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SSRQ ZH NF I/2/1 99-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, by Bettina Fürderer

Citation: SSRQ ZH NF I/2/1 99-1

License: CC BY-NC-SA

Aufnahme des Hans Kempter in das Bürgerrecht der Stadt Winterthur

1469 November 3.

Hans Kempter ist für zehn Jahre in das Bürgerrecht der Stadt Winterthur getreten und hat dem Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich und dem Schultheissen und Rat der Stadt Winterthur geschworen, treu zu sein, ihren Nutzen zu fördern und Schaden von ihnen abzuwenden. Er hat sich ferner verpflichtet, ohne Zustimmung des Schultheissen und Rats keine Solddienste zu leisten. Wenn er nicht mehr in der Stadt bleiben möchte, soll er das Bürgerrecht persönlich vor dem Winterthurer Rat aufgeben.

  • Shelfmark: STAW B 2/2, fol. 17v (Eintrag 2)
  • Date of origin: 1469 November 3
  • Transmission: Eintrag
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 24.0 × 32.0
  • Language: German
  • Scribe: Georg Bappus

  • Shelfmark: STAW B 2/3, S. 108 (Eintrag 1)
  • Date of origin: 1469 November 3
  • Transmission: Eintrag
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 23.0 × 34.0
  • Language: German

Nach dem Übergang der Stadtherrschaft an ZürichPlace: im Jahr 1467 wurden Personen, die ins WinterthurerPlace: Bürgerrecht aufgenommen wurden, nicht mehr auf die Herzöge von ÖsterreichOrganisation: vereidigt (SSRQ ZH NF I/2/1 38-1; SSRQ ZH NF I/2/1 79-1), sondern auf Bürgermeister und Rat von ZürichOrganisation: .

Prinzipiell genossen Stadtbürger Freizügigkeit. Um die Abwanderungen zu kontrollieren, wurde vielerorts angeordnet, dass das Bürgerrecht persönlich vor dem Rat aufgekündigt und eine Abzugsgebühr entrichtet werden musste, vgl. Isenmann 2012, S. 144-145; Isenmann 2002, S. 211-213. So wollte der WinterthurerPlace: RatOrganisation: in den 1450er Jahren eine Bürgerrechtsaufgabe nicht akzeptieren, die nur schriftlich eingereicht worden war (STAW B 4/1.10bv).

Der Wiederaufnahme des Hans KempterPerson: als Bürger gingen Auseinandersetzungen voraus, weil er unerlaubt aus der Stadt gezogen war und Solddienste geleistet hatte, zu den Details vgl. Niederhäuser 1996a, S. 149. Kriegsdienste für die einstigen Stadtherren, die Herzöge von ÖsterreichOrganisation: , bewilligten die WinterthurerOrganisation: einzelnen Bürgern weiterhin, beispielsweise 1476 Erhard von HunzikonPerson: (SSRQ ZH NF I/2/1 105-1) oder 1482 Konrad von SalPerson: (STAW B 2/2, fol. 34v). Hans von SalPerson: wurde 1493 und 1507 eingeräumt, in Solddienste zu treten, sofern sich diese nicht gegen WinterthurPlace: , ZürichPlace: , die EidgenossenschaftPlace: sowie die «herschaft von ÖsterichOrganisation: » (respektive 1507 den König) richten würden (STAW B 2/5, S. 503; STAW B 2/6, S. 265). Anfang der 1550er Jahre kam es zum Konflikt zwischen ZürichPlace: und WinterthurPlace: wegen des Zugeständnisses an einen Hintersassen, in die Dienste von Fürsten und Herren treten zu dürfen (StAZH A 155.1, Nr. 112; StAZH A 155.1, Nr. 125; STAW AE 42/40).

Edition Text


Hans KempterPerson: ist burger worden zehen jǎrDuration: 10 years und hǎt gesworen eim burgermeister und rǎt zuͦ Zu̍richPlace: Organisation: tru̍w und
warheit, ir nuttz ze fu̍rdren und schaden ze wenden, des glich
eym schultheissen und rǎt zuͦ WinterthurPlace: Organisation: , und kein reiß
u̍ber niaͤman ze tuͦnd dann mit eins schultheissen und rǎtzOrganisation:
willen und wissen.
Doch ob er nit hie beliben moͤcht, so sol
er das vor rǎt zuͦ WinterthurPlace: Organisation: muntlich uffgeben und sin
ere damit bewaren.
Actum an frytag post omnium sanctorum,
anno etcAbbreviation lxixmo
Language change: Latin
Date of origin: 3.11.1469
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