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SSRQ SG III/4 144-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Grafschaft Werdenberg, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Gams, by Sibylle Malamud

Citation: SSRQ SG III/4 144-1

License: CC BY-NC-SA

Schiedsspruch im Streit um Rheinwuhren zwischen Triesen, Vaduz und Schaan einerseits und Buchs, Sevelen und Wartau andererseits

1582 February 20.

Graf Schweikhard von Helfenstein, Freiherr Peter von Mörsberg, Freiherr Konrad von Bemelberg, Administratoren der Grafen Rudolf und Karl Ludwig von Sulz, Herren von Vaduz, Schellenberg und Blumenegg, sowie alt Landammann Melchior Hässi und Landessäckelmeister Thomas Schmid von Glarus schlichten nach einem Augenschein einen Streit um Rheinwuhren zwischen den Untertanen von Triesen, Vaduz und Schaan einerseits und den Untertanen von Buchs, Sevelen und von Wartau andererseits.

1. Im Streit zwischen Triesen und Wartau sollen die Landvögte von Sargans, Werdenberg und Vaduz gemeinsam das obere Triesner Wuhr und das Wartauer Wuhr in Augenschein nehmen.

2. Die Triesner sollen das Kopfwuhr so verkleinern, dass ihre Landstrasse strich- und nicht schupfweise geschützt wird. Zusätzlich dürfen sie Streichwuhren errichten.

3. Das Wuhr unterhalb Triesen ist zu stark gekrümmt. Es soll gemäss Vertrag von 1562 innert Jahresfrist korrigiert werden.

4. Bei dem neuen Wuhr in Sevelen soll in Anwesenheit der Landvögte von Werdenberg und Vaduz über eine neue Lösung verhandelt werden.

5. Beim Wuhr unter dem Vaduzer Bächlein soll die untere Krümmung ausgefüllt werden, die obere soll bleiben.

6. Die Buchser können ein Wuhr errichten, doch unter Kontrolle der Landvögte von Werdenberg und Vaduz sowie der Wuhrmeister.

7. Triesen, Sevelen, Buchs bekommen je zwei, Vaduz und Schaan gemeinsam zwei Wuhrmeister. Diese beraten sich jeweils in Anwesenheit der Landvögte. Grundlage bildet der Vertrag von 1562. Wer ohne dieses Gremium Wuhren baut, wird mit 14 Pfund gebüsst.

Es wird für die Administratoren und Glarus je ein Original ausgestellt. Die Untertanen bekommen je eine beglaubigte Abschrift.

Die Aussteller siegeln.

  • Shelfmark: StASG AA 3 U 17
  • Date of origin: 1582 February 20
  • Transmission: Original
  • Substrate: Pergament
  • Format h × w (cm): 57.0 × 39.5 (Plica: 8.0 cm)
  • 2 seals:
    1. Schweikhard von HelfensteinPerson: , wax in a wooden box, round, sealed on a parchment tag, well-preserved
    2. GlarusOrganisation: , wax in a wooden box, round, sealed on a parchment tag, well-preserved
  • Language: German

  • Shelfmark: StASG AA 3 A 3-4
  • Date of origin: 1582 February 20
  • Transmission: Original, Heft (3 Doppelblätter)
  • Condition: Rückseite zerfleddert
  • Substrate: Papier
  • 2 seals:
    1. Schweikhard von HelfensteinPerson: , wax in a wooden box, round, sealed on a parchment tag, well-preserved
    2. GlarusOrganisation: , wax in a wooden box, round, sealed on a parchment tag, well-preserved
  • Language: German
  • Shelfmark: LAGL AG III.2468:005, S. 57–64
  • Date of origin: 18. c.
  • Transmission: Abschrift, Heft (92 Seiten) ohne Umschlag
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 23.5 × 35.5
  • Language: German
  • Shelfmark: LAGL AG III.2401:044, S. 383–398
  • Date of origin: 1754 April 28
  • Transmission: Abschrift, Buch (938 Seiten, bis Seite 697 beschrieben, 900 bis 936 Formulare und Register) mit Ledereinband
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 25.0 × 36.0
  • Language: German
  • Shelfmark: StASG AA 3 B 2, S. 383–398
  • Date of origin: 1754 April 28
  • Transmission: Abschrift, Buch (940 Seiten) mit kartoniertem Einband mit Stoffüberzug
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 25.5 × 40.0
  • Language: German

  1. Von dem Wuhrvertrag sind zwei Originalurkunden erhalten, eine pergamentene mit zwei angehängten SiegelnTerm: und eine papierene UrkundeTerm: mit fünf aufgedruckten Siegeln (StASG AA 3 A 03-04). Aufgrund der unterschiedlichen Ausfertigung lautet jeweils der letzte Abschnitt etwas anders (siehe Text). Im LAGL liegt eine Kopie, die auf der papierenen Urkunde beruht (LAGL AG III.2468:005, S. 57–64). Die Abschriften in den UrbarenTerm: beruhen auf dem Original (LAGL AG III.2401:036, S. 169–175; AG III.2401:044, S. 390–394; StASG AA 3 B 2, S. 390–394). Die pergamentene Ausfertigung ist laut dem Inhalt der Urkunde für die Obrigkeiten bestimmt, die papierene Ausfertigung ist die beglaubigte Kopie für die betroffenen Gemeinden. Von beiden ist jeweils nur noch ein Exemplar erhalten. Der Vertrag beruht auf früheren Verträgen, u. a. auf den Verträgen zwischen den Gemeinden Sevelen und Triesen von 1467Date: 1467 (PGA Sevelen Nr. 3), 1536 (GA Triesen U 23) und 1562Date: 1562 (GA Triesen U 49). Neuerungen 1582Date: 1582 sind die BusseTerm: sowie die WuhrmeisterTerm: und deren Pflichten.

    Zu weiteren Wuhrkonflikten zwischen den beiden Gemeinden SevelenOrganisation: und TriesenOrganisation: , vgl. z. B. (15.–17. Jh.Date: 1401 – 1700): SSRQ SG III/4 58-1; OGA Sevelen U 1439; U 1649; U 1669; PGA Sevelen A2; LAGL AG III.2455:157; AG III.2455:145; AG III.2423:001; AG III.2454:071; GA Triesen U 30; U 56; StASZ HA.IV.404, o. Nr., 27.04.1663–20.05.1663; StASG AA 3 A 03-07; (18. Jh.Date: 1701 – 1800, z. T. auch mit Wartau): GA Triesen U 44; U 14; LAGL AG III.2455:088; OGA Sevelen B 04.11-06, S. 25–26; PGA Sevelen Nr. 16; PA Hilty S 006/044; OGA Wartau Nr. 49; StALU A1 F1 Sch 397 Mappe Herrschaft Wartau, 11.11.1790; LLA RA 41/09/01-17.

  2. ÜberschwemmungenTerm: des RheinsPlace: führen für die anstossenden Gemeinden auf beiden Seiten immer wieder zu grossen Schäden ihrer Auen, Felder und Weiden, weshalb aufwändige und kostspielige DämmeTerm: zum Schutz gebaut werden müssen. Sogenannte SchupfwuhrenTerm: , die das Wasser auf die gegenüberliegende Rheinseite schieben, führen seit Mitte des 15. Jhs.Date: 1440 – 1460 über Jahrhunderte zu Konflikten zwischen den sich gegenüberliegenden Gemeinden. Zu Wuhrkonflikten zwischen BuchsOrganisation: , SchaanOrganisation: und VaduzOrganisation: vgl. SSRQ SG III/4 58-1.

    Sonstige Wuhrkonflikte der Gemeinden in WerdenbergPlace: mit Gemeinden in der Herrschaft VaduzPlace: und/oder mit benachbarten Gemeinden (v. a. WartauOrganisation: ) in der Herrschaft SargansPlace: z. B.: LLA RA 41/03/04; 41/03/11; 01/09/8/1-9; GA Schaan U9; U12; U13; PGA Sevelen B03, Nr. 15; OGA Sevelen U 1665; U 1795; B 04.11-10, S. 51–52; OGA Sax 23.08.1769; OGA Buchs B 00.52, S. 138–145. Zu Wartau vgl. auch den Protestschein von GlarusOrganisation: über das von den regierenden OrtenOrganisation: des SarganserlandsPlace: geänderte Verfahren in Wuhrstreitigkeiten zwischen SevelenPlace: und WartauPlace: (OGA Sevelen U 1665).

    Zahlreiche Wuhrverträge befinden sich auch in den Urbaren LAGL AG III.2401:036; StASG AA 3 B 2 bzw. LAGL AG III.2401:044. Weitere Dokumente zu Wuhrsachen befinden sich in den Dossiers LAGL AG III.2423; AG III.2454; AG III.2455 (mit Vaduz) und StASG AA 2 A 06b.

  3. Zu Wuhrangelegenheiten in Sax-ForsteggPlace: (vornehmlich HaagPlace: und SalezPlace: betreffend) vgl. SSRQ SG III/4 162-1; OGA Haag 27.02.1599; 23.02.1741; 09.02.1765–03.07.1769; StASG AA 2 U 54; U 57; U 58; StASG AA 2 A 06b-5-4; LAGL AG III.2454:038; StAZH A 346.5, Nr. 296; EKGA Salez 32.01.51 Herstellungswirtschaft/Bauwesen/Gewässerbauten; vgl. auch die Ordnung der Gemeinde SennwaldOrganisation: über das Erstellen von Dämmen SSRQ SG III/4 180-1.

Edition Text

Wir, Schweigkhart, grave zu Hellffenstain, freyherr zu GundelfingenPlace: unnd GomögnisPlace: Person: , fürstlicherIn the original: f BayerischerIn the original: Bay rath unnd pflegerTerm: zu LandtspergPlace: etcAbbreviation, Peter, freyherr zu MörßpergPlace: unnd BeffortPlace: Person: , fürstlicherIn the original: fürstl des herrnIn the original: dht ertzhertzog Ferdinanden zuo ÖsterreichPlace: Person: rath unnd landvogt inn OrttnauwPlace: , unnd Conradt, freyherr zu BemelbergPlace: unnd HochennburgPlace: Person: , herr zu Marckht BißingenPlace: etcAbbreviation, als von der Römischen kayserlichenIn the original: kay majestätIn the original: mht etcAbbreviation, unserm allergnedigisten herren, dem wolgebornnen, unnsern freündtlichen, lieben vettern RuodolffenPerson: unnd Carlin Ludwigenn, graven zu SultzPerson: , lanndtgraven in KleggewPlace: , herrn zu VadutzPlace: , SchellenbergPlace: unnd BlomeneckhPlace: , verordnete administratornTerm: , so dann wir, nachbenannte Melchior HessiPerson: , allt lanndtaman, unnd Thoman SchmidtPerson: , lanndtseckellmayster, beede des rahts zue GlarisPlace: , alls vonn herrn lanndtaman unnd gantzen lanndtrath daselbstenn zue GlarisPlace: abgeordnete bottschafft, bekhennen unnd thun khundt menigklichem, demnach zwischen denn underthonnen der herrschafft SulltzPlace: 1 zu TrißenPlace: , VadutzPlace: unnd SchannPlace: ains unnd der graveschafft WerdennbergPlace: , irer unnderthonnen zue BuchsPlace: unnd SevellenPlace: unnd herrschafft WarttawPlace: andersthaills des wuerennsTerm: am RehinPlace: halber spenn, irrung unnd stöß enndtstannden, das jeder thaill sich wider brieff unnd sigell des wueren gebraucht zuhabenn vermainnt. Welche brief unnd sigell vermechten, wie auch landtberüchigTerm: , wo einem thaill wuorenns vonnötten, mit deß andern vorwissenn unnd willen geschechen, als dann der schnurTerm: nach den schadenn wol besseren möge, aber schupff unnd buckhTerm: sich in allweg enndthallten unnd nit gebrauchenn solle.
Solchem enndtgegen unnd zuwider die zu TrißenOrganisation: sich ab dennen von WarttawOrganisation: , das sy inen zu nachthaill gewueret unnd die von SevelleOrganisation: , das die von TrißenOrganisation: oberhalb irer vich trünckhenTerm: ain kopffTerm: , so dann vom grossen stainTerm: bey dem würtshaußTerm: ain krum wuerTerm: in ReinPlace: geschlagenn, beclagdt, dardurch die von SevellenOrganisation: ain wuehr bey dem HaberwuerPlace: dargegen zu bawenTerm: verursacht sein vermeindt. Ab welchem die von SevellenOrganisation: new wuerTerm: , die von VadutzOrganisation: unnd TschanOrganisation: sich das inen dasselbig zu nachtaill gelannge, beschwertt. Dergleichenn die von BuchsOrganisation: wider deren von VadutzOrganisation: unnd TschannOrganisation: wuer, so sy neben dem einflussTerm: des VadutzerPlace: bechlinsTerm: der schnuer nach schlagen sollen, aber oben unnd unden sich bieckhe unnd krümmen gebraucht, clag eingefiert unnd die buckh der schnur nach außzuefüerenn begert.
Neben dem der ernvest Hanns EllmarPerson: , der zeit lanndtvogdt der graffschafft Werdenberg unnd herrschafft WarthauwPlace: , deß raths zu GlarisPlace: , fürgebracht, wie der RheinPlace: gegen denen von BuchsPlace: zugefallen, daß inen schaden zuefürkhomme aines kleinnen wuehrsTerm: vonnötten, mit nachparlicher pitt, man wollte inen dasselbig guettwillig gestatten.
Also obgedachter aller unnd jeder wuehren klag und beschwerden der augenscheinTerm: von ainem landt zu dem andern eingenommenn, alle gelegenhait von obenher RheinsPlace: herab biß gehn WerdenbergPlace: nach notturfft besichtiget, auch wo vonnöten gewesen, brieff unnd sigell abgehört unnd auß sollcher ganntzen hanndlung befunndenn, da beederthaills unnderthonnen sich gegen ainandern nach außweysunng brieff unnd sigell ainer bessern beschaidennheitt gebrauchen, das deren spenn unnd stöß in dem, das jederthaill da ime wuerenns vonnöttenn, mit deß andern vorwissenn thon unnd wz er beschaidenn, sich desselbigenn gebrauchenn unnd weitter nit schreittenn sollte, vill verhüett werdenn kendten. Wann aber zubesorrgent, wo nit etwa ain mittell fürfallennder wassersTerm: noht unnd gefahr, weß sich der gfahrenndt thaill im wuehrennTerm: zue halltenn gesucht, dardurch bey den unnderthonnenn ainanndernn wie bißher selbst anzusuchennnNotable spelling abgestellt, das sy sich der gefahrTerm: nit enndthalltenn unnd zwischenn innenn nimmermehr rhue oder früdenn sein werde, so habenn wir unns, wie nit allein oberzelltenn spennenn, irrunngenn unnd stossen an jetzunnder gleich abgeholffennnNotable spelling, sonnder auch so woll denn oberkhaittenn täglichenn überlauffsTerm: als denn unnderthonnennTerm: zu bestenndiger rhueTerm: , auch abstellung viller muehe, versaumnus unnd costenns, weß mann sich nun fürohin, da ainem oder dem andernn thaill wuehrenns vonnöttenn sein wurde, zuverhalltenn, mit ainanndern freünndtlich unnd nachpürlich unnderredt und aller sachenn nothwenndiger gelegenhait nach verainbart unnd verglichenn:
Erstlichs so vil gegenwerttige clagenn unnd beschwerdenn unnd nammlichen die TrißammerOrganisation: unnd WarttawerOrganisation: belannget, dieweill die von WartawOrganisation: dißmalle nit zugegenn, das dann die drei lanndtvögdtTerm: SargamesPlace: , WerdenberrgPlace: unnd VadutzPlace: fürderrlichenn zusammenn khommenn, denn augennscheinnTerm: der TrißammerOrganisation: ober unnd der WarttawerOrganisation: dargegen gemachtenn wuehrTerm: besichtigennnNotable spelling, sich fründtlich unnd nachparlich mit ainannder verglichenn. Wo es aber über allenn angewennndtemNotable spelling vleiß nit sein kunndte oder wollte, jedemm thaill sein gepürlich recht vorbehalten sein soll.
Zum anndernn, diewyll die von TrißennOrganisation: bey dem gesslinnTerm: von dorffTerm: herab oberhalb irer in ReihnnPlace: vichtrünnckhennTerm: ain kopffTerm: gleichwol zu beschirmunng der lanndtstrassennTerm: in ReihnnPlace: geschlagenn, aber dennenn zu SevellennOrganisation: zu nachthaill gelannngtNotable spelling, sollenn sy, die vonn TrissennOrganisation: , dennselben kopf biß auff zwai gutte werckh klaffterLength: 2 klafter , so sie streich- unnd nit schupfweis zu erhalltunng der lanndstraß behalltenn mögen, schliessenn unnd vonn dannenn hin der lanndtstraß durch nider inen mit streichwuerennTerm: zu irer notturfft ze werren unbenommenn, sonnder zugelassenn sein, doch gefahr hindann gesetzt.
Zum dritten, deß wuehrenns halb, so von dem grossemm stainnTerm: zue negst unnder dem dorffTerm: TrißennPlace: durch die vonn TrißennOrganisation: gemacht, dieweill daßselbig zuvill gekrümnt, ist erleüteret unnd gesprochennnNotable spelling, das die von TrißennOrganisation: denn buckhTerm: in jarsfristDuration: 1 year, damit es, durch auß inmassenn der anno ain tausenndt fünffhunndert sechtzig zway jarDate: 1562 auferricht vertrag2 außweisst, snuerrichtigTerm: sey, vom annfanng biß zum enndt ausfillenn sollenn.
Zum vierttenn, dieweill die vonn SevellennOrganisation: ihr new wuerTerm: zunegst unnder dem Haber WuehrPlace: vonn wegenn derenn vonn TrißennOrganisation: obgedachtenn kopfsTerm: unnd wuehrs zuschlagen verurrsacht unnd dennenn vonn TrißennOrganisation: dasselbig innhallt vorgeenndenn articulls zubesseren ufferlegit, dennen vonn SevellenOrganisation: dardurch weitter khein schadenn zugefahrenn unnd derowegenn allsbaldt auch der schnuerTerm: nach zubesserenn schuldig werrenn. Nach dem sy aber angezaigdt, das inen der RheinPlace: oben herab leichtlich hinder dem wuehr einbrechen unnd dann undem gegenn dem alltenn wuehr auch wider einfallenn, allso grossenn schadenn thonn möchte, ist vonn dennen zu TschannOrganisation: unnd VadutzOrganisation: bewilliget, das in beysein beeder lanndtvögtenn zu VadutzPlace: unnd WerdennbergPlace: , auch derenn zu TschannOrganisation: , VadutzOrganisation: unnd TrißenOrganisation: zu verrhiettung anngezaigter zer erwarttennder gefahr, jetzunder allein erbessern mögen. So baldt sie aber wasserTerm: halb khönnen, das gemellt wuehr in der gerede schnuerschlechtTerm: nach erkhanndtnus der lanndtvögt unnd wuermaisterTerm: zue enndernn schuldig sein.
Zum funnfftenn, so vil derenn von VadutzOrganisation: lanngwuehr unnd des VadutzerPlace: bechlinsTerm: einflusTerm: den ReihnPlace: hinab belanngt, ist beschlossenn, dass die vonn VadutzOrganisation: denn unndernn buckhTerm: in die kredennTerm: ausfillenn unnd richtenn sollenn. Unnd nach dem die vonn VadutzOrganisation: für den obern buckh gebettenn, derselbig unns, den kayserlichenIn the original: kay administratorenTerm: unnd unnserm freündtlichenn, liebenn vetternn unnd pflegsohnTerm: Carlin Ludwigenn, gravenn zu SulltzPerson: etcAbbreviation, so auch zugegenn gewesenn, zu ehrenn und den zu VadutzOrganisation: zue lieb, wie derselbig jetzunder hinab biß uff denn unndern außgefülltenn buckh zu pleibenn gelassenn werdenn.
Zum sechstenn gegenn sollchem ist enndtgegenn dennenn zu BuchsOrganisation: bewilliget, das sy uff acht klaffterLength: 8 klafter ann dem orth, sy es jetzunnder begert, inn beisein derenn vonn VadutzOrganisation: unnd TschannOrganisation: woll wuerenn mögenn, doch in dem unnd negst vorgemelltem articull, da den gegenngesessnennenn benachpaurttenn künnfftiger zeittenn nachthaill daruß zugewarttenn nach erkhanndtnus der wuermaisterTerm: in beysein beeder lanndtvögdt VadutzPlace: unnd WerdenbergPlace: gebessert werdenn oder dargegenn die notturfft fürzunemmenn unnbenummenn sein soll.
Lettstlichenn, damit fürohinn großer uncostenn, widerwillenn unnd schadenn beeder herrschafftenn, irer lanndenn unnd underthonnenn erspart unnd guette nachpaurschafftTerm: erhalltenn werde, sein wir zu beeden thailenn übereinkhommenn, das des wuerenns wassergebeuwenn auch des ReinsPlace: gelegennhait verstenndige wuermeisterTerm: anjetzo gleich erkuestTerm: , gesetzt unnd geordnet werdenn, nammlichenn zu TrißennPlace: zwennAmount: 2, zu SevellennPlace: zwenn, zu BuchsPlace: zwenn unnd zu VadutzPlace: unnd TschannPlace: zwenn, so daruff zu fürfallennder noht allwegennnNotable spelling erhalltenn werdenn unnd uff das wuehrenn ain sonndernn aydtTerm: in beysein beeder herrschafftenn schwerenn, in crafft desselbenb aydt sich wuerenns halber auch in beysein beeeder herrschafftenn landtvögtenn erkhennenn.
Allso wann zwischenn TrißennPlace: unnd SevellennPlace: wuerenns vonnöttenn, so soll der begerenndt thaill dem gegenthaill verkhünndenn unnd sollenn die vierAmount: 4 wuermeisterTerm: vonn BuchsPlace: , VadutzPlace: unnd TschannPlace: in beywsenn unnd mit rath beeder lanndtvögdt sich auff ir aydt in guettigkhait darumb erkhennen, wie mann wuerenn solle nach brieff unnd sigell, a–auch dem auch demCorrected from: auch dem–a lanndtsgebrauchTerm: unnd gestalltsame der sachenn. Demselbenn nach mögenn dann die wuehrTerm: unnd nit anderst gemacht werdenn. Gleicher gestallt, wann noth fürfielle, das zu wuehrenn vonnötenn sein wurde zwischen dennen vonn BuchsOrganisation: , VadutzOrganisation: unnd TschannOrganisation: , sollenn die wuehrmaister vonn TrißenPlace: unnd SevellennPlace: herrab beruffenn unnd inn beisein beeder lanndtvögt gehanndlet werdenn, wie obsteth.
Ob aber ier guettlicher spruch ainer oder beeder parthei gar nit annemmlich sein sollte, so ist jedem thaill sein recht, wie es die vertreg anno fünffzechennhundert sechtzig unnd zwaizueDate: 1562 gebenn, vorbehalltennnNotable spelling. Es soll auch in beedenn herrschafftenn khain thaill ohne vorwissenn des andernn unnd diser angeregdtenn wuermaisterTerm: wueren bei peenn unnd straffTerm: vierzechenn pfunndt pfenninngCurrency: 14 lb ohne gnadt, darvonn der herrschafft, darunnder die straffpar parthei gesessenn, halb unnd der annder halb thaill solcher straff denn wuermaisternnTerm: gebürenn unnd zu stehnn.
Welches alles unnd jedes, wie vorsteht, wir, die kayserlichenIn the original: kay administratores ann statt unnd vonn wegenn obwollvermellter unnserer freündtlichenn, liebenn vetternnTerm: unnd pflegsohnennTerm: der gravenn zu SulltzOrganisation: unnd deren unnderthonnenn zu TrißennPlace: , VadutzPlace: unnndNotable spelling TschannPlace: , b–auch wir, lanndtamann unnd ganntzer lanndtrath zu GlarisPlace: , uf beschehenn unnserer obgedachter abgesanntenn bottenn relation, alles was gehanndlet unnd in disem brieff begriffenn, doch ellten briefenn ausserhalb diser hanndlung unvergriffenn, ratificieren unnd bekrefftigenn, für unns selbst unnd anstatt unnserer underthonnenn zu SevellennPlace: unnd BuchsPlace: der graffschafft WerdennberrgPlace: , demm allem also zu allenn thaillenn fürohin nach zu khommen, war unnd steth zuhalltenn, darwider nit zu thun noch schaffenn gethann zu werdenn, angenommenn, verwilliget, zugesagdt unnd versprochennnNotable spelling, wie wir dann dasselbig beederseits von oberkhait wegenn verwilligenn, zu sagenn unnd versprechenn inn crafft diß brieffs, jedem zu mehrerm urkhundt unnd sicherhait zwenn gleich laudtendt uffgericht unnd unnder unnser, der administrator, unnd unnserer, derenn vonn GlarisOrganisation: , anhanngenndenn innsigell geferttiget, jeder oberkhaitenn originallTerm: unnd denn underthonnen jedes ortts glaubwürdige copeyTerm: davonn zugestellt. Geschehenn unnd gebenn zinstags, denn zwainntzigistenn februarii, im jar, als man zallt nach der gnadenreichenn gepurtt ChristiPerson: , unsers hailandts, gezallt tausent fünffhundert zwei unnd achtzigDate of origin: 20.2.1582.Text variant in StASG AA 3 A 03-04: [p. 9]Page break Unnd wir, der herren von GlarisOrganisation: abgesanndte uff unnserer herren unnd oberen ratificationTerm: unnd becrefftigen an statt unnd von wegen irer selbs unnd irer unnderthanen zu SevelenOrganisation: und [p. 10]Page break BuchsOrganisation: der graveschafft WerdenbergPlace: , dem allem also fürohin nachzukhumen, war unnd steet zu hallten, darwider nit zuthuen noch schaffen gethan zu werden, angenumen, verwilliget, zugesagt unnd versprochen. In urkhunndt seindt jetzunder zwen gleichlauttendt abschidtTerm: unnder unnsern obgedachter aller hannden unnderschribenTerm: unnd fürgedruckhten pettschiernTerm: uffgericht. Unnd so die herrn von GlarisOrganisation: ires thaills hierein auch verwilligen, alß dann zwen originalbriefTerm: unnder unnserm administrations unnd der herrn von GlarisOrganisation: anhanngendem insigl uff pergamentTerm: , disem abschidt unnd darinn begriffnen puncten unnd articuln gleich geschriben geferttiget. Jeder oberkhait ain originalTerm: unnd den unnderthanen jedes ortts glaubwurdige copeiTerm: darvon zuegestellt werden soll. Beschechen und geben, zinßtags, den zweintzigisten februarii, im jar, alls man zallt tausent fünffhundert zway unnd achtigDate of origin: 20.2.1582.
[Signature:] cSchwaickharth zu Helffenstein, manu propriaIn the original: mmpr
[Signature:] dPeter, fryherr zu Mersperg undIn the original: u Beffort, landvogt in Orttennuw, manu propriaIn the original: mmpr
[Signature:] e CunratIn the original: Cunr, freiherrIn the original: fh zuo Bamelberg und Hohenburg, manu propriaIn the original: mmpr
[Signature:] fMelchior Hässy
[Signature:] gThomann Schmid
–b

[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 16th century:] Gütlicher vertrag wurens halber aller kilchörinen hie und enhalb RinsPlace: bis gen BuchsPlace: hinab, anno 1582Date: 1582
[Registratur’s sign on the reverse side:] Werd h; No 17
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Notes

  1. Corrected from: auch dem.
  2. Text variant in StASG AA 3 A 03-04: [p. 9]Page break Unnd wir, der herren von GlarisOrganisation: abgesanndte uff unnserer herren unnd oberen ratificationTerm: unnd becrefftigen an statt unnd von wegen irer selbs unnd irer unnderthanen zu SevelenOrganisation: und [p. 10]Page break BuchsOrganisation: der graveschafft WerdenbergPlace: , dem allem also fürohin nachzukhumen, war unnd steet zu hallten, darwider nit zuthuen noch schaffen gethan zu werden, angenumen, verwilliget, zugesagt unnd versprochen. In urkhunndt seindt jetzunder zwen gleichlauttendt abschidtTerm: unnder unnsern obgedachter aller hannden unnderschribenTerm: unnd fürgedruckhten pettschiernTerm: uffgericht. Unnd so die herrn von GlarisOrganisation: ires thaills hierein auch verwilligen, alß dann zwen originalbriefTerm: unnder unnserm administrations unnd der herrn von GlarisOrganisation: anhanngendem insigl uff pergamentTerm: , disem abschidt unnd darinn begriffnen puncten unnd articuln gleich geschriben geferttiget. Jeder oberkhait ain originalTerm: unnd den unnderthanen jedes ortts glaubwurdige copeiTerm: darvon zuegestellt werden soll. Beschechen und geben, zinßtags, den zweintzigisten februarii, im jar, alls man zallt tausent fünffhundert zway unnd achtigDate of origin: 20.2.1582.
    [Signature:] cSchwaickharth zu Helffenstein, manu propriaIn the original: mmpr
    [Signature:] dPeter, fryherr zu Mersperg undIn the original: u Beffort, landvogt in Orttennuw, manu propriaIn the original: mmpr
    [Signature:] e CunratIn the original: Cunr, freiherrIn the original: fh zuo Bamelberg und Hohenburg, manu propriaIn the original: mmpr
    [Signature:] fMelchior Hässy
    [Signature:] gThomann Schmid
    .
  3. Change of hand: .
  4. Change of hand: .
  5. Change of hand: .
  6. Change of hand: .
  7. Change of hand: .
  8. Deletion: No 206.
  1. Die Nennung Herrschaft Sulz ist ungewöhnlich. Sulz am Neckar liegt in Baden-Württemberg und bildet anfänglich den Schwerpunkt der Herrschaft der Grafen von Sulz. Die Gemeinden TriesenPlace: , VaduzPlace: und SchaanPlace: gehören zur Herrschaft VaduzPlace: , die 1510 zusammen mit den Herrschaften BlumeneggPlace: und SchellenbergPlace: an die Grafen von SulzOrganisation: kommt, vgl. dazu HLS.
  2. Original vom 16. Mai 1562Date: 16.5.1562: GA Triesen U 49.