SSRQ SG III/4 179-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der
Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, von Sibylle Malamud
Zitation: SSRQ SG III/4 179-1
Lizenz: CC BY-NC-SA
Urteil über das Wegrecht zu einem Brunnen in Muntjol
1644 Dezember 13.
Stückbeschreibung
- Signatur: PA Hilty, Privatarchiv Mappe Sevelen
- Originaldatierung: ca. 1851 – 1915 Überlieferung: Abschrift (Einzelblatt)
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 22.5 × 36.0
- Sprache: Deutsch
Kommentar
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Die meisten Abschriften im Privatarchiv Hilty stammen aus der Hand von David Heinrich HiltyPerson: (1851–1915). Die Originale in Staats-, Gemeinde- oder Kirchenarchiven sowie in Privatbesitz, die heute nicht mehr vorhanden oder nur schwer zu finden sind, gibt Hilty jeweils in seinen Abschriften an. Der Schiedsspruch über den Tränkeweg in Muntjol dient als ein Beispiel eines verschriftlichten Konflikts, der heute wahrscheinlich im Original nicht mehr vorhanden ist.
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KonflikteBegriff: um FahrwegeBegriff: und WegrechteBegriff: sind häufig, siehe z. B. 16.–17.Jh.: OGA Gams Nr. 39; KA Werdenberg im OA Grabs, Nr. 11-04; (PA Hilty) Privatarchiv Mappe Sevelen, 13.07.1634; PGA Buchs U 08-1; StASG AA 2a U 37; AA 2 U 53; OGA Grabs O 1657-1; (PA Hilty) Privatarchiv Mappe Sevelen, 09.11.1605; PGA Buchs U 05 A-1; OGA Gams Nr. 94; OGA Sevelen U 1628; OGA Gams Nr. 103; Privatarchiv Beatrice Kobler-Schaad von Salez, 10.04.1684; SSRQ SG III/4 201-1; FA Berger 86.00.43, Wege, 30.06.1699. Auch im sogenannten Verkündbuch (MandateBegriff: ) sind u. a. viele obrigkeitliche Beschlüsse enthalten, die Weg- und Fahrrechte betreffen, so z. B. wird am 30. Juni 1734Datum: 30.6.1734 bei einer Krone Busse verboten, durch das HanflandBegriff: von Zimmermannmeister Heinrich SennPerson: zu gehen oder zu fahren (StASG AA 3 B 6 [unpaginiert]).
Zum Weg- und Fahrrecht sowie zu Tränkewegen siehe auch die beiden Artikel im Landrecht (SSRQ SG III/4 174-1, Art. 49–50).
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Zu Konflikten um WasserBegriff: rechte (häufig im Zusammenhang mit GewerbeBegriff: ) siehe z. B. KKGA Gams Schrank 4, Tablar 4, Schachtel «19 Dokumente zur Geschichte der Mühle Gams», 18.03.1504 oder SSRQ SG III/4 137-1.
Editionstext
[fol. 1r]Seitenumbruch1644, 13. christmonatOriginaldatierung: 13.12.1644
Wir, nachgenandten Hanß Ulrich MüllerPerson: , Christen MetzgerPerson: undt Thoman SifertPerson: , alle dreyMenge: 3 verordnete mann inn der gmeind WarthouwOrt: , bekennen undt thund kundt hiemit dißem brieff, alß sich dann span und stöß erhaben und zugetragen endtzwüschend herr landts fendrichBegriff: Hanß TyschuserPerson: von SefellenOrt: alß vogtBegriff: und innammenn Hanß EnglersPerson: , clegers, eins, so danne Jacob GeerPerson: , andtworter, anders theils, betreffend ein threnckhiBegriff: zu MüntteniolOrt: , so in Jacob GeerenPerson: guth ist.
Pergament, signiertIn der Vorlage: sig Bernhard LitschersPerson: seligenIn der Vorlage: sel erben im MontiolOrt: , WartauOrt: , besizen das originalBegriff: .
Regest
Hans Ulrich Müller, Christian Metzger und Thomas Sifert, alle drei als Verordnete der Gemeinde Wartau, schlichten den Streit zwischen Landesfähnrich Hans Tischhauser von Sevelen als Vogt von Hans Engler einerseits und Jakob Geer andererseits wegen einer Tränke in Muntjol auf dem Gut von Jakob Geer. Hans Engler erhält das Recht, zu Fuss Wasser zu holen. Das Vieh darf er nur während der drei Wintermonate dort tränken. Als Gegenleistung muss er Jakob Geer helfen, den Brunnen zu unterhalten. Auch Gallus Allian soll Geer helfen, den Brunnen zu unterhalten.
Kaspar Elmer, Landvogt von Sargans, siegelt für die Aussteller.