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SSRQ ZH NF II/3 67-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, by Rainer Hugener

Citation: SSRQ ZH NF II/3 67-1

License: CC BY-NC-SA

Urteil über die Abgabe der Vogtgarben an den Untervogt der Herrschaft Greifensee

1545 January 12.

Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich urteilen in einem Streit zwischen Erhart Schanold, Untervogt der Herrschaft Greifensee, sowie Heinrich Ochsner aus Schwerzenbach, Hans Salenbach aus Werrikon, Jörg Braschler aus Nänikon, Hans Reutlinger aus Hegnau, Heinrich Pfaffhuser auf den dortigen Höfen und Rudolf Linsy aus Irgenhausen namens ihrer Mitstreiter, dass jeder aus den drei Teilen des Amts, der ein Fuhrwerk hat, dem Untervogt für die Erledigung seiner Aufgaben nach altem Brauch jährlich eine Garbe entrichten muss. Jeder soll so viele Garben geben, wie er Fuhrwerke hat. Teilen sich zwei Bauern ein Fuhrwerk, soll ebenfalls jeder von ihnen eine Garbe abliefern. Davon ausgenommen sind die Leute im Städtchen Greifensee und im Oberamt. Die Aussteller siegeln mit dem Sekretsiegel.

  • Shelfmark: StAZH C I, Nr. 2476
  • Date of origin: 1545 January 12
  • Transmission: Original
  • Substrate: Pergament
  • Format h × w (cm): 32.0 × 18.0 (Plica: 5.0 cm)
  • 1 seal:
    1. Stadt ZürichPerson: , wax, round, sealed on a parchment tag, well-preserved
  • Language: German

Am gleichen Datum fällte der Zürcher RatOrganisation: auch ein Urteil über die Leistung von Leibsteuern und Hühnern von Eigenleuten an das Schloss GreifenseePlace: (SSRQ ZH NF II/3 66-1).

Edition Text


Wir, der bûrgermeister unnd râth der statt ZürichPlace: Organisation: , thuͦnd kûnd mengklichem mit disem brief, als wir
verschiner jaren zwüschent unnserm gethrûwen lieben unndervogt der herschafft GryfenseePlace: , Erhart SchanoldenPerson: , unnd denen inn bemelter vogty gesessen unnd mit dem zûg bûwen von wegen der garben, die einem
unndervogt järlichRepeated duration: 1 year gehörend, ein erkanntnûs gegeben unnd aber beydtteyl darinn unglychs verstanndts
gewesen, das daruf vermelter unnser unndervogt eins, unnd Heinrich OchßnerPerson: von SchwertzenbachPlace: , Hans
Salenbach
Person:
von WerickenPlace: , Jörg BrastlerPerson: von NenickenPlace: , Hanns RütlingerPerson: von HegnowPlace: , Heinrich PfaffhûserPerson: uff
den höfen daselbs unnd Ruͦdolff LinsyPerson: von IrgenhûsenPlace: , innammen ir selbs unnd irer mithafften inn bemelter
herrschafft GryfenseePlace: (ußgenommen das stetli GryfenseePlace: 1 sampt denen im oberen ampt, so die nit schuldig sind)
wonhafft unnd gesessen, annders theyls, uff hütt dato wider für unns zuͦ rechtlicher erlüterung kommen.
Und
so wir sy beydersydts inn klag unnd antwort nach aller nottûrfft gehördt, ouch wie es von alterhar gebrûcht,
unnd das sölich garben einem jeden unndervogt, umb das er warten unnd dienen muͦss, zuͦ einer besoldûng
dienend verstannden, habennt wir unns zuͦ recht erkennt unnd gesprochen, das ein jeder, so inn unser
herschafft GryfenseePlace: inn den dryg theylen des ampts2 mit einem zug bûwt, järlichRepeated duration: 1 year einem unndervogt zuͦ
GryfenseePlace: ein vogt garben ufstellen unnd geben, unnd namlich so menger zûg einer hat, so menge garb soll
einer schuldig sin, deßglych jettlicher halber zûg ouch ein garb, also wenn zwen zuͦsammen wetten, so gibt
ein jeder ein garben.
Innkrafft dis brieffs, den wir bemeltem unnserm unndervogt mit unnnser statt ZürichPlace:
angehenncktem secret innsigel verwart geben lassen, mentags den zwölfften tag jenners, nach der gepurt
Cristi getzalt fünffzechenhundert viertzig unnd fünff jare
Date of origin: 12.1.1545
.
[fol. v]Page break
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 16th century:]
Umb die garben einem
undervogt inAddition above the line by insertion marka GryfenseePlace: ,
1545Date of origin: 1.1.1545 – 31.12.1545
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 18th century:]
Ingrossiert

Notes

  1. Addition above the line by insertion mark.
  1. Die Einwohner des Städtchens GreifenseePlace: verstanden sich offenbar als Bürger der Stadt ZürichPlace: und beanspruchten deshalb entsprechende Vorrechte (SSRQ ZH NF II/3, Nr. 44).
  2. Zur Herrschaft gehörten neben den Gebieten rund um den GreifenseePlace: auch noch das OberamtPlace: mit AuslikonPlace: , IrgenhausenPlace: , OberwilPlace: , RobenhausenPlace: und RobankPlace: sowie das HinteramtPlace: mit HutzikonPlace: , SchalchenPlace: , TösseggPlace: und NeubrunnPlace: .