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SSRQ ZH NF I/2/1 150-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, by Bettina Fürderer

Citation: SSRQ ZH NF I/2/1 150-1

License: CC BY-NC-SA

Eid der Söldner der Stadt Winterthur

1487 May 16.

Die acht Söldner der Stadt Winterthur haben geschworen, Heinrich Rosenegger als gewähltem Rottenmeister zu Diensten zu stehen, nicht zu spielen, Frieden untereinander zu halten und in den Herbergen beisammen zu bleiben.

  • Shelfmark: STAW B 2/5, S. 251 (Eintrag 2)
  • Date of origin: 1487 May 16
  • Transmission: Eintrag
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 23.0 × 34.0
  • Language: German
  • Scribe: Konrad Landenberg

Das WinterthurerPlace: Aufgebot stand der Stadtherrschaft zur Verfügung, zunächst den Herzögen von ÖsterreichOrganisation: (vgl. STAW URK 847, Mahnung vom 26. Juni 1445), seit 1467 der Stadt ZürichPlace: (vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 212-1). So kamen die WinterthurerOrganisation: beispielsweise auf habsburgischerOrganisation: Seite in den 1350er Jahren gegen ZürichPlace: (Thommen, Urkunden, Bd. 1, Nr. 527, vgl. Meyer 1972, S. 154-157), zu Beginn des 15. Jahrhunderts gegen die AppenzellerOrganisation: (Niederhäuser 2004) sowie im Alten Zürichkrieg in den 1440er Jahren (Niederhäuser 2006a) zum Einsatz. Die ZürcherOrganisation: boten die WinterthurerOrganisation: unter anderem 1476 gegen den Herzog von BurgundPerson: (STAW URK 1387; vgl. HLS, Burgunderkriege), 1478 gegen das Herzogtum MailandPlace: (STAW URK 1453; vgl. HLS, Giornico, Schlacht bei), 1499 im sogenannten Schwabenkrieg (STAW URK 1819; STAW URK 1826; vgl. HLS, Schwabenkrieg) sowie zur Unterstützung für König Ludwig XII.Person: von FrankreichPlace: im Jahr 1507 (STAW AE 45/1/4), für Papst Julius II.Person: im Jahr 1510 (STAW AE 45/1/6) und für den Herzog von MailandPlace: Massimiliano SforzaPerson: im Jahr 1513 (SSRQ ZH NF I/2/1 212-1; STAW AE 45/1/11) auf. Zu den Hintergründen der Kämpfe in OberitalienPlace: vgl. HLS, Mailänderkriege. Ferner forderten die ZürcherOrganisation: in den sogenannten Kappelerkriegen (HLS, Kappelerkriege) Bewaffnete aus WinterthurPlace: gegen die fünf katholischen Orte an (STAW AE 45/1/45; vgl. die Mannschaftslisten: STAW B 2/7, S. 423-426, 433; Bosshart, Chronik, S. 276-280). Als ZürichPlace: 1530 zum Entsatz der Stadt GenfPlace: (HLS, Löffelbund) und im Jahr darauf zur Verteidigung der Drei BündeOrganisation: (HLS, Müsserkriege) aufgefordert wurde, zogen ebenfalls WinterthurerPlace: Kontingente aus (STAW AE 45/1/47; STAW AE 45/1/48; STAW AE 45/1/49; Bosshart, Chronik, S. 242-244; vgl. die Mannschaftslisten: STAW B 2/7, S. 440-441).

Gemäss der Eidformel im ältesten Eidbuch der Stadt WinterthurPlace: aus den 1620er Jahren mussten sich Hauptmann, Leutnant, Fähnrich, Ratsherren und Mannschaft verpflichten, im Kriegsfall «unsern gnedigen herren von ZürichPlace: , derselben kriegshoptman und anderen deßelben zuͦgeordneten amptslüth gethrüw, gewer und ghorsam zesind, allen zimlichen gepotten gevellig, schaden warnen, ehren und fromen fürderen, ouch alles anders zuͦ thuͦn und zlaßen, daß dem hoptman und gantzen veldlëger zuͦ guͦtem reichen mag, als den fromen und biderben kriegslüthen zuͦstadt, daß ir all samptlich und besonder anhalten wellen, den kriegsherren zuͦ nutz unnd guͦt, den figenden zuͦ wider unnd schaden nach üwerem besten vermögen und höchsten verstand, alles getrüwlich und ungeverlich. Deßglichen söllen und wollen ir all inmaßen und crafft diß eids, sovill unseren hoptman von WinterthurPlace: den belangt, und in abwësen deß sins lütinants, gvölgig und ghorsam sin» (winbib Ms. Fol. 241, fol. 30v-31r, vgl. STAW B 3a/10, S. 87-88). Den Hauptmann wählten beide RäteOrganisation: aus dem Kleinen RatOrganisation: , vgl. beispielsweise STAW B 2/3, S. 238 (Wahl des Hans HeginerPerson: zum Hauptmann 1474) und STAW B 2/3, S. 244 (HeginerPerson: als Mitglied des Kleinen RatsOrganisation: ).

Unter dem WinterthurerPlace: «vaͤnly» angeführt vom städtischen Hauptmann und Fähnrich respektive Rottenmeister zogen auch die von HettlingenPlace: aus, vgl. beispielsweise die Aushebungslisten aus dem Jahr 1529 im Rahmen des Ersten KappelerPlace: Kriegs (STAW B 2/7, S. 423-425, 433). Hiermit korrespondieren Anordnungen der ZürcherOrganisation: aus den Jahren 1485, 1490 und 1499, nach welchen die Gemeinde HettlingenPlace: von der Verpflichtung der Einwohner der Grafschaft KyburgPlace: zum gemeinschaftlichen Kriegsdienst ausgenommen war, weil sie zusammen mit den WinterthurernOrganisation: auszog (StAZH B II 4 (Teil II), fol. 35r; Edition: Zürcher Stadtbücher, Bd. 3/2, S. 224, Nr. 143; StAZH B II 18, S. 102; StAZH C IV 1.5 a, Nr. 9).

Edition Text

Actum mitwoch vor vocem
iocunditatis
Date of origin: 16.5.1487
[...]Editorially irrelevant1

Item die achtAmount: 8 reisgesellen habend gelopt in eidswise, Heini RosnegkerPerson:
a als erweltem rodmeister gehorsam und gewērtig ze sind, kein
spil underenandern ze māchen, desglichen frid underenandern ze halten,
sich ouch nit an herbergen von enander ze teilen.

Notes

  1. Deletion: gelopt.
  1. Es folgt ein Eintrag über einen Urteilsspruch.