Artikel 14 des Erbrechts. Die Ergänzung ist dort in verkürzter Form wiedergegeben. Das vorliegende Original enthält die Ergänzung als Nachtrag nach dem Landrecht von 1639 auf Seite 12. Auch eine weitere Abschrift aus dem Jahre 1775 im Besitz des KA Werdenberg im OA Grabs Nr. 6 enthält die Ergänzung wie im Original erst nach dem Landrecht.↩
- Auch bei Senn, Chronik, S. 235 ausgelassen.↩
- Nach Grotefend ist im Bistum Chur der Georgstag der 25. April, wobei dies nach den neuesten Erkenntnissen von Tschaikner offenbar nicht für das ganze Bistum vorausgesetzt werden kann (vgl. dazu ausführlicher Fussnote in SSRQ SG III/4 250-1).↩
- Abschliessende Klammer fehlt.↩
- S. 12–18 folgen zwei Ergänzungen zum Landrecht aus den Jahren 1666 (S. 12) und 1653 (S. 13–18), die in separaten Nummern ediert werden (SSRQ SG III/4 193-1; SSRQ SG III/4 185-1).↩
- Diese beiden Artikel sind undatiert und entstanden unter Landvogt Heinrich TschudiPerson: , der von Mai 1668 bis Mai 1671 in WerdenbergPlace: amtete. Diese beiden Artikel fehlen in allen Abschriften des Landbuchs.↩
- Es folgen drei weitere Nachträge zum Landrecht, die in separaten Nummern ediert werden, vgl. SSRQ SG III/4 185-1; SSRQ SG III/4 193-1; SSRQ SG III/4 221-1; SSRQ SG III/4 242-1.↩
Regest
Die Bewohnerschaft von Werdenberg ersucht Glarus, ihnen das neue Landbuch, das Landvogt Jakob Feldmann zusammen mit den Amtleuten und Herrschaftsleuten erneuert hat, zu verbessern, zu erläutern und zu bestätigen. Das alte Landbuch war unverständlich und unleserlich geworden, weshalb viele Streitigkeiten entstanden sind. Glarus bestätigt das neue Landbuch, das 58 Artikel zum Erbrecht, Schuldrecht, Eigentumsrecht, Zugrecht, Nachbarrecht, Wegrecht, zur Aufnahme von Hintersassen, zum Stellen von Kundschaften (Zeugen) etc. enthält:
1.–5. Erbrecht der Ehefrau bzw. des Ehemannes
6. Erbrecht von ehelichen Kindern
7.–8. Erbrecht, wenn keine ehelichen Nachkommen vorhanden sind
9. und 14. Erbrecht, wenn eine Uneheliche bzw. ein Unehelicher eheliche Kinder hat
10. Erbrecht von unehelichen Kindern
11. Erbrecht unter Geschwistern
12. Eltern beerben ihre Kinder
13. Erbrecht bei Eltern mit Kindern aus verschiedenen Ehen
15.–17. Erstellen eines Testaments
18. Einforderung von Geldschulden
19. Ersitzung von Liegenschaften
20. Aufnahme von Hintersassen
21.–22. Bürgen für Hintersassen
23.–24. Zugrecht von Landleuten gegenüber Fremden
25.–28. Zugrecht unter Landleuten
29. Anrissrecht
30. Mindestabstände von Bäumen und Weinreben
31–35. Pfandschätzen
36, 37. Zitieren (verkünden) des Landvogts
38. Pfandrecht
39. Schuldrecht
40. Erbrecht bei totgeborenen Kindern
41. Gegenrecht
42.–45. und 58. Kundschaft vor Gericht
46. Besoldung der Zeugen
47. Termine zur Teilung von verstelltem Vieh
48. Ackerbau
49.–50. Wegrecht
51. Graben bei anstossenden Gütern
52. Morgengabe
53. Abgaben für Vieh auf der Allmend
54. Rechnung geben
55. Schäden durch weidendes Vieh
56. Heirat mit Fremden
57. Weinkauf