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SSRQ SG III/4 135-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, by Sibylle Malamud

Citation: SSRQ SG III/4 135-1

License: CC BY-NC-SA

Schiedsspruch von Zürich zwischen Freiherr Ulrich Philipp von Sax-Hohensax und der Gemeinde Sax über Löhne, Zugrecht, Abzug, Steuern, Fastnachtshennen, die Freizügigkeit von Personen etc.

1562 November 25.

Bürgermeister Bernhard von Cham und Säckelmeister Hans Heinrich Spross von Zürich vergleichen mit neun namentlich genannten Abgeordneten der Gemeinde Sax Freiherr Ulrich Philipp von Sax-Hohensax und die Gemeinde Sax.

1. Die Eigenleute und Hintersassen der Gemeinde Sax dürfen gemeinsam abstimmen, da sie auch gemeinsam Kriegsdienst leisten.

2. Die Nutzungsrechte werden geschützt. Die Gemeinde darf Güter bannen. Wer den Bann bricht, wird gebüsst, wobei die Busse zu zwei Dritteln der Herrschaft und zu einem Drittel der Gemeinde zusteht.

3. Das Alprecht wird geschützt und der Inhaber der Herrschaft darf sein Vieh ebenfalls sömmern lassen.

4. Die Gemeinde hat sich von der Landessteuer und den Fasnachtshühnern freigekauft.

5.–6. Das Zugrecht der Herrschaft und der Gemeinde wird für verkaufte und verliehene Güter geregelt.

7. Die Aufnahme bzw. der Einkauf von Gemeindemitgliedern werden geregelt.

8. Der Abzug für Hintersassen und Leibeigene wird geregelt.

9. Jede Haushaltung der Gemeinde Sax muss der Herrschaft jährlich zwei Tage Frondienst und, wer ein Gespann besitzt, einen Tag Fuhrdienst leisten.

10. Kinder, die bei ihren Eltern arbeiten, erhalten keinen Lohn, aber einen Erbvorteil.

11. Bei Konflikten zwischen der Gemeinde Sax und der Herrschaft soll ein unparteiisches Gericht aus Vertretern der anderen Gemeinden bestellt werden. Ein Urteil kann nicht appelliert werden.

12. Die Urkunde vom 1. März 1528 wird kassiert.

13. Die Kosten des Verfahrens in der Höhe von 120 Gulden hat die Gemeinde zu bezahlen, da der Inhaber der Herrschaft auf eine Strafverfolgung der Verbalinjurien verzichtet.

14. Beide Parteien beschwören die Abmachungen.

Die Aussteller siegeln.

  • Shelfmark: StAZH C I, Nr. 3208
  • Date of origin: 1562 November 25
  • Transmission: Original
  • Substrate: Pergament
  • Format h × w (cm): 79.0 × 62.0 (Plica: 9.0 cm)
  • 2 seals:
    1. Bernhard von ChamPerson: , wax, round, sealed on a parchment tag, well-preserved
    2. Hans Heinrich SprossPerson: , wax, round, sealed on a parchment tag, well-preserved
  • Language: German

  • Shelfmark: StASG AA 2 A 1-6-3
  • Former shelfmark: StASG AA 2 A 1-6
  • Date of origin: 16. c.
  • Transmission: Abschrift (3 Doppelblätter)
  • Substrate: Papier
  • Language: German
  • Shelfmark: StASG AA 2 A 1-6-4
  • Former shelfmark: StASG AA 2 A 1-6
  • Date of origin: 16. c.
  • Transmission: Abschrift (6 Doppelblätter) mit Umschlag
  • Substrate: Papier
  • Language: German
  • Shelfmark: StAZH F II a 383 b, fol. 74r–83v
  • Date of origin: 1618
  • Transmission: Abschrift (4 Blätter Inhaltsverzeichnis, 174 Folii) mit Ledereinband
  • Substrate: Pergament
  • Format h × w (cm): 20.0 × 31.0
  • Language: German
  • Shelfmark: StASG AA 2 B 001a, fol. 68r–76r
  • Date of origin: 1618 (ca.)
  • Transmission: Abschrift, Buch (bis 168 foliert, danach 21 Folii leer) mit Ledereinband
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 22.0 × 32.0
  • Language: German
  • Shelfmark: StAZH B I 256, fol. 588r–603v
  • Date of origin: ca. 1702 – 1709
  • Transmission: Abschrift
  • Language: German

Am 8. März 1562Date: 8.3.1562 vereinbart Ulrich Philipp von Sax-HohensaxPerson: mit den Gemeinden SennwaldOrganisation: , SalezOrganisation: , HaagOrganisation: und FrümsenOrganisation: zwei Artikel über den AbzugTerm: (Steuer) auf GüterTerm: : 1. Wenn jemand wegen einer ErbschaftTerm: oder WegzugTerm: s Güter aus der Herrschaft zieht, muss er den 22. Teil der Güter, die aus der Herrschaft gezogen werden, abgeben. Die Hälfte davon gehört der Herrschaft, die andere Hälfte der Gemeinde, aus der das Gut stammt. 2. Personen, die vom Abzug befreit sind und dies beweisen können, müssen nichts bezahlen (StASG AA 2 U 32). Die Gemeinde SaxOrganisation: ist jedoch mit dieser Vereinbarung nicht einverstanden und es kommt wenige Monate später zu diesem Schiedsspruch von Zürich. Der Vertrag von 1528Date: 1528 wird hier verbessert, erläutert und ergänzt, weshalb dieser in Artikel 12 für ungültig erklärt wird (vgl. dazu das Regest in Kommentar 2 von SSRQ SG III/4 109-1).

Zur AufnahmeTerm: von Personen in den Gemeinden von Sax-ForsteggPlace: vgl. auch SSRQ SG III/4 109-1 und SSRQ SG III/4 111-1; StAZH A 346.4, Nr. 58; Nr. 79 (1630, 1636); FA Berger 81.00.20, Einzelpersonen von Salez/Bürgerrecht, 10.01.1680.

Edition Text


Wir, nachbenempten Bernhart von ChaamPerson: , bürgermeister, unnd Hanns Heinrich SproßPerson: , seckelmeister unnd des raths der statt ZürichPlace: , bekhennend unnd thuͦnd khund mengklichem mit disem brief: Nachdem sich spann und mißverstand zuͦgetragen zwüschent dem wolgepornen herren, hern Uͦlrichen Philipps, frygherr von der HochensaxPerson: , herr zuͦ Sax, ouch VorstegkPlace: unnd FrischennbergPlace: etcAbbreviation, unnserm gnedigen herren, eins, sodenne der ganntzen gemeind zuͦ SaxOrganisation: als syner gnaden underthonen und zuͦgehorigen anders theyls. Unnd söllichs die edlen, eerenvesten, frommen, fürsichtigen unnd wysen herren burgermeyster unnd rath der statt ZürichOrganisation: , unnser gnedig lieb herren, angelangt, habent sy inn betrachtung des eewigen burgkrechtensTerm: , damit wolgemelter unser gnediger herr von SaxPerson: sampt der herschafft VorstegkPlace: unnd allen derselben underthonenTerm: und angehörigen gemeiner irer statt verwandt und zuͦgethon, darab ein groß beduren und beschwerd empfangen und deßhalben unns beyden bevolchen, das wir hinuf gen VorstegkPlace: keren unnd daselbs beyd obangetzeygt parthygen mit allem ernst ansuͦchen und piten, uns ire spennnigenCorrected: spennigena artigkel von einem an den andern zeeroffnen und demnach, wo jendert muglich, darumbe inn der fründtschafft und gütigkeyt betragen und vereinigen ze lassen. Wellichem unserer herren bevelch wir nachkommen und statt gethon. Und als wir zum anfang an beyden theylen vermögen, das sy uns ire clagen und beschwerden antzezeygen bewilliget, hat eegenannter unser gnediger herr von SaxPerson: erstlich fürgewendt: Als er kurtz verschiner zyt alle fünfAmount: 5 gemeindenTerm: inn syner herrschafft VorstegkPlace: zusamen berüffen unnd inen gemeingklich nachvolgende dryg artigkel fürhalten lassen. Fürs erst wie inn fürkommen, das unnder inen der bruchTerm: worden,
das ire kinderTerm: von vatterTerm: unnd muͦterTerm: lonTerm: haben wellen unnd aber söllichs syns vermeinens uß vilen ursachen, wie ein jeder verstendiger zu gedencken unnd nach der lenge wol zuͦ erzellen, wider alle billigkeyt were, habe er geachtet von oberkeyts wegen, schuldig ze syn sölliches abzeschaffen und deßhalben alle syne underthonen angesuͦcht und vermandt, von disem unbill abzeston und iren kinden söllichs lons dheins wegs mer zuͦ gestatnen. Doch wo ein kind vater und muͦter sonderbare kindtliche thrüw erzeigte und inen wol hußhaltenTerm: hulffe, welte er nit abgeschlagen haben, das dieselben von vater und muͦter mit rath der oberkeyt oder des grichts mit einem zimlichen vortheylTerm: wolbedacht werden möchten.
Fürs annder, das inn nit billich bedüchte, das man under inen den zugTerm: zuͦ denen gütern, die man inn jeder gemeind und nit ußerthalb nun von jar zuͦ jar oder ein zal jaren verliche, haben söllte (wie dann bißhar by inen brüchig gwesen), sonnder das er by den verlychungenTerm: , wie die obgerürter gestallt beschechen, belyben. Es were dann sach, das ein vater und sonTerm: ald geschwüstergitTerm: des zugs gegen einandern begärten, das dann dieselben dartzuͦ kommen unnd das ouch ein jeder, so etwas verlychen wellte, schuldig syn, dasselbig den synen am ersten anzebieten. Wellicher aber syne güter ußerthalb inn andere gemeinden verlychen,
das dann die, so inn der gmeind geseßen, darinn die güter gelegen, dartzuͦ ouch den zug haben. Aber des zugs halb umb die verkoufften güter, ließe ers by dem alten bruch belyben.
Unnd fürs drit, demnach er durch etlich alt brief befunden, das er, wolgeporen herr, herr Uͦlrich, frygherr von der HochensaxPerson: etcAbbreviation,
syn lieber herr unnd vater seliger gedächtnus, inen als synen underthonen der stürenTerm: , vaßnachthennenTerm: und anderer dingen1 halb etwas nachlaßes unnd besonders ouch hienebent die gnad gethon, das er inen den intzugTerm: halb ze lassen bewilliget, were er darüber bedacht worden, ouch by eeren verstendigen lüthen inn
rath funden, diewyl der mertheyl alle oberkeyten nebent dem intzug von denen, so von inen zugindTerm: oder güterTerm: by inen ußhin erarptindTerm: , den abtzugTerm: ouch hettind und nämind, das dann er inn syner herrschafft VorstegkPlace: als einer frygen herschafft, die mit hochenTerm: unnd nidern grichtenTerm: allein im zuͦgehörig unnd sonst gar
dheinen andern oberrherrenTerm: hete, einen zimlichen abzugTerm: ze machen und ufzesetzen nit minder dann andere oberkeyten fuͦg unnd macht haben söllte. Unnd wiewol ouch derselbig im (wie dann bey allen oberkeyten brüchig) billich allein zugehörig, hete er nicht desterminder bewilliget, einer jeden gmeindTerm: , sovil by iro
gefiele, denselben halb ze laßen unnd also vermeint, im selbs ein gedächtnus ze machen unnd iro, der gmeinden, nutz und wolstand, zuͦ betrachten. Doch wo sy söllichs von ime nit zuͦ einem gnedigen willen ufnemmen, het er im selbs syn wyter bedengken vorbehalten.
Wie nun er inen, den fünfAmount: 5 gemeinden söllichs eroffnet,
weren von den vierAmount: 4 gemeinden obangetzeygte drygAmount: 3 artigkel gemeinklich zu hochem danck unnd aber von der gmeind zu SaxOrganisation: allein der erst (sovil die belonungTerm: der kindenTerm: antreffe) angennommen unnd die anndern zwenAmount: 2 antzenemmen von inen fryg abgeschlagenTerm: , des er sich gegen inen (wie dann syns erachtens nit unbillich) zum höchsten
beschwärt unnd darüber ire ursachen, warumb inen die andern zwen artigkel nit annemlich, ze wüßen begärt. Da sy ime zum andern mal angetzeygt, das sy von wolermeltem synem lieben herren und vatter seligen im fünfftzechenhundert unnd acht unnd zwentzigisten jar nechst hievorDate of origin: 1.1.1528 – 31.12.15282 des abzugs, ouch des zugsTerm:
zu den verkoufftenTerm: unnd verlechnetenTerm: gütern und anderer artigklen halb ein brief erlangt und by iren handen, darby begärten sy zu belyben. Wo aber söllichs by ime nit statt haben, müßten sy des rechten darob erwarten etcAbbreviation.
Welliche ir gegebne antwurt inne zum höchsten beduret, dann er vermeint, diewyl er inen
nützit unbillichs angemuͦtet, sonnder darinne ir nutz und wolfartTerm: betrachtet, wie dann die andern vier gemeinden wol erkennen und sollichs danckbarlich annemmen können, sy heten sich harinne nit gesöndert, sonder sich ouch als die gehorsamen erzteigt. Das aber sy sich ires brieffs, so inen syn herr vatter selig gegeben,
harinne gemeinklich zuͦ getrösten vermeinen, gebe er darüber disen bescheyd, das derselbig allein die hinderseßenTerm: unnd die eignen lüthTerm: , so zu SaxPlace: geseßen, dheins wegs beruͦrte, sonnder sy heyter ußschluße, darumb sy die eignen lüth harinne nit by den hinderseßen ston, sonnder billich rüwig syn söllten. Deßglychen, das sy ouch
gemeinklich unnd sonderlich demselben brief nie nachkommen, sonnder inn etlichen artigklen gestrax darwider gehandlet, dann derselbig under anderm heyter vermöchte, wellicher zu inen in die gmeind SaxPlace: züchen welte, er were zuͦvor inn oder ußerthalb der herschafft geseßen, der söllte für den intzug viertzechen pfundt
pfenning
Currency: 14 lb
geben, darvon dann der halbtheylTerm: einem herren unnd der ander halbtheyl der gmeind gehören. Unnd das namlich söllicher intzug nit beschechen one der herrschafft und gmeind SaxOrganisation: willen etcAbbreviation.
Söllichen artigkel sy aber nit der meinung wie er heyter wyßte verston, sonnder inen den gewalt, ob sy einen annemen wellen oder nit selbs zugeeignet, dann sy kurtzer zyt zwen für sich selbs angenommen unnd als er sy darnach für zwen, so inn der herschafft erboren und von guten alten geschlächtenTerm: wären, gepätten, ime dasselbig abgeschlagen und angetzeygt, das under inen das meerTerm: worden, das sy dheinen mer annemmen. Mit wellichem sy zu vil gethon unnd ouch ime dartzu synen theyl abzugTerm: , so im von denen beyden, für die er gepeten, volgen mögen, wider billichs abgemeret unnd dartzu ouch ime synen gwalt, den er harinne glych als wol als sy gehept, zunemmen understanden. Zudem heten sy von etlichen dryssigCurrency: 30 guilders und etlichen sechtzig guldinCurrency: 60 guilders
zuͦ intzug genommen, deßglychen etlich von wegen der tagwanTerm: , so sy im ze thuͦn schuldig, vil ungepürlicher und ungeschickter wortenTerm: ußgestoßen. Umb welliche jetz ertzellte, begangne sachen sy ime syns verhoffens billich straffwürdig syn und ouch damit sovil verwürckt haben, das ir brief craftloß und nichtig syn
unnd die hinderseßenTerm: sich desselben hinfüro glych als wenig als die eignen zuͦ getrösten haben söllten, dann derselbig uff sy, die hinderseßen des abtzugs halb ouch nit anders lutete, dann das sy allein uß der gmeind SaxPlace: fryg one abtzug hinweg züchen möchen, aber nit wyter unnd die herschafft VorstegkPlace: darinn niendert meldete.
Dargegen die ganntz versampt gmeind zuͦ SaxOrganisation: anntwurten lassen, wie sy genanten iren gnedigen herren mermalen ganntz underthenig gepeten, sy by iren brief und siglen belyben ze lassen und mit inen dhein nüwerung anzefachen. Das wellten sy hiemit abermalen gantz flyssig und
dienstlich gethon unnd besonders hie nebent underthenigklich gepeten haben, das fürgeschlagen rechtpotTerm: von inen nit für übel ufzenemen, dann sy das irs erachtens uß erhöüschender nothurfft und dheiner argen als bösen meynung gethon. Dann als er, ir gnediger herr, vermeynen wellen, das ir brief allein uff die hinderseßenTerm:
und nit uff die eignenlüthTerm: wysen, das könndten sy nit also sonder heyter verston, das er uff die gantz gemeind zu SaxOrganisation: lutete und ouch dieselben allso von SaxPlace: zugind, des abtzungs halb fryg und ledig seyte, darumb ouch unnder inen das meerTerm: worden, das sy die eignen und hinderseßen inn diser handlung byeinandern ston und der
brief sy irs vermeinens inn gmein begryffen söllte.
Das dann syn gnad fürwandte unnd achtete, das sy vermelten brief mit dem, das sy die zwen, für die sy gepeten, nit annemen, deßglychen, das sy von etlichen zu vil zu abtzugTerm: genommen, gebrochen und der darumb nützit mer gelten, das gethruwtind sy gar nit, dann sy mit
vile der lüthen inn irer gmeind dermaßen übersetztTerm: , das sy kümerlich byeinandern wonenTerm: unnd belyben möchten unnd deßhalb unnder inen das meer worden, das sy allein jetzmal dheinen mer annemmen und aber darby nit beschloßen, das sy stäts daruff verharren und belyben. Das sy aber von etlichen mer zu intzug
genommen, dann ir brief vermöchte, das liessen sy war syn unnd weren des bekantlich, ja der gestalt, als sy denselben nit nur ir dorffTerm: , sonnder ouch damit ir alpprechtTerm: zu kouffen geben heten, sy von inen dest mer genommen. Und wiewol ime, dem herren, von dem, so vom alpprechten harlangte, nützit gehört, habind sy doch irn gnaden nichtdesterminder den halben theyl alwegen darvon gevolgen lassen, darumb sy sich irs erachtens im selbigen nützit zu beklagen. Unnd ouch sy umb alles das, so sy (als obstat) verhandlet, dheins wegs ze straffenTerm: habe. Wo aber etlich der tagwanTerm: halb ungepürlichen bescheyd geben, des belüden sy sich nüt unnd liesind dieselben das selbs
verantwurten oder ir gepürende strafTerm: darüber empfachen mit gantz unndertheniger pit, wolermelter ir gnediger herr wellte sy als syne underthonenTerm: inn gnaden bedenken und sy umb den zugTerm: der verkoufften und verlechneten güternTerm: by altem bruchTerm: , deßglychen des abtzugsTerm: halb by iren brief und siglen gütigklich belyben lassenn.
Aber den artigkel, die belonungTerm: der kindenTerm: berürende, weren sy antzenemmen nit widerig, sonnder desselben gantz geneigt unnd guͦtwillig.
Wann nun wir sy, die parthygen, inn obgeschribner irer clag und antwurt, so sy mit den und vil mer lengern worten (alle zu melden unnot) eroffnet, sampt der gmeind zuͦ SaxOrganisation: brieff
gnugsamklich unnd noch aller nothurfft verhört unnd unns bedücht, das die handlung nit so groß oder dermaßen geschaffen, dann das die wol inn der gütigkeyt hin zelegen, habennt wir sy daruf ganntz flyssig und früntlich angesuͦcht und gepeten, das sy uns zu hinlegung dis irs spans gütlich zwüschent inen handlen laßen,
guͦter hoffnung mitel und weg ze finden, die inen beyder syts annemlich syn und dardurch das recht, ouch großer cost, müyg und arbeyt, so daruß volgen, erspart werden möge. Daran ouch sy obgenanten unsern gnedigen herren von ZürichOrganisation: ein sonnder groß gefallen bewysen werden unnd sy also mit den und derglychen worten umb sovil bewegt, das sy unns gütliche mittel zwüschent inen ze stellen bewilliget, doch so inen die nit annemlich, das dann inen die an irem rechten inn allweg unschädlich unnd unnachteylig syn.
Unnd sind namlich daruf volgende personen von der gemeind zu SaxOrganisation: hiertzu mit bevelch und gwallt ußgeschoßenTerm: und verordnet
mit nammen Jörg BerneggerPerson: unnd Gilg MockPerson: , beyd altamman, Urban GroßPerson: , Bläsi RynerPerson: , Symon FürerPerson: , Hanns HewerPerson: , Mangnus HagmanPerson: , Hans KeßlerPerson: und Zacharyas BerneggerPerson: . Unnd als wir volgentz beyd parthygen alwegen eine inn der andern abwesen erkundigt und eigentlich erduret, was jeder harinne annemlich
unnd erlydenlich syn möchte, sind von unns daruf dise hienach gemelten mitel zwüschent inen gestelt als namlich:
Zuͦ dem ersten, diewyl die eignen unnd hinderseßenTerm: , so inn dem dorffTerm: zuͦ SaxPlace: gsessen, bißhar inn irer gmeind mit einandern meeren und mindernTerm: , ouch pott und verpott
thuͦn unnd anlegen mögen, deßglychen miteinandern reysenTerm: und im reyßcostenTerm: syn müßen, so söllen sy das fürer also bruchen wie von allter har, doch der herrschafft inn alweg one schaden.
Zum anndern, das ouch sy, die gmeind zu SaxOrganisation: , by wunn, weyden, höltzern, väldern, gstüden, rütinen,
reynen, bergen, ebninen, frügenTerm: und spatenTerm: rieteren, wie sy bißhar genützet unnd genossen haben, wyter belyben unnd ouch dieselben by der buͦßTerm: wie von alter har zu verbannenTerm: unnd ze verbieten, fuͦg unnd gwalt haben, doch das von den darumb verfallnen buͦßen alwegen zwen theyl der herrschafft unnd der dritteyl
der gmeind zu gehören. Ob aber jemand denselben iren verpotten ungehorsam erschine, alß dann sölle ein herschafft ire gepott anleggen und die ungehorsamen wyter unnd ferer noch gestalltsame der sachen und irem verdienen straffen unnd sy die ungehorsamen hienebent ouch dartzu halten, das sy denen, so sy den schadenn
gethon, iren schaden noch der geschwornen erkantnus abtragind und sy darumb fernügind.
Zuͦm drittenn sölle die gmeind zuͦ SaxOrganisation: by irer allppTerm: und aller gerechtigkeyt, so sy untzhar dartzu und daran gehept, fürer als bißhar belyben, von der herschafft und menklichem daran unverhindert, doch mit dem
anhang, sidmal sich unnser gnediger herr und sy, die gmeind zuͦ SaxOrganisation: , verschiner jarenTerm: miteinandern dergestallt verglycht, was veechsTerm: er, unnser gnediger herr, von denen gütern, so syn gnad zu SaxPlace: habe oder künfftigklich daselbs überkommen werde, gewinternTerm: , das sy ouch dasselbig uff der gmeind alpp gesümernTerm: und daruf
zu weydTerm: schlachen möge. Unnd aber das er, der herr, dargegen von jedem houpt veechs syn antzal und alles das von der allpp wegen ze thuͦn schuldig syn, wie einer, der inn der gemeind geseßen, pflichtig ist, das es dann by demselben ouch gentzlich beston und belyben.
Zum vierten, sidmal sich durch der gmeind
zuͦ SaxOrganisation: brief gnuͦgsam befunden, das sich die gmeind zuͦ SaxOrganisation: vor vilen jaren umb die landtstürTerm: und vaßnacht hennenTerm: von der herschafft VorsteckPlace: aberkoufft unnd gelediget, ouch darumb brief und sigel ufgericht, ist daruf unnser beschluß, das es hierby beston und sy, die gmeind, harumbe wyter nit angesuͦcht
werden sölle.3
Zum fünften, von wegen des zugsTerm: zu den verkoufften gütern geben wir die erlüterung: Was gütern ein herrschafft inn der gmeind SaxOrganisation: erkouffte, das zuͦ denselben (wie dann bißhar ouch brüchig gewesen) niemant dheinen zug haben, sonder sy, die herrschafft, mit allen
gütern, so sy jetz alda habe oder fürer daselbs erkouffen wurde, damit, es syge mit verkouffenTerm: oder verlychenTerm: , handlen möge noch irem nutz, willen und gefallen, von der gmeind und mengklichem daran unverhindert. Glychergestallt wann ein geschwüstergitTerm: dem andern inn der gmeind zu SaxOrganisation: güter zuͦ kouffen gebe, das zuͦ
denselben ouch niemandt dheinen zug haben. So aber sonnst andere personen inn der gmeind güter gegen einandern verkouffen wurden, zu denselben solle erstlich die herrschafft den zug. Und so sy aber nit züchen welte, alß dann die inn der gemeind den vor den frömbdenTerm: und allen denen, so ußerthalb irer gmeind geseßen, dartzuͦ
haben, wie dann bißhar by inen gebrucht worden ist.
Zum sechsten, sovil die verlechnetenTerm: güter antrifft, da sölle zu denselben, so inn der gmeind SaxOrganisation: gegen einandern ein ald mer jaren verlichen werden, gar niemand dheinen zug haben, sonder by den verlychungenTerm: belyben, es were dann
sach, das einer inn der gmeind einem ußerthalb güter verliche, die söll unnd möge dann ein vatterTerm: , sonTerm: ald geschwüstergitTerm: oder sonnst gefründtenTerm: inn der gmeind wol züchen. Wann aber dhein gefründter (als obstat) züchen wellte, alß dann söllen andere in der gmeind den zug dartzu haben.
Zum sibenden
ist umb den intzugTerm: , wie sich die herschafft unnd gmeind hinfüro damit hallten, von unns beschloßen:
Wellicher hinfüro uß der herschafft VorstekPlace: oder dem zirkTerm: der EydtgnosschafftPlace: inn das dorffTerm: und gmeind zuͦ SaxOrganisation: zu tzüchen begere und derselbig der herschafft gefellig und annemlich syge, so sölle ein gemeind denselben one widerred anzenemmen schuldig syn, doch das ein jeder derselbigen zwentzig pfund pfeningCurrency: 20 lb diser landtswerung für den intzug ußrichten unnd geben. Unnd wann ouch derselbig, so also hinyn zücht, dentzemal manbarTerm: und erwachsen sön hete und dieselben ouch mit im dahin nemmen und züchen
wellte, der sölle für ein jeden derselben den intzug, die zwentzig pfund pfeningCurrency: 20 lb (als obstat) zu geben pflichtig syn unnd namlich von söllichem intzug gelt allein der halbtheylTerm: der herschafft unnd der ander halbtheyl der gmeind zugehören, wie dann bißhar ouch gebrucht worden. Wellicher aber, als vorstat, inn die gmeind SaxPlace:
züchen unnd dheine manbare ald erwachßne, sonder allein sön, die noch under iren jaren weren, hete, der sölle für die selben gar nützit, sonnder allein die zwentzig pfund pfeningCurrency: 20 lb für sich selbs (wie vorgemeldet) ze geben verbunden syn.
Doch soll ein herschafft sy, die gmeind, mit lüthen, so inen beschwärlich unnd überlegen syn möchten, nit übersetzen, sonnder sy als underthonen im selbigen unnd sonst allwegen inn gnaden bedencken, damit sy deß bas by huß und heim, ouch by wyb und kinden belyben mögind. Alles mit dem wytern vorbehalt, wann ein herschafft und gmeind einhellig wurde von der obgenanten personen einer, meer
dann zwentzig pfund pfeningCurrency: 20 lb zu intzug ze nemmen, das sy dann dasselbig ungeirrt mengklich wol thuͦn mögen. Wa sy sich aber umb dasselbig nit verglychen möchten, so sölle es by den bestimpten zwentzig pfundenCurrency: 20 lb belyben.
Ob aber sach, das ein wypspersonTerm: inn der gmeind SaxPlace: were, die ußerthalb der gmeind SaxPlace: manneteTerm: ,
oder einer der vormals inn der gmeind were gsyn unnd wider inn die gmeind SaxPlace: züchen wellten, dero personen jede soll für den intzug geben acht pfund pfeningCurrency: 8 lb , darvon ouch vier pfundCurrency: 4 lb der herrschafft und vier pfundCurrency: 4 lb der gmeind gevolgen. Wann aber ein inseßTerm: inn der gmeind SaxPlace: ein wyb näm inn oder ußerthalb der
herschafft haryn inn die gmeind SaxPlace: , der soll nit syn inn den buͦßen, wie obstat.
Deßglychen der herrschafft buwlüthTerm: oder wynzürnliTerm: söllen ouch frygTerm: syn unnd in unnd uß züchen, als offt es sich begipt. Wann ouch sach, das ein hinderseßTerm: ein wybTerm: nem, die eigen, oder ein eigenmanTerm: ein wyb nem, die fryg were unnd kinndTerm:
by einandern gwunnind, so sonnd dieselben kinnd belyben bim theyl wie von allter har und on alle straff by der gmeind syn nach der herrschafft VorstegkPlace: altem bruch unnd gewonheyt.
So und wann aber etliche ußerthalb der herschafft VorstekPlace: oder dem zirkTerm: der EydtgnosschafftPlace: über RhynPlace: har inn die gmeind zuͦ SaxPlace:
zuͦ züchen begärten, die söllen die herrschafft und gmeind antzenemmen nit schuldig syn, sy thügen es dann beydersyts mit gutem willen und gern. Wo sy sich aber im selbigen miteinandern nit verglychen möchten, also das ein theyl denselben annemmen wellte und der ander nit, so söllen sy umb dasselbig alwegen für einenn
lanndtvogtTerm: zu WerdenbergPlace: , wer der jeder zyt syn wirt, zu enntscheyd kommen. Unnd was dan derselbig darumb spricht, darby soll es belyben unnd dann ein herschafft unnd die gmeind demselben, so zu inen züchen wurde, ein intzug ufleggen und machen nach irem gefallen unnd guten bedunken, davon dann der herschafft ouch der halb unnd der ander halb theyl der gmeind gehören.
Zum achtenden, als die herrschafft VorstekPlace: unntzhar von denen, so daruß getzogen oder güter darinn ußhin ererpt, dheinen abtzugTerm: gehept, darumb dann vilgemelter unser gnediger herr von SaxPerson: inn der gmeind zu SaxPlace: glycher
gestallt wie inn andern gemeinden derselben herschafft ein abtzug ze machen unnd ufzesetzen fürgenommen unnd ouch darby uß gnaden bewilliget, das derselbig halb der gmeind gefolgen unnd aber die gmeind zu SaxOrganisation: sich desselben treffenlich beschwärt unnd vermeint, das sy des inn obangetzeigtem irem brief gelediget,
unnd des abtzugs halb fryg gelaßen, wie dann oben inn iren fürträgen gnugsam verstanden. Diewyl nun (wie mengklichem wüßent) der mertheyl oberkeytenTerm: den abtzug haben und nemmen, ouch derselbig allein inen und nit den underthanen zugehörig unnd dann VorsteckPlace: ein fryge, eigne herschafft und sonst
dheinen andern oberherrenTerm: dann unsern gnedigen herren von SaxPerson: hat, bedunckt unns, das er synes vorhabens inn disem fal ganntz wol befügt unnd der gmeind zu SaxOrganisation: inn dem, das er iro den halben theyl vom abtzug ze laßen sich erpotten, ein große gnad unnd gutat erzeygt, darumb ouch die gmeind synen gnaden billichen großen danck sagen.
Deßhalben wir uns daruf des erlüthert unnd entschloßen haben, namlich, das hinfür alle die, so inn der gmeind zu SaxPlace: gseßen und daselbs dannen uß der herschafft VorstegkPlace: inn andere gericht und oberkeyten züchen wellen, dieselben sygen eigen oder hinderseßenTerm: , wyb oder
man
Term:
, die söllen von allem irem guͦt, so sy mit inen hinweg züchen, allweg von zwentzig pfeningenCurrency: 20 pennies einenCurrency: 1 penny zu abtzug geben.
Zudem ouch der herrschafft zu den lybeignenTerm: , welliche sich dentzemal umb die selbig ansprach nit besonders ouch abkouffenTerm: umb den falTerm: und umb alle andere gerechtigkeyt der lybeigenschafftTerm: zugehörig,
nicht dester minder vorbehallten unnd iro umb dasselbig hiemit nützit benommen syn. Aber die hinderseßen söllen wyter nit dann den abtzug, als obstat, geben, es were dann sach, das derselben einer inn der gmeind mit todTerm: abgienge unnd gut hinder im verließe, derselbig syge jung oder alt, der sölle der herschafft für
den falTerm: ein pfund pfeningCurrency: 1 lb verfallen syn und von synem gut ußgericht werden.
Welliche personen ouch, es syge wyb oder man, so uß der gmeind SaxPlace: getzogen oder sonnst ußerthalb geseßen sind, inn der gmeind SaxPlace: hinfüro gut ererbenTerm: werden, dieselben sollen von allem irem ererpten guͦt ouch allwegen von zwentzig pfeningenCurrency: 20 pennies einenCurrency: 1 penny zuͦ abtzug erleggen unnd mit namen alles das, so obgerürter gestallt zu abtzug gefallen wirt, halb der herrschafft und halb der gmeind verlangen, wie dann unnser gnediger herr, als vorstat, uß sondern gnaden vergünstiget hat. Welliche aber uß der gmeind zuͦ SaxPlace: allein inn andere dörfferTerm:
oder gmeinden inn der herrschafft unnd nit uß der herschafft züchint, die söllent des abtzugs fryg und ledig und gar dheinen ze geben schuldig syn.
Zum nündten von wegen der männTerm: unnd lybtagwanTerm: habent wir abgeredt, das ein jedes gehüsetTerm: inn der gmeind zuͦ SaxPlace: , die sygen lybeigen
oder fryg, der herschafft alle jarTerm: zwen lybtagwanTerm: thuͦn unnd namlich der ein tagwan syn inn den rebenTerm: ze howen unnd der ander wartzu ein herschafft inn ervorderet. Welliche aber lybeigen ouch manspersonen sind und männinenTerm: haben, die sonnd der herrschafft jerlich mit derselben männe ein tagwanTerm: zusampt den
lyptagwanTerm: (als obstat) ze thuͦn pflichtig syn. Die aber, so nit ein ganntze männe haben, dieselben söllen zusamen spannen und setzen unnd die männethagwanTerm: thuͦn, wie von alter har unnd bißhar gebrucht worden unnd sy als gehorsame underthonen schuldig sind.
Zum zechenden, nachdem (wie oben gnugsam unnd nach der lennge gemeldet) bißhar inn der herschafft VorstekPlace: der bruchTerm: gewesen, das die vätterTerm: iren eignen kindenTerm: als frömbdenTerm: dienstenTerm: belonungenTerm: geben unnd aber die gmeind zu SaxOrganisation: uff unnsers gnedigen herren begären vom selbigen unbillichen bruch glycher gestallt wie die
andern gemeinden abgestanden, also das sy iren kinnden dheine belonungen mer geben wellen noch söllen. So lassen wir es by demselben genntzlich belyben, doch mit dem anhang, so ein kind vater unnd muͦterTerm: wol dienete unnd hußhaltenTerm: hulffe, das dann dieselben von iren vater unnd muͦter zu ergetzligkeit
irer diensten und guͦthathen inn gemächtsTerm: ald vereerungsTerm: wyß von irem guͦt nach der herschafft unnd eines grichts erkantnus wolbedacht werden mögen, unverhindert mengklichs.
Zum einliften, diewyl die herschafft unnd gmeind zuͦ SaxOrganisation: bißhar dhein eigentlichen verstand oder wüßen gehept, wann sy gegen einandern inn spann kommen, wo oder vor wem sy einandern darumb berechtigen und suͦchen söllen, haben wir inen uff ir begären darüber die erlüterung geben: Namlich wann hinfüro die herschafft zu der gantzen gemeind oder die gmeind ald sonderbar personen daselbs an die herrschafft vorderung und ansprachTerm: gewunen ald überkommen, warumb joch das wär oder syn wurde, das dann allwegen die herschafft umb dieselbigen sachen von und uß den andern gemeinden inn der herrschafft ein unparthygischen richterTerm: und grichtTerm: setzen unnd was sich dann dieselben noch gnuͦgsamer verhörung
umb ir handlungen unnd sachen by iren eyden erkennen und sprechen, darby sölle es one alles wägern unnd appellierenTerm: belyben. So und wann aber etlich richter gesetzt oder fürgeschlagen, die von eintwäderm theyl für partheygisch geachtet, ouch mit recht darfür unnd aberkentTerm: wurden, so söllen allwegen an derselben
statt von der herschafft andere, so unparthygisch gesetzt unnd genommen werden, so vil und dick biß darumb dhein clag mer ist.
Zum zwölften sölle der gemeind zu SaxOrganisation: obangetzogner brief, der an synem anfang: «Ich, Uͦlrich, frygherr von der HochensaxPerson: , herr zuͦ BürglenPlace: und VorsteckPlace: etcAbbreviation
und an synem datum wyßt, der geben ist zuͦ ingendem mertzen, getzallt nach ChristiPerson: gepurt fünfftzechenhundert zwentzig und acht jareDate of origin: 1.3.1528,4 sidmal der mertheyl artigklen darinn umb etwas verbeßert und erlütert sind, hiemit cassiertTerm: unnd nichtig syn.
Zum dryzechenden, wiewol die gemeind zu SaxOrganisation: umb das sy sich zum theyl unbillicher wyß wider ir nathürliche und rechte oberkeyt gesetzt, ouch etlich unnder inen inn diser sach ungebürliche wortTerm: geredt und ußgestoßen, wol straffwirdig gewesen und dartzuͦ billich allen daruf ergangnen costenTerm: abtragen söllen, so habent wir doch an vilgemelltem unserm gnedigen herren von SaxPerson: mit unser ernstlichen pit sovil angehalten und vermögen, das er sich für alle ansprachen der straffenTerm: und den ufgelouffnen costen von diser sach wegen harlangende einhundert und zwentzig guldinCurrency: 120 guilders ze nemmen begeben, welliche suma ouch sy, die gmeind, ime halb uff sanct
JörgenPerson:
Date: 25.4.1563 (period)
5 unnd halb uff sanct JohannPerson: stag zu sunnwendeDate: 24.6.1563 (period), beyde zil nechst noch dato dis brieffs komende, one allen costen erleggen und betzalen. Und das ouch er, der herr, umb sölliche betzalungTerm: von und uß der gmeind zwen zu betzalern nemmen möge, so im darzu gefellig sygen.
Unnd zum letsten sollen
ouch hiemit alle redenTerm: , hanndlungen und sachen, was sich von anfang biß jetz von obgemelter spennen wegen verlouffen und zugetragen, allenklich ufgehept syn unnd dewederer theyl an den andern darumb dhein wytere vorderung noch ansprach haben, sonnder unser gnediger herr von SaxPerson: der gmeind alles das,
so sy harinne gehandlet unnd fürgenommen, verzychen, sy zu gnaden ufnemmen und sy by allem dem, so hievor stat, schützen, schirmen und handthaben unnd inen das best und weg ist thuͦn, wie einer oberkeyt gepürt. Dargegen sy sich gegen synen gnaden ouch halten unnd ertzeygen als unnderthonen getzimpt und wol anstat unnd damit allerdings gericht, geschlicht unnd versünt syn und einandern des zu argem ald ungutem niemer mer gedencken inn dhein wyß.
Wann nun wir inen, jetzvermelte, unnsere gutliche und gestellte mittel vorgeoffnet, habennt sy die beydersyts zu gutem gefallen uf und angenommen unnd unns daruf namlich vorgenanter unser gnediger herr für sich selbs, ouch ir gnaden erben unnd nachkommen, by iren eeren, so denne die obgemelten der gmeind verordnete nün man für sich selbs, ouch die ganntz gemeind unnd ir aller erben und nachkommen by iren guten thrüwen an
unnser handt an rechter geschworner eydtsstatt gelopt unnd versprochen, allem dem, so hievor geschriben stat unnd diser brief ußwyßt unnd vermag, gethrüwlich zu geleben und nachzekommen unnd darwider niemer nichts ze reden, ze thuͦn noch schaffen, gethon werden inn dheinen weg, all böß geverdt unnd
arglist harinne vermiten unnd gantz ußgeschlossen.
Unnd des alles zu getzügknus unnd warem urkhund, so habennt wir, obgenannter Bernhart von ChaamPerson: , burgermeyster, unnd Hans Heinrich SproßPerson: , seckelmeyster, von beydertheylen sonderer pit wegen, unnsere eignen insigel (doch unns
unnd unsern erben one schaden) offenlich an diser briefen zwen glych lutend gehenckt unnd jedem theyl uff syn begär einen geben lassen uff mittwuch, den fünff und zwentzigisten tag wintermonatz nach der gepurt ChristiPerson: getzallt fünnfftzechenhundert sechtzig unnd zwey jareDate of origin: 25.11.1562.
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 17th century:]
Ingroßiert
[Registratur’s sign on the reverse side:]
39;
b
1562 Nov. 25;
22

Notes

  1. Corrected: spennigen.
  2. Deletion: No 13.
  1. Vgl. dazu SSRQ SG III/4 111-1; StASG AA 2 U 23.
  2. StASG AA 2 U 23, vgl. dazu das Regest in Kommentar 2 von SSRQ SG III/4 108-1.
  3. Vgl. SSRQ SG III/4 111-1.
  4. StASG AA 2 U 23, vgl. dazu das Regest in Kommentar 2 von SSRQ SG III/4 109-1.
  5. Zur Datierung des Georgtages im Bistum ChurPlace: vgl. die Fussnote in SSRQ SG III/4 250-1.