Ich, Bernhart von ChaamPerson: , allt burgermeister der statt ZürichPlace: , thuͦn khund unnd bekhënn offenlich mit disem brief,
als Othmar StuderPerson: von SellmattenPlace: inn der grafschafft KyburgPlace:
unnd Jacob KägiPerson: von BaltherschwylPlace: , inn der lanndtgrafschafft ThurgöwPlace: gesëssen,
verschiner jaren mit einandern von ThurbenthalPlace: durch NübrunnenPlace: hinuf
gëgen SellmattPlace: ganngen unnd uff der strass dermassen mit einandern inn zerwürffnus kommen, das
sy ire weer erzugkt unnd einandern verwundt, darumb dann Hans StachelPerson: ,
der edlen, vesten jungkher Hanns RuͦdolffPerson: unnd Hanns Wilhelmen von der Brëyten LanndenbergPerson: ,
vogt uff LanndenbergPlace: , sy beyd domaln zu TurbenthalPlace: inn recht gefasst unnd
vermeindt, das söllicher fräfel inn der grafschafft KyburgPlace: hochen unnd syner jungkhern nidern grichten geschëchen, deßhalben sy ime
billich buͦsswirdig bekënnt werden söllten. Das aber Junghanns ErniPerson: , weybel zuͦ HutzigkenPlace: , zum trëffenlichestenn
widerfochten unnd geachtet, das sich durch biderblüth gnuͦgsam erfinden, das obgemëllter fräfel weder inn der grafschafft KyburgPlace: hochen
noch der edlen von BreytenlandenbergOrganisation: nidern, sonnder inn der herschafft GryffenseePlace: hochen unnd nidern grichten
verganngen syge unnd desshalb verhofft, das herr vogt zuͦ GryffensePlace: sy darumb zuͦ büssen gwallt. Haben die richtere,
als sy disen spann verstanden, der sach einen ufschlag gegëben unnd der hanndel demnach an die edlen, frommen, eerenvesten, fürsichtigen,
ersammen unnd wysen herren burgermeyster unnd rath der statt ZürichPlace: Organisation: , myne gnedigen unnd günstigen lieben herren,
gelanget, welliche für gut angesëchen, mir gwallt unnd bevelch zegëben, hinuss uff den ougenschyn zuͦ keren, densëlben nothurfftigklich
zuͦ besëchen, kundtschafft unnd was von nöten zuͦverhören unnd demnach flyss anzewënden, ob die rëchten marchen gefunden unnd desshalb ein gütliche verkomnus,
damit hernach der glychen spënn verhütet belybind, gemacht werden möchte.
Söllichem
bevelch zuͦ gehorsammen ich einen tag uff die spënnige malstatt ernëmpt, alda erschinen sind die frommen, fürnemmen, ersamen unnd wysen meyster Cuͦnrat KambliPerson: ,
vogt zuͦ GryffenseePlace: , sodenne meyster Heinrich ThommanPerson: , vogt zuͦ KyburgPlace: , mit bystand
Hanns Heinrichen StachelsPerson: unnd Hannsen LëngersPerson: , des schärers zuͦ WylaPlace: ,
innammen Hannsen StachelsPerson: , jetzmaln jungkher Hanns Wilhelmen von der BreytenlanndenbergPerson: , vogt uff LandenbergPlace: ,
dessglychen Cuͦnrat MougkenPerson: , unndervogt zuͦ OberwinterthurPlace: , Jacob
WirtenPerson: , unndervogt zuͦ PfäffigkenPlace: , Ulin BüchelerPerson: , unndervogt zuͦ ClotenPlace: ,
unnd Hanns Ruͦdolff GrossmanPerson: , lanndtschryber, als gemeyner grafschafft KyburgPlace: anwëllt.
Unnd nachdem jedertheyl syn meynung eroffnet unnd uff kundtschafft zuͦverhören getrungen,
hab ich die sëlbig vermög mynes gwallts inn bysyn aller parthygen nothurfftigklich verhört unnd nammlich uss der zügen sagen heyter befunden,
wo sich der herschafft GryffenseePlace: hoche unnd nidere gricht (sovil NübrunenPlace: belangt) von der grafschafft KyburgPlace:
hochen unnd dero von LanndenbergOrganisation: nidern grichten (als sy das von iren altvordern gehört) theylten.
Sind sy allersyts von mir früntlich ankert, mir die sach uff annnemmen oder abschlachen zeübergëben, guͦter hoffnung, derselben dermassen noch
zegon, das söllichs nach der billigkeyt erlüthert unnd jedem theyl das jhenig, so ime von rëchts wëgen zuͦstëndig werde, ouch des by inen volg funden.
Hab ich daruf nach erwägung der kundtschafft unnd aller umbstënnden antzëygung unnd erlüterung gëben,
wo unnd wie wyt sich gedachter herschafft GryffenseePlace: unnd grafschafft KyburgPlace: hoche unnd nidere,
ouch des von LanndenbergPerson: nidere gricht des dorffs NübrunenPlace: halb erstrëcken söllten, welliches die parthygen allersyts inen gefallen lassen, söllichen
ussspruch guͦtwillig angenommen unnd nun und hienach darby zuͦ belyben für sich unnd ir nachkomen zuͦgsagt, gelopt unnd versprochen.
Damit unnd aber der sach fürer gnuͦg beschëche, ouch die grichte unndermarchet unnd künfftiger spann verhütet wurde,
hab ich, Hannsen KellerPerson: , burger ZürichPlace: , als ein unparthygischen schryber,
sodenne herr vogt zuͦ GryffenseePlace: , vorgenanten Junghansen ErniPerson: , weybel,
ouch JacobenPerson: unnd MichelPerson: die BollingerOrganisation: von NübrunnenPlace: ,
dessglych herr vogt zuͦ KyburgPlace: , Thyas HubmanPerson: von SteinthalPlace: ,
item vorgenannte Hanns Heinrichen StachelPerson: unnd Hannsen LënngerPerson: , den scherer, verordnet
unnd inen allen bevolchen, sölliche marchen, inmassen die gelegenheyten (als vorstat) angetzeygt unnd bescheyden sind, zesetzen, welliche dasselbig ussgericht, unnd erstrëcken
namlich die sëlben sich also:
Zum ersten ist ein grosser marchstein unnden an dem berg genant
BuͦcheneggPlace: glych ob der lanndtstrass, da man von
ThurbenthalPlace:
gen
WylPlace: fart, gesetzt unnd mit G unnd K bezeichnet, also das das G, so gegen
NübrunenPlace: zeiget,
GryffenseePlace: unnd K, das uff der andern syten stat, grafschafft
KyburgPlace: bedüten soll.
Unnd von demselben stein richtigs überhin an den andern berg unnd marchstein, so glychergstallt mit G unnd K bezeychnet ist
unnd inn
Marthi ReymansPerson: guͦt, genant
Lüthmans WißPlace: , stat,
unnd vom selben marchstein dem grat unnd der eggen des bergs nach ufhin uff alle höche gëgen des hoffs
SchreytzenPlace: güter an den marchstein,
so dasëlbs nëbent dem fuͦsswëg am ufhin gon zuͦ der linggen hand gesetzt ist. Von dannen dem grat unnd der eggen nach entzwërch
biss an die höchi da oben an dem holtz, genant
SiggispërgPlace: , ouch ein marchstein inn
Hanns LüteneggersPerson:
unnd
Thomman StolzenPerson: guͦt im wingkel bim hag gesetzt ist, dadannen oben an dem holtz
unnd dem undern
HonreinPlace: nach an den marchstein so uff
EmmënspërgPlace: ,
unwyt ob dem
GeyssbrunenPlace: , nëbent dem hag gesëtzt ist. Von dannen richtigs gëgen unnd an den marchstein, so uff der
LeyternPlace:
an der landstrass by dem gatter gesetzt ist, demnach fürer an der grafschafft
KyburgPlace: unnd landtgrafschafft
ThurgöwPlace: durch
nahin biß an des hoffs
RëngenschwylPlace: (so inn der grafschafft
KyburgPlace: hochen unnd nidern grichten,
die gen
BoumenPlace: gehörend, lyt) güter, volgenntz densëlben gütern, so gegen
NübrunenPlace: ligend, ouch der landgrafschafft
ThurgöwPlace: fürer nach umbhin biß
an das egg des fridhags im
StrytholtzPlace: . Von dannen nidtsich an den marchstein sampt dem yginen schwiren,
so des ëntz gesetzt ist, unnd vom sëlben stein unnd schwiren der eggen ald grat an der grafschafft
KyburgPlace: hochen grichten dem fridhag nach nidtsich
biß uff den marchstein, so inn
Wintzis WißPlace: uff dem gibeli vornen
zervorUncertain readinga an fridhag gsetzt ist. Demnach dem fridhag vollëntz nach nider biß an den marchstein,
so hinder dem grossen birboum bim thürli inn
Hans BüchisPerson: von
SellmatenPlace: acher gsetzt. Vom sëlben richtigs
nider inn die wasserfuri, dero nach nider biß an den grossen marchstein, der nëbent der straß gsetzt unnd mit G unnd K betzeichnet ist,
volgëntz under dem
WygerPlace: überhin an
SteinenbachPlace: unnd densëlben marchstein, so an der landtstrass im hag gesetzt unnd
ouch mit G unnd K betzeichnet, danne dem
SteinenbachPlace: noch hinderhin über die fëlssen unnd höchinen zwüschent dero von
ElggPlace:
LoubenstalPlace: unnd dero von
NübrunenPlace: höltzer uf unnd uf biss an
WolfbrunenPlace: . Von dannen dem fridhag zwüschent dem
RammenspërgPlace: unnd dero von
NübrunenPlace:
LoubenstalPlace:
gegen
NübrunnenPlace: entzwerch nahin inn das egg der risi am
RamenspergPlace: ,
am marchstein, so daselbs im wingkel gesetzt ist, unnd dann der risi, ouch schne schmiltzi unnd dem fridhag an dem
RamenspërgPlace: nach fürhin
an den marchstein, so uff dem than inn
KitzenbergPlace: uff aller höchi gsetzt ist. Denne demsëlben grat unnd der schneschmiltzi gëgen
NübrunenPlace: nach
nider über
BuͦcheneggPlace: abhin wider uff den marchstein, so uff der mite dessëlben graths stat, unnd dadannen vollentz
durch das holtz nider bis wider uff den grossen marchstein, so mit G unnd K betzeichnet unnd von anfang gemëldet ist.
Also unnd mit söllicher heytern erlütherung, was innerthalb disen jetz beschribnen marchen gëgen NübrunnenPlace: lyt, das
semlichs der herschafft GryffenseePlace: hochen unnd nidern grichten zuͦgehörig syn unnd das, so daran stössig unnd usserthalb disen marchen glëgen ist,
den jhenigen, denen söllichs von alter unnd bisshar zuͦgehört, fürer zuͦston unnd sonst dise marchenn
der lanndtgrafschafft ThurgöwPlace: an iren grichten (diewyl von derselben wëgen nieman darby gewësen) unvergriffenlich,
ouch sonnst gar unnd ganntz niemandem an synen gütern, achern, wisen, höltzern, feldern, wunn, weyden, zinsen, zëchenden, rendten,
gülten ald andern bisshar gehepten gerëchtigkeyten gënntzlich dheinen schaden ald nachteyl bringen noch gebären, sonnder söllichs inen allen
sampt unnd sonders onvergriffenlich, one schaden unnd hiemit niemandem an dem sëlben nützit gëben noch benommen
syn, sonnder ein jeder sonnst by dem, so ime von billigkeyt wegen zuͦgehörig, belyben unnd jedertheyl den costen, so er bisshar erliten, an im sëlbs haben.
Was aber uff mich unnd myne diener, dessglychen die, so gemarchet hand, ganngen, den söllen beid
vögt, deßglychen der vogt uff LanndenbergPlace: unnd der grafschafft gsanndten mit einandern betzalen.
Unnd so nun söllichs alles, wie hievor stat, ordenlich volnfürt, die parthygen allersyts dessen gar wol zuͦ friden, so sind diser briefenn
drygAmount: 3 glychluthend gemacht unnd jedem theyl uff syn begaͤr einer geben,
1 ouch des zuͦ warem urkhund mit mynem eignen insigel (mir unnd mynen erben one schaden)
verwart sind,
mentags, den nündten meigens, nach der gepurt Christi gezallt
fünfftzechenhundert sëchtzig unnd drü jareDate of origin: 9.5.1563.
[fol. v]Page break
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 16th
century:] GryffenseePlace:
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 16th
century:] Marchbrief zwüschent der grafschafft KyburgPlace:
unnd der herrschafft GryffenseePlace: hochen unnd
nidern gricht, das dorff NübrunenPlace: belangende,
1563Date: 1563
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 18th
century:] Ingrossiert
Regest