SSRQ ZH NF I/2/1 231-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, by Bettina Fürderer
Citation: SSRQ ZH NF I/2/1 231-1
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Mannrecht für Stefan Landenberg von Winterthur
1523 October 23.
Metadata
- Shelfmark: StAZH A 155.1, Nr. 77
- Date of origin: 1523 October 23 Transmission: Original (Einzelblatt)
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 30.5 × 21.5
- 1 seal:
- Stadt WinterthurOrganisation: , wax, round, seal applied to close a document, missing
- Language: German
Comments
Um andernorts als Bürger aufgenommen zu werden, war die Bescheinigung der ehelichen Geburt und des guten Leumunds durch den Herkunftsort, der sogenannte Mannrechtbrief, erforderlich. Im ältesten Formularbuch der WinterthurerPlace: Kanzlei ist das Muster eines Mannrechtbriefs aus dem Jahr 1537 enthalten (STAW B 3a/1, fol. 125v). War der Lebenswandel der betreffenden Person jedoch zu beanstanden, wurde das entsprechend vermerkt, vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 297-1.
Wie sie Wegzugswilligen den guten Leumund bescheinigten, so liessen sich Schultheiss und RatOrganisation: entsprechende Zeugnisse vorlegen, wenn jemand das WinterthurerPlace: Bürgerrecht erwerben wollte, wie der Ratsbeschluss vom 22. April 1493 vorschrieb (SSRQ ZH NF I/2/1 160-1). Als die WinterthurerOrganisation: im Jahr 1544 einen Mannrechtsbrief von Kaspar SchmidliPerson: , Sohn eines ZürcherPlace: Bürgers, verlangten, reagierten Bürgermeister und Rat von ZürichPlace: Organisation: allerdings ungehalten (StAZH B IV 11, fol. 143r). Zum Anforderungsprofil von Neubürgern allgemein vgl. Isenmann 2002, S. 214, 238-239.
Edition Text
allzit zevor. Gnedigenn herren, Stephan LandembergPerson: , u̍nnser stattkind, zouͤgt u̍nns an, wie er sines handtwercks unnd gewerbe inn u̍wer, u̍nnser herren, statt zuͦ Zu̍richPlace: ein bessern sitze das sin zuͦvertriben, dann er
inn u̍nnser statt haben moͤge, unnd u̍nns deßhalb umb gu̍nstlich fu̍rdernus an u̍ch, u̍nnser herren, zegebenn
ernstlich angeruͤfft. Dwil wir nu im (als u̍nnserm stattkind) zuͦ gu̍nstlicher fu̍rdrung gantz wolgeneigt,
deßglichenn haben wir wu̍ssen, das er sines handtwercks gantz wolbericht, dartzuͦ von vatter unnd muͤter
eelich geborn unnd sich by u̍nns erlich unnd wol (wie sich dann einem fromen gezimpt) gehaltenn
hǎt. Hierumb so ist an u̍wer streng wißheit als unnser gnedig, lieb herren unnser gar undertaͤnig
ernstlich bitte, ir woͤllen genanten Stephan LandenbergPerson: also inn u̍wer statt zuͦ einem burger annemen
unnd inn allweg gnedigklich bevolhenn haben.1 Das woͤllen wir umb u̍ch, unnser herren, alltzit
willigklich zuͦverdienen, deren wir u̍nns och zuͦ allen zitten undertaͤnigklich bevolhen habenn woͤllenn.
Datum fritag vor SymonisPerson: unnd JudePerson: Organisation: , apostolorum, anno etcAbbreviation xxiijDate of origin: 23.10.1523.
Schultheis unnd raͤte
zuͦ WinterthurPlace: Organisation:
DinnUncertain readinga strengen, fromen, fursichtigen, ersamen
unnd wisenn burgermeister unnd raͤte
der statt Zu̍richPlace: Organisation: , u̍nnsern gnedigenn unnd
liebenn herren
WinterthurPlace: , 1523Date: 1523
Schrybenn für Steffan
LandenbergPerson:
Intercession für Stäphan LandenbergerPerson: , welcher alhier sich haushablich setzen wollen, Date: 15231523
Notes
- Uncertain reading.↩
- Stefan LandenbergPerson: wurde am 24. Oktober 1523 gegen eine Gebühr von 3 GuldenCurrency: 3 guilders als Bürger in ZürichPlace: aufgenommen (StArZH III.A.1., fol. 328r). Zum Verfahren der Bürgeraufnahme in Zürich vgl. Koch 2002, S. 69-72; Sieber 2001, S. 26-28.↩
Regest