SSRQ ZH NF II/11 145-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, by Ariane Huber Hernández and Michael Nadig
Citation: SSRQ ZH NF II/11 145-1
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Einigung unter den Gemeindegenossen durch fünf Ratsabgeordnete betreffend Regelung der Bettelfuhr in Albisrieden
1696 June 23.
Metadata
- Shelfmark: StAZH B VII 45.7, S. 148-150
- Date of origin: 1783 Transmission: Abschrift
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 22.5 × 36.0
- Language: German
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Für die Durchführung von Transporten von Bettlern, die nicht selber laufen konnten, sogenannten Bettelfuhren, waren die Gemeinden zuständig (vgl. SSRQ ZH NF II/11 109-1). Das vorliegende Stück erlaubt einen genaueren Einblick in die Organisation dieser Transporte: Mit diesem Entscheid wurde verordnet, dass die Gemeindegenossen die Bettelfuhr der Reihe nach übernehmen sollten. Früher war dies in AlbisriedenPlace: die Aufgabe des Sigristen gewesen, später jene des Kirchenpflegers (StAZH C II 1, zu Nr. 1068). Auch in BirmensdorfPlace: , wohin AlbisriedenPlace: die Bettler zum Teil brachte, hatte ursprünglich der Kirchenpfleger diese in Empfang zu nehmen und weiter zu transportieren. Seit einem Ratsurteil vom 1. März 1609 waren dort ebenfalls die Dorfeinwohner abwechslungsweise zuständig (StAZH C II 1, Nr. 1068). Die Entschädigung für die Bettelfuhren wurde laut dem vorliegenden Stück aus dem Kirchengut ausgerichtet. Dies war auch in HönggPlace: der Fall: Dort begründeten die Ratsverordneten die Tatsache, dass sie die HönggerPlace: verpflichteten, die Bettler nicht nur bis WipkingenPlace: , sondern bis in die Stadt zum SpitalOrganisation: zu bringen, unter anderem damit, dass HönggPlace: über ein ansehnliches Kirchengut verfüge, während WipkingenPlace: gar keines besässe (SSRQ ZH NF II/11, Nr. 109).
Edition Text
Verordnung
wegen den bättelfuhren zu AlbisriedenPlace:
anno 1696Date: 1696
Zufolg hochoberkeitlicher erkantnuß, sub
dato den 15ten junnii 1696Date: 15.6.16961 ergangen, habend
endts ernante aus unßeren gnedigen herren
mittel verordnete herren die streitigkeit wegen der bättelfuhr zu AlbisriedenPlace: zwüschent den
gmeindsgenoßen daselbsten völlig zuentscheiden
und beyzulegen, nach verhörung der interessiertenFont change für- und widerbringen, reiffer erduhrung
der sachen beschaffenheit und darüber gemachter
reflexionFont change, einhellig dienstlich und fürdersam
zu seyn erachtet, daß ein jeder gemeindsgenoß zu
AlbisriedenPlace: , so einen zug hat und mit einem pflug
zu feld fahret, gehalten und schuldig seyn solle,
ein jahrDuration: 1 year lang kehr- ald umgangswyse anzuheben,
ohne fehrnere ausred ald entschuldigung die bättelfuhr über sich zunemmen, und von jeder fahrt
für einen wagen mit zweyAmount: 2 roßen zwentzigCurrency: 20 shillings , von
einer bännen mit einemAmount: 1 roß aber zehen schillingCurrency: 10 shillings [p. 149]Page break
aus dem kirchenguth von dem kilchmeyer zuempfahen haben.
höff nuzet und bewirbt, so erforderet die billichkeit, daß er zwey jahrDuration: 2 years lang, wan die kehr oder umbgang an ihme ist, sich hierzu mit synem zug gebruchen
laße, damit und aber sich niemand zubeschwehren
habe. Und möchtend die jeweiligen herren obervögte
die kehr nach der billichkait einrichten, welicher nammlich der erste syn solle, den anfang damit zumachen,
so kan selbiges jährlichRepeated duration: 1 year durch daß unpartheyisch loos,
bis die kehr oder der umgang sy alle für daß erste
mahl völlig getroffen, füglich entscheiden werden.
bättler zubeherberigen, als des kehlhofs scheür, welliche nit
an den kehlhof stoßt, sondern darvon abgesönderet stehet,
die auch von unerdenklichen jahren hier zu gebraucht worden, als soll selbige weiter allein darzu dienen und
gewiedmet seyn; bevorab weilen der kehlhof
die größeste nuzung in holtz und feld, wun und weyd,
zinß, zehenden und anderen kostbahren und ertragenlichen gefällen mehr auß dem dorff AlbisriedenPlace: jährlichRepeated duration: 1 year hat und bezücht, und deßnahen mit billichkeit sich zu beklagen ganz kein ursach nit hat, als [p. 150]Page break
werdent die herren der stifftOrganisation: umb wythere
zulaßung fründtlich ersucht werden, in der ohnzwyfenlichen hoffnung, die bauren daruff auch
ganz geneigt syn werdent.
herren sihlherr SchuffelbergerPerson: ,
herr landvogt WolffPerson: ,
herr spitalmeister WegmannPerson: und
herr zunfftmeister FüeßliPerson: .
Notes
- An diesem Datum ordnete der Rat die fünf untenstehenden Personen ab, um den Fall zu klären, vgl. StAZH B II 653, S. 155.↩
Regest