SSRQ ZH NF I/2/1 219-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, by Bettina Fürderer
Citation: SSRQ ZH NF I/2/1 219-1
License: CC BY-NC-SA
Stadtschreiberordnung von Winterthur
1520 January 1 – September 17.
Metadata
- Shelfmark: winbib Ms. Fol. 27, S. 506-507
- Date of origin: mid 18. c. Transmission: Abschrift
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 24.0 × 35.5
- Language: German
Additional Filiations
- Shelfmark: STAW AA I/7/1 (r)
- Date of origin: 17. c. Transmission: Teilabschrift (Einzelblatt)
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 17.5 × 42.0
- Language: German
Comments
Die WinterthurerPlace: Stadtschreiberordnung von 1520 wurde in das Kopial- und Satzungsbuch eingetragen, das Stadtschreiber Gebhard HegnerPerson: anlegte und das seine Nachfolger fortsetzten. Bis auf ein Fragment sind diese Aufzeichnungen nur mehr in der Abschrift Johann Jakob GoldschmidsPerson: aus dem 18. Jahrhundert überliefert. Eine weitere Abschrift der Ordnung findet sich in einem noch späteren Kopialbuch von Melchior SteinerPerson: , der vermutlich ebenfalls auf die originale Vorlage zurückgreifen konnte (STAW B 2b/1, S. 242-243). Daneben existiert noch eine gekürzte Fassung aus dem 17. Jahrhundert, die weitere Notizen des damaligen Stadtschreibers enthält, der finanzielle Einbussen befürchtete, weil er weniger Aufträge von den Amtleuten erhielt und der Schulmeister und andere nicht vereidigte Schreiber ihn konkurrenzierten (STAW AA 7/1r). Auch diese Abschrift basiert auf der originalen Vorlage auf fol. 492 und 493 des nicht mehr erhaltenen Kopial- und Satzungsbuchs, wie am Rand vermerkt ist.
Da der Stadtschreiber von WinterthurPlace: nur ein Grundgehalt aus städtischen Mitteln bezog und ansonsten nach Auftragslage entlohnt wurde, schützte ihn die Obrigkeit vor Konkurrenz (STAW B 2/5, S. 210, 212; STAW B 2/5, S. 483). Das Gehalt von zunächst 21 Pfund wurde 1539 um 12 Pfund Haller erhöht, zumal man dem Schreiber nicht wie andernorts das Papier stellte. 1597 wurde sein Gehalt auf 50 Pfund erhöht, jedoch die Steuerbefreiung aufgehoben (winbib Ms. Fol. 27, S. 505; STAW AA 7/1v). Zu Gebührenordnungen und zur Besoldung der Stadtschreiber allgemein vgl. Burger 1960, S. 117-132.
Zum Aufgabenbereich des WinterthurerPlace: Stadtschreibers vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 128-1. 1541 erhielt Stadtschreiber Christoph HegnerPerson: den Auftrag, Inhaltsangaben von den Urkunden im Archiv anzufertigen: «Usgen me dem stattschriber vj umb die uszüg aller brieffen in kasten in den drücken im gwelb, namlich über ein jedi drucken ein sunderen uszug nach dem alfabeth» (STAW Se 27.3, S. 15). Zum Archiv im Südturm der WinterthurerPlace: Pfarrkirche vgl. Häberle 1982, S. 44-45. Zur Tätigkeit der Stadtschreiber in Registratur und Archiv allgemein vgl. Burger 1960, S. 216-225.
Edition Text
Ordnung eines stadtschreibers lon, so er von jedem brieff nemmen soll, von beyden räthenOrganisation: angesehen und beschloßen, anno xvo xxDate of origin: 1.1.1520 – 31.12.1520
Notes
- Correction overwritten, replaces: gnad.↩
- Entweder verlesen für «unversudlet», so in einer jüngeren Abschrift in einem Kopialband des 18. Jahrhunderts (STAW B 2b/1, S. 243), oder im Sinne von «verdudlet» heruntergekommen (vgl. Idiotikon, Bd. 12, Sp. 495).↩
- Vgl. den Ratsbeschluss von 1483, dass alle gerichtlich angeordneten Beurkundungen nur durch den Stadtschreiber aufgesetzt und durch den Schultheissen mit dem Gerichtssiegel gesiegelt werden sollen (SSRQ ZH NF I/2/1 132-1).↩
- 1405, noch unter habsburgischerOrganisation: Herrschaft, war das Amt des Landschreibers von KyburgPlace: dem Stadtschreiber von WinterthurPlace: verliehen (STAW B 2/1, fol. 6r). Unter der ZürcherPlace: Obrigkeit waren dessen Kompetenzen in der Landvogtei KyburgPlace: jedoch umstritten. 1529 bestätigten Bürgermeister und Rat von ZürichPlace: Organisation: den WinterthurerPlace: Stadtschreiber Gebhard HegnerPerson: in der Funktion des Zinsschreibers für das EnneramtPlace: zwischen TössPlace: und ThurPlace: (Sibler 1988, S. 151, 153-154). Sein Sohn Christoph HegnerPerson: wollte aus dieser Praxis Ansprüche ableiten (StAZH A 131.4, Nr. 133), was die ZürcherOrganisation: 1542 zugunsten des Landschreibers zurückwiesen (StAZH B VI 256, fol. 75r-v und 77r; StAZH A 131.5, Nr. 54).↩
- In der gekürzten Fassung aus dem 17. Jahrhundert: «ußgenommen für führ» (STAW AA 7/1r), das heisst, dass nur bei Feuergefahr Wache gehalten werden musste.↩
- Vermutlich verlesen für nirgends anders wie in der gekürzten Fassung aus dem 17. Jahrhundert (STAW AA 7/1r).↩
- Die gekürzte Version der Stadtschreiberordnung aus dem 17. Jahrhundert bemerkt hierzu: «Nota: Dann die brieff, so der spittal zu SchaffhusenPlace: Organisation: umb 1700 uff gmeind HetlingenPlace: hat, hat ein HüenerwadelPerson: zu SchaffhusenPlace: leider gschriben.» (STAW AA 7/1r).↩
Regest