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SSRQ ZH NF I/2/1 224-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, by Bettina Fürderer

Citation: SSRQ ZH NF I/2/1 224-1

License: CC BY-NC-SA

Rechte der Taverne in Hettlingen

1521 May 17 – 24.

Die Taverne in Hettlingen wird von Zürich verliehen. Nur wer selbst Wein anbaut, darf ausschenken, muss aber dem Tavernenwirt 8 Haller pro Saum abtreten und das Brot von ihm beziehen. Einzig der Tavernenwirt darf Fuhrleuten Unterkunft und Verpflegung anbieten, Privatleute dürfen allenfalls eigene Lebensmittel abgeben. Hat der Tavernenwirt kein Weissbrot vorrätig, muss er 3 Schilling Busse zahlen.

  • Shelfmark: STAW B 2/8, S. 29
  • Date of origin: 1521 May 17 – 24 (Undatiert, die vorigen Einträge datieren vom 17. Mai, der folgende Eintrag vom 24. Mai 1521.)
  • Transmission: Eintrag
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 22.0 × 31.0
  • Language: German
  • Scribe: Josua Landenberg

  • Shelfmark: winbib Ms. Fol. 240, S. 174
  • Date of origin: 1628
  • Transmission: Abschrift
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 21.5 × 31.0
  • Language: German
  • Shelfmark: winbib Ms. Fol. 27, S. 445
  • Date of origin: mid 18. c.
  • Transmission: Abschrift
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 24.0 × 35.5
  • Language: German

Die Aufzeichnung der Rechte der Taverne in HettlingenPlace: ist auch in der Abschrift des Kopial- und Satzungsbuchs enthalten, das der WinterthurerPlace: Stadtschreiber Gebhard HegnerPerson: anlegte und das nicht mehr im Original überliefert ist (winbib Ms. Fol. 27, S. 445). Eine weitere Abschrift ohne den ersten Artikel und mit dem abweichenden Datum 1535 findet sich in einem Kopialband von 1628 (winbib Ms. Fol. 240, S. 174), der vor allem Quellen zu HettlingenPlace: beinhaltet und aus dem Nachlass von Ulrich HegnerPerson: (HLS, Hegner, Ulrich) stammt.

Die Taverne in HettlingenPlace: wurde von der Herrschaft verliehen. Bis zur Verpfändung der Herrschaft KyburgPlace: an die Stadt ZürichPlace: im Jahr 1424 und endgültig 1452 (HLS, Kyburg (Grafschaft, Burg)) übten die Grafen von KyburgOrganisation: und ihre Nachfolger, die Grafen von Habsburg und späteren Herzöge von ÖsterreichOrganisation: , dieses Recht aus. In ihren Urbaren wird die Taverne in HettlingenPlace: jedoch nicht erwähnt. Die Verleihung der Taverne durch die Stadt ZürichPlace: ist beispielsweise für das Jahr 1472 belegt (StAZH F I 50, fol. 107v). Seit Mitte des 17. Jahrhunderts nahmen die WinterthurerOrganisation: dieses Recht wahr (Häberle 1985, S. 184-185). Da die Gemeinde HettlingenPlace: der Stadt WinterthurPlace: unterstand, war der Wirt auch ihr gegenüber zur Loyalität verpflichtet (Eidformel: SSRQ ZH NF I/2/1 148-1). Zu den ZürcherOrganisation: Lehen in HettlingenPlace: und der dortigen Taverne vgl. Kläui 1985, S. 101, 112; Häberle 1985, S. 182-186.

Edition Text


Was gerechtikeit die taͤffri
zuͦ HettlingenPlace: han, ist


Item zum ersten ist sy lehen von Zu̍richPlace: .

Item zum andern sol niemand zuͦ HettlingenPlace: win schencken
dan der, der in selbs erbuwet haut, mag er schencken, doch
das brot, das er darzuͦ gebe, sol er am wirt nemen.
Ob aber der taͤffer wirdt kein brot hette, so moͤchte
er sins brotz geben.

Zum dritten sol ouch niemand zuͦ HettlingenPlace: kein
ros folck beherbergen, noch sich mit keinerley cost, den
lu̍ten ze essen geben, nit ru̍sten dan der taͤffer wirdt.
Doch die cost, so einer fu̍r sich selbs in sinem hus
bruchte, moͤchte er wol geben.

Zum vierden welcher ouch zuͦ HettlingenPlace: sin eigen
verbuwten win schenckt, der sol dem taͤffer wirdt
von jedem somVolume: 1 saum wine viij ħCurrency: 8 hallers geben.

Zum funfften wann der taffer wirdt nit wis brot
in sinem hus oder ein botten das zeholen uff der stras
hette, der sol u̍ns, so dick das beschicht, iii  ħCurrency: 3 shillings ze buͦs
zegeben verfallen sin.