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SSRQ ZH NF II/3 93-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, by Rainer Hugener

Citation: SSRQ ZH NF II/3 93-1

License: CC BY-NC-SA

Verzeichnis der Untervögte und Weibel in der Herrschaft Greifensee

1618 January 24.

Der Vogt von Greifensee, Hans Kaspar Escher, schreibt an Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich, dass er ihren Brief erhalten habe, gemäss welchem die Stadt überflüssige Ausgaben vermeiden wolle und daher den Brauch abgestellt habe, den städtischen Amtsträgern sowie den Untervögten, Weibeln und Spielleuten auf der Landschaft Stoff in den Ehrenfarben der Stadt zu schenken. Stattdessen sollen künftig die Untervögte und Weibel alle sechs Jahre Tuch für einen Rock erhalten. Zu diesem Zweck erstellt der Vogt ein Verzeichnis sämtlicher in seiner Amtsverwaltung tätiger Untervögte und Weibel, damit das Säckelamt der Stadt eine Ordnung über die Tuchspenden erstellen kann. In der Herrschaft Greifensee gibt es vier Untervögte, welche die jeweiligen Gerichte verwalten, nämlich Beat Denzler in Greifensee, Christoffel Brunner in Uster, Hans Kappeler in Fällanden und Bartli Schuhmacher in Maur. Ausserdem gibt es sieben Weibel ohne Gerichtsverwaltung, nämlich Hans Zollinger in Uessikon, Felix Trüb in Aesch, Felix Hämmig in Oberuster, Hans Hämmig in Nossikon, Hans Linsi in Irgenhausen, Ueli Tobler in Robenhausen und Ulrich Brennwald in Hutzikon. Insgesamt gibt es also elf Untervögte und Weibel in der Herrschaft Greifensee.

  • Shelfmark: StAZH A 123.4, Nr. 63
  • Date of origin: 1618 January 24
  • Transmission: Original (Doppelblatt)
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 22.0 × 32.5
  • 1 seal:
    1. Hans Kaspar EscherPerson: , papered seal, round, applied, missing
  • Language: German
  • Scribe: Hans Kaspar Escher, Vogt von Greifensee

Wie aus dem Text hervorgeht, war das vorliegende Verzeichnis vom städtischen SäckelamtOrganisation: angefordert worden, um eine Ordnung über die Tuchspenden an die Amtsträger in der Stadt und auf der Landschaft zu erstellen. Dabei dürfte es sich um einen Vorläufer des sogenannten Mantelbuchs gehandelt haben, dessen älteste erhaltene Fassung allerdings aus dem Ende des 17. Jahrhunderts stammt (StAZH F I 103-105; vgl. Bickel 2006, S. 215, Anm. 63; Kunz 1948, S. 27).

Bereits zuvor hatte sich der Vogt von GreifenseePlace: darum bemüht, die Untervögte und besonders tüchtige Weibel mit Stoff für ihre Amtstracht beehren zu lassen (SSRQ ZH NF II/3 74-1).

Edition Text

Edel, vest, from, fürsichtig, eersam unnd wyss, innsonnders gnedig, günstig, lieb herren, eüch seyge myn unnderthënige, guͦtwillige dientst, gruͦss unnd alles guͦts jeder zyth zuͦvor anbereith.
Nach dem ich üwer, myner gnedigen herren, schryben empfangen unnd darinn verstanden, wie das ir, myn gnedig herren, inn gemeiner eüwer statt ëmpteren unnd husshaltungen allerley innsëchen unnd verbeßerung gethan, sonderlichen wie das ihr, myn gnedig herren, das überflüßige ussgaben dess tuͦchs üwer ersam wyssheitIn the original: ü e w statt ehrenfarw, so ihr, myn gnedig herren, eüweren dieneren in der statt, wie ouch den unndervögten unnd weyblen, dessglychen den spilllüten uf der landtschafft verehren laßindt, abgestelt, also, das denn unndervögten unnd weiblen uf eüwer, myner gnedigen herrenAddition above the line by insertion marka, landtschafft nun hin füro zuͦ sechs jarenRepeated duration: 6 years umb all wëgen b tuͦch üwer statt ehrenfarw zuͦ einem rockh gegëben werden sölle.
Unnd daruf eüwer ersam wyssheit bevelch, wil unnd meinung, das ich eüch, mynen gnedigen herren, der unndervögten unnd weyblen inn myner ampts verwaltung ein verzeichnuss jedes namen, item wo jeder sesshaft unnd welliches gricht er zuͦverwalten habe, zuͦkommen laße, damit ess inn üwer ersam wyssheitIn the original: ü e w statt seckelambtOrganisation: , daruss das tuͦch gegëben wirt, inn ein rechte ordnung gebracht werden mögen. Hab ich uf myner gnedigen herrenAddition above the line by insertion markc bevelch hin nit er manglen wellen noch söllen, sonder dem selben noch zuͦ khommen mich beflisen.
Unnd sindt hiemit inn myner ampts verwaltung uf dissmal noch vollgendte persohnen die unndervögt unnd weybel:

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Erstlichen Beatt ThentzlerPerson: , unndervogt zuͦ GryffenseePlace: , hat das gricht daselbs zuͦ GryffenseePlace: zuͦverwalten.

Demnoch Christoffel BrunerPerson: , unndervogt zuͦ UsterPlace: , hat zuͦverwalten dass selbig gricht zuͦ UsterPlace: .

Item Hannss CappelerPerson: , unndervogt zuͦ FëllandenPlace: , hat zuͦverwalten das gricht zuͦ FëllandenPlace: .

Unnd Bartli SchuͦmacherPerson: , unndervogt zuͦ MurPlace: , hat das gricht zuͦ MurPlace: zuͦverwalten.

Unnd dann sindt diss noch volgender weybel, unnd handt kheine gricht zuͦverwalten:

Als namblichen Hanns ZollingerPerson: , sësshaft zu ÜssikonPlace: .

Felix TrüebPerson: , sësshaft zuͦ ËschPlace: .

Felix HëmigPerson: , sësshaft zuͦ OberusterPlace: .

Hanns HëmigPerson: , sësshaft zuͦ NoßickenPlace: .

Hanns LinnssiPerson: , sësshaft zuͦ IrgenhussenPlace: .

Uͦli ToblerPerson: , sësshaft zuͦ RubenhussenPlace: .

Unnd Uͦllrich BrëwaldPerson: , sësshaft zuͦ HutzickenPlace: .

Welliches inn summa der unndervögten unnd weyblen 11Amount: 11 inn myner ampts verwaltung sindt.

Unnd hieruf, so hab ich nit ermanglen wellen, sonder sölliches eüch, mynen gnedigen herren, inn schrift zuͦ zuͦschicken, damit ess üwer ersam wyssheitIn the original: ü e w begëren noch inn üwer statt seckelambtOrganisation: inn ein rechte ordnung gebracht werden möge.
Thuͦn hiemit eüch, myn gnedig herren, inn göttlicher allmacht unnd mich inn üwer ersam wyssheitIn the original: ü e w gnaden, schutz unnd schirm bevehlende.
Datum sambßtag, den 24ten jënner, anno 1618Date of origin: 24.1.1618 ().

Üwer ersam wyssheitIn the original: Ü e w unnderthëniger burger unnd vogtUnderlined.

Hannss Caspar ËscherPerson: scripsitIn the original: sst.

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[Adress on the reverse side:] Denn edlen, frommen, eerenvesten, fürsichtigen unnd wyssen herren, herren burgermeyster unnd rath der statt ZürichPlace: Organisation: , mynen in sonders gnedigen unnd günstigen, lieben herren zuͦhanden.
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 17th century:] Vogt zuͦ GryffenseePlace: , 1618, d–Den 24ten januarIn the original: janAddition inline in another hand–dDate of origin: 24.1.1618 ()
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 17th century:] Verzeichnuß der unndern vögten unnd weiblen inn der herrschafft GryffenseePlace: , 1618Date of origin: 1.1.1618 – 31.12.1618

Notes

  1. Addition above the line by insertion mark.
  2. Deletion: wann ein nüwer obervogt uf syn verwaltung zücht.
  3. Addition above the line by insertion mark.
  4. Addition inline in another hand.