check_box_outline_blank zoom_in zoom_out
SSRQ SG III/4 27-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, by Sibylle Malamud

Citation: SSRQ SG III/4 27-1

License: CC BY-NC-SA

Herzog Leopold IV. von Habsburg-Österreich stellt dem Abt von Pfäfers das Kirchenlehen in Gams als Dank für die vom Abt geleisteten Dienste im Krieg gegen die Werdenberg-Heiligenberger in Aussicht

1401 September 8. Innsbruck

Herzog Leopold IV. von Habsburg-Österreich urkundet, dass er wegen der vom Abt von Pfäfers im Krieg gegen die von Werdenberg-Heiligenberg geleisteten Dienste dem Abt und Konvent des Klosters Pfäfers sowie zu seinem, Leopolds, und seiner Nachkommen Seelenheil das Kirchenlehen in Gams und die dortige Kirche übergeben wird, sobald dieses frei wird.

  1. Am 15. Juni 1401Date: 15.6.1401 stellt Herzog Leopold  IV. von Habsburg-ÖsterreichPerson: dem Abt von PfäfersPlace: eine lateinische Urkunde aus (StiAPf Urk. 15.06.1401), in der er dem Abt das GamserPlace: Kirchenlehen für seine geleisteten Dienste in der Fehde gegen Werdenberg-HeiligenbergOrganisation: in Aussicht stellt, sobald dieses frei wird (zur Werdenberger Fehde vgl. SSRQ SG III/4 17-1). Am 8. September 1401Date: 8.9.1401 lässt der Herzog die hier vorliegende Urkunde in deutscher Sprache ausfertigen. Die Herzöge von Habsburg-Österreich hatten die Burg HohensaxPlace: und das Dorf GamsPlace: mit dem Kirchensatz am 24. November 1393Date: 24.11.1393 von Ulrich Eberhard I.Person: von Sax-Hohensax mit allen Rechten für 12’000 Gulden gekauft (ChSG, Bd. 11, Nr. 6616; SSRQ SG III/4 16-1; zum Verkauf und den vorhergehenden Ereignissen vgl. Deplazes-Haefliger 1976, S. 95–102). Das Kirchenlehen von GamsPlace: erscheint aber nie in Besitz des Klosters PfäfersOrganisation: . 1411Date: 1411 verpfändet Herzog Friedrich IV. von Habsburg-ÖsterreichPerson: die Burg HohensaxPlace: zusammen mit dem KirchensatzTerm: von Gams an Hans von BonstettenPerson: (Burgerbibliothek Bern FA von Bonstetten 6 [2], Nr. 5). 1468Date: 1468 ist der ZehntTerm: aus dem Kirchensatz von Gams im Besitz der Herren von Bonstetten belegt (SSRQ SG III/4 59-1).

    Zur Frühmesse in Gams vgl. SSRQ SG III/4 63-1.

Edition Text


Wir, LeupoltPerson: , von gots gnaden hertzog ze OͤsterreichPlace: , ze SteyrPlace: , ze KerndenPlace: und ze KrainPlace: , graf ze TyrolPlace: etcAbbreviation, tun kuͤnt für uͤns, unser pruͤder
und erben, daz wir angesehen und betracht haben die willigen und grossen dinstTerm: , die uͤns der erber gaistleich, unser lieber andeͣchtiger
der abbt ze PhefersPlace: manignoltiklichen getan und erzaigt hat und besuͤnderlich yetz und in dem kriegTerm: wider die von WerdembergOrganisation:
und furbasserTerm: wol getuͤn und ertzaigen mag und sol. Davon wir im und seinem gotshaus aller gnaden und fürdrung wol schuldig
seien und also haben wir durch derselben erkantnuͤss willen und auch got ze lob unserer und unsern nachkomen selen ze hail und ze
trost dem vorgenanvorgenannten abbt und dem conventt ze PhefersOrganisation: das kirchenlehen ze GamsPlace: in ChurPlace: er bistum gelegen und die kircheTerm: n daselbs
unsrer lehenschaftTerm: , wenn die am nachsten ledig wirdet, ewigklich gegeben und geaygnet geben und aygen, auch mit kraft ditz gegenwurtigen brief, die mit aller irer zugehörung zu nuͤtzen und ze niessen an iren tisch und an irs gotshaus notduͤrft als ander ir aigen
güter. Und dieselben kirchen, wenn die also zu iren handen kumpt und gevellet, ze verwesen, ze besetzen und aufzerichten nach irem
willen und als sy denn ander kirchen tun, die zuͤ iren gotshaus gehoren.
Und wan wir in die egenegenannten kirchen also lauterlich durch got
und des vorgenvorgenannten abbt vervangen und kunftigen dinst willen geaygnet haben, als vor geschriben steet, so maynen wir, ob die vormals von unsern vordern oder von uns yemand verschriben were ze verleihen, daz das alles tod und kraftlos und an allen schaden
sey gen der egenanegenannten aygenschaft, die wir dem vorgenanvorgenannten abbt und seinem gotshaus getan haben mit der obgenanobgenannten kirchen. Wan wir die
den diselb kilchen also verschriben weͣre und die uns des mit iren briefen beweisent in ander weg und mit anderer lehenschaft
ergetzen wellen, wir vertzeihen uns auch fuͤr üns, die egenanegenannten unser bruder und erben gen dem vorgenanvorgenannten abbt, seinem conventt,
gotshaus und nachkomen, aller unser rechten, aigenschaft und lehenschaft, die wir an derselben kirchen ze GamsPlace: gehabt haben oder
gehaben möchten an alle geveͣrde.
Mit urkunt ditz briefs, geben ze InspruggPlace of origin: , an unser frowen tag, als sy geporen ward, nach Krists
gepürde viertzehen hundert jar und in dem ersten jare.
Date of origin: 8.9.1401
[Chancery notation sub plica:] d d p m curDominus dux per magistrum curie1
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 15th century:]
Ao 1401
GampsPlace:
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 18th century:]
Donationsbrieff der pfarrey
GambßPlace: L[...]Damage through faded ink (1 word)a.
[Registratur’s sign on the reverse side in a hand of the 19th century:]
1401 Kasten V ZelleAddition above the lineb 17 fascikel gAddition below the linec
Regesten No 359;
G;
Dupl;
lit sUncertain readingd

Notes

  1. Damage through faded ink (1 word).
  2. Addition above the line.
  3. Addition below the line.
  4. Uncertain reading.
  1. Für den Hinweis zur Bedeutung der Abkürzung danke ich Ursus Brunold.