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SSRQ SG III/4 114-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, by Sibylle Malamud

Citation: SSRQ SG III/4 114-1

License: CC BY-NC-SA

Grenzbeschrieb zwischen Sax und Frümsen

1534 August 31.

Hans Egli, Statthalter des Freiherrn Ulrich VIII. von Sax-Hohensax, und Jakob Grafenbühler, alt Ammann von Sax-Forstegg, bestätigen, dass vor einigen Jahren die Gemeinden Sax und Frümsen wegen der Weidegrenzen verglichen wurden. Da der Schiedsspruch nicht verschriftlicht wurde und bereits einige Schiedsrichter verstarben, bittet Frümsen zur Vorbeugung künftiger Konflikte um eine Erläuterung des Spruchs. Deshalb wird der Grenzumgang wiederholt und hiermit festgehalten.

Jakob Grafenbühler, alt Ammann, siegelt.

  • Shelfmark: StASG AA 2a U 12
  • Date of origin: 1534 August 31
  • Transmission: Original
  • Condition: fleckig, verfärbt, 2 kleine Löcher (0.5 x 1.0 cm), Schrift am rechten Rand abgerieben
  • Substrate: Pergament
  • Format h × w (cm): 23.0 × 35.0 (Plica: 4.0 cm)
  • 1 seal:
    1. Jakob Grafenbühler, alt AmmannPerson: , sealed on a parchment tag, missing
  • Language: German

  1. Die GrenzenTerm: zwischen SaxPlace: und FrümsenPlace: werden hier erstmals beschrieben. Es ist die einzige Urkunde zu den Grenzen zwischen den beiden Gemeinden. Die hier erwähnten Grenzpunkte entsprechen in etwa dem oberen Teil der Grenze zwischen den Herrschaften FrischenbergPlace: und Sax-ForsteggPlace: von 1494Date: 1494 (vgl. SSRQ SG III/4 89-1, Art. 2).

    Als Grenze zwischen FrümsenPlace: und SennwaldPlace: wird 1707Date: 1707 in einem Streit um einen Wald am Berg ChelePlace: der ChelenbachPlace: genannt (OGA Sennwald Mappe Nachbarn, 04.02.1707).

  2. Zu den GrenzenTerm: zwischen GemeindenTerm: siehe auch SSRQ SG III/4 39-1 (SevelenPlace: und Wartau-GretschinsPlace: ); SSRQ SG III/4 69-1 (GamsPlace: und SaxPlace: ); SSRQ SG III/4 85-1 (GamsPlace: und WildhausPlace: ); SSRQ SG III/4 53-1 und SSRQ SG III/4 91-1 (GrabsPlace: und GamsPlace: ); SSRQ SG III/4 89-1 (SennwaldPlace: und AltstättenPlace: ). Zu den Grenzen zwischen BuchsPlace: und GrabsPlace: siehe u. a. StASG AA 3a U 18; AA 3a U 39; OGA Buchs U 04; B 00.52, S. 43–48; OGA Grabs O 1701-1; zwischen BuchsPlace: und SevelenPlace: : OGA Sevelen U 1533; U 1666 (AlpgrenzenTerm: ); OGA Buchs U 08; zwischen GamsPlace: und HaagPlace: : PA Hilty S 006/002; zwischen SennwaldPlace: und RuggellPlace: oder BangsPlace: siehe u. a. StASG AA 2a U 23; AA 2a U 32; LLA U 072; RA 41/01/25; RA 41/01/57; RA 41/01/66; OGA Sennwald Mappe Nachbarn, Mappe Bangs.

Edition Text


Ich, Hans EglynPerson: , der zyt stathalterTerm: des wolgebornen herren, heren Uͦlrichen, fryher von der Hochen Sax, her zuͦ Vorstegg
unnd Bu̍rglen
Person:
etcAbbreviation, unnd ich, Jacob GravenbuͤlerPerson: , alt amanTerm: obgemelter herschafft VorsteggPlace: , bekennen unnd
thuͦnd khunt mengklichem mit dißem offen brieff, das sy zuͦ tragen haben vor etlichen jaren spen und stoͤß betreffende bayd gmaynden SaxOrganisation: unnd FruimßenOrganisation: , etlich yrung zwuischen wun und waydTerm: , so sy gegen ain anderen habend, unnd
aber soͤlich yrthumb, spen unnd stoͤß sych under ynen nit haben verainygen mu̍gen, so habend bayd partien und gmaynden ainhaͤeliklich byderbluitTerm: darumb gebethen, das sy soͤllend uff die stoͤßTerm: und marchenTerm: gon und sy aller byllikhait
ain jetlicher erinneren unnd darnach zuͦ samen gon und ynen ain spru̍ch darumb geben, dar mit soͤlich span
unnd stoͤß abweg werdend thon. Weliches bayd gmaynden gelopt und vertruwt, was sy spraͤchen und entschayden, das staͤt
vest alßo blyb vo[n b]Damage through hole, restored by analogyaayden partien und gmaynden unverspraͤchenlich und wideredt, darmit bayd gmaynden zuͦ ruͦwen
gstelt werdend.
[Uf]Damage through hole, restored by analogyb soͤlichs ist ain ainheliger spruch geschaͤhen, aber uff die selbigen zyt gschrifflichTerm: Notable spelling nit verfast.
Wyl und sy aber jetz ain zytlanng hat verlouffen, etlich von den spruchluitTerm: mit tod abgangenTerm: , got troͤst ir selen,
unnd wir all toͤdlich synd, ainer huit, der ander morn etcAbbreviation, unnd fuirhyn moͤcht vergessen werden unnd wytter
spen und stoͤß und yrtumb entspringen, so ist zuͦ uns khumen die gmaynd von FruimßenOrganisation: , anhaͤliklich
uns angeruͤfft und gebethen, nachmals ain erluiterung des geschaͤchnen spruͦchs und entschaidens von uns,
die nach yn leben synd, als lang der wil gotz ist. Dwil und sy uns alßo intruilichen gebethen, so habend
wir ir fruintlich byth angesaͤhen unnd nachmals uff das ort gangen, da wir c–den denCorrected: den–c spruch am ersten [ge]Damage through faded ink, restored by analogydgeben hand, uns da erynnert, ouch des on zwyffel guͦt wyssen tragen, das der spruch geschaͤhen ist, wie hernach
volgt:
Am ersten [uf]Damage through hole, restored by analogye Haldner wyßen1 in brunenTerm: und uß dem brunen hyn uffwertz in die blattenTerm: , die man nempt [den]Damage through faded ink, restored by analogyf
SchyngilPlace: en mitten an den Wißen SchiltPlace: , da der ybTerm: uber aben haltet, und uß dem SchyngilPlace: hynuff in den hochen [spitz]Damage through faded ink, restored by analogyg
gegen AlppelPlace:
Underlined
wertz, den man nempt das HochhußPlace: , und uß dem brunenTerm: herniderwertz in den HuͦbachPlace: an des Scherlis GuͦtPlace: , da der eschTerm: Damage through faded inkh stat, und
den HuͦbachPlace: nach uff GreblingenPlace: , daman gstanden ist am Naßen GrabenPlace: , da Hans FerßersPerson: uß dem Lǒw MederPlace: und Hainrich TüsselPerson: s
und Lutz HaldnersPerson: , den man nempt koch, an ain anderen stoßen, ungevarlich wies dan yetwedem tayl woll [zewußen]Damage through faded ink, restored by analogyi
ist.
Soͤliche offnungTerm: des entschaidens geschaͤhen spruchs haben wir in guͦtter, fruintlicher truiw, darmit yr
all spen, yrtumb und stoͤß ab gestelt und fu̍rhyn als lieb, tru̍w nachburenTerm: mit ainanderen blyben und kainen
dem anderen argen nit gedenck. Welicher offnungTerm: und geschaͤhen spruch und entschaidens habend die gmaind
von Fru̍mßenOrganisation: von unß begert brieff und sygel. Dwil nun der handel alßo uffrecht und redlich offenlich ist
geschaͤhen, habend wir inen vergunt des zuͦ warem urkhunt, staͤten und vesten sycherhayt, so hab ich, obgemelter
Jacob GravenbuͤlerPerson: , alt amanTerm: , myn aigen ynsygel von unßer bayder wegen offenlich an dißen brieff gehenckt,
doch bemelter herschafft, uns und unßer erben in all anderweg on schaden, der geben ist uff mendagckNotable spelling
nach sant BartholomeusPerson: tag, do man zalt dußend fuinffhundert und ym vierunddrissgisten jare
Date of origin: 31.8.1534
.
|Page break
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 15th century:]
Spruch zwuischend SaxOrganisation: und FruimsenOrganisation:
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 19th century:]
j
[Registratur’s sign on the reverse side:]
N. 3; 1539

Notes

  1. Damage through hole, restored by analogy.
  2. Damage through hole, restored by analogy.
  3. Corrected: den.
  4. Damage through faded ink, restored by analogy.
  5. Damage through hole, restored by analogy.
  6. Damage through faded ink, restored by analogy.
  7. Damage through faded ink, restored by analogy.
  8. Damage through faded ink.
  9. Damage through faded ink, restored by analogy.
  10. Deletion, uncertain reading: Tränke.
  1. Haldner- oder Haldenwiesen findet sich weder bei Stricker 2017, Bd. 6 noch in ortsnamen.ch. Möglicherweise sind hier die Wiesen bei den HaldehüserPlace: oberhalb des Huebbachs gemeint.