SSRQ ZH NF II/3 26-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, by Rainer Hugener
Citation: SSRQ ZH NF II/3 26-1
License: CC BY-NC-SA
Einigung zwischen Hans Rudolf von Landenberg von Greifensee und dem Abt des Klosters Rüti über den Kirchensatz von Uster
1441 June 26.
Metadata
- Shelfmark: StAZH C II 12, Nr. 401
- Date of origin: 1441 June 26 Transmission: Original
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 31.0 × 30.5
- 1 seal:
- Hans Rudolf von Landenberg von GreifenseePerson: , papered seal, round, applied, missing
- Language: German
-
Regest
- URStAZH, Bd. 6, Nr. 8695; REC, Bd. 4, Nr. 10135
Comments
Der Kirchensatz in UsterPlace: war besitzrechtlich mit dem dortigen LaubishofPlace: verbunden und gehörte ursprünglich zur Herrschaft GreifenseePlace: . Zusammen mit dieser gelangte er im Jahr 1300 an die Herren von LandenbergOrganisation: (SSRQ ZH NF II/3 1-1). Als diese die Herrschaft GreifenseePlace: 1369 an die Grafen von ToggenburgOrganisation: verkauften, nahmen sie den Kirchensatz jedoch ausdrücklich vom Verkauf aus (SSRQ ZH NF II/3 4-1). Stattdessen gelangte der Kirchensatz mit dem LaubishofPlace: zwischenzeitlich an die Herren von BonstettenOrganisation: , die ihn aber bereits 1371 wieder an die LandenbergerOrganisation: zurückverkauften (StAZH C II 10, Nr. 132). Als generationenübergreifende Grablege und Pfründe für geistliche Familienmitglieder hatte die Kirche UsterPlace: zweifellos einen hohen Wert für die Herren von LandenbergOrganisation: (Kläui 1964, S. 84-88).
Erst am 15. April 1438 vergabte Hans Rudolf von LandenbergPerson: die Kollatur mit allen Einkünften dem Kloster RütiPlace: (StAZH C II 12, Nr. 385), während gleichzeitig der UstermerPlace: Priester Niklaus GrüterPerson: auf sein Amt verzichtete, um dieses sodann vom Kloster RütiPlace: wieder zu empfangen (StAZH C IV 2.3, Nr. 22). Zwei Tage später bestätigte der Bischof von KonstanzPlace: die Übergabe (StAZH C II 12, zu Nr. 385). Am 23. Juni 1438 wurde diese bischöfliche Bestätigung durch den Notar Johannes FietzPerson: bestätigt und zugleich eine weitere Urkunde aufgesetzt, worin das Kloster RütiPlace: bestätigte, dass Hans Rudolf von LandenbergPerson: die Besetzung der Kaplaneipfründen seinem Bruder BeringerPerson: und weiteren Verwandten vorbehalten habe (StAZH C II 12, Nr. 387 und 388). Nachdem dieser Vorbehalt schriftlich bestätigt worden war, stimmte schliesslich auch Beringer von LandenbergPerson: am 11. Juli 1438 der Übergabe des Kirchensatzes an das Kloster RütiPlace: zu (StAZH C II 12, Nr. 390).
Während die Urkunden von 1438 alle von einer Schenkung sprechen, geht erst aus der vorliegenden, drei Jahre später ausgestellten Urkunde hervor, dass das Kloster RütiPlace: für den Kirchensatz eigentlich die stattliche Summe von 2200 Gulden versprochen und davon bereits 1650 Gulden bezahlt hatte. Vermutlich hatten die Parteien die Übergabe zunächst als Schenkung getarnt, weil der Gütererwerb geistlicher Gemeinschaften von der weltlichen Obrigkeit ab dem 15. Jahrhundert zunehmend eingeschränkt wurde (Kläui 1964, S. 89-90).
Edition Text
Notes
- Tatsächlich willigte der Bischof von KonstanzPlace: , Heinrich von HewenPerson: , am 19. November 1441 ein, die Kirche UsterPlace: von der Quartpflicht («quartalis») zu lösen und stattdessen lediglich die Abgabe der ersten Früchte («primi fructus», «primalis») zu verlangen (StAZH C II 12, Nr. 404).↩
Regest