SSRQ ZH NF II/11 135-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, by Ariane Huber Hernández and Michael Nadig
Citation: SSRQ ZH NF II/11 135-1
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Klärung der Zuständigkeit des Landvogts von Kyburg und des Obervogts von Schwamendingen für die Orte Rieden und Dietlikon
1675 May 5.
Metadata
- Shelfmark: StAZH B II 569, S. 163-165
- Date of origin: 1675 May 5 Transmission: Eintrag
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 16.5 × 20.5
- Language: German
Comments
Seit 1489Date: 1489 unterstanden die Orte RiedenPlace: und DietlikonPlace: niedergerichtlich zwar einem städtischen Obervogt, hochgerichtlich gehörten die beiden östlich der GlattPlace: liegenden Gemeinden jedoch weiterhin zur Verwaltungseinheit der Zürcher Landvogtei KyburgPlace: (Largiadèr 1922, S. 85-86). Daran hatte auch die Zusammenlegung der Obervogteien RiedenPlace: -DietlikonPlace: -DübendorfPlace: und SchwamendingenPlace: (mit OberhausenPlace: , OerlikonPlace: und SeebachPlace: ) im Jahr 1615Date: 1615 nichts geändert (SSRQ ZH NF II/11 105-1).
Edition Text
Mittwuchs, den 5ten maiiDate of origin: 5.5.1675 (),
prntpresentibus herr burgermeister SpöndliPerson:
und beid rätheOrganisation:
Dem nach von vilen jahren har etwas missverständtnus entzwüschent den herren vögten
zu KyburgPlace: als von hocher oberkeit wegen
eins-, danne den hhAbbreviation obervögten zu DübendorffPlace: und SchwamendingenPlace: anders theils, betreffent ihre habenden rechtsamminen zu RiedenPlace: und DietliconPlace: geschwebt, und nun myn
gnAbbreviation herren bei anlaas eines nöüerlich vorgefallnen erbfahls nothwendig befunden, disen
strytigkeiten zu künfftiger, beständiger nachricht dermahlen zuerörtheren, habend sich uf denAddition below the line, catchworda
[p. 164]Page breakden hütigen tag vor wolgedacht mynen
gnAbbreviation hhAbbreviation ynbefunden hrAbbreviation quartier haubtman Heinrich EscherPerson: , derwylen vogt zu
KyburgPlace: , an dem einen, danne hrAbbreviation zunfftmeister Cunrad SchmidPerson: , pfleger zu St. JacobPlace: ,
und hrAbbreviation zunfftmeister Hans Heinrich WüestPerson: ,
pflëger der stifft zum GrGross MünsterPlace: allhier, beide verordnete obervögt zu SchwamendingenPlace: und DübendorffPlace: , an dem anderen theil. Da sie dann in ihren vorgebrachten
gründen und gegen gründen fürgelegte
graffschafft- und ambts-urbarys und anderen
documenten der nothurfft nach angehört und
entlichen hernach folgender entscheid und einhellige erlütherung gemachtet worden:
Es solle bevorderst bei den alten marken
der graffschafft KyburgPlace: , daß nammlich dieselben biß an die GlattPlace: gehen sollind, fürbas hin bewenden, und desswegen die beiden
ennet der GlattPlace: gelegnen gmeinden RiedenPlace:
und DietliconPlace: als ynwohner der graffschafft geachtet werden, glychwolen die
mannschafft wie von altem har under das
panner ZürichPlace: gehören,1 und den herren obervögten zu SchwamendingenPlace: und DübendorffPlace: mit habenden rechten zuständig verblyben. Wan demnach an disen beiden orthen
RiedenPlace: und DietliconPlace: sich ein uffahl zu trage,
solle derselbe zwahren ohne beysyn eines vogts
von KyburgPlace: von denen ermeldten obervögten
als myner gnAbbreviation hhAbbreviation raths fründen, aber nach
der graffschafft KyburgPlace: uffahls-rechten
verfertiget und verhandlet, auch die fallende
abzüg in disen beiden orthen von den hhAbbreviation
obervögten zu handen gemeiner statt nach
mehrermeldter graffschafft KyburgPlace: rechten
und gewohnheiten bezogen werden, darbei es den uß trückenlichen verstand hat,
daß die beiden orth RiedenPlace: und DietliconPlace:
gegen der graffschafft, nicht aber gegen denen
hieharwerts der GlattPlace: gelegnen orthen
(dafehrn nicht andere verträg darwider)
abzug-frey syn sollend. Dannethin die
[p. 165]Page breakhochoberkeitlichen und malefitz-fähl an disen
beiden orthen betreffent, sollend sie, wan
sie ohn disputierlich und offenbahr, bei dem
huß KyburgPlace: verblyben, also, daß wan jemand
malefitzischer, das ist solcher thaten beklagt,
zu deren abstraffung der scharffrichter gebrucht wirt, oder welche gar an lyb und
leben gehend, ein solcher naher KyburgPlace: gefüehrt, daselbst begichtiget und abgestrafft
werden, auch die confiscationen dahin fehrners gehören.2 Im übrigen aber auch diso
zwo gmeinden des bruchs3 halber wie bißhar der graffschafft KyburgPlace: beigethan
und pflichtig verblyben sollind.
Notes
- Addition below the line, catchword.↩
- Der bereits im Urbar von ca. 1535 festgehaltene Sachverhalt wird hiermit bestätigt (StAZH F II a 271, S. 132; Largiadèr 1922, S. 86).↩
- Die Zuständigkeit KyburgsPlace: für Fälle der Blutgerichtsbarkeit schreibt auch ein Artikel der Offnung von DietlikonPlace: und RiedenPlace: vor (StAZH A 97.2, Nr. 12, fol. 55r-61r; Edition: SSRQ ZH AF I/2, XLV, Nr. 1, Art. 7).↩
- Die Landvogteien erhoben für ihre Verwaltung als besondere Abgabe eine Verbrauchssteuer zur Bestreitung öffentlicher Ausgaben (Largiadèr 1932, S. 24; Idiotikon, Bd. 5, Sp. 345-346).↩
Regest