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SSRQ SG III/4 13-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, by Sibylle Malamud

Citation: SSRQ SG III/4 13-1

License: CC BY-NC-SA

Graf Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg, Herr von Bludenz, verzichtet zugunsten seines Bruders Heinrich II. auf die Grafschaft Werdenberg und die Burg Starkenstein aus der Erbschaft ihres Bruders Hugo IV.

1390 March 15. Lindau

Graf Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg, Herr von Bludenz, urkundet, dass Hugo IV. von Werdenberg-Heiligenberg seinem Bruder Graf Heinrich II. von Werdenberg-Heiligenberg, Herr von Rheineck, vor seinem Tod die Grafschaft Werdenberg mit Burg, Stadt, Leuten und Gütern sowie die Burg Starkenstein hinterlassen hat. Graf Albrecht III., der Bruder Heinrichs II., erhebt ebenfalls Anspruch auf die Hinterlassenschaft. Mit Hilfe und Rat Verwandter und anderer Leute kommen die Brüder überein, dass Heinrich II. die Grafschaft Werdenberg mit Burg, Stadt, Leuten und Gütern sowie die Burg Starkenstein behalten soll.

Der Aussteller siegelt. Erbetene Siegler Abt Kuno von St. Gallen, Graf Rudolf V. von Montfort-Feldkirch und Ritter Ulrich von Ems.

  • Shelfmark: Fürstlich Fürstenbergisches Archiv Donaueschingen, OA 22 III 6
  • Date of origin: 1390 March 15
  • Transmission: Original
  • Substrate: Pergament
  • Format h × w (cm): 35.0 × 28.0
  • 4 seals:
    1. Albrecht III. von Werdenberg-HeiligenbergPerson: , wax, round, sealed on a parchment tag, chipped
    2. Abt Kuno von St. GallenPerson: , wax, oval, sealed on a parchment tag, damaged
    3. Graf Rudolf V. von Montfort-FeldkirchPerson: , wax, round, sealed on a parchment tag, damaged
    4. Ritter Ulrich von EmsPerson: , wax, round, sealed on a parchment tag, well-preserved
  • Language: German
  • Editionen
    • UBSG, Bd. 4, Nr. 1996
    • ChSG, Bd. 11, Nr. 6379
    Regest
    URL

  1. Nach dem Tod von Albrecht II. von Werdenberg-HeiligenbergPerson: um 1371Date: 1371/1372Date: 1372 wird die Grafschaft WerdenbergPlace: zunächst von den vier Söhnen gemeinsam verwaltet. Ab 1377/78 wird die Herrschaft nach und nach aufgeteiltTerm: bis schliesslich vier Teilherrschaften entstehen: HeiligenbergPlace: , WerdenbergPlace: , RheineckPlace: und BludenzPlace: . Um 1377/78 fällt Werdenberg, Rheineck und das RheintalPlace: an die beiden Brüder Hugo IV.Person: und Heinrich II.Person: , die ihr Gebiet etwa 10 Jahre später weiter unter sich teilen: Hugo IV.Person: erhält Werdenberg, Heinrich II. Rheineck und das Rheintal. Die übrigen Besitzungen fallen an Albrecht III.Person: und Albrecht IV.Person: , die ihre Teilherrschaft ebenfalls 1382Date: 1382 weiter aufteilen (Krüger, Regesten, Nr. 464): Bludenz kommt an Albrecht III. und Heiligenberg an Albrecht  IV. Wie folgende Quelle zeigt, währt diese Aufteilung nicht lange. Hugo IV. als Besitzer von Werdenberg stirbt um 1388/89 kinderlos. Er setzt seinen Bruder Heinrich II., Besitzer von Rheineck und dem Rheintal, als Erben von Werdenberg und Starkenstein ein (vgl. dazu Burmeister 2006, S. 122–124).

  2. WerdenbergPlace: und StarkensteinPlace: sind jedoch bereits durch König WenzelPerson: an Albrecht III. von Werdenberg-HeiligenbergPerson: verliehen worden, weshalb dieser am Tag des Schiedsspruchs, in dem die Besitzungen Heinrich II. zugesprochen werden, König Wenzel bittet, die ihm bereits verliehenen ReichslehenTerm: Werdenberg und Starkenstein seinem Bruder HeinrichPerson: zu verleihen (UBSG, Bd. 4, Nr. 1996, Anm.).

Edition Text

Graf Albrecht III. von Werdenberg-HeiligenbergPerson: , Herr von BludenzPlace: , verzichtet zugunsten seines Bruders Heinrich II.Person: auf die Grafschaft WerdenbergPlace: und die Burg StarkensteinPlace: aus der ErbschaftTerm: ihres Bruders Hugo IV.Person: : Albrecht III. urkundet, dass sein Bruder, der verstorbene Graf Hugo IV. von Werdenberg-HeiligenbergPerson: , zu Lebzeiten seinem Bruder, Graf Heinrich II. von Werdenberg-Heiligenberg und RheineckPerson: , die Herrschafft WerdenbergPlace: , BurgTerm: und StadtTerm: , mit allen Leuten und Zubehör, sowie die Burg StarkensteinPlace: vermacht habe. Graf Albrecht III.Person: vermeint jedoch, dass er die gleichen Ansprüche auf die HinterlassenschaftTerm: habe wie sein Bruder Heinrich II. Schliesslich einigen sich die beiden Brüder, dass «grâf HainrichPerson: und sin erben beliben sont bi der herschafft ze WerdenbergPlace: , ez sig burg oder statt, lut oder guter, und ôch bi der vesti genant StarkenstainPlace: und was darzu gehort, also das der selb min bruder, grâf Hainrich von WerdenbergPerson: , und sin erben, die herrschafft ze WerdenbergPlace: , burg und statt, und die vesti StarkenstainPlace: und was darzu gehort inne haben und niessen sond mit luten, mit gutern, mit vogtigen des closters ze Sant JohannPlace: und ze NeßlôwPlace: und mit andren vogtigenTerm: und kirchensatzenTerm: , mit zinsen, mit sturen, mit gerichten, mit vallen, mit gelassen, mit allen rechten, nuttzen und gewonhaiten und mit aller zugehord.»