check_box_outline_blank zoom_in zoom_out
SSRQ ZH NF I/2/1 49-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, by Bettina Fürderer

Citation: SSRQ ZH NF I/2/1 49-1

License: CC BY-NC-SA

Bestätigung der Unveräusserlichkeit der Stadt Winterthur nach der Huldigung durch König Sigmund

1417 March 27. Konstanz

König Sigmund, der die Länder, Leute, Herrschaften, Städte, Dörfer und Burgen Herzog Friedrichs von Österreich konfisziert hat, weil dieser durch die Papst Johannes XXIII. geleistete Fluchthilfe gegen die Kirche, das Konzil von Konstanz sowie König und Reich handelte, versichert nach der Huldigung durch den Schultheissen, den Rat und die Bürger von Winterthur, die Stadt nicht verpfänden oder auf andere Weise dem Reich entfremden zu wollen und sie wie andere Reichsstädte zu behandeln und zu schützen. Der Aussteller siegelt mit dem Majestätssiegel.

  • Shelfmark: STAW URK 521
  • Date of origin: 1417 March 27
  • Transmission: Original
  • Substrate: Pergament
  • Format h × w (cm): 37.5 × 23.0 (Plica: 5.5 cm)
  • 1 seal:
    1. König SigmundPerson: , wax, round, sealed on a cord, well-preserved
  • Language: German
  • Regest

  • Shelfmark: winbib Ms. Fol. 49, S. 22-23
  • Date of origin: 1629
  • Transmission: Abschrift
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 21.0 × 32.5
  • Language: German
  • Shelfmark: StAZH A 155.1, Nr. 14
  • Date of origin: 1667 (Am 13. September 1667 übergab Winterthur der Stadt Zürich Abschriften seiner Freiheitsbriefe (vgl. StAZH B III 90, S. 337).)
  • Transmission: Abschrift (Doppelblatt)
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 20.5 × 32.5
  • Language: German
  • Shelfmark: STAW B 1/32, S. 16-17
  • Date of origin: 1667
  • Transmission: Abschrift
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 22.5 × 35.0
  • Language: German
  • Shelfmark: winbib Ms. Fol. 27, S. 41-42
  • Date of origin: mid 18. c.
  • Transmission: Abschrift
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 24.0 × 35.5
  • Language: German

Die WinterthurerOrganisation: hatten 1415 König SigmundPerson: als Stadtherrn gehuldigt (SSRQ ZH NF I/2/1 47-1). Seither stand die Stadt unter seiner Verfügungsgewalt und hätte wie andere Reichsstädte verpfändet werden können. Zur Rolle der Reichsstädte als Pfandobjekte vgl. Isenmann 2012, S. 299-300. Die vorliegende Zusicherung des Königs, WinterthurPlace: nicht veräussern zu wollen, war von grosser Bedeutung für den Ausbau der städtischen Selbstverwaltung, vgl. Niederhäuser 2018b, S. 74-79. Nach WinterthursPlace: Rückkehr unter habsburgischeOrganisation: Stadtherrschaft mussten die Herzöge von ÖsterreichOrganisation: die in den vergangenen Jahren erlangten Rechte anerkennen, ebenso die ZürcherOrganisation: , an welche die Stadt 1467 verpfändet wurde (SSRQ ZH NF I/2/1 92-1).

Edition Text


Wir, SigmundPerson: , von gotes gnaden RomischerPlace: kung, zu allenczijten merer des richsOrganisation: und zu UngernPlace: , DalmacienPlace: , CroacienPlace:
etcAbbreviation kung, bekennen und tun kunt offenbar mit disem brief allen den, die in sehen oder hoͤren lesen:
Wann wir alle und igliche
lande, lute, herschefte, slosse, stete, dorffere und anders, das herczog Fridrich von OͤsterrichPerson: inngehebt hat, durch siner grossen,
sweren und frevenlichen missetate willen, die er mit hinweg helffen ettwann babst JohansenPerson: wider die heilig kirch, das
heilig conciliumOrganisation: zu CostentzPlace: , uns und das richeOrganisation: und maniche andere des richsOrganisation: undertanen, geistlich und werntlich, frowen
und mannen, on alles rehte und gelimpf getan und begangen hat, an uns und das richeOrganisation: geruͤffen, braht und genomen haben,
und wann ouch die vorgenvorgenanten lande, lute, herschefte, slosse, stete, doͤrffere und anders von desselben FridrichsPerson: gelubd, eyde, briefe
und insigel wegen, damit er sich gegen uns verbunden und verschriben hat und das frevenlich und offenlich gebrochen hat,
an uns und das richeOrganisation: rehte und redlich gefallen und kommen sind, als dann das sin briefe, uns doruͤber gegeben, clerlichen
beczuget, und wann uns die schultheisse, reteOrganisation: und burgere der stat zu WinterthurPlace: Organisation: willige, gehorsame huldung und
eyde doruff getan und ouch sidher uns und dem richeOrganisation: so getrulich und williclich gedienet haben, das sy des billich geniessen,
darumb mit wolbedachtem mute, gutem rate und rechter wissen haben wir in und iren nachkommen, burgern und der stat
WintherturPlace: fuͤr uns und unser nachkommen, RomischPlace: keyser und kung, dise besundre gnade getan und tun in die in craft
diß briefs und RomischerPlace: kunglicher maht volkommenheit, das wir und die iczgeniczgenanten unser nachkommen dieselben burgere und
stat WinterthurPlace: furbassmere von uns und dem richeOrganisation: nit verseczen, vergeben oder empfroͤmden sollen noch wollen, in keinwis,
sunder sy by uns und dem richeOrganisation: zu ewigen czijten behalden und beliben lassen und als andere des richsOrganisation: stete gnediclich
hanthaben, schuͤczen und schirmen sollen und wollen, als wir beste mogen.
Mit urkund diß briefs, versigelt mit unser kunglicher majestat insigel, geben zu CostenczPlace of origin: , nach Crists geburt vierczehenhundert jare und dornach in dem sibenczehenden jar, des nechsten sampztags nach unser frowentag annuncciacionis, unser richte des UngrischenPlace: etcAbbreviation in dem drissigsten
und des RoͤmischenPlace: in dem sibenden jaren
Date of origin: 27.3.1417
.
[Chancery notation on the right side of the plica:]
Per ddominum GGuntherum comitem de SwarczburgPerson: ,
iudicem curie,1 Johannes KirchenPerson: 2
[fol. v]Page break
[Registratur’s sign on the reverse side:]
RRegistrata
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 16th century:]
Fr[y]Damage through faded ink, restored by analogyaheit brbrief, wie statt Winter[thur]Restored by analogybPlace:
an dem [richOrganisation: ]Damage through faded ink, restored by analogyc gwesen ist.
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 18th century:]
König SigmundsPerson: brieff,
die statt WinterthurPlace: bey dem
reichOrganisation: zu behalten und als andere reichs stätte zu schützen
und zu schirmen, anno 1417Date: 1417 d

Notes

  1. Damage through faded ink, restored by analogy.
  2. Restored by analogy.
  3. Damage through faded ink, restored by analogy.
  4. Addition inline in a hand of the 19th century: 27 MärzDate: 27.3.1417.
  1. Zur Karriere des königlichen Hofrichters Graf Günther von SchwarzburgPerson: vgl. Battenberg 2002, S. 258, 261-262 mit Anm. 106 und 107.
  2. Zu Johannes KirchenPerson: , Schreiber der Kanzlei König SigmundsPerson: , vgl. Battenberg 1974, S. 130-148, 261-266.