SSRQ ZH NF II/3 17-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, by Rainer Hugener
Citation: SSRQ ZH NF II/3 17-1
License: CC BY-NC-SA
Einung der Fischer vom Greifensee
1428 April 6.
Metadata
- Shelfmark: StAZH C I, Nr. 2503, S. 4-8
- Date of origin: 1428 April 6 Transmission: Aufzeichnung
- Substrate: Pergament
- Format h × w (cm): 24.0 × 30.0
- Language: German
-
Regest
- URStAZH, Bd. 5, Nr. 6940
Additional Filiations
- Shelfmark: StAZH A 85, Nr. 3, S. 1-5
- Date of origin: 15. c. Transmission: Abschrift
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 21.5 × 31.5
- Language: German
Comments
Die vorliegende Einung der Fischer am GreifenseePlace: wurde 1428 niedergeschrieben. In diesem Zusammenhang wurde beim Vogt Rüdger StudlerPerson: sowie den Fischern vom GreifenseePlace: Kundschaft aufgenommen über den Umgang mit Garnen, Fischleginen und Schwebenetzen (StAZH A 85, Nr. 4). Als der Zürcher RatOrganisation: 1431 weitere Bestimmungen über die Fischerei auf dem GreifenseePlace: erliess, wurden diese der Einung hinzugefügt (SSRQ ZH NF II/3 19-1 und SSRQ ZH NF II/3 20-1). Etwas später wurden auf der Innenseite des Umschlags ausserdem noch Bestimmungen über den Fährdienst auf dem Greifensee festgehalten (SSRQ ZH NF II/3 29-1). Verschiedene Nachträge finden sich auf den hintersten Seiten im Heft (SSRQ ZH NF II/3 21-1). 1519 wurde die Einung schliesslich neu aufgesetzt und dabei um zusätzliche Bestimmungen erweitert (SSRQ ZH NF II/3 56-1).
Bei dem vorliegenden Pergamentheft handelt es sich vermutlich um jenes Exemplar, das der Vogt zur Verkündigung bei sich trug. Dafür sprechen die starken Gebrauchsspuren und Nachträge ebenso wie die Tatsache, dass Vogt Heinrich SuterPerson: in den 1460er Jahren darin noch Bestimmungen zur Regelung des Fährdienstes auf dem GreifenseePlace: notierte (SSRQ ZH NF II/3 29-1).
Zur Fischerei auf dem GreifenseePlace: vgl. Frei 2006, S. 39-47; Zimmermann 1990, S. 7-14; allgemein zur Fischerei im Zürcher HerrschaftsgebietPlace: Amacher 1996.
Edition Text
[...]See SSRQ ZH NF II/3, Nr. 29a
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Anno domini m cccc xxviijo an dem nechsten cinstag nach dem heilgen ostertagDate of origin: 6.4.1428 wurden
dise naͧchbenempten stuke in schrift genomen, die die vischer, so in dem GriffensePlace: vischent,
jerlichDuration: sweren su̍llen ze halten aͧn gevaͤrd, alz sy das von alter her getaͧn und braͧcht hand.
dise naͧchbenempten stuke in schrift genomen, die die vischer, so in dem GriffensePlace: vischent,
jerlichDuration: sweren su̍llen ze halten aͧn gevaͤrd, alz sy das von alter her getaͧn und braͧcht hand.
Ze dem ersten sol man wissen, das nieman sol die sweb zu̍chen uff dem GriffensePlace: under
der fluͦ zuͦ der albellen b–aͧn eines vogtes des huses ze GriffensePlace: wissen und willen.
cText variant in StAZH A 85, Nr. 3, S. 1: Und sol oͧch kein vogt hinfuͤr gewalt haben zuͦ erloben
zuͦ dem swaͤb ze zu̍hen, weder umb die fisch, so die vischer eim vogt zuͦ geben schuldig
sind, noch umb ander fisch.. Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 1: Zûm erstenn sol niemand zuͦ schwaͤb zûhen, weder mit witten
noch enngen garnen, unnder der fluͦ zuͦ der albelen, und sol och
hinfûr kein gewalt habenn zuͦ erlouben zuͦ dem schwaͤb zuͦ züchen,
weder umb die visch, so die fischer eim vogt zuͦgeben schuldig
sind, noch umb annder visch.–b
der fluͦ zuͦ der albellen b–aͧn eines vogtes des huses ze GriffensePlace: wissen und willen.
cText variant in StAZH A 85, Nr. 3, S. 1: Und sol oͧch kein vogt hinfuͤr gewalt haben zuͦ erloben
zuͦ dem swaͤb ze zu̍hen, weder umb die fisch, so die vischer eim vogt zuͦ geben schuldig
sind, noch umb ander fisch.. Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 1: Zûm erstenn sol niemand zuͦ schwaͤb zûhen, weder mit witten
noch enngen garnen, unnder der fluͦ zuͦ der albelen, und sol och
hinfûr kein gewalt habenn zuͦ erlouben zuͦ dem schwaͤb zuͦ züchen,
weder umb die visch, so die fischer eim vogt zuͦgeben schuldig
sind, noch umb annder visch.–b
Es sol oͧch jeklich garn, so uff dem GriffensePlace: faret, einem vogt ze GriffensePlace:
jerlichDuration: geben
sechstzigAmount: 60 vierenCurrency: 1 vierer wertig hecht und zweintzigAmount: 20 schillingCurrency: 1 shilling wertig hecht, und wenn einer
die zweintzigAmount: 20 schillingCurrency: 1 shilling wertigen hecht einem vogt ze GriffensePlace: git, so moͤchte dann
einer je einen schilligCurrency: 1 shilling wertigen hecht einem vogt ze GriffensePlace: geben fu̍r dryAmount: 3 vierenCurrency: 1 vierer
wertig hecht, ob einer die vierenCurrency: 1 vierer wertigen hecht nit gehaben moͤcht, und sol oͧch ein
vogt ze GriffensePlace: dryAmount: 3 vierenCurrency: 1 vierer wertig hecht nemen fu̍r einen schillingCurrency: 1 shilling wertigen hecht.
Und wenn einer dis jetzgentjetzgenant hecht also einem vogt gewertt haͧt, so sol ein vogt
jeklichem garn zwen mu̍t kernenVolume: 2 mütt spelt geben.1 Oͧch so sol ein jeklicher gantzer berrer, so in dem
GriffensePlace: vischent, einem vogt cze GriffensePlace: jerlichDuration: von des huses ze GriffensePlace: wegen fu̍nffAmount: 5
schillingCurrency: 1 shilling wertig hecht und fu̍nfftzechenAmount: 15 vierenCurrency: 1 vierer wertig hecht geben und mag oͧch ein jeklicher
berrer einem vogt die hecht also geben, als hie vor umb die garn geschriben staͧt, und
sol dann ein vogt ze GriffensePlace: einem gantzen berer geben ein halb muͦt kernenVolume: 0.5 mütt grain . Des
gelich sol ein jeglicher halber berrer jerlichDuration: einem vogt ze GriffensePlace: geben drithalbenAmount: 2.5
hecht, da einer ein schilling pfennigCurrency: 1 shilling wertt sin sol und achtenthalbenAmount: 7.5 vierenCurrency: 1 vierer wertigen
hecht, und mag der vischer die oͧch bezaln, als vor staͧt, und sol der vogt derselben halben
bererren einem jerlichDuration: ein fiertel kernenVolume: 1 quarter grain geben.
sechstzigAmount: 60 vierenCurrency: 1 vierer wertig hecht und zweintzigAmount: 20 schillingCurrency: 1 shilling wertig hecht, und wenn einer
die zweintzigAmount: 20 schillingCurrency: 1 shilling wertigen hecht einem vogt ze GriffensePlace: git, so moͤchte dann
einer je einen schilligCurrency: 1 shilling wertigen hecht einem vogt ze GriffensePlace: geben fu̍r dryAmount: 3 vierenCurrency: 1 vierer
wertig hecht, ob einer die vierenCurrency: 1 vierer wertigen hecht nit gehaben moͤcht, und sol oͧch ein
vogt ze GriffensePlace: dryAmount: 3 vierenCurrency: 1 vierer wertig hecht nemen fu̍r einen schillingCurrency: 1 shilling wertigen hecht.
Und wenn einer dis jetzgentjetzgenant hecht also einem vogt gewertt haͧt, so sol ein vogt
jeklichem garn zwen mu̍t kernenVolume: 2 mütt spelt geben.1 Oͧch so sol ein jeklicher gantzer berrer, so in dem
GriffensePlace: vischent, einem vogt cze GriffensePlace: jerlichDuration: von des huses ze GriffensePlace: wegen fu̍nffAmount: 5
schillingCurrency: 1 shilling wertig hecht und fu̍nfftzechenAmount: 15 vierenCurrency: 1 vierer wertig hecht geben und mag oͧch ein jeklicher
berrer einem vogt die hecht also geben, als hie vor umb die garn geschriben staͧt, und
sol dann ein vogt ze GriffensePlace: einem gantzen berer geben ein halb muͦt kernenVolume: 0.5 mütt grain . Des
gelich sol ein jeglicher halber berrer jerlichDuration: einem vogt ze GriffensePlace: geben drithalbenAmount: 2.5
hecht, da einer ein schilling pfennigCurrency: 1 shilling wertt sin sol und achtenthalbenAmount: 7.5 vierenCurrency: 1 vierer wertigen
hecht, und mag der vischer die oͧch bezaln, als vor staͧt, und sol der vogt derselben halben
bererren einem jerlichDuration: ein fiertel kernenVolume: 1 quarter grain geben.
Und sol man einem vogt ze GriffensePlace: von des huses ze GriffensePlace: wegen die vorgentvorgenanten
hecht anvachen geben zuͦ ingaͧndem meyenDate: 1. May (period), und sol ein jeklicher nach und nach zu̍chen,
bis das er einem vogt die hecht bezalt und git. Und sol ein vogt ze GriffensePlace: einen
vischer haben, der den vischern naͧchfare, und wenn der vischer drygAmount: 3 zu̍g gefuͦrt, ee
das des vogtes vischer zuͦ im kunt, so mag ein jeklicher sin hecht in sin wyer tuͦn,
die verkoͧffen oder nit, und haͧt dann ein jeklicher sinem eidAddition above the lined genuͦg getaͧn. Und sol oͧch
ein jeklicher weidman ein sessen oder ein flosschif in sinem schiff haben, das er die
hecht und visch lebendig behabe.
[p. 5]Page break
hecht anvachen geben zuͦ ingaͧndem meyenDate: 1. May (period), und sol ein jeklicher nach und nach zu̍chen,
bis das er einem vogt die hecht bezalt und git. Und sol ein vogt ze GriffensePlace: einen
vischer haben, der den vischern naͧchfare, und wenn der vischer drygAmount: 3 zu̍g gefuͦrt, ee
das des vogtes vischer zuͦ im kunt, so mag ein jeklicher sin hecht in sin wyer tuͦn,
die verkoͧffen oder nit, und haͧt dann ein jeklicher sinem eidAddition above the lined genuͦg getaͧn. Und sol oͧch
ein jeklicher weidman ein sessen oder ein flosschif in sinem schiff haben, das er die
hecht und visch lebendig behabe.
Es sol oͧch nieman keinen hecht nit vachen, wan der das mess hat. Wer daz brichet,
der git den einung.
der git den einung.
Es sol oͧch nieman dehein beren setzen in den se czuͦ den eglinen, so sy in dem leich sint
aͧn eines vogtes und der weidlu̍ten wissen und willen. Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 2: Unnd
sol weder ein vogt zuͦ GriffensePlace: noch die weidlût
niemand zuͦ erlouben haben, die vorgemelten beren
zuͦ setzen.e Wer daz brichet, det git den einung.
aͧn eines vogtes und der weidlu̍ten wissen und willen. Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 2: Unnd
sol weder ein vogt zuͦ GriffensePlace: noch die weidlût
niemand zuͦ erlouben haben, die vorgemelten beren
zuͦ setzen.e Wer daz brichet, det git den einung.
So sol oͧch nieman deheinen swalen vachn, wenn er uff die wisse gaͧt, weder in engen
netzinen noch in engen berren f–den leich us und us, aldText variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 3: die zit von angendem apprellenDate: 1. April (period) hin
unntz zuͦ usgendem meyenDate: 31. May (period)–f es were dann, das einer die in
sinem hus essen, einem siechen mentschen ald einer tragenden froͧwen geben woͤlt
oder das einer enklein in sinen wyer die ze einer spis tuͦn woͤlt, so mag oͧch ein jeklicher
enklein swalen gehalten, das er ein snuͦr da mit moͤge werffen und nit mer. Aber ein
vogt ze GriffensePlace: mag die swalen vachen und die in sin wyer tuͦn sinen vischen ze einer spis
oͧch bescheidenlich.Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 3: Unnd welcher
hierûber verer und witer schwalen fachet, dann
aber hie ist angezeigt, der sol den einung verfallen
sin, und on gnad von im inngezogen werdenn.g
netzinen noch in engen berren f–den leich us und us, aldText variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 3: die zit von angendem apprellenDate: 1. April (period) hin
unntz zuͦ usgendem meyenDate: 31. May (period)–f es were dann, das einer die in
sinem hus essen, einem siechen mentschen ald einer tragenden froͧwen geben woͤlt
oder das einer enklein in sinen wyer die ze einer spis tuͦn woͤlt, so mag oͧch ein jeklicher
enklein swalen gehalten, das er ein snuͦr da mit moͤge werffen und nit mer. Aber ein
vogt ze GriffensePlace: mag die swalen vachen und die in sin wyer tuͦn sinen vischen ze einer spis
oͧch bescheidenlich.Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 3: Unnd welcher
hierûber verer und witer schwalen fachet, dann
aber hie ist angezeigt, der sol den einung verfallen
sin, und on gnad von im inngezogen werdenn.g
Es sol oͧch niemanText variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 3: weder voͤgt noch annder lûth die murvischly, das do heisset das swalen bruͦt, i–vachen dann u̍ber fu̍nffAmount: 5
seil ungefarlich, ald es were dann, das einer die under dem is fienge, das haͧt dehein baͧn.
Aber sus sol sy nieman vachen, ein vogt von GriffensePlace: erloͧbe im daz, und mit namen so
sol ein vogt ze GriffensePlace: noch nieman anders die murvischly nit vachen inrent den
swirenText variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 3: innerhalb den schwyren, sy ganngint under dem yß oder nit, fachen innkein wiß noch weg–i. Doch so mag ein vogt ze GriffensePlace: wol so vil murvischlinen vachen, als j–er undDamage through faded ink, uncertain reading–j
sin gesind essentText variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 3: zuͦm mal essennt ungevarlich,
ouch mugent die fischer, ob si wellennt, die fu̍nffAmount: 5 seil
zu̍chen, doch nit unnder dem yßk, und sol aber ein vogt ze GriffensePlace: die selben murvischly beschirnen
vor menlichem, er habe den einung gesworn oder nit etcAbbreviation.
seil ungefarlich, ald es were dann, das einer die under dem is fienge, das haͧt dehein baͧn.
Aber sus sol sy nieman vachen, ein vogt von GriffensePlace: erloͧbe im daz, und mit namen so
sol ein vogt ze GriffensePlace: noch nieman anders die murvischly nit vachen inrent den
swirenText variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 3: innerhalb den schwyren, sy ganngint under dem yß oder nit, fachen innkein wiß noch weg–i. Doch so mag ein vogt ze GriffensePlace: wol so vil murvischlinen vachen, als j–er undDamage through faded ink, uncertain reading–j
sin gesind essentText variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 3: zuͦm mal essennt ungevarlich,
ouch mugent die fischer, ob si wellennt, die fu̍nffAmount: 5 seil
zu̍chen, doch nit unnder dem yßk, und sol aber ein vogt ze GriffensePlace: die selben murvischly beschirnen
vor menlichem, er habe den einung gesworn oder nit etcAbbreviation.
So sol oͧch nieman dehein egle hu̍rling nit vachen, das jaͧr us und us, ald ein vogt
ze GriffensePlace: erloͧb im daz, ußgenomen, das einer bescheidenlich mag vachen, die er in
sinem hus bruchet, einer tregenden froͧwen oder einem siechen mentschen git, und
sol aber darumb dehein gelt noch miet nit nemen. Darzuͦ so maͧg oͧch ein jeklicher
sinem nechsten naͧchgeburen oͧch wol bescheidenlich geben, so mag oͧch ein weidman
zuͦ u̍nser herren tag, das ist in der froͧnvasten umb sant FelixPerson: und sant RegulenPerson: Organisation: tag
in den dry tagen der fronvastenDate: 11. September (feast day (period)), die hu̍rling vachen und die ze markt tragen.
[p. 6]Page break
ze GriffensePlace: erloͧb im daz, ußgenomen, das einer bescheidenlich mag vachen, die er in
sinem hus bruchet, einer tregenden froͧwen oder einem siechen mentschen git, und
sol aber darumb dehein gelt noch miet nit nemen. Darzuͦ so maͧg oͧch ein jeklicher
sinem nechsten naͧchgeburen oͧch wol bescheidenlich geben, so mag oͧch ein weidman
zuͦ u̍nser herren tag, das ist in der froͧnvasten umb sant FelixPerson: und sant RegulenPerson: Organisation: tag
in den dry tagen der fronvastenDate: 11. September (feast day (period)), die hu̍rling vachen und die ze markt tragen.
l–
So was der vischern sitt und ir gewonheit, daz sy die hecht snuͦr in dem jaͧr wurffent,
wenn sy woͤltent und wie vil sy woͤltent, da beduͦcht die vischer gemeinlich, das der se dar
an ze vil hette und haben durch des sewes nutzes, umb des besten und durch grosser
notdurfft willen under einander gemacht, das ein jeklicher die hecht snuͦr mag werffen
in dem jaͧr fu̍nff wuchenDuration: 5 weeks und nit mer, und mag dz also tuͦn in dem jaͧr, wenn er wil die fu̍nff
wuchenDuration: 5 weeks und nit mer.Text variant in StAZH A 85, Nr. 3, S. 3:
Es mag oͧch ein jeglicher weidman u̍ber jar die hecht schnuͦr setzen, wenn er will.. Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 4: Es sol och niemand kein hecht schnuͦr mer setzen,
ußgenomen inn der vastenDate: floating holiday, dem adventDate: feast day und
den dryen tagen inn yeder fronnfastenDate: floating holiday, allß
dann mag einer die hechtschnuͦr wol setzen.
Unnd wer hierûber hanndelt, der sol den
einung verfallen sin.–l
So was der vischern sitt und ir gewonheit, daz sy die hecht snuͦr in dem jaͧr wurffent,
wenn sy woͤltent und wie vil sy woͤltent, da beduͦcht die vischer gemeinlich, das der se dar
an ze vil hette und haben durch des sewes nutzes, umb des besten und durch grosser
notdurfft willen under einander gemacht, das ein jeklicher die hecht snuͦr mag werffen
in dem jaͧr fu̍nff wuchenDuration: 5 weeks und nit mer, und mag dz also tuͦn in dem jaͧr, wenn er wil die fu̍nff
wuchenDuration: 5 weeks und nit mer.Text variant in StAZH A 85, Nr. 3, S. 3:
Es mag oͧch ein jeglicher weidman u̍ber jar die hecht schnuͦr setzen, wenn er will.. Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 4: Es sol och niemand kein hecht schnuͦr mer setzen,
ußgenomen inn der vastenDate: floating holiday, dem adventDate: feast day und
den dryen tagen inn yeder fronnfastenDate: floating holiday, allß
dann mag einer die hechtschnuͦr wol setzen.
Unnd wer hierûber hanndelt, der sol den
einung verfallen sin.–l
Die weidlu̍t sint oͧch also von alter herkomen, daz ein jeklich garn alle wuchen, so es ze se
vart, dem vogt ze GriffensePlace: eines schillingsCurrency: 1 shilling wertt vischen geben sol, wenn des vogtes
knechte die reichent, und ein jeklicher berrer sechs pfenningCurrency: 6 pennies wert vischen, oͧch so er ze
se vart und des vogtes knecht die reichent.
vart, dem vogt ze GriffensePlace: eines schillingsCurrency: 1 shilling wertt vischen geben sol, wenn des vogtes
knechte die reichent, und ein jeklicher berrer sechs pfenningCurrency: 6 pennies wert vischen, oͧch so er ze
se vart und des vogtes knecht die reichent.
Es mag oͧch ein jeklicher weidman, der da die garn, netzen und berren fuͤrt, ein alschnuͦr
werffen, wenn er wil, und nieman anders.
werffen, wenn er wil, und nieman anders.
Wer oͧch die garn fuͤrt, der sol den oberteil an einer wand nit lenger fuͤren noch haben
dann acht und drissig klafterLength: 38 klafter . Were aber, das jeman die garn lenger fuͤrte und hette,
der sol den einung geben, und was sy lenger sint dann acht und drissig klafterLength: 38 klafter , das sol man
abhoͧwen. [Es sol ouch keiner zwei garn annenandern
knûpffen, sûnder soͤlch mennzu̍gUncertain readingn abgestelt sin
und fûrer nit gebrûcht werden by verfallen
dess eynûngs buͦss.]Restored following StAZH A 85, Nr. 7, S. 4m
[p. 7]Page break
dann acht und drissig klafterLength: 38 klafter . Were aber, das jeman die garn lenger fuͤrte und hette,
der sol den einung geben, und was sy lenger sint dann acht und drissig klafterLength: 38 klafter , das sol man
abhoͧwen. [Es sol ouch keiner zwei garn annenandern
knûpffen, sûnder soͤlch mennzu̍gUncertain readingn abgestelt sin
und fûrer nit gebrûcht werden by verfallen
dess eynûngs buͦss.]Restored following StAZH A 85, Nr. 7, S. 4m
So mag oͧch jeklicher weidman wol sinen knecht, den er dann hat, mit im ze sew fuͤren,
er habe den einung gesworn oder nit, doch wenn ein weidman einen knecht, den er dann
mit im ze se fuͤrt, acht tagDuration: 8 days by im hat, so sol er im disen einung sagen und sol im dann der
selb knecht den einung by siner tru̍w an eines eides statt verheissen staͧt ze halten,
und sol aber dann fu̍rderlich der weidman sinen knecht zuͦ einem vogt fuͤren oder sinem
weibel, und sol dann da der knecht den einung sweren in der maͧß, als vor staͧt. Were
aber, daz der weidman sinen knecht mer dann acht tagDuration: 8 days by im hette, daz er den einung
nit swuͤre noch verhiesse, so ist der meister der weidman den einung verfallen
und sol den geben, als vor staͧt....Gap in the original (20 lines)o2
er habe den einung gesworn oder nit, doch wenn ein weidman einen knecht, den er dann
mit im ze se fuͤrt, acht tagDuration: 8 days by im hat, so sol er im disen einung sagen und sol im dann der
selb knecht den einung by siner tru̍w an eines eides statt verheissen staͧt ze halten,
und sol aber dann fu̍rderlich der weidman sinen knecht zuͦ einem vogt fuͤren oder sinem
weibel, und sol dann da der knecht den einung sweren in der maͧß, als vor staͧt. Were
aber, daz der weidman sinen knecht mer dann acht tagDuration: 8 days by im hette, daz er den einung
nit swuͤre noch verhiesse, so ist der meister der weidman den einung verfallen
und sol den geben, als vor staͧt....Gap in the original (20 lines)o2
Disen vorgeschriben vischeinungText variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 5: vischereinungp und alle stuk, so hie vor geschriben sint, hand dis
nachgeschriben weidlu̍t ze GriffensePlace:
[vorziten r–zum teilAddition on the left
margin–r]Restored following StAZH A 85, Nr. 7, S. 5qalso in schrift geben und oͧch da by gesagt, daz ir vordern
das je und je gehalten und an sy braͧcht haben, ußgenomen umb die hecht snuͦr ze
werffen, das hand sy geendert umb des besten willen, als hie vor darumb geschriben ist.
Und hand oͧch dise stuk alle gesworn staͤt ze halten und das oͧch ir vordren das also an
sy gebraͧcht habent ungevarlich, und were, daz deheiner diser stuken deheines u̍berfuͤre und nit staͤt hielte, so sol ein jeklicher, der diser stuken deheins u̍berfuͤre und
breche, dem vogt ze GriffensePlace: von des huses daselbs wegen ze buͦß verfallen sin
und oͧch geben zwoͤlf schilling pfenningCurrency: 12 shillings und den weidlu̍ten oͧch zwoͤlf schilling
pfenningCurrency: 12 shillings , und wie vil in einem schiff uff dem se sint, die diser stuken deheines [p. 8]Page breakbrechen, da sol ein jeklicher, so in dem schiff ist, dem vogt ze GriffensePlace: zwoͤlf schilling
pfenningCurrency: 12 shillings und den weidlu̍ten oͧch zwoͤlf schilling pfenningCurrency: 12 shillings geben. Were aber, daz under
inen deheiner were, der da spraͤche, man sol daz nit tuͦn, man brichet den einung und oͧch er
dann daz ze tuͦnd nit hulffe, da mit sol derselb der buͦß dem vogt und den weidlu̍ten
ze geben ledig sin und sol aber daz dann dem vogt by sinem eid leiden. Und welher oͧch
diser stuken deheines, so hie vor geschriben staͧt, brichet und dar wider tuͦt und das dem vogt
und den weidlu̍ten buͤsset, als vor staͧt, der sol dennocht da mit sin eid nit gebrochen haben
noch dar umb meineidig sin. Und besunder so sol oͧch nieman deheinen andern herren
noch vogt umb die buͦss nu̍tzit pflichtig sin ze tuͦnd, dann wenn einer einen vogt ze
GriffensePlace: und die weidlu̍t daselbs darumb abgeleit und gnuͦg getaͧn haͧt, so sol er von
menlichem umbeku̍mbert ledig sin und sol jeklicher den andern umb dise vorgentvorgenanten stuk
einem vogt ze GriffensePlace: oder sinem weibel leiden by sinem eid. Und sint dis die weidlu̍t, so dise vorgeschriben stuk also in geschrift geben hand, mit namen Heini KellerPerson: ,
Hans Kru̍tliPerson: von GriffensePlace: , Jekli SchanoltPerson: , Hans ImhoffPerson: von MurePlace: , Ruͤdy SchanoltPerson: , Ruͤdi
VischerPerson: , Heini GigerPerson: von RietikonPlace: , Ruͤdi Ku̍ngPerson: , Ruͤdi SchanoltPerson: , Heini SchanoltPerson: von UͤsikonPlace:
und Hans SchanoltPerson: von VellandenPlace: etcAbbreviation.
das je und je gehalten und an sy braͧcht haben, ußgenomen umb die hecht snuͦr ze
werffen, das hand sy geendert umb des besten willen, als hie vor darumb geschriben ist.
Und hand oͧch dise stuk alle gesworn staͤt ze halten und das oͧch ir vordren das also an
sy gebraͧcht habent ungevarlich, und were, daz deheiner diser stuken deheines u̍berfuͤre und nit staͤt hielte, so sol ein jeklicher, der diser stuken deheins u̍berfuͤre und
breche, dem vogt ze GriffensePlace: von des huses daselbs wegen ze buͦß verfallen sin
und oͧch geben zwoͤlf schilling pfenningCurrency: 12 shillings und den weidlu̍ten oͧch zwoͤlf schilling
pfenningCurrency: 12 shillings , und wie vil in einem schiff uff dem se sint, die diser stuken deheines [p. 8]Page breakbrechen, da sol ein jeklicher, so in dem schiff ist, dem vogt ze GriffensePlace: zwoͤlf schilling
pfenningCurrency: 12 shillings und den weidlu̍ten oͧch zwoͤlf schilling pfenningCurrency: 12 shillings geben. Were aber, daz under
inen deheiner were, der da spraͤche, man sol daz nit tuͦn, man brichet den einung und oͧch er
dann daz ze tuͦnd nit hulffe, da mit sol derselb der buͦß dem vogt und den weidlu̍ten
ze geben ledig sin und sol aber daz dann dem vogt by sinem eid leiden. Und welher oͧch
diser stuken deheines, so hie vor geschriben staͧt, brichet und dar wider tuͦt und das dem vogt
und den weidlu̍ten buͤsset, als vor staͧt, der sol dennocht da mit sin eid nit gebrochen haben
noch dar umb meineidig sin. Und besunder so sol oͧch nieman deheinen andern herren
noch vogt umb die buͦss nu̍tzit pflichtig sin ze tuͦnd, dann wenn einer einen vogt ze
GriffensePlace: und die weidlu̍t daselbs darumb abgeleit und gnuͦg getaͧn haͧt, so sol er von
menlichem umbeku̍mbert ledig sin und sol jeklicher den andern umb dise vorgentvorgenanten stuk
einem vogt ze GriffensePlace: oder sinem weibel leiden by sinem eid. Und sint dis die weidlu̍t, so dise vorgeschriben stuk also in geschrift geben hand, mit namen Heini KellerPerson: ,
Hans Kru̍tliPerson: von GriffensePlace: , Jekli SchanoltPerson: , Hans ImhoffPerson: von MurePlace: , Ruͤdy SchanoltPerson: , Ruͤdi
VischerPerson: , Heini GigerPerson: von RietikonPlace: , Ruͤdi Ku̍ngPerson: , Ruͤdi SchanoltPerson: , Heini SchanoltPerson: von UͤsikonPlace:
und Hans SchanoltPerson: von VellandenPlace: etcAbbreviation.
s–Wo ouch ein vischer mit dem garn zu̍chet und ein stoͤssruͦten stosset mit einem
stalscheff, da sol einer anvachen netzen setzen, da syen faͤcher oder nit, und sol
fu̍r sich insetzen einhalb seil, und wenn er einhalb seil gesetzet, so sol er dann
sin netzen setzen ob sich oder nid sich, doch so verr, dz er im nu̍t wider her umb
setz gegen sinen vachen naͤcher dann ein halb seil etcAbbreviation.Addition below the line in another hand–s
stalscheff, da sol einer anvachen netzen setzen, da syen faͤcher oder nit, und sol
fu̍r sich insetzen einhalb seil, und wenn er einhalb seil gesetzet, so sol er dann
sin netzen setzen ob sich oder nid sich, doch so verr, dz er im nu̍t wider her umb
setz gegen sinen vachen naͤcher dann ein halb seil etcAbbreviation.Addition below the line in another hand–s
t–Was vischen oͧch in den grossen hechtbeͣrren gevangen werdent, die mag man wol
u̍ber jaͧr ze markt senden und verkouDamage through faded ink, uncertain readinguffen.Addition below the line in another hand–t [Unnd doch so soͤllen die bliken das mess haben.]Restored following StAZH A 85, Nr. 3, S. 5v
[p. 9]Page break
u̍ber jaͧr ze markt senden und verkouDamage through faded ink, uncertain readinguffen.Addition below the line in another hand–t [Unnd doch so soͤllen die bliken das mess haben.]Restored following StAZH A 85, Nr. 3, S. 5v
[...]See SSRQ ZH NF II/3, Nr. 19w
[...]See SSRQ ZH NF II/3, Nr. 20x
[p. 10]Page break
[...]See SSRQ ZH NF II/3, Nr. 21y
[p. 11]Page break
[p. 12]Page break
[Dorsal notation on the cover in a hand of the 16th
century:]
Alt vischereynung
Alt vischereynung
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 18th
century:]
Ingrossiert
Ingrossiert
Notes
- See SSRQ ZH NF II/3, Nr. 29.↩
- Text variant in StAZH A 85, Nr. 3, S. 1: Und sol oͧch kein vogt hinfuͤr gewalt haben zuͦ erloben
zuͦ dem swaͤb ze zu̍hen, weder umb die fisch, so die vischer eim vogt zuͦ geben schuldig
sind, noch umb ander fisch.. Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 1: Zûm erstenn sol niemand zuͦ schwaͤb zûhen, weder mit witten
noch enngen garnen, unnder der fluͦ zuͦ der albelen, und sol och
hinfûr kein gewalt habenn zuͦ erlouben zuͦ dem schwaͤb zuͦ züchen,
weder umb die visch, so die fischer eim vogt zuͦgeben schuldig
sind, noch umb annder visch.↩ - Addition below the line in a hand of the 16th
century: Und soͤlich erlouben sol oͧch ein vogtt nit zetuͦnd haben on miner herren,
eins burgermeisters und rats, bewilligen und zuͦ lassen.↩ - Addition above the line.↩
- Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 2: Unnd
sol weder ein vogt zuͦ GriffensePlace: noch die weidlût
niemand zuͦ erlouben haben, die vorgemelten beren
zuͦ setzen.↩ - Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 3: die zit von angendem apprellenDate: 1. April (period) hin
unntz zuͦ usgendem meyenDate: 31. May (period).↩ - Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 3: Unnd welcher
hierûber verer und witer schwalen fachet, dann
aber hie ist angezeigt, der sol den einung verfallen
sin, und on gnad von im inngezogen werdenn.↩ - Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 3: weder voͤgt noch annder lût.↩
- Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 3: innerhalb den schwyren, sy ganngint under dem yß oder nit, fachen innkein wiß noch weg.↩
- Damage through faded ink, uncertain reading.↩
- Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 3: zuͦm mal essennt ungevarlich,
ouch mugent die fischer, ob si wellennt, die fu̍nffAmount: 5 seil
zu̍chen, doch nit unnder dem yß.↩ - Text variant in StAZH A 85, Nr. 3, S. 3:
Es mag oͧch ein jeglicher weidman u̍ber jar die hecht schnuͦr setzen, wenn er will.. Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 4: Es sol och niemand kein hecht schnuͦr mer setzen,
ußgenomen inn der vastenDate: floating holiday, dem adventDate: feast day und
den dryen tagen inn yeder fronnfastenDate: floating holiday, allß
dann mag einer die hechtschnuͦr wol setzen.
Unnd wer hierûber hanndelt, der sol den
einung verfallen sin.↩ - Restored following StAZH A 85, Nr. 7, S. 4.↩
- Uncertain reading.↩
- Gap in the original (20 lines).↩
- Text variant in StAZH A 85, Nr. 7, S. 5: vischereinung.↩
- Restored following StAZH A 85, Nr. 7, S. 5.↩
- Addition on the left margin.↩
- Addition below the line in another hand.↩
- Addition below the line in another hand.↩
- Damage through faded ink, uncertain reading.↩
- Restored following StAZH A 85, Nr. 3, S. 5.↩
- See SSRQ ZH NF II/3, Nr. 19.↩
- See SSRQ ZH NF II/3, Nr. 20.↩
- See SSRQ ZH NF II/3, Nr. 21.↩
- Diese Bestimmung findet sich auch im Urbar von 1416 (SSRQ ZH NF II/3 11-1).↩
- An dieser Stelle wurde Platz ausgespart, vermutlich für allfällige weitere Regelungen. Stattdessen wurden solche dann allerdings auf den leeren Seiten am Ende des Hefts nachgetragen (SSRQ ZH NF II/3 21-1).↩
Regest