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SSRQ ZH NF II/11 150-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, by Ariane Huber Hernández and Michael Nadig

Citation: SSRQ ZH NF II/11 150-1

License: CC BY-NC-SA

Entscheid von Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich, dass der Abt von Wettingen den Leuten von Höngg keine neuen Belastungen aufdrängen soll

1715 May 16.

Dem Prälaten von Wettingen, der nach dem Verweis wegen des von ihm geforderten zu hohen Lehenschillings seine diesbezüglichen Befugnisse darlegen will, soll angezeigt werden, dass er seine Lehen nach alter Form, ohne Neuerungen oder Steigerungen, verleihen soll wie seine Vorgänger. Dann sei man auch geneigt, ihn in seinen Rechten zu schützen. Die Obervögte von Höngg sollen die Leute von Höngg an der Gemeindeversammlung daran erinnern, dass sie von ihren Lehenherren keine neuen Belastungen akzeptieren sollen. Wenn ein Lehen ledig wird, haben sie sich bei den Obervögten zu melden und deren Rat einzuholen.

Die Stadt ZürichPlace: schützte die Rechte des Klosters WettingenPlace: Organisation: in ihrem Herrschaftsgebiet in der Regel, auch über die Reformation hinaus (vgl. SSRQ ZH NF II/11 52-1). Anlass des vorliegenden Ratsentscheids war ein Streit vom 2. Oktober 1714 um ein WettingerPlace: Lehen, das zunächst vom Abt von WettingenPlace: dem Erben des bisherigen Lehensmanns versprochen worden war, dann aber doch um die Zahlung einer Gebühr von 100 Gulden einem anderen verliehen wurde, weshalb sich der Geprellte, der für die Anwartschaft auf das Lehen ebenfalls bereits eine Zahlung geleistet hatte, beim ZürcherPlace: RatOrganisation: beschwerte (StAZH C II 10, Nr. 1737 b).

Edition Text


Donstags, den 16ten mayDate of origin: 16.5.1715,
prntbpresentibus herren burgermeister HoltzhalbPerson:
und beid räth
Organisation:

[...]Editorially irrelevant
[p. 174]Page break[p. 175]Page break
Dem hrAbbreviation prelaten zu WettingenPlace: ,
welcher sich über den bey letstmahliger
hinleihung eines lehens zu HönggPlace: wider
bisharige übung abgefordereten allzuhohen lehenschilling von 100 Currency: 100 guilders , da sonsten
nur 15 Currency: 15 lb vordeme bezahlt worden,
und deßnahen an ihne abgegebenen
verweis entschuldiget und die hierum
vermeinend habende befugsame darthun
will, ist in antwort seines schreibens
widrumb anzuzeigen, daß mghAbbreviation sich
versehen, er werde könfftighin dergleichen
lehen nach alter formb und übung ohne
einich vornehmende neüwer- oder steigerung
verleihen, gleich seine vorfahren auch gethan, da man dan auch geneigt sein werde,
ihne bey allen seinen habenden rechten ze
schirmben.
Beinebends aber ist denen hherren obervögten
zu HönggPlace: eine erkantnuß, umb selbige
etwas bey einer haltender gemeind
ablesen zelaßen, zuzestellen, daß alle
lehenleüth in selbiger gemeind erinneret
sein sollen, sich von denen lehenherren bey
hinkönfftiger entpfahung ihrer lehen
keine neüwerliche beschwehrden auftringen zelaßen oder sonsten ohngewohnliche große verehrungen zethun bey
zuerwarten habender oberkoberkeitlicher strâf,
so sie deme zuwieder thäten. Hingegen
aber sollen sie sich, wen ein lehen ledig wird, [p. 176]Page break
bey denen hherren obervögten gebührend anzumelden und daselbsten rath ihres verhaltens
einzuhollen. a

Notes

  1. Deletion, uncertain reading: Üb.