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SSRQ ZH NF I/2/1 168-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, by Bettina Fürderer

Citation: SSRQ ZH NF I/2/1 168-1

License: CC BY-NC-SA

Einsetzung des Heinrich Petenhuser als Spitalmeister der Stadt Winterthur

1497 January 25.

Schultheiss und Rat von Winterthur setzen Heinrich Petenhuser für drei Jahre als Spitalmeister ein. Er erhält jährlich 5 Gulden Lohn sowie Bekleidung und Schuhe für sich und seine Frau. Beide erhalten lebenslanges Wohnrecht in eigenen Räumlichkeiten im Spital. Das Heizmaterial wird ihnen gestellt, als Pfründner sollen sie weiterhin am Tisch der Pfründner und Meister verpflegt werden.

  • Shelfmark: STAW B 2/6, S. 7 (Eintrag 1)
  • Date of origin: 1497 January 25
  • Transmission: Eintrag
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 24.0 × 33.0
  • Language: German
  • Scribe: Konrad Landenberg

Der Spitalmeister war für den wirtschaftlichen Betrieb der Einrichtung und die Beaufsichtigung der Insassen verantwortlich. Grössere Baumassnahmen, Erwerbungen und Veräusserungen bedurften der Zustimmung der Spitalpfleger als Aufsichtsorgan (Eidformel: SSRQ ZH NF I/2/1 183-1) oder des Schultheissen und RatsOrganisation: . Über die Einnahmen und Ausgaben mussten die Spitalmeister Rechnung legen. Oftmals wurden sie aus den Reihen der Pfründner rekrutiert, wobei auch die Ehefrauen Aufgaben übernahmen, etwa den Hausrat und die Lebensmittelvorräte des SpitalsOrganisation: zu verwalten (STAW B 2/3, S. 366; STAW AA 4/3, fol. 457r-v; STAW AC 24/1/19; STAW AC 24/1/20; STAW AC 24/1/25). Vgl. zu den Verhältnissen in Winterthur Hauser 1912, S. 97-101, 146-147, und allgemein Reicke 1932, 2. Teil, S. 95-116.

Der Spitalmeister hatte dafür zu sorgen, dass die den Pfründnern vertraglich zugesagten Leistungen eingehalten wurden. Gemäss einer Verordnung von 1481 sollten diese etwaige Forderungen zunächst an den Spitalmeister richten, würde er nichts unternehmen, sollten sie die Pfleger beiziehen. Wollten sich auch diese nicht der Angelegenheit annehmen, konnte man sich an den Schultheissen und Rat von WinterthurPlace: Organisation: wenden (STAW B 2/3, S. 474).

Edition Text

[Marginal note on the left margin:]
Heini
Petenhuser
Person:
im
spitalOrganisation:

Actum mitwochen nach
AgnetisPerson: , anno etcAbbreviation lxxxx vijo
Date of origin: 25.1.1497

Item mine herren habend sich mit Heini PetenhuserPerson: im spitalOrganisation:
vertrāgen also, das er dru̍ jārDuration: 3 years, die naͤchsten, das spitalmeister
ampt versaͤhen sol nach sinem besten vermu̍gen und nach
des spitals nutz. Dargēgen sol im jedes jārRepeated duration: 1 year zuͦ siner beloͤnung
volgan v Currency: 5 guilders , dartzuͦ im ein grāwen rock, ein par hosen
und ein wamsel und ouch im und siner frōwen schuͦch
zuͦ ir noturft, desglichen der frōwen und im hembter.
Item
mer habend mine herren inen beiden zuͦgesagt, sy mit einem
a eigen gemecht an stuben und kammer zuͦ versaͤhen also,
wann der gemelt HeiniPerson: nitmer spitalmeister ist, alsdann soͤllen
er und die genannt sin husfrōw die zit ir beider leben lang
in soͤlchen eigen stuben und kammer, wie inen das gebuwen
wirt, einig beliben und dar ine mit holtz, stuben ze heitzen,
versaͤhen und daruß ir leben lang nit geendert werden,
sonder geruͤwig dar in beliben. Doch soͤllen sy ir pfruͦnd
mit essen und trincken an der ander pfruͤndner und meisters
tisch fu̍ro, wie bitzhar, nutzen und niessen.

Notes

  1. Deletion, uncertain reading: jeg.