SSRQ ZH NF I/2/1 244-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, by Bettina Fürderer
Citation: SSRQ ZH NF I/2/1 244-1
License: CC BY-NC-SA
Siechenhausordnung der Stadt Winterthur
1528 June 5.
Metadata
- Shelfmark: STAW AC 27/10
- Date of origin: 1528 June 5 Transmission: Aufzeichnung, Heft (6 Blätter)
- Condition: Feuchtigkeitsschäden (mit Textverlust)
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 22.0 × 32.5
- Language: German
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Edition
- Hauser 1901, Beilage 3, S. 59-62
Comments
Die erste erhaltene Satzung für das WinterthurerPlace: SiechenhausOrganisation: stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts (SSRQ ZH NF I/2/1 95-1). Die Bestimmungen der erneuerten und erweiterten Siechenhausordnung orientieren sich teilweise wörtlich an der in WinterthurPlace: überlieferten Satzung für das Siechenhaus St. Jakob in ZürichPlace: Organisation: vom 14. Juli 1518 (STAW AC 27/7), namentlich die Artikel 3.4-7 (Verbot sexueller Kontakte), 3.9-10 (Verbot der Anwendung von körperlicher Gewalt und des Tragens von Waffen), 3.11 (Nachtruhe), 3.14 (Gebot, sich vom Herd und Wasserzuber fernzuhalten), 3.23 (Verbot des gemeinsamen Speisens zwischen Gesunden und Leprosen), 3.25 (Verpflichtung der Gäste zur Einhaltung der Hausordnung). 1587 wurde die Satzung des SiechenhausesOrganisation: einer Revision unterzogen (STAW AC 27/21).
Edition Text
Ordnung und satzung der armen sondersiechen und kinden am veldOrganisation: a
Dis sind die satzung und ordungenCorrected from: ordnungenb, wie die armen kind am feldOrganisation: , es siginn froͤmd oder heimsch, soͤllen gehaltenn werden und hinwiderumb was sy zethuͦn schuldig sin soͤllen. Habent mine heren schultheis und rǎtt zuͦ WinterthurPlace: Organisation: bestaͤtt uff frittag vor unsers hergots tag, anno xxviijoDate of origin: 5.6.1528.
[1] Zem ersten, was man den verpfru̍enden kinden
in gedachten hus zethuͦn schuldig sig
[2] Was man den froͤmden kinden geben und
wie man sy halten soͤlle3
[3]
Dis sind die verpfru̍endentt kind und froͤmde
zethuͦn schuldig
Mine heren schultheis und raͤtt zuͦ WinterthurPlace: Organisation: habentt angesaͤchen, das ein jedes verpfru̍end kind soͤlle schweren einen eide liblich zuͦ gott dem almaͤtigen, des huß nutz und er zefurden und sinen schaden zuͦ waͤnden, ouch ditz nach geschriben stuck und artickell zuͦ haltenAddition on the left margin by insertion marko oder die straffen, so umb jetlichen artickell anzelegen sind, zuͦ tulden.
[3.15] Item oͤb unfrid, nid und haß ufferstu̍end under etlichen kinden und das min heren oder ein pflaͤger zuͦ frid braͤchtin und ein spruch daru̍ber gaͤbin, den soll man halten. Wer das nitt taͤtt und ein witter verklagty, der selb soll miner heren [und]Damage through water spot, restored by analogyy eins pflagers straff darumb erwarten.
Notes
- Addition below the line in a hand of the 18th century: Anno 1528Date: 1528.↩
- Corrected from: ordnungen.↩
- Correction in a later hand on the left margin, replaces: iiijAmount: 4.↩
- Damage through water spot, restored by analogy.↩
- Damage through water spot (1 cm).↩
- Damage through water spot, restored by analogy.↩
- Damage through water spot, restored by analogy.↩
- Corrected from: jetlichen.↩
- Damage through water spot, Addition overwritten in another hand.↩
- Damage through water spot, Addition overwritten in another hand.↩
- Damage through water spot, Addition overwritten in another hand.↩
- Damage through water spot, restored by analogy.↩
- Damage through water spot, restored by analogy.↩
- Damage through water spot, restored by analogy.↩
- Addition on the left margin by insertion mark.↩
- Damage through water spot, Addition overwritten in another hand.↩
- Damage through water spot, restored by analogy.↩
- Damage through water spot, restored by analogy.↩
- Correction above the line, replaces: ufug.↩
- Damage through water spot, restored by analogy.↩
- Damage through water spot, restored by analogy.↩
- Damage through water spot, restored by analogy.↩
- Damage through water spot, restored by analogy.↩
- Deletion: Des glichen, so man das Ave Maria lütt, soll ein jetlichs drügAmount: 3 Ave Maria baͤten.↩
- Damage through water spot, restored by analogy.↩
- Damage through water spot, Addition overwritten in another hand.↩
- Deletion by crossed lines in a later hand.↩
- Deletion by crossed lines in a later hand.↩
- Deletion by crossed lines in a later hand.↩
- Damage through water spot, Addition overwritten in another hand.↩
- Damage through water spot, Addition overwritten in another hand.↩
- Damage through water spot, restored by analogy.↩
- Damage through water spot, restored by analogy.↩
- Damage through hole, restored by analogy.↩
- Damage through water spot, Addition overwritten in another hand.↩
- Uncertain reading.↩
- Die Brotration wurde anlässlich der Revision der Satzung am 6. Februar 1587 von vier auf drei Laibe reduziert, da manche Insassen offenbar Brot verkauft hatten (STAW AC 27/21).↩
- An Feiertagen gab es extra Rationen an Fleisch, Milchprodukten, Eiern, Früchten und Wein oder auch Geld, wie aus einer undatierten Aufstellung des Siechenpflegers hervorgeht (STAW AC 27/3; Edition: Hauser 1901, Beilage 4, S. 63-64).↩
- Dieser Artikel ist auch auf die Rückseite einer Abschrift des Vertrags zwischen dem Schultheissen und Rat der Stadt WinterthurPlace: Organisation: und dem Bleichmeister vom 30. Juli 1526 notiert worden (STAW AH 98/1/2 Bl, S. 4).↩
- Anlässlich der Revision der Satzung vom 6. Februar 1587 ordneten Schultheiss und Rat von WinterthurPlace: Organisation: an, dass Gäste, die über Nacht blieben, das SiechenhausOrganisation: erst nach einem Monat wieder aufsuchen durften (STAW AC 27/21).↩
- In seinem Testament vom 20. Februar 1514 vermachte der kinderlose Erhard von HunzikonPerson: die eine Hälfte seines Vermögens der städtischen Pfarrkirche und die andere Hälfte dem WinterthurerPlace: SiechenhausOrganisation: . Eine Bestimmung seiner vier Jahre zuvor erfolgten Stiftung (STAW URK 1937; Regest: Hauser 1901, S. 28-30) aufgreifend, setzte er sich dafür ein, dass kranke Gäste, die nicht mehr reisen konnten, versorgt wurden (SSRQ ZH NF I/2/1 213-1).↩
- Vermutlich wurde dieser Artikel im Rahmen der Revision der Satzung des SiechenhausesOrganisation: am 6. Februar 1587 gestrichen, da nun der Aufenthalt der Gäste im Haus auf eine Übernachtung pro Monat beschränkt werden sollte und auswärtigen Leprosen verboten wurde, überhaupt in die Stadt zu kommen (STAW AC 27/21).↩
- Diese Lesung schlägt auch Hauser 1901, S. 62, in Anlehnung an die ZürcherPlace: Siechenhausordnung von 1518 (STAW AC 27/7) vor.↩
Regest