SSRQ SG III/4 100-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der
Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, by Sibylle Malamud
Citation: SSRQ SG III/4 100-1
License: CC BY-NC-SA
Schiedsspruch von Luzern im Streit zwischen den Landleuten von Werdenberg, den Leuten derer von Griffensee und den Walsern von Werdenberg
1513 May 25.
Metadata
- Shelfmark: LAGL AG III.2409:012
- Former shelfmark: LAGL 23
- Date of origin: 1513 May 25 Transmission: Original
- Substrate: Pergament
- Format h × w (cm): 43.0 × 15.5 (Plica: 5.5 cm)
- 1 seal:
- LuzernOrganisation: , wax, round, sealed on a parchment tag, well-preserved
- Language: German
Comments
-
Die Grafen von Werdenberg-SargansOrganisation: sind Territorialherren der Walser im Raum WartauPlace: , d. h. die Walser leisten ihnen KriegsdiensteTerm: und stehen unter ihrem SchutzTerm: , wofür sie ein Geleitgeld (Abgabe/Steuer auf die Person) bezahlen. GüterrechtlichTerm: gehören sie jedoch zur Herrschaft WartauPlace: und leisten dem Inhaber der Herrschaft die LehenzinseTerm: . Zu den WalsernTerm: vgl. auch Gabathuler 2012b, S. 91–105; SSRQ SG III/2, S. LXXIII–LXXIV sowie die Stücke in SSRQ SG III/2, Nr. 33, Nr. 119, Nr. 232, Nr. 332; SSRQ SG III/4 31-1; SSRQ SG III/4 72-1; Burgerarchiv Grabs U 0018 (undatiert, zweite Hälfte 15. Jh.); U 0015 (undatiert, um 1490 ); PA Hilty weisse Mappe (in Schachtel); StASG CK 10.
-
Zu den von GriffenseeOrganisation: und ihren EigenleutenOrganisation: , vgl. auch SSRQ SG III/4 56-1; SSRQ SG III/4 61-1; SSRQ SG III/2, S. LXII; Gabathuler 2008, S. 186.
Edition Text
Notes
- Deletion: No 166.↩
- Vgl. dazu SSRQ SG III/4 61-1.↩
- Vgl. dazu SSRQ SG III/4 61-1.↩
- Freie und Walser bezahlten in der Regel für ein Delikt eine höhere Busse als Landsleute, vgl. dazu z. B. SSRQ SG III/4 49-1, Art. 6; SSRQ SG III/2.1, Nr. 51b.↩
Regest
Schultheiss und Rat der Stadt Luzern entscheiden einen Streit zwischen den Landleuten von Werdenberg, den Leuten derer von Griffensee und den Walsern von Werdenberg. Die von Griffensee beanspruchen gemäss vorgelegten Urkunden frei zu sein. Die Landleute wollen ihnen aber dafür keine Rechte einräumen. Die Walser beanspruchen, ihr Vieh wie die Landleute auf die Allmend zu treiben. Die Landleute hingegen verlangen, dass deren Vieh in den Umzäunungen bleibt.
Die Freiherren von Hewen sollen, da sich die Leute von Griffensee vor Zeiten um 100 Gulden freigekauft haben, denen von Griffensee 60 Gulden und die Landleute 40 Gulden an ihre Pfandsumme geben.
Bezüglich den Walsern und Landleuten wird entschieden, dass sie ihr Vieh in ihren Gehegen belassen sollen und bei ihren Freiheiten bleiben dürfen. Wenn sie Landleute werden wollen, soll ihre Busse gemäss der eines Landmannes vermindert werden. Wenn ein Walser aus dem Land zieht, soll er 10 Pfund für den Abzug entrichten.
Der Aussteller siegelt.