Wir, nachbenempten gemeiner
EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon botten und rätesfrunde, namlich von
ZurichPlace:
Cuͤnrat SchwendPerson: , von
BernPlace:
Niclaus von ScharnachtalPerson: , ritter,
altschultheisIn the original: altschulths, von
LutzernPlace:
Heinrich von HunnwylPerson: ,
altschultheisIn the original: altschulths, von
UrePlace:
Walther In der GaßPerson: , ammann, von
SwitzPlace:
Dietrich In der HaltenPerson: , altammann,
von
UnderwaldenPlace:
Claus von ZubenPerson: , von
ZugPlace:
Heinrich SchmidPerson: , altammann, und von
GlarusPlace:
Hans SchudiPerson: , als wir von bevelchens
wegen unnser herren und obern diser nachgemelten sachen halb zuͤ
LutzernPlace: byeinandern versammnet gewesen sind,
bekennen und tuͦnd kundt allermenglich, als denn hievor
unlangest zwu̍schend den ersammenn, wisen ammann, rät und gemeinem lande
AppenzellOrganisation: , unnsern sundern guͤten
fru̍nden und getru̍wen
EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon an eim, und dem vesten, fu̍rnaͤmen
Lu̍tfriden MoͤttelinPerson: , burger zuͤ
Sant GallenPlace: , am andern teil von der gerichten zu̍
FrischembergPlace: und ander sachen
wegen sich mergelich
spennTerm: und irrungen
erhept, darumb sy sich dann beidersite uff die fu̍rsichtigen, wisen, unnser
besunder lieben, guͤt fru̍nde und getru̍wen
EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon,
ammann und rat zuͤ UreOrganisation: ,
veranlasset hātten. Und deshalben durch dieselben von
UreOrganisation: mit recht entscheiden worden sind nach lute
und inhalt versigleter
rechtspruchTerm: en inen
darumb geben.
1 Und aber demnach die
fu̍rsichtigen, ersammenn und wisen
burgermeister
und rat der statt Sant GallenOrganisation: , ouch unnser sunder guͤt frûnde
und getru̍wen
EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon, von des genanten
Lûtfriden
MoͤtteliPerson: s als irs burgers wegen durch ir wisen ratesfrûnde und
geschriften sich vor unsern
a–und undCorrected from: und–a obern gemeiner
EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon zuͤ meren māln trefflich erclagt uff meynunge, wie die von
AppenzellOrganisation: über und wider solich
rechtspru̍ch, zuͤ
UrePlace: usgangen,
dem jetzgenannten
MottelinPerson: , iren
burger, irs eignen
frevelTerm: n
gewaltTerm: es und one recht dis hienach gemelten stück
und
guͤtreTerm: zuͤ iren handen genommenn und inn
dero
entwertTerm: hetten:
Namlich und des ersten sinen houͤwachsTerm: in
der herschaft FrischenbergPlace: ,
darzuͤ alle sin früchtTerm: und obsTerm: daselbs in allen sinen gutern.
Item sinen wingartenTerm: zuͤ SaxsPlace: genant ArslicherPlace: mitsampt dem winTerm: und
jargewechdsTerm: , ouch sinen waltTerm: genant das BoucholtzPlace: und die muͤleTerm: zuͤ
SaxsPlace: und darzuͤ genant die
alpTerm: genant TafruselnPlace:
mit der uffgehabten nu̍tzungTerm: e und das
kilchenlechenTerm: zuͤ SaxsPlace: , das doch alles sin eigenlich güt
were.
Und daruff dieselben von Sant GallenOrganisation:
unnser herren und obern hochermant und gebetten, inen durch craft der
geswornen bündenTerm: hilfflich zesind und dîe
von
AppenzelOrganisation: daran zewisen, damit sy iren
burger des sinen wider in gewerde satzten und sich gegen im rechtens
benuͤgen liessend, so vere, das ye uff solich ir clagTerm: e unnser herren und obern der syben
ortenOrganisation:
ZurichPlace: , LutzernPlace: , UrePlace: ,
SwitzPlace: , UnderwaldenPlace: , ZugPlace: und
von GlarusPlace:
die vorgenanten von AppenzellOrganisation: ir
geschwornen bunden so verre gemant, das sy je am lesten zūgeseit haben, dem
also gestracks nachzekommenn und sich des rechten benuͤgen lassen nach ir
geswornen buͤnden sage und der mannige, die von wort zuͤ wort also wiset,
von allen orten und jeglichem orte insunders:
Wir, der burgermeister der rāt und burgere
gemeinlich der statt ZurichOrganisation: , enbieten den ersamen, wisen unsern
sundern guten fru̍nden und getru̍wen EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon, dem aman, rāt und gantzer gemeind zuͤ
AppenzellOrganisation: unser fru̍ntlich, willige dienst vor und daby
zuͤ wissen, als denn zwu̍schend u̍ch und dem vesten Lûtfriden MötteliPerson: n, burger zuͤ Sant GallenPlace: , von der herschaft FrischembergPlace: und ander sachen wegen hievor
ettwz spenn und irrung gewesen, darumb ir dann beidersit u̍ch rechtlichen
zuͦ entscheiden uff unnser guten frûnde und getru̍wen, lieben
EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon, ammann und rath zuͤ UreOrganisation: zu̍
recht kommenn und lest durch dieselben umb solich u̍wer spenn und sachen mît
recht entscheiden worden sind nach lute der rechtspru̍chen, die sy u̍ch zuͤ
beidersite darumb versiglet geben und die ouch wir verhort
haben etcAbbreviation.
Hand also demnach die fu̍rsichtigen, ersamm und wisen
burgermeister und rat der statt Sant GallenOrganisation: ,
unnser gut fru̍nd und getruw
EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon, uns schriftlich und ouch durch ir erbern ratsfrunde berichten
lassen, wie dz ir uber und wider solich rechtspruch zuͤ
UrePlace: usgangen und darnach den gemelten iren
burger des sinen frevenlich und one recht entwert und im dis
hienachgenemmpte stuck und gu̍ter zuͤ u̍wern handen genommenn und noch
haben: Des ersten sinen
hoͤuwachsTerm: in
der herschaft
FrischenbergPlace: . Item
sin ops und
früchteDamage through foldb zuͤ
FrischmbergPlace: in allen sinen guͤtern. Item
Marx SlicherPerson: n wingarten zuͤ
SaxsPlace: genant
ArslicherPlace: mitsampt dem win und
jargewechsdt. Item sin walt genant das
BuͦchholtzNotable spellingPlace: und die muͤli zuͦ
SaxsPlace: . Denn die alpen genant
TafruselnPlace: mit der uffgehepten nutzung und das
kilchenlechen zu
SaxsPlace: . Das alles sy
vermeinent üch nach lute des gedachten spruches nit zugehoͤre. Und hand uns
daruff dieselben von
Sant GallenOrganisation: gebetten
und hochermant, ir und unser geswornen bünden inen von deselben irs
burgers wegen bistendig und daran zesind, damit dem iren das sin, des er
also on recht von uch entwert sye, widerkeret und er des ingewerd gesetzt
werde.
Uff dz haben nechst unnser guͤt frunde gemein EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon, mit denen ir in buntnisTerm: sind,
ir trefflich bottschaftTerm: by üch gehept, uch
muntlich gebetten und ermant, den gemelten MötteliPerson: n des sinen onne recht nit also zuͤ entweren, sunder
inn des, so er von ûch also entwert were, angends uff recht wider
inzuͦsetzen und im dz zuͤ sinen handen widerkomen zelassen.
Das alles als wir verstandent von u̍ch nit beschechen und zuͤhoͤren
unbillich ist. Und so nuͤ wir den gemelten unsern EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon von Sant GallenOrganisation: solicher ir
manungeTerm: nît vor sin moͤgend und ouch in
unnser EitgnoschaftOrganisation: nîeman gestattet
wirt, das jeman den andern des sinen onn recht entwerren und nach
gemeinem rechten nîeman mît verpfanter handTerm:
zuͤ recht zuͤkomenn genotiget werden sol, so haben wir den geschwornen buntbrîeffTerm: zwu̍schend uch und uns wisende, den
wir mît andern unsern EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon
darinn begriffen, versiglet und aber ir zuͦhalten an heiligen geschworn
hand fu̍r uns geleit, den eigentlich verhoͤrt und darinn under anderm funden
zwen artickel also sagende:
Der erst were, dz wir von AppenzellOrganisation: mît jeman, wer der were, zuͦ krîegTerm: kement und uns derselb solich
glich billich völlige recht butteTerm: , dz
unser obgenanten EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon gemeinlich oder den merenteil under inen bedu̍chte, dz es inen
und uns erlich were, dz wir der rechten eins uffnemmenn soͤnd, so sollend
wir es tun und inen darinn gevolgig und gehorsamm sin one
widerred.
Denn wiset der ander artickel also: Und das wir von AppenzellOrganisation: alle und alle die, so zuͤ uns
gehorendt, unser jeglicher insunders und alle unnser nachkommenn den
obgenanten unsern EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon von stetten und lendern allen und dem meren teil under
inen gehorsam sin, ir nutz und ere fu̍rdern und iren schaden wenden
soͤllend onn widerred und geverde etcAbbreviation.
Darumb uff solich jetz gemelt beid artickel, so ir zuͤ halten an heiligen
geschworn hand, so bitten und manen wir u̍ch derselben u̍wer geswornen eydTerm: en und der bunden so hoch und ernstlichest
wîr das tuͤn moͤgend, dz ir by craft derselben uwer eyden und der buͤnden
den obgenanntenIn the original: obgenten
Lûtfriden MotteliPerson: n von stund an der
obgenanten siner entwerten stûck und guͤter angends wider in gewerd setzent
und im die onn engeltnis wider zuhanden komen lassent und fu̍rer inn
nît witer bekumbrent, sunder ob ir an inn oder er an ûch, es sye umb costen,
schaden oder ander sachen, fu̍rer u̍tzit zuͤ sprechen hetten, dz ir des
zuͦ recht kommenntTerm: uff gemeiner EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon botten und ûch desselben rechten benuͤgen lassend, als wir
uch das ze tuͤnde wol getru̍wen. Wann ob ir dz nît tuͦn wurden, des wir uns
doch zuͤ u̍ch nît versechend, so mo̍chten wir nit darvor sin, dann dz wir
dannenthin der manung und den geschwornen bu̍nden zwu̍schend denen von
Sant GallenOrganisation: und uns wisende genu̍g tuͦn
muͤsten, wîe gern wir des vertragen werend, zu urkunde versiglet mît unser
statt ufftrucktem secrete am fritag nach sant
AnthonPerson: ien tag gezalt von der
geburt
ChristiPerson:
In the original: Xpi unsers herren vierzechenhundert sibentzig und dru̍
jarDate of origin: 22.1.1473.
Und als nuͤ uff dz unnser herren und obern beiden partyen solicher sach
halb uff hu̍tt rechtlich tag angesetzt und uns als bottenTerm: zuͤ den sachen geordnet und bevolchen haben, dîe nach lute
der vorgemelten manungTerm: fu̍rzenemmenn, haben wir
uff hut sy beidersit, als sy fu̍r uns mit vollem gewalt komenn sind,
namlich die von AppenzellOrganisation: durch die
erbern wisen Ulrichen BrogerPerson: und
Hansen StemmlinPerson: , iren lantschriber,
als ir volmechtig botten, und aber Lu̍tfrid
MotteliPerson: n durch sich selben ouch mît gewalt und mit im der
fromm wise Ulrich FarenbuͤlerPerson: als ein
ratzbott von Sant GallenPlace: fuͤr
uns genomen und begert, ir sachen vor uns ze eroffnen.
Also hat Lûtfrid MötteliPerson: n sin clagTerm: zü denen von AppenzellOrganisation: eroffnet uff meynunge als ouch vormaln, wîe sy inn
der vorgenanntenIn the original: vorgenten stucken u̍ber und wider der rechtspruchTerm: zuͤ UrePlace:
usgangen onn recht frevenlich entwertTerm: ,
solichs zuͤ iren handen genomen und inn dadurch zu grossem costen und
schaden gebracht haben. Und nachdem sy von unsern herren und obern nach ir
bundenTerm: sage und by iren eiden gemant werend,
inn des sinen onn entgeltnis wider inzesetzen und si dz also zetunde
zuͤgeseit und doch nit getan hetten, trûwete er nuͤ got und dem rechten, sy
solten nuͤ durch unser rechtlich urteilTerm: daran
bracht werden, den dingen nach inhalt der manungTerm: und irem zuͤsagen nachzegand, im das sin zuͦ widerkeren
und darzuͤ im sin costen und schaden, darinn sy inn wider die manung
und sider der urteil zuͦ UrePlace:
usgangen, irs eignen gewalts unrechtlich bracht hetten, gentzlich
abzetragen.
Darwider aber der
vorgenanntIn the original: vorgent von
AppenzellOrganisation: botten also
antwurten, sy neme solich des
MotteliPerson: s
hoch verclagen vast fro̍mde, wann ob er in den dingen die rechte
warheit furgeben hette, zwiflet inen nit, sy werend solicher mas nîe gemant
worden, sy hetten ouch dhein
unrechtTerm: noch
frevelTerm: an im begangen, wann als bald si mit im in
dem spruch zuͤ
UrePlace: usgangen, irrîg
worden werend, hetten si sich von stundan und allwegen gegen im wider
fu̍r die von
UreOrganisation: zuͦ rechtlicher
lutrungTerm: erbotten, als sy noch deten, dz hette
aber
MotteliPerson: n gegen inen nie wollen
uffnemmenn, sunder sinen
hochenmuͤtTerm: mît inen
gewaltigclich geprucht. Uff dz hetten si den
kilchensatzTerm: und anders, so sy noch hoften, inen zugehorte,
darumb zü iren handen genommenn, das si dester ee mit im zu recht kement und
tru̍weten wol, dz wir den
MoͤtliPerson: n von
solichen unbillichen fûrnemen wisen solten, damit und er sy nach lute der
von
UreOrganisation: rechtspruch, den si zehoͤren
begerten, by solichen stucken und dem iren bliben
[lies
und]Damage through fold, restored following StAZH F II a 383 b, fol. 48vc das er inen darzuͤ iren costen und schaden, darin
er sy mutwilligclichen bracht, damit dz er iri rechtbott und das recht zu̍
UrePlace: verachtet hette, abtragen und
sy im umb sin zuͤspru̍ch und fordrung sîns costens nit zuͤ antwurten
haben solten.
Zu solichem aber
Lu̍tfrit MötteliPerson: n
furer rette, ob die von
AppenzellOrganisation: inn des
sinen one recht nit
[also]Damage through fold, restored following StAZH F II a 383 b, fol. 49rd entwert
hetten, were er inen rechtes nie vorgesin, dz aber er schuldig gewesen sye,
mît gepfanter handTerm: zü recht zekommenn,
truwe er nit, und begerte glich wie vor, im umb das sin nach lute der
manung wandel zetuͦnd und darzuͤ im sinen
costen und
schadenTerm: , der sich ob
dritthalb hundert Rinsch guldinCurrency: 250 guilders of Rhineland treffe,
abzetragen. Aber von des
kilchensatzTerm: es
wegen, dartzu̍ hetten dîe von
AppenzellOrganisation:
dhein recht nach lute des spruchs zuͤ
UrePlace: usgangen, der doch nît witer inhîelte, denn was
gerechtîkeit die gerichte zuͤ
FrischenbergPlace: züm selben kilchensatz hetten, die solten die
von
AppenzellOrganisation: ouch daran han, daby lies
ers noch bliben und tru̍wte nît, dz dieselben gericht ye kein
gerechtikeit daran gehept und noch hetten. Zuͤdem so hette er ouch den
bitzhar gelichen on ir und menglîchs inrede und hindernis, hofte und
tru̍wete ouch noch hu̍t bi tage daby ze bliben.
Harwider aber die von AppenzellOrganisation: glich
wîe vor retten, sy werend dem Mo̍tteliPerson: n rechtes nie vor gesin, er hette aber dz nîe wollen
uffnemen, sunder si durch sin unrechtlich verclagen zü mergklicher unruͤw
und costen gepracht. Und umb den kilchensatzTerm:
zuͤ SaxPlace: s, da verstuͤnden wir wol, dz
die von UreOrganisation: inen alle gericht und
die herschaft FrischembergPlace:
zuͤbekent hetten, daby man wol vermarckte, dz inen billich der kilchensatz
zuͤgehörte und sy den fürbashin zuͤ lichen han als wol als bitzhar und
yewelten ein herschaft von FrischembergPlace: den geluchen hette, inmas si dz wol furbringen
wolten, dz er zuͤ den gerichten FrischembergPlace: gehorte und das Lûtfrid MotteliPerson: n inen daby iren costen abtragen und sy im umb
sin zuͤspru̍ch gantz nu̍tzît zeantwurten haben solten. Und satzten damit ir
sachen, mit me worten nît not zuͤ melden, zuͤ unnser rechtlichen
erkantnis.
Und als wir nuͦ solicher beider teylen clag und antwurt, red und
widerrede, ouch die obbestîmpte manungeTerm: und
daby den rechtspruchTerm: zwu̍schen inen vormaln zuͤ
UrePlace: usgangen und alles dz, so ir
beider partyen halb vor uns in recht gelegen ist, gar eigentlichen
verho̍rt und aber daruff an beiden teiln dhein vervolge, si fru̍ntlich inn
der mynnTerm: sammennt ze betragen finden mögen
haben. Sind wir doch am lesten nach rat bedachtlich uber die sachen gesessen
und dîe nach unser besten verstentnis und uff unnser eyde, als denn dz uns
von unsern herren und obern uffgeleit und ze tuͤnde bevolchen worden
ist, mît recht und einhelliger urteil usgesprochen, als hienach stāt:
[1] Des ersten von der guͤterTerm: n, zinsTerm: en, gultTerm: en und
sachen wegen zuͤ FrischenbergPlace: ,
darumb, wîe vorstât, Lu̍tfrid MotteliPerson: n
clagt und furgewendt hat, dz im dîe zuͤgehorend und dz die von AppenzelOrganisation: inn dero onn recht entwert haben, wîe
denn das stuck davor von beiden teylen angezogen und verantwurt worden ist
etcAbbreviation, erkennen wir uns uff unnser eyde, sider und der
rechtspru̍ch zwu̍schend inen beidersite vormaln zuͤ UrePlace: usgangen, in eim artickel luter inhaltet,
dz solich zinsTerm: , rentTerm: , gultTerm: und nutzungTerm: , die Lu̍tfrid
Mo̍tteliPerson: n in den gerichtenTerm: und
herschaft zu habend vermeinnet und die in siner clage angezogen hatt,
demselben Lu̍tfriden MotteliPerson: n
zugehoren sollend. Diewile doch die von AppenzelOrganisation: nît dawider gerett noch das verantwurtet haben, wie
denn das derselb artickel des rechtspruchs witer begriffet etcAbbreviation,
sprechen wir zuͤ recht und lutrent dis also, das ouch nuͤ der vorgenant
Lu̍tfrid MoͤtteliPerson: n by sollichen
sinen zinsen, renten, gûlten und allen nutzungen, so er bitzhar in den
gerichtTerm: en FrischenbergPlace: und der herschaft gehept hāt und noch ze habend
vermeinet, nuͤ fu̍rbashin als by dem sinen ruͤwig bliben sol und das daby
dîe von AppenzellOrganisation: denselben Lutfriden MotteliPerson: n umb alle und jegliche
stuck, es syend zins, rent, gult, nutzungen und ander sachen in der
herschaft und gerichtTerm: en zü FrischenbergPlace: , houͤwachsTerm: , obsTerm: , frûchteTerm: , Marx
SlicherPerson: s wîngartenTerm: mit sampt
dem hûrigTerm: en winTerm:
des vergangnen herbstTerm: es, den waltTerm: genant dz BanholtzPlace: , dîe muͤliTerm: zuͤ
SaxPlace: s, die alpTerm:
TafruselenPlace: mît allen und jeglichen
zinsen und nutzungen und umb alle sachen, darumb dann die von AppenzellOrganisation:
Lutfriden MotteliPerson: n nach lute und
inhalt gemeiner EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon manunge sider dem spruch zuͤ UrePlace: usgangen, bitzhar entwert und zuͤ iren handen
genommenn oder verbotten haben. Denselben Lûtfriden MötteliPerson: n jetz angends onn alle sin engeltnis
ruͤwigclich wider in gewerd setzenTerm: und im
die von hin zuͤgehoren soͤllend und dz er solich zins, rent, gült, nutzungen
und sachen nuͤ fu̍rbashin als dz sin sol und mag inn han nûtzen,
niessen, besetzen und entsetzen unbeku̍mbert von denen von AppenzellOrganisation: und menglichen ungefarlich.
[2] Denn von des
kilchenlechenTerm: s wegen zuͤ
SaxPlace: s, darzuͤ denn jetweder teyl
gemeînt hat, recht zuͤ han
etcAbbreviation, haben wir uns erkent, sider und
dîe von
AppenzellOrganisation: von unsern herren
und obern gemeiner
EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon nach sage ir bûnden gemant worden sind, denselben
MoͤtteliPerson: n umb all stuck und sachen, dero si
inn entwert haben, wider in gewerd zuͤ setzen, das ouch nuͤ
Lu̍tfrid MoͤtteliPerson: n nach inhalt derselben
manunge des kilchenlechens zuͤ
SaxPlace: s in gewerd sin sol. Dîewile aber unser
EidgenossenOrganisation: In the original: Eitgnon von
UrePlace: sich vormaln under
anderm zuͤ recht erkennt, wz
[gerechte]Damage through fold, restored following StAZH F II a 383 b, fol. 50ve die
gerichtTerm: e zu
FrischenbergPlace: bitzhar zü kilchenlechen zuͤ
SaxPlace: s gehept haben, das ouch die von
AppenzellOrganisation: hinfu̍r daby bliben soͤllend
etcAbbreviation. Haben wir uns fu̍rer bekent, das die von
AppenzelOrganisation: deshalb ir
kuntschaftTerm: vor uns uff hu̍t erscheinen und hören lassen so̍llend,
wz gerechtigkeit sy von der gerichten wegen zu
FrischenbergPlace: zu
kilchenlechenTerm:
zuͤ
SaxPlace: s ze habend vermeinent und den
fu̍rer geschechen sol, wz recht sye. Und nachdem die von
AppenzelOrganisation: nach lute derselben unnser urteil von
desselben kilchenlechens wegen sich uff hu̍t understanden haben, solich
kuntschaft vor uns zelegen, als ouch dz beschechen ist, haben wir sy aber
beidersite nach ir nottdurft gegenander reden lassen und daruff
dieselbe der von
AppenzellOrganisation: kuntschaft
wolbedachtlich verhoͤrt und uns daruff fu̍rer uff unnser eyde erkennt, sider
und die von Appenzell sich nach inhalt unser vordrigen usgangnen urteil
vermessen gehept hant, als inen ouch dz zetuͤnde bekennt worden ist,
mit guͤter kuntschaft fu̍rzebringen und kuntlich ze machen, dz der
kilchensatzTerm: zuͤ
FrischembergPlace: zuͤ den gerichten daselbs gehoͤre und aber si
das inn solcher mas, als si sich vermessen hatten, mit ir kuntschaft
genugsamclich nit haben fu̍rbracht und ouch
Lu̍tfrid MoͤtteliPerson: n vormaln solich kilchenlechen mer dann
einist geluͤchen hāt, dz ouch nuͤ derselb
Lûtfrid
Mo̍tteliPerson: n und sin nachkommenn nuͤ
fu̍rbasTerm: hin by solichem kilchensatz bliben und den als recht
collatoresTerm: Language change: Latin lichen und besetzen moͤgend, so dick und vil
das nuͦ vonhin zuͦ schulden kumpt und er ledig wirt, von denen von
AppenzellOrganisation: und menglichen gantz
ungehîndert.
[3] Und von des
costenTerm: s wegen, darumb denn,
wîe vorstāt, beide teil einandern angesprochen hand
etcAbbreviation,
erkennen wir uns uff unnser eyde, dz dîe von
AppenzellOrganisation: dem genanten
Lutfriden MoͤtteliPerson: n an sinen costen, wie er den diser sach
halb gehept hatt und darfu̍r
hundert Rînsch guldinCurrency: 100 guilders of Rhineland geben und im dîe
bitz
sant JohanPerson: s tag zuͤ sungichten nechstDate: 24. June (period) kumpt
umbCorrected from: undf zeglich und onn alle sin engeltnîs also bar usrichten und im die
zuͤ sinen sicheren handen und gewaltsame gen
Sant GallenPlace: antwurten solleͤnd onn allen intrag und
geverde.
[4] Und hiemît solleͤnd sy zuͦ beidersîte umb all solich ir spenn und
sachen verricht und rechtlich entscheiden sin, by disem unserm rechtspruch
bliben und den stete halten by penTerm: der
manungeTerm: , so, als vorstāt, unnser herren und
oberen denen von AppenzellOrganisation: getan, und si
dem also nachzekomenn gemeinen orten zugeseît haben.
In craft dis unnsers rechtspruches, dero wir zwen glich wisende und mit
unser aller anhangenden ingesigeln uns und unsern erben unschedlich
versiglet, jetwederm teyl einen geben haben am
nechsten zinstag nach sant LuciePerson: n
tag, als man zalte von der gepurt
ChristiPerson:
In the original: Xpi unnsers herren tusent vierhundert sibentzig und drü
jareDate of origin: 14.12.1473.
Regest
Die in Luzern versammelten Gesandten der acht eidgenössischen Orte, Konrad Schwend von Zürich, Ritter Niklaus von Scharnachtal, alt Schultheiss von Bern, Heinrich von Hunwil, alt Schultheiss von Luzern, Walter In der Gass, Ammann von Uri, Dietrich In der Halden, alt Ammann von Schwyz, Klaus von Zuben von Unterwalden, Heinrich Schmid, alt Ammann von Zug, und Johannes Tschudi von Glarus, erlassen einen Spruchbrief zwischen Ammann, Rat und gemeinem Land Appenzell und Lütfried Mötteli von St. Gallen wegen Nutzungen und Rechten in der Herrschaft Frischenberg. Nach langen Streitigkeiten und einem Urteil von Uri, an das sich Appenzell nicht hält, können die Gesandten die beiden Parteien einigen: Mötteli soll im Besitz des Kirchensatzes von Sax und anderer Einkünfte aus der Herrschaft Frischenberg bleiben. Die Appenzeller haben Mötteli an die Gerichtskosten 100 Rheinische Gulden zu bezahlen.
Die Aussteller siegeln.