SSRQ SG III/4 110-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der
Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, da Sibylle Malamud
Citazione: SSRQ SG III/4 110-1
Licenza: CC BY-NC-SA
Bekenntnis der Einwohnerschaft von Werdenberg wegen ihres Ungehorsams gegenüber
Glarus (Verzicht- oder Gnadenbrief)
1525 novembre 29.
Descrizione della fonte
- Collocazione: LAGL AG III.2421:001
- Precedente collocazione: LAGL 231
- Data di origine: 1525 novembre 29 Tradizione: Original
- Supporto alla scrittura: Pergament
- Formato l × a (cm): 52.0 × 26.0 (Plica: 4.0 cm)
- 2 sigilli:
- Hieronymus SchornoPersona: , pendente da una stricia di pergamena, perduto
- Christoph KramerPersona: , pendente da una stricia di pergamena, perduto
- Lingua: tedesco
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Editionen
- Strickler, Reformationsjahre, S. 186–188
- Senn, Chronik, S. 117–119
- Tschudi 1726, S. 10–11
Regest
URL
Altre tradizioni
- Collocazione: StASZ HA.II.936
- Data di origine: 18° sec. Tradizione: Abschrift
- Supporto alla scrittura: Papier
- Lingua: tedesco
- Collocazione: LAGL AG III.2455:142
- Data di origine: 18° sec. Tradizione: Abschrift (Doppelblatt, 3 Seiten beschrieben)
- Supporto alla scrittura: Papier
- Formato l × a (cm): 20.5 × 33.5
- Lingua: tedesco
- Collocazione: LAGL AG III.2458:002a
- Data di origine: 18° sec. Tradizione: Abschrift (Doppelblatt, 3 Seiten beschrieben)
- Supporto alla scrittura: Papier
- Formato l × a (cm): 21 × 33.5
- Lingua: tedesco
- Collocazione: LAGL AG III.2458:002b
- Data di origine: 18° sec. Tradizione: Abschrift (Doppelblatt, 3 Seiten beschrieben)
- Supporto alla scrittura: Papier
- Formato l × a (cm): 21 × 34
- Lingua: tedesco
- Collocazione: StANW C 1025/6:194
- Data di origine: 18° sec. Tradizione: Abschrift
- Supporto alla scrittura: Papier
- Lingua: tedesco
- Collocazione: StAZH A 247.8.1, Nr. 2
- Data di origine: ca. 1719 – 1722 Tradizione: Abschrift (Doppelblatt)
- Supporto alla scrittura: Papier
- Lingua: tedesco
Commento
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Die Reformationsbewegung löst im süddeutschen Raum sowie in vielen Gebieten der Schweiz nach 1519Data: 1519 sozialpolitische Bewegungen aus. Vielerorts, wie z. B. in den Herrschaften RheintalLuogo: oder SargansLuogo: , verweigern die Landleute ihrem Landesherr die Entrichtung der Abgaben und die Leistung der Frondienste (Tschirky 2005, S. 61; zu den Reformationswirren im Sarganserland vgl. SSRQ SG III/2.1, S. LV–LVI; Nr. 136; Nr. 142; Nr. 143). Auch in der Glarner Landvogtei WerdenbergLuogo: kommt es zu UnruhenTermine: . Die UntertanenTermine: verlangen von Glarus UrbareTermine: und andere Dokumente zum Beweis der glarnerischen Rechte in Werdenberg. Als GlarusOrganizzazione: ihrem Ansuchen nicht nachkommt, verweigern sie jegliche AbgabenTermine: , Leistungen und den Gehorsam. Deshalb nimmt Glarus die Pfarrer von SevelenLuogo: und Wartau-GretschinsLuogo: gefangen und droht den Untertanen bei weiterem Ungehorsam mit Gewalt. Bevor es jedoch zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommt, lenken die Untertanen unter Vermittlung von Hieronymus SchornoPersona: von Schwyz, Landvogt im Sarganserland, sowie Christoph KramerPersona: , Schultheiss von Sargans, ein. Mit dem Versprechen von Glarus, niemanden mit dem Tode zu bestrafen, wird der sogenannte Verzicht- oder GnadenbriefTermine: (wie er häufig genannt wird) ausgestellt, in dem Glarus seinen Untertanen nach einem Schuldgeständnis verzeiht. Dabei verwirken die Werdenberger für immer ihr altes Recht, strafwürdige VerbrecherTermine: vor ihrem eigenen GerichtTermine: zu verurteilen. Der Forderung der Werdenberger auf ein unparteiisches Gericht wird nicht entsprochen. Die Schuldigen werden durch fünf Glarner Strafrichter verurteilt und mit Geldbussen und Gefangenschaft bestraft. Auch die einzelnen Gemeinden werden gebüsst (Beusch 1918, S. 26–27; Hess 1991, S. 68–79; Tschirky 2005, S. 61–62; Winteler 1923, S. 17–20).
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1526Data: 1526 fördert Landvogt Jost TschudiPersona: in Werdenberg die ReformationTermine: und bis 1532Data: 1532 ist Werdenberg vollständig reformiert. Der LandesvertragTermine: von Glarus, in dem die Zugehörigkeit der ReligionTermine: innerhalb Glarus geregelt wird, anerkennt am 21. November 1532Data: 21.11.1532 (SSRQ GL 1.1, Nr. 117) das Verbleiben der Werdenberger beim neuen Glauben, unter Vorbehalt, dass der katholische Glaube auf Wunsch der Landleute gestattet ist (Beusch 1918, S. 27; Hess 1991, S. 69; Sulzberger 1875; Winteler 1923, S. 21–22).
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Die UnruhenTermine: von 1525Data: 1525 bleiben nicht ohne Folgen für die Werdenberger EinwohnerOrganizzazione: . Jenseits des Rheins und in der Nachbarschaft werden sie seither als meineidigeTermine: , ehrlose Leute angesehen (SSRQ SG III/4 138-1). Deshalb gelangen die Werdenberger 1565Data: 1565 mit der Bitte an Glarus, ihnen ihre Ehrbarkeit offiziell zu bestätigen. Gleichzeitig möchten sie eine eigene Fahne, um sich im Kriegsfall als MannschaftTermine: um so geordneter und besser darstellen zu können. Im sogenannten FähnlibriefTermine: bestätigt Glarus der Einwohnerschaft ihre EhrbarkeitTermine: und bewilligt ihnen unter gewissen Bedingungen in KriegszeitenTermine: ein BannerTermine: (SSRQ SG III/4 138-1).
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Das Dokument spielt im Werdenberger Landhandel (1719–1725)Termine: eine grosse Rolle (SSRQ SG III/4 216-1).
Testo editionale
Regesto
Die Bewohnerschaft der Landvogtei Werdenberg stellt nach erfolglosem Aufstand Landammann, Rat und ganzer Gemeinde von Glarus auf Vermittlung von Hieronymus Schorno von Schwyz, Landvogt im Sarganserland, und Christoph Kramer, Schultheiss von Sargans, den sogenannten Verzicht- und Gnadenbrief aus. Die Werdenberger verlieren dabei das alte Recht, werdenbergische Übeltäter gefangen zu nehmen, vor ihr eigenes Hochgericht zu laden und zu bestrafen.
Für die Aussteller siegeln Hieronymus Schorno von Schwyz, Landvogt im Sarganserland, und Christoph Kramer, Schultheiss von Sargans.