SSRQ ZH NF II/11 90-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, by Ariane Huber Hernández and Michael Nadig
Citation: SSRQ ZH NF II/11 90-1
License: CC BY-NC-SA
Gemeinde- und Holzordnung von Höngg
1576 November 3.
Metadata
- Shelfmark: StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 1-12
- Date of origin: 1576 November 3 Transmission: Original
- Substrate: Pergament
- Format h × w (cm): 14.5 × 31.0
- Language: German
-
Edition
- Stutz, Rechtsquellen, S. 51-58
Additional Filiations
- Shelfmark: StAZH A 126, Nr. 66
- Date of origin: 1576 November 3 Transmission: Entwurf, Heft (6 Blätter)
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 17.0 × 32.5
- Language: German
- Shelfmark: StAZH G I 4, Nr. 106
- Date of origin: 1576 November 3 Transmission: Zeitgenössische Abschrift, Heft (6 Blätter)
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 22.0 × 33.0
- Language: German
- Shelfmark: StAZH G I 33 a, S. 1477-1488
- Date of origin: 1654 Transmission: Abschrift (Grundtext)
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 22.0 × 33.0
- Language: German
Comments
Bei dem vorliegenden Stück handelt es sich um die Originalausfertigung, die für die Edition von Stutz damals nicht gefunden werden konnte (Stutz, Rechtsquellen, Nr. 15, S. 51-58). Laut Sibler wurde das Original 1943 wieder gefunden und befindet sich seither im Bestand des Gemeindearchivs HönggPlace: im Stadtarchiv ZürichPlace: (Sibler 1998, S. 295). Es handelt sich um ein Pergamentheft von 14 Seiten. Ein Nachtrag vom 11. August 1597 erhöht die im Artikel 11 auf neun Angster festgesetzte Busse für Schädigungen durch das weidende Vieh auf zehn Schilling (StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 12-13). Ein zweiter Nachtrag von 1624 setzt den zu Unrecht gestrichenen Artikel 22 über die Nutzung der Eicheln wieder in Kraft (StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 13). Die Bestätigung und Erläuterung der Dorfordnung vom 11. Dezember 1610 (StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 15-21; Edition: Stutz, Rechtsquellen, Nr. 19, S. 64-66) sowie verschiedene weitere Nachträge und Erläuterungen vor allem zur Holznutzung aus dem späten 17. und frühen 18. Jahrhundert (StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 23-27; StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 27; StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 28; StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 29-30; StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 31) befinden sich auf nachträglich im Heft eingebundenen Papierseiten. Die Dorfordnung von 1610 lag Stutz dementsprechend ebenfalls nicht im Original vor, weshalb er sie nach der Abschrift im Stiftsprotokoll von Johann Jakob FriesPerson: wiedergab (StAZH G I 33 a, S. 1490-1496).
Die Passagen, die in der vorliegenden Edition als Auslassungen im Entwurf (StAZH A 126, Nr. 66) angegeben werden, finden sich dort meist an den Rändern als Hinzufügungen von anderer Hand, was den Redaktionsprozess erkennen lässt. Verglichen wurde die Ausfertigung mit der ältesten Redaktionsstufe.
Edition Text
Zuͦ wüßen und khundt syge mëngklichem hiemitt. Nachdem die ersammen ein gantze gmeind zuͦ HönggPlace: Organisation: den edlen, vesten, frommen, fürsichtigen, wyßen herren burgermeister unnd rath der statt ZürichPlace: Organisation: , mynen gnedigen herren, fürbringen laßen, wie sy zuͦ nutz, wolfart unnd guͦtem inen und iren nachkommen allerleyg ordnungen gestellt, damitt under inen jederzyt inn der gmeind gmeinem guͦt wol gehußet, ouch anndere sachen ordenlichen verwalten werdint, mitt underthenigem pitten, inen dieselben zuͦbestedten. Unnd nuͦn wolgenannt myn gnedig herren sölliche ir, der gmeind, gestellte artickel und anndere ire beschwerden durch ire lieben mittrëth, die edlen, frommen, vesten, fürsichtigen, wyßen herrn Johannsen BraͤmenPerson: , alt burgermeister, meister Casparn TommanPerson: , buwmeister, und meister Felixen SprüngliPerson: , beid der zyt a–nüw und altText variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: alt und nüw–a vögt zuͦ HönggPlace: , sodënne juͦngkher Hans Willpert ZollernPerson: unnd jungkher Hanns Uͦlrichen GrebelPerson: 1, besichtigen laßen b–mitt bevelch, was sy vermeinend, inen umb jede sach zuͦbewilligen syn, dasselbig in schrifft zuͦvergryffen unnd an sy, myn herren, ze bringen. Dem gedachte myn herren, die verordneten, statt gethaan unnd einer gemeind zuͦ HönggOrganisation: volgende artickel gestelt, welliche nachgents von vilgemelten mynen gnedigen herren von oberkheits wegen, nach dem sy dieselbigen ouch abgehört, confirmiert unnd bestettiget worden, dergstallt,Text variant in StAZH A 126, Nr. 66: unnd dieselben darinne nüdt unzimlichs ald unbillichs befunden. Habent vermelte myn gnedig herren uff jetztgesagter irer beiden mittrëthen gegëbenen bericht vil benanter gmeind zuͦ HönggOrganisation: selbige gestellten ordnungen von oberkeits wëgen bestettiget und confirmiert und wellent–b das dem allem von mencklichem styf glëpt unnd nachgangen werde. c–Doch das ein gmeind zuͦ HönggOrganisation: über hienach bestimpte buͦßen dheine anndere buͦßen, was nit allte grëchtigkeiten, unnder inen selbs ufzuͦsetzen gwallt ald fug haben, sonders, so sy zuͦ schirm irer guͤteren oder and[p. 2]Page breakerer dinngen eines banns unnd straffen notwëndig, dasselbig one vorwüßen unnd bewilligung irer obervögten (wer die je zun zyten sind) nit für hand nemmen.Omitted in StAZH A 126, Nr. 66–c Und luͦthend die bewilligeten artickel von einem an den anndern also.
11. XAddition on the left marginp3 Hienebent aber die zwölffAmount: 12 sampt dem weybel jeder inn sonderheit für sich selbs durch das gantz jar zuͦ den raͤben unnd annderen guͤteren Text variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: guͦtq sorg haben. r–Unnd wellicheße vech dar inne ergriffen, so schaden thete, der soll von jedem houpt nün angsterCurrency: 9 angster zuͦ buͦß gëben, es möchte aber der schaden so groß syn, man wurde inn höher unnd wyter straffenText variant in StAZH A 126, Nr. 66: damit kein vech schaden darinn thüge by nün angsterenCurrency: 9 angster buͦß, ouch darnach der schaden ist.–r, welliche buͦß, so die vom weybel geleidet wirt, dem vorster nach alltem bruch unnd harkommen zuͦstendig syn Text variant in StAZH G I 4, Nr. 106: solls.
t
Actum sampstags, den dritten tag wintermonats, anno 1576Date of origin: 3.11.1576, presentibusIn the original: pnts herr burgermeister KambliPerson: unnd beid rethOrganisation: .
Stattschryber zuͦ ZürichPlace: scripsitIn the original: sßt
Notes
- Text variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: alt und nüw.↩
- Text variant in StAZH A 126, Nr. 66: unnd dieselben darinne nüdt unzimlichs ald unbillichs befunden. Habent vermelte myn gnedig herren uff jetztgesagter irer beiden mittrëthen gegëbenen bericht vil benanter gmeind zuͦ HönggOrganisation: selbige gestellten ordnungen von oberkeits wëgen bestettiget und confirmiert und wellent.↩
- Omitted in StAZH A 126, Nr. 66.↩
- Omitted in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488.↩
- Omitted in StAZH G I 4, Nr. 106.↩
- Omitted in StAZH A 126, Nr. 66.↩
- Text variant in StAZH A 126, Nr. 66: den zwölffenAmount: 12.↩
- Text variant in StAZH A 126, Nr. 66: zwenAmount: 2 dorffmeyger sölend.↩
- Text variant in StAZH A 126, Nr. 66: sol das durch die dorffmeyger beschechen.↩
- Text variant in StAZH A 126, Nr. 66: werdind.↩
- Text variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: flyssig.↩
- Omitted in StAZH A 126, Nr. 66.↩
- Text variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: dessglychen zuͦ lauffen.↩
- Omitted in StAZH A 126, Nr. 66.↩
- Text variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: unablesslicher.↩
- Addition on the left margin.↩
- Text variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: guͦt.↩
- Text variant in StAZH A 126, Nr. 66: damit kein vech schaden darinn thüge by nün angsterenCurrency: 9 angster buͦß, ouch darnach der schaden ist.↩
- Text variant in StAZH G I 4, Nr. 106: soll.↩
- Addition below the line in a later hand: Dißer buͦß ist gesterckeret und jetzt vom houbt 10 Currency: 10 shillings vermög eines articels, so zuͦ end verzeichnet.↩
- Omitted in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488.↩
- Omitted in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488.↩
- Text variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: angentz.↩
- Omitted in StAZH A 126, Nr. 66.↩
- Text variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: sol.↩
- Text variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: für.↩
- Text variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: verzert und verbrucht.↩
- Text variant in StAZH A 126, Nr. 66: iren gebürenden.↩
- Omitted in StAZH A 126, Nr. 66.↩
- Text variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: inn allweg schuldig.↩
- Omitted in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488.↩
- Uncertain reading.↩
- Deletion in a later hand.↩
- Text variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: uffsetzen.↩
- Text variant in StAZH A 126, Nr. 66: ouch nütt darfür zuͦgëben schuldig syn.↩
- Text variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: glichheit.↩
- Text variant in StAZH G I 4, Nr. 106: Und.↩
- Text variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: werden.↩
- Text variant in StAZH G I 4, Nr. 106: geleidet werde. Text variant in StAZH G I 33 a, S. 1477-1488: abgestrafft und gebuͤßt werde.↩
- Text variant in StAZH A 126, Nr. 66: der gebür nach.↩
- Im Entwurf (StAZH A 126, Nr. 66) fehlten Johannes BrämPerson: , Hans Wilpert ZollerPerson: und Hans Ulrich GrebelPerson: zunächst und wurden erst nachträglich eingefügt.↩
- Diese Zahl wurde später auf sechs reduziert, vgl. den Kommentar zu SSRQ ZH NF II/11 96-1.↩
- Das Zeichen sowie eine Bemerkung am Rand weisen darauf hin, dass diese Busse durch einen Nachtrag auf zehn Schilling erhöht wurde (StArZH VI.HG.A.1.:1, S. 12-13). Im vorliegenden Pergamentheft ist der Nachtrag auf den 11. August 1597 datiert, während laut der Abschrift im Stiftsprotokoll die Erhöhung am 11. April 1597 stattfand (StAZH G I 33 a, S. 1489).↩
- StArZH VI.HG.A.1.:1., S. 13.↩
- Hier endete ursprünglich der Entwurf (StAZH A 126, Nr. 66). Die folgenden Artikel wurden dort von anderer Hand nachgetragen.↩
- Dieser Artikel steht im Entwurf (StAZH A 126, Nr. 66) erst nach Artikel 27.↩
- Diese Ordnung konnte nicht gefunden werden.↩
Regest