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SSRQ ZH NF II/3 27-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, by Rainer Hugener

Citation: SSRQ ZH NF II/3 27-1

License: CC BY-NC-SA

Entscheid in einem Streit zwischen den Leuten von Witikon, Maur, Binz, Ebmatingen und Fällanden um den Strassenunterhalt

1442 June 2.

Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich entsenden die Ratsherren Iburg Schmid, Heinrich Wagner und Wernher Kambli, um den Streit zwischen den Leuten von Witikon, Maur, Binz, Ebmatingen und Fällanden über den Unterhalt der Strassen zu untersuchen. Die drei Ratsherren entscheiden, dass die Leute von Witikon zuständig sind für die Strasse, die von ihrem Dorf nach Maur führt, bis zu der Stelle in ihrem Wald, in dem die grosse Tanne gefällt wurde. Ebenso müssen sie sich auf eigene Kosten um die untere Strasse nach Fällanden bis zum markierten Birnbaum kümmern. Die Leute von Maur, Binz und Ebmatingen sind auf der Strasse, die von Witikon nach Maur hinauf führt, für den restlichen Abschnitt verantwortlich. Sie dürfen für den Strassenbau aber Holz aus dem Wald von Witikon verwenden. Die Leute von Fällanden sind auf der unteren Strasse, die von Witikon zu ihrem Dorf führt, ebenfalls für den restlichen Abschnitt zuständig. Auch sie dürfen hierzu das Holz aus dem Wald von Witikon verwenden. Ausserdem soll ihnen der Hof Pfaffhausen beim Strassenbau behilflich sein.

  • Shelfmark: StAZH A 123.1, Nr. 3
  • Date of origin: 1442 June 2
  • Transmission: Aufzeichnung (Einzelblatt)
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 20.0 × 24.0
  • Language: German
  • Regest

Von der Stadt ZürichPlace: führten zwei Wege in die Herrschaft GreifenseePlace: : Einerseits konnte man über den AdlisbergPlace: nach DübendorfPlace: , FällandenPlace: , SchwerzenbachPlace: , GreifenseePlace: und UsterPlace: reisen, andererseits über WitikonPlace: , wo sich die Strasse nach PfaffhausenPlace: und FällandenPlace: oder nach BinzPlace: , EbmatingenPlace: und MaurPlace: verzweigte. Genau diese Abzweigung war von der vorliegenden Regelung betroffen, indem jede der anliegenden Gemeinden für einen Teilabschnitt verantwortlich gemacht wurde. Gut zu sehen ist das dünne Strassennetz auf der Grossen Landtafel des Zürcher HerrschaftsgebietsPlace: von Hans Conrad GygerPerson: aus dem Jahr 1667 (StAZH PLAN A 59).

Edition Text

Von soͤlicher stoͤss und spenn wegen, so da gewesen sind zwu̍schend den von WitikonPlace: an einem,
den von MurePlace: , von BintzPlace: und von EgmatingenPlace: am andern und den von VellandenPlace: am
dritten teil, als von ettwas wegen wegen, die ze bessern und in ere ze leggen. Item als
denn soͤlichs gestanden ist, darumb die vorgentenvorgenannten partyen mer denn einest vor minen herren
gewesen sind. Je ze letst habend min herren, burgermeister und rat Zu̍richPlace: Organisation: , Iburgen
Schmid
Person:
, Heinrichen WagnerPerson: und Wernher KamblinPerson: zuͦ semlichen stoͤssen geschiben, inen ouch
bevolhen, die ze betragen, sunder gantzen vollen gewalt geben, darinne ze tund und jederman
ze heissend, das sy denn nach gelegenheit der sachen besser dunket getân denn vermitten. Als
von der obgentenobgenannten miner herren bevelhens wegen, sind die vorgentenvorgenannten dryAmount: 3 uff den stoͤssen gewesen,
habend die besehen und eigenlich erkunnet, ouch darumb ein lu̍trung und entscheidung getân
uff samstag nach u̍nsers herren fronlichnams tag anno domini mo cccco xlijoDate of origin: 2.6.1442 uff soͤlich
mâsse, als hienâch geschriben stât.
Dem ist also, das die von WitikonPlace: den weg und die strâss von irem dorff gegen MurePlace: hinuss bis
in iro holtz, da die gross tann gehôwen ist und der tanngrotz noch in dem weg lit, machen und
in eren haben sullend nun und nachmâlen, ân der andern zwey doͤrffern kosten und schaden.
Sy soͤllend ouch die undern strâss und den weg, so gen VellandenPlace: gaͧt, von irem dorff bis zuͦ
dem birboͤmly, das gezeichnet ist, ouch machen und in eren haben in masse, als vorstaͧt.
Item so sollend die [von]Omission, restored by analogya MurePlace: , von BintzPlace: und von EgmatingenPlace: den weg und die strâss, so von WitikonPlace:
gen MurePlace: hinuss gaͧt, anheben ze machend und in eren ze habend, da die von WitikonPlace: erwindent, als obstaͧt, durch das holtz hinuss, so verr das ein notdurfft ist und wirt in irem
kosten, doch mugend sy in der von WitikonPlace: holtz holtz hôwen und bruchen zuͦ dem weg, so
vil sy des je bedurffend, des inen ouch die von WitikonPlace: nit vor sin su̍llend.
Item so soͤllend ouch die von VellandenPlace: die undern straͧss, so von WitikonPlace: zuͦ irem dorff gaͧt, anheben
ze machend und in eren ze habend by dem birboͤmly, das gezeichnet ist und da die von
WitikonPlace: erwindent, hinab durch der von WitikonPlace: holtz, so verr das ein notdurfft ist und wirt
in irem kosten, doch sol inen der hoff ze PfaffhusenPlace: zuͦ soͤlichem weg ze machend hilfflich sin,
als denn gelich und billich, ouch im gebu̍rlich ist. Es mugend ouch die von VellandenPlace: und iro
mithafften in der von WitikonPlace: holtz holtz hoͧwen und bruchen zuͦ dem weg, so vil und sy
bedurffend, daz inen die von WitikonPlace: nit werren su̍llend, alles ungevarlich etcAbbreviation.
[fol. v]Page break
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 16th century:]
1442Date: 1442
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 18th century:]
WegsspännigkeitDamage through faded ink, uncertain readingb zwüschent denen von WezikenPlace: Correction in a later hand above the line: WytikonPlace: c an einem, denen von MaurPlace: , BinzPlace:
und EbmattingenPlace: am anderen und denen von FällandenPlace: am 3ten theil.

Notes

  1. Omission, restored by analogy.
  2. Damage through faded ink, uncertain reading.
  3. Correction in a later hand above the line: WytikonPlace: .