SSRQ ZH NF I/1/3 123-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die
Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich.
Band 3: Stadt und Territorialstaat Zürich II (1460 bis Reformation), by Michael Schaffner
Citation: SSRQ ZH NF I/1/3 123-1
License: CC BY-NC-SA
Geständnis der Verena Diener von Pfäffikon wegen Hexerei sowie Verurteilung zum Tod durch Verbrennen
1525.
Metadata
- Shelfmark: StAZH A 27.159, Nr. 14
- Date of origin: 1525 Transmission: Aufzeichnung (Doppelblatt)
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 22.5 × 32.5
- Language: German
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Übertragung in modernes Deutsch (in Auszügen)
- Sigg, Hexenprozesse, Nr. 6
Nachweis
- Sigg, Hexenmorde, S. 12, Nr. 6
Comments
Für das in diesem Fall ausgesprochene Todesurteil vgl. SSRQ ZH NF I/1/3 129-1.
Edition Text
Zu andern hat sy verjehen und ist des bekantlich, als sy vor vierCorrection above the line, replaces: ettlichenc jarnDuration: 4 years in grosser widerwerticheit gewësen, syge der boͤss geist, mit namen KempferPerson: , zenachtDuration: night in Baschians LinsisPerson: hus zuͦ PfëffikonPlace: , zuͦ irn in die kamer kommen und gesprochen, warum sy so widertriessig syge. Sy soͤlle sych zuͦ im verpflichten, im volgen und gottes, der jungfroͧwen MariePerson: und der heilgen verluͤgnen. So woͤlte er sy mengerley ku̍nsten von kru̍tern leren, iro hëlffen und gnuͦg gen. Woͤlches nun sy angenomen habe, gottes und der heiligen verluͤgnet und im versprochen zewillfaren. Uff das habe er irn zuͦ gemuͦtet, das sy mit im sin willen vollbrechte. Das habe sy gthan und im hinderwegs still gehalten, bis er benuͤgig worden was. Und als er von irn scheiden wolt, habe er irn verheissen, einen guldinCurrency: 1 guilder an ein ort zeleggen, dasselbs wurde sy in finden. Ouch so soͤllte sy hinus fu̍r PfëffikonPlace: gegen Staͧgel Hu̍slyPlace: gan und umb die zu̍n ein gëlwe bluͦmen und sust ein krut, das mit breiten plettern uff dem herd wuͤchse, suͦchen und abgewu̍nnen. Und so sy es eim zeessen gebe, so wurde er glich toubig und unsinnig. So habe sy morndes den guldinCurrency: 1 guilder an dem ort gesuͤcht und nu̍t gefunden. Und syge demnach hinuss zum Stagel Hu̍slyPlace: gangen, die obgenanten kru̍ter zesuͤchen. Dassellbs keme der boͤss geist abermaln zuͦ irn, zeiget die kru̍ter und begert, das sy mit im sin willen vollbrechte, woͤlches sy im abgeschlagen und verseit. Aber die kru̍ter habe sy abgeprochen und uff ein [p. 3]Page break zyt Clausen ToblerPerson: , jetzigem irm man, und siner eelichen froͧwen, ouch anderm sinem husvolk, in einem hafen zeessenn geben. Und als sy es aͤssent, wurdint sy von stund an toub und wuͤtend, luffent nakent hin und hër wie die unsinnigenn lu̍t.
Nach acht tagenDuration: 8 days, als sy soͤlliche kru̍ter gewunnen hat, syge der boͤss geist abermaln zuͦ irn in das vorgenant hus kommen, habe sy angefochten und mit irn gehandelt, wie vor. Do habe sy gedacht, das sollichs ein betrug und faltsch waͤre, hab also ein ru̍wen gehept, got on underlass angerruͤfft und ettwan zuͦ zyten mëssen zelesen geben, damit sy von des tu̍ffels gwalts und von soͤllichen anfechtungen gelediget wurd. Das syg beschëhen und mit im nu̍ts meer zeschaffen gehept.
Zum dritten habe irn der boͤss geist salben in eim bu̍chsly gepracht, damit sy die lu̍t lemmen soͤllte. Aber sy habe die selbigen salbenn hinweg geworffen und nu̍ts darmit gehandlet.
Mer habe sy nu̍ts geprucht und wil darby bliben.
Des gelts halb, so sy Claußen DeblerPerson: soͤlte entreyt haben, wil sy nu̍dzit wu̍ßen, dann sy habe es im nidt genemmen.
Wenn man sy richten wil, begert sy, das man ireAddition above the lined her CasparPerson: im spittalPlace: welle zuͦgeben als ein priester.
e– Obgedachte Verena DienerinPerson: ward mit dem fu̍r gericht. Addition below the line with different ink–e
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