SSRQ ZH NF I/2/1 298-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, by Bettina Fürderer
Citation: SSRQ ZH NF I/2/1 298-1
License: CC BY-NC-SA
Übergabe des 1544 von Kaiser Karl V. erworbenen Privilegs durch Winterthur an Zürich
1549 December 23.
Metadata
- Shelfmark: StAZH C I, Nr. 3161
- Date of origin: 1549 December 23 Transmission: Original
- Substrate: Pergament
- Format h × w (cm): 56.0 × 23.5 (Plica: 8.0 cm)
- 1 seal:
- Stadt WinterthurOrganisation: , wax, round, sealed on a parchment tag, well-preserved
- Language: German
Additional Filiations
- Shelfmark: STAW URK 2421
- Date of origin: 1549 December 23 Transmission: Abschrift (Doppelblatt)
- Substrate: Pergament
- Format h × w (cm): 29.0 × 32.0
- Language: German
- Shelfmark: STAW B 1/32, S. 49-50
- Date of origin: 1667 Transmission: Abschrift
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 22.5 × 35.0
- Language: German
- Shelfmark: StAZH B III 90, S. 241-244
- Date of origin: 1677 Transmission: Abschrift
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 18.0 × 21.0
- Language: German
- Shelfmark: winbib Ms. Fol. 27, S. 98-99
- Date of origin: mid 18. c. Transmission: Abschrift
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 24.0 × 35.5
- Language: German
Comments
Am 15. Mai 1544 hatten die WinterthurerOrganisation: ein Privileg Kaiser Karls V.Person: erworben, das ihnen das Recht bestätigte, sich aus der Pfandherrschaft ZürichsPlace: auszulösen, ihnen einräumte, Konflikte mit den ZürchernOrganisation: gütlich oder gerichtlich vor dem Rat von KonstanzPlace: , ÜberlingenPlace: oder SchaffhausenPlace: zu regeln, ihnen das Jagdrecht im EschenbergerPlace: Wald zusprach und den Grossen Rat von WinterthurPlace: Organisation: als letzte Appellationsinstanz für in der Stadt gefällte Urteile bestimmte (SSRQ ZH NF I/2/1 290-1). Infolge ihrer Auseinandersetzungen mit Hans von GoldenbergPerson: , der sich auf sein WinterthurerPlace: Bürgerrecht und die damit verbundenen Freiheiten berief, erhielten die ZürcherOrganisation: fünf Jahre später davon Kenntnis. Zu den Hintergründen vgl. Niederhäuser 2019, S. 45-49; Niederhäuser 2014, S. 184; Niederhäuser 1996a, S. 170; Hauser 1917, S. 148-152.
Am 20. Februar 1549 wurden ZürcherPlace: Ratsverordnete und der Stadtschreiber erstmals mit der Prüfung des Sachverhalts beauftragt (StAZH B II 72, S. 8; StAZH C I, Nr. 165, Beilage 12). Damals liess man sich das Privileg von 1544 vorlegen, gab die Urkunde aber den WinterthurerPlace: Gesandten zunächst zurück (StAZH C I, Nr. 3165, Beilage 7). Am 4. Dezember 1549 luden Bürgermeister und RatOrganisation: den Landvogt von KyburgPlace: zu einer auf den 12. Dezember anberaumten Unterredung mit Vertretern WinterthursPlace: ein (StAZH B IV 17, fol. 110r). Von den seitens der WinterthurerOrganisation: vorgelegten Privilegien liessen die ZürcherOrganisation: ein Verzeichnis anfertigen (StAZH C I, Nr. 3165, Beilage 14). Am 18. Dezember versicherten Schultheiss und Rat von WinterthurPlace: Organisation: , keine weiteren Urkunden Karls V.Person: zu besitzen. Sie erklärten, dass der Kaiser ihnen bereits zuvor eine Bestätigung ihrer alten Freiheiten erteilt, etliches darin aber ausgelassen habe. Daher sei dem Kaiser die Urkunde zurückgegeben worden, worauf er ihnen das nun beanstandete Privileg zugesandt habe (StAZH C I, Nr. 3165, Beilage 15).
Am 23. Dezember wurden beide RäteOrganisation: in WinterthurPlace: einberufen, um eine Delegation aus ZürichPlace: zu empfangen, wie der WinterthurerPlace: Ratsherr Ulrich MeyerPerson: schildert (winbib Ms. Quart 102, fol. 37v-38v; Edition: Geilfus 1870, S. 7-8). Den WinterthurernOrganisation: wurde vorgeworfen, sich hinter dem Rücken ihrer Herrschaft kaiserliche Privilegien beschafft zu haben, welche die Rechte der Stadt ZürichPlace: und der Grafschaft KyburgPlace: verletzten. Nach dem Schuldeingeständnis des Schultheissen und Rats von WinterthurPlace: Organisation: , ihrer Bitte um Gnade und Verzeihung und ihrem Verzicht auf das Privileg vom 15. Mai 1544 erhielten sie die übrigen Privilegien zurück, während die einbehaltene Urkunde durch Einschnitte ungültig gemacht wurde (StAZH C I, Nr. 3165, Beilage 7). Erst 1856 wurde sie durch den ZürcherPlace: Staatsarchivar Gerold Meyer von KnonauPerson: der Stadt WinterthurPlace: zurückgegeben (Häberle 1982, S. 79).
Edition Text
Notes
- Vgl. die Verpfändung WinterthursPlace: an ZürichPlace: durch Herzog Sigmund von ÖsterreichPerson: und die Bestätigung der Rechte und Freiheiten der Stadt durch ZürichPlace: im Jahr 1467 (SSRQ ZH NF I/2/1 90-1; SSRQ ZH NF I/2/1 92-1).↩
Regest