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SSRQ ZH NF I/2/1 111-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, by Bettina Fürderer

Citation: SSRQ ZH NF I/2/1 111-1

License: CC BY-NC-SA

Eid der Metzger in Winterthur

1479 November 6.

Die Metzger von Winterthur schwören, kein Vieh, das mit einer Tierseuche infiziert sein könnte, und keine Kälber, die nicht mindestens drei Wochen alt sind, zu kaufen, keine Euter oder Hoden vor der Taxierung des Fleisches abzutrennen, kein unsauberes Schwein zu schlachten, für Wurst nur Schweinefleisch zu verwenden, im Schlachthaus kein Tier mit gebrochenen Beinen oder einer Hirnkrankheit zu schlachten, kein Vieh auf Karren dorthin zu bringen, bevor nicht festgestellt wurde, was für eine Krankheit es hat, und im Schindhaus nur Tiere, die mit Wurmeiern befallen sind, zu schlachten. Vom 2. Februar bis zum 24. August dürfen keine Stiere geschlachtet werden. Nur Fleisch, das die Fleischbeschauer kontrolliert haben, darf zerteilt werden.

  • Shelfmark: STAW B 2/3, S. 403 (Eintrag 6)
  • Date of origin: 1479 November 6
  • Transmission: Eintrag
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 23.0 × 34.0
  • Language: German
  • Scribe: Georg Bappus

Ähnliche Bestimmungen zum Schutz der Konsumenten hatten Schultheiss und Rat von WinterthurPlace: Organisation: bereits um die Mitte des 15. Jahrhunderts erlassen (SSRQ ZH NF I/2/1 76-1). Verkauften Metzger Ware, die nicht durch die Fleischschätzer kontrolliert worden war, oder lagerten neue ein, bevor sie die alte verkauft hatten, wurde ihnen eine Busse auferlegt. Wenn sie den geforderten Eid verweigerten oder mit Wurmeiern befallenes Fleisch in Umlauf brachten, drohte ihnen ein lebenslanges Berufsverbot in der Stadt (STAW B 2/5, S. 341-342, 375; SSRQ ZH NF I/2/1 157-1).

Edition Text

[Marginal note on the left margin:]
MetzgerOrganisation:
Die metzgerOrganisation: swerent, actum an sambstag
post omnium animarum, anno etcAbbreviation lxxviiij
Date of origin: 6.11.1479
:

Kein vech ze kouffen, da der brest sig und da die weiden zesamen stossent.
Kein kalb, es sig dan dry wu̍chigAge: 3 weeks und nit darunder, dem sollen sy nachfragenUncertain readinga.
Keiner kuͦ uter abzehauen und dem pfaren die hoden, biß das geschaͤttz ist.
Kein schwin zemetzgen, das unsuber sig, und daz fleisch in wurst und
kein ander fleisch darin zebruchen.

Kein bein bru̍chel, hirnwuͤttig ze metzgen in der metzi und kein
vich uff karren ze fuͤren in die metzgi, es sig dan besehen, was
gebrestens es hab.
Und soͤllen keinerley usswendig der metz im schindhus
stēchen, anders dan fieniUncertain readingb.

Item sy sollen von liechtmeß biß BarthlomeiPerson: Date: 2. February – 24. August kein pfarren metzgen,
aber von BarthlomeiPerson: biß liechtmeßDate: 24. August – 2. February moͤgen sy die metzgen.
Und
soͤllen kein fleisch hauen, die fleisch schaͤtzer habint es dan vor geschaͤtzt.

Notes

  1. Uncertain reading.
  2. Uncertain reading.