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SSRQ ZH NF I/2/1 47-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, by Bettina Fürderer

Citation: SSRQ ZH NF I/2/1 47-1

License: CC BY-NC-SA

Bestätigung der Rechte und Rechtsgewohnheiten der Stadt Winterthur durch König Sigmund

1415 June 14. Konstanz

König Sigmund bestätigt auf Bitten des Schultheissen, des Rats und der Bürger von Winterthur, die ihm auf Anordnung Herzog Friedrichs von Österreich gehuldigt haben, die Rechte, Rechtsgewohnheiten und Privilegien, die sie von Kaisern und Königen sowie von den Herzögen von Österreich erworben haben. Der Aussteller siegelt mit dem Majestätssiegel.

  • Shelfmark: STAW URK 504
  • Date of origin: 1415 June 14
  • Transmission: Original
  • Substrate: Pergament
  • Format h × w (cm): 44.0 × 25.0 (Plica: 8.0 cm)
  • 1 seal:
    1. König SigmundPerson: , wax, round, sealed on a cord, well-preserved
  • Language: German
  • Regest

  • Shelfmark: StAZH C I, Nr. 3151 (Insert 2)
  • Date of origin: 1420 August 26
  • Transmission: Abschrift (Insert)
  • Substrate: Pergament
  • Format h × w (cm): 53.0 × 37.0 (Plica: 7.0 cm)
  • 1 seal:
    1. Diethelm von WolhusenPerson: , wax, round, sealed on a parchment tag, well-preserved
  • Language: German
  • Shelfmark: winbib Ms. Fol. 49 S. 17-19
  • Date of origin: 1629
  • Transmission: Abschrift
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 21.0 × 32.5
  • Language: German
  • Shelfmark: STAW B 1/32, S. 12-13
  • Date of origin: 1667
  • Transmission: Abschrift
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 22.5 × 35.0
  • Language: German
  • Shelfmark: winbib Ms. Fol. 27, S. 39-40
  • Date of origin: mid 18. c.
  • Transmission: Abschrift
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 24.0 × 35.5
  • Language: German

Der Stadtherr von WinterthurPlace: , Herzog Friedrich IV. von ÖsterreichPerson: , musste sich am 7. Mai 1415 König SigmundPerson: unterwerfen und seine Herrschaftsgebiete übergeben. Er hatte sich die Ungnade des Königs zugezogen, weil er dessen Pläne desavouiert hatte, auf dem Konzil von KonstanzPlace: das langjährige Kirchenschisma zu beenden, indem er Papst Johannes XXIII.Person: zur Flucht verhalf. Zu den Hintergründen vgl. Brandmüller 1999, S. 225-226, 245, 274-281; Weiss 1993; Koller 1989. Die WinterthurerOrganisation: huldigten daraufhin dem König als neuem Stadtherrn, sein Landvogt beaufsichtigte im Sommer die Ratswahlen (STAW B 2/1, fol. 56v). 1420 liessen die WinterthurerOrganisation: das vorliegende Privileg vidimieren (StAZH C I, Nr. 3151).

In der Folgezeit konnten die WinterthurerOrganisation: weitere Zugeständnisse des Königs erwerben. Er bewilligte ihnen die Ausübung der hohen und niederen Gerichtsbarkeit (SSRQ ZH NF I/2/1 51-1; SSRQ ZH NF I/2/1 61-1) und bestätigte sie im Besitz des Dorfs HettlingenPlace: (SSRQ ZH NF I/2/1 68-1) sowie der Nutzungsrechte im Eschenberger WaldPlace: (SSRQ ZH NF I/2/1 62-1). 1442 unterstellten sich die WinterthurerOrganisation: wieder der habsburgischenOrganisation: Stadtherrschaft (SSRQ ZH NF I/2/1 74-1). Zur reichsstädtischen Phase WinterthursPlace: vgl. Niederhäuser 2018b; Niederhäuser 2014, S. 116-119.

Edition Text


Wir, SigmundPerson: , von gotes gnaden RoͤmischerPlace: kunig, ze allenczijten merer des richsOrganisation: und ze UngernPlace: , DalmacienPlace: , CroacienPlace: etcAbbreviationOmitted in StAZH C I, Nr. 3151a kunig, bekennen und tuͦn kunt offenbar mit disem
brief allen den, die in sehen oder horen lesen, das fuͤr uns kommen ist der schultheissen, ratesOrganisation: und burgere gemeinlich der stat zeOmitted in StAZH C I, Nr. 3151b WynterthuͤrPlace: Organisation: , unser und des richsOrganisation: lieben getruen,
erbere botschafft und c–hat uns diemuͤticlich gebetenText variant in StAZH C I, Nr. 3151: batt u̍ns demuͤttenklich–c, das wir denselben schultheissen, rateOrganisation: , burgernOrganisation: und stat zu WynterthuͤerPlace: , nach dem und sy yczund von geheisse des hochgebornen
Fridrichs, herczogen ze OͤsterrichPlace: etcAbbreviationPerson: , unsers lieben oͤheimen und fu̍rsten, zu unsern handen gehuldet und gesworn hetten, alle und igliche ire gnade, rechte, frijheite, gutegewonheite,
alte herkommen, privilegia, briefe und hantfesten, die ire vordern und sy von RomischenPlace: keisern und kunigen und der herschafft von OͤsterrichOrganisation: erworben und in beseß herbracht
haben, zubestetigen, zuvernewen undOmitted in StAZH C I, Nr. 3151d zubevestnen gnediclich geru̍chen.
Des haben wir angesehen redliche und vernu̍nftige bede und ouch gehorsamkeyt, getrue und willige
dienste, damit sy, die egenegenanten von WynterthuͤerPlace: , gen uns und der herschafft von OsterrichOrganisation: biderblich und redlich bewijset und gehalden haben, des glichen mit solichen diensten
sy uns ouch fuͤrbaß tuͤn und warten soͤllen und mogen in kuͤnftigen tzijten. Und haben doruͤmb mit wolbedachtem mute, gutem rate und rechter wissen den vorgenvorgenanten e–schultheissen, rateText variant in StAZH C I, Nr. 3151: rat und schultheissen–eOrganisation: und burgern gemeinlichOrganisation: f–der statOmitted in StAZH C I, Nr. 3151–f zu WinterthuͤerPlace: , iren nachkomen undOmitted in StAZH C I, Nr. 3151g der stat zu WinterthuͤerPlace: alle und igliche ire gnade, freiheite, rechte, gutegewonheite,
alteherkommen, brieve, privilegia undOmitted in StAZH C I, Nr. 3151h hantfesten, die ire vordern und sy von unsern vorfarn an dem richeOrganisation: , RomischenPlace: keysern und kunigen, und der herschafft von OsterreichOrganisation: erworben, behalden und herbracht haben, in allen iren innehaldungen, geseczen, puncten und artikeln, wie die von worte zu worte lutend und begriffen sind, in glicher wijse,
als ob sy alle und igliche sunderlich in disem unserm brief begriffen und geschriben weͤren, gnediclich vernewet, bestetigt und bevestnet, vernewen, bestetigen und bevestnen
in die ouch in craft diß briefs und RomischerPlace: kuniglicher maht volkomenheit und meynen, seczen und wollen, das sy fuͤrbaß dabij beliben sollen und mogen, von allermeniclichen ungehindert.
Und gebieten dorumb allen und iglichen fursten, geistlichen und werntlichen, greven, frijenText variant in StAZH C I, Nr. 3151: fryen herreni, rittern, knechten, amman, burgermeistern, schultheissen,
amptlu̍ten, reten, burgern und gemeinden und sust allen andernOmitted in StAZH C I, Nr. 3151j unsern und des richsOrganisation: undertanen und getruͤen ernstlich und vesticlich mit disem brief, das sy die
egenegenanten von WinterthuͤerPlace: bij iren gnaden, freiheiten, rechten, gutengewonheiten, altenherkommen, privilegien, brieven und hantvesten gerulich beliben lassen und
sy dawider nicht dringen sollen noch ouch doran hindern oder irren, in dheinwis, als lieb in sij unser und des richsOrganisation: sware ungnade zuvermeiden.
Mit urkund diß briefs,
versigelt mit unser RomischenPlace: kuniglichen majestat insigel, geben zu CostentzPlace of origin: , nach Cristi geburt viertzehenhundert jar undOmitted in StAZH C I, Nr. 3151k dornach in dem fuͤnftzehenden
jare, des nechsten frijtags vor sand VitiPerson: tag, unser riche des UngrischenPlace: etcAbbreviation in dem newnundtzweintzigisten und des RomischenPlace: in dem fünften jaren
Date of origin: 14.6.1415
.
[Chancery notation on the right side of the plica:]
Ad mandatum domini regis
Michel de PriestPerson: , canonicus WratWratislavensisPlace: 1
[Chancery notation on the right side of the plica:]
Per Erkinger de SaunsheimPerson: 2
[fol. v]Page break
[Registratur’s sign on the reverse side:]
RRegistrata
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 16th century:]
Kunig Sigmu[nds]Damage through faded ink, restored by analogylPerson: bestaͤtungDamage through faded ink, uncertain readingm briefe
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 18th century:]
König SigmundsPerson: freiheit bestättigungsbrieff
der statt WinterthurPlace: , als sie ihme nach annemung
an das reichOrganisation: gehuldet und gschworen hatte,
anno 1415Date: 1415 n.

Notes

  1. Omitted in StAZH C I, Nr. 3151.
  2. Omitted in StAZH C I, Nr. 3151.
  3. Text variant in StAZH C I, Nr. 3151: batt u̍ns demuͤttenklich.
  4. Omitted in StAZH C I, Nr. 3151.
  5. Text variant in StAZH C I, Nr. 3151: rat und schultheissen.
  6. Omitted in StAZH C I, Nr. 3151.
  7. Omitted in StAZH C I, Nr. 3151.
  8. Omitted in StAZH C I, Nr. 3151.
  9. Text variant in StAZH C I, Nr. 3151: fryen herren.
  10. Omitted in StAZH C I, Nr. 3151.
  11. Omitted in StAZH C I, Nr. 3151.
  12. Damage through faded ink, restored by analogy.
  13. Damage through faded ink, uncertain reading.
  14. Addition inline in a hand of the 19th century: 14. BrachmonatDate: 14.6.1415.
  1. Zu Michael von PriestPerson: , Schreiber der Kanzlei König SigmundsPerson: , vgl. Hlaváček 1970, S. 222.
  2. Ritter Erkinger von SeinsheimPerson: , Rat König SigmundsPerson: (RI XI/1, Nr. 1379).