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SSRQ ZH NF I/2/1 100-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, by Bettina Fürderer

Citation: SSRQ ZH NF I/2/1 100-1

License: CC BY-NC-SA

Bestrafung der Missachtung von Gerichtsurteilen in Winterthur

1470 July 14.

Schultheiss und Rat von Winterthur ordnen an, dass jemand, der vor Gericht geht und das Urteil missachtet, in Turmhaft genommen und nach ihrem Ermessen bestraft werden soll.

  • Shelfmark: STAW B 2/2, fol. 19r (Eintrag 2)
  • Date of origin: 1470 July 14
  • Transmission: Eintrag (A 1)
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 24.0 × 32.0
  • Language: German
  • Scribe: Georg Bappus

  • Shelfmark: STAW B 2/3, S. 87 (Eintrag 6)
  • Date of origin: 1470 July 14
  • Transmission: Eintrag (A 2)
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 23.0 × 34.0
  • Language: German
  • Shelfmark: winbib Ms. Fol. 27, S. 409 (Eintrag 1)
  • Date of origin: mid 18. c.
  • Transmission: Abschrift (nach A 1)
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 24.0 × 35.5
  • Language: German

Der Gerichtsstab symbolisierte die richterliche Gewalt. Gelöbnisse vor Gericht wurden durch Berühren des Gerichtsstabs vollzogen und die Nichteinhaltung sanktioniert, vgl. Müller 1976, S. 33-46, 79-83, 93-94. Auch bei Handänderungen erfolgte die Übergabe des Objekts durch das Ergreifen des Gerichtsstabs seitens der Verkäuferin oder des Verkäufers, vgl. beispielsweise SSRQ ZH NF I/2/1 26-1; SSRQ ZH NF I/2/1 258-1; Müller 1976, S. 12-25, 33-46, 74-75.

Mit der vorliegenden Verordnung korrespondiert der Ratsbeschluss vom 22. Mai 1489, dass ein Schuldner, der «umb gichtige schuld bezalung ze tuͦnd verheißt und das an stab gelopt» hatte, aber nicht fristgemäss seine Schulden bezahlte oder Pfänder stellte, wegen seines Ungehorsams und der nicht eingehaltenen Verpflichtung bis zur Bezahlung in Turmhaft genommen und zusätzlich bestraft werden sollte (STAW B 2/2, fol. 40v; STAW B 2/5, S. 363).

Der Stadtschreiber trug den vorliegenden Beschluss in ein weiteres Ratsbuch ein (STAW B 2/3, S. 87). Unter der Überschrift «Wie die gelüpten an stab beschehen und was, der sollich gelübd bricht, zu buß verfallen ist» wurde er auch in das von Gebhard HegnerPerson: angelegte Kopial- und Satzungsbuch aufgenommen, das nur in einer Anschrift des 18. Jahrhunderts überliefert ist (winbib Ms. Fol. 27, S. 409).

Edition Text

[Marginal note on the left margin:]
Grichtzstab

Item welher an des gerichtz stab griffet, a–umb was sach istText variant in STAW B 2/3, S. 87: worumb das ist–a,
das sol ein yettlicher halten. Welher das u̍bersehe, den wellen
min herren in ein thurn legen lǎussen b–und in strǎff nemen, als
sy bedunckt
Omitted in STAW B 2/3, S. 87
–b.
Actum c–von schulthsschultheis und raͤtenOrganisation: Omitted in STAW B 2/3, S. 87–c an sambstag
vor MargrethePerson: , anno etcAbbreviation lxx
Date of origin: 14.7.1470
.

Notes

  1. Text variant in STAW B 2/3, S. 87: worumb das ist.
  2. Omitted in STAW B 2/3, S. 87.
  3. Omitted in STAW B 2/3, S. 87.