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SSRQ ZH NF I/2/1 229-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, by Bettina Fürderer

Citation: SSRQ ZH NF I/2/1 229-1

License: CC BY-NC-SA

Pfrundvertrag zwischen dem Spital in Winterthur und Laurenz Frei

1522 September 14.

Die beiden Pfleger des Spitals der Stadt Winterthur, Hans Meyer und Gebhard Hegner, sowie der Spitalmeister Hans Göschel haben Laurenz Frei von Zollikon mit Einverständnis des Schultheissen und Rats von Winterthur eine Pfrund in der Knechtstube am Tisch der gemeinen Pfründner für 240 Pfund verkauft. Somit erhält Frei auf Lebenszeit Unterkunft und Verpflegung im Spital zu genannten Konditionen sowie jährlich einen Zins von 6 Pfund von 60 Pfund als Leibrente. Nach seinem Tod soll sein Erbe wie bei anderen Pfründnern an das Spital fallen. Frei soll stets den Nutzen des Spitals fördern und Schaden von ihm abwenden. Die Aussteller verbürgen sich für die Einhaltung dieser Zusagen. Die Aussteller siegeln mit dem Sekretsiegel des Spitals.

  • Shelfmark: STAW B 3e/54, fol. 62r
  • Date of origin: 1522 September 14
  • Transmission: Abschrift
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 22.0 × 30.0
  • Language: German
  • Scribe: Johannes Nussbaumer

Vgl. hierzu den Kommentar zu SSRQ ZH NF I/2/1 221-1.

Verdopplungsstriche, die der Spitalschreiber Johannes NussbaumerPerson: über Nasale am Wortanfang gesetzt hat, wurden zur besseren Lesbarkeit des Textes ignoriert.

Edition Text


Wir, Hans MeyerPerson: und Gebhart HegnerPerson: , zuͦ der zyt pflaͤger, mit sampt Klein Hansen
Goͤuschel
Person:
, oͧch zuͦ der zyt spyttalmeister des spyttalsOrganisation: zuͦ WinterthurPlace: , hand
ze kouffen geben, und das us gunst und willen einß schulthassen und rautzOrganisation: ,
dem Laurentzen FryenPerson: von ZollickonPlace: ein pfruͦnd alhie in unserem spyttalOrganisation: in der
knaͤchten stuben an der gmeinen pfruͤnder tisch, wie dan der gehalten
wirt mit anderen sines glichen pfruͤndern, also in der form und gestalt, wie
dan vor nacher mit luteren worten erscheint wirt.
Nammlich und zumm ersten
umb ijc und xxxx  Zu̍richCurrency: 240 lb of Zurich verschafft, die er dan usgericht und wol
bezalt haut, dargegen sol man im yetz hienach den tisch by den egedachten
sines glichen pfruͤnder geben. Und sol oͧch der spyttalOrganisation: dem erst bestimpten Laurentzen FryenPerson: alletagRepeated duration: 1 day ein maß winVolume: 1 mass wine , ein guotti bereiti bettstatt mit
aller zuͦ gehoͤrt mit sampt des spyttalsOrganisation: gerechtikeit schuldig sin ze gebenn und
oͧch sin bestatt sin leben lang in eren haben.
Item der pfruͤnder tisch in der
knaͤchten stuben sol also gehalten und geben werden: Item morgensDuration: morning ein muͦß,
ein suppen und zyger. Item zuͦ mittagDuration: noon zwoAmount: 2 warm trachten und abermals zyger
oder milch. Item zuͦ dem nachtmal zweyAmount: 2 gemuͤoß und aber zyger oder milch.
Item und alwuchRepeated duration: 1 week tryAmount: 3 tag fleisch zuͦ dem ymiß. Item dem nach gab Laurentz
Fry
Person:
lx Currency: 60 lb in lyptings wyß, a–da von vj Currency: 6 lb Addition on the left margin–a zuͦ tryenAmount: 3 zylen, nammlich zuͦ wychen naͤchtenDate: 25. December (period)
ij Currency: 2 lb und uff osterenDate: floating holiday (deadline) ij Currency: 2 lb und uff pfinstenDate: floating holiday (deadline) ij Currency: 2 lb , anfachen uff den
heiligen tag zuͦ wichen naͤchten xvc xxvij
Date: 25.12.1527 (period)
.1
Item der spyttalOrganisation: sol des vorgeschribnen Laurentzen FryenPerson: erb sin in glicher gestalt wie aller anderen pfruͤnderen,
sunderlich siner hab und guͦtz, so er nach sinem tode hinder im verlausd
und hynder im erfunden wirt in dem spyttalOrganisation: . Und sol och da by dem
spyttalOrganisation: mit argenlist nichtzit entfloͤchnen. Oͧch sol LaurentzPerson: alle zyt des
spyttalsOrganisation: nutz fu̍rderen und sinen schaden wenden, so fer und in sinem vermugen ist, ongevarlich. Hierinnen lobend wir oͧch werd ze sin umb sin
erkouffte pfruͦnd und das alles nach allem rechten, die war und stett
ze halten, on alle boͤse geverd.
Und oͧch des zuͦ warer urkund so habend
wir obgemelten pflaͤger und oͧch meister des spyttalsOrganisation: secret und insigel
getruckt uff disen brieff, dem zuͦsagen ze glouben und tru̍lich nachzegon,
wie dan obstaͧt, fu̍r u̍ns und all unser nachkomen und erben.
Datum uff
crucis zuͦ herbst lvc xxij
Date of origin: 14.9.1522
.

Notes

  1. Addition on the left margin.
  1. Vermutlich unterlief dem Schreiber bei dem ersten Zahlungstermin («lvc xxvij») oder bei der Datierung («lvc xxij») ein Fehler.