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SSRQ ZH NF II/11 139-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, by Ariane Huber Hernández and Michael Nadig

Citation: SSRQ ZH NF II/11 139-1

License: CC BY-NC-SA

Verkauf eines Viertels des kleinen Zehntens von Höngg an die Gemeindegenossen von Höngg

1682 July 6.

Die Pfleger, der Verwalter und das Kapitel des Grossmünsterstifts beurkunden, dass sie die Quart des kleinen Zehntens den Gemeindegenossen von Höngg auf Vermittlung von Bürgermeister Hans Heinrich Escher um 300 Pfund verkaufen, nachdem es wiederholt zu Streitigkeiten zwischen dem Stiftshofmeier und den Gemeindegenossen beim Einzug des Zehntanteils gekommen ist. Die Beschaffenheit des besagten Zehntviertels ist im Urbar von 1644 in einer neuen Beschreibung erläutert worden. Die Gemeindegenossen sind von künftigen Forderungen des Stifts frei und ledig. Die Pfleger siegeln mit dem Siegel des Stiftspflegeramts. Die Stiftspfleger und das Kapitel des Grossmünsters werden namentlich genannt.

  • Shelfmark: StArZH VI.HG.A.3.:18
  • Date of origin: 1682 July 6
  • Transmission: Original
  • Substrate: Pergament
  • Format h × w (cm): 63.5 × 19.0
  • 1 seal:
    1. Stiftspfleger des GrossmünstersPerson: , wax in a wooden box, round, sealed on a parchment tag, polished
  • Language: German
  • Scribe: Hans Rudolf Müller, Stiftsschreiber

  • Shelfmark: StAZH G I 7, Nr. 193
  • Date of origin: 1682 July 6
  • Transmission: Entwurf (Einzelblatt)
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 22.0 × 33.0
  • Language: German
  • Scribe: Hans Rudolf Müller, Stiftsschreiber

Die Zehntrechte in HönggPlace: waren zwischen dem GrossmünsterOrganisation: und dem Kloster WettingenPlace: Organisation: aufgeteilt (SSRQ ZH NF II/11, Nr. 59). Seit dem 16. Jahrhundert wurde der Einzug des kleinen Zehntens allgemein schwieriger und konfliktreicher, weil die Nutzungsformen der Güter sich wandelten und oft umstritten war, unter welchen Bedingungen von welchen Gütern welcher Zehnten geschuldet wurde (Köppel 1991, S. 383-387, 411-412; für AlbisriedenPlace: vgl. SSRQ ZH NF II/11, Nr. 74). In HönggPlace: wurde beispielsweise am Maiengericht von 1641 ein Streit um den kleinen Zehnten von einer Wiese verhandelt (SSRQ ZH NF II/11, Nr. 115). Mit der vorliegenden Urkunde verkaufte das GrossmünsterOrganisation: seinen Anteil am kleinen Zehnten der Gemeinde HönggPlace: Organisation: . Die Rechte am grossen Zehnten blieben hingegen sowohl für WettingenOrganisation: als auch für das GrossmünsterOrganisation: bestehen und wurden erst im 19. Jahrhundert im Zug der Aufhebung der Feudallasten abgelöst (Sibler 1998, S. 263-267).

Edition Text


Wir, endtsbenanten verordneten pfläger sampt dem verwalter und gantzem capitul der loblloblichen stifft zu dem Großen MünsterPlace: Organisation: in der statt ZürichPlace: , bekennend und thund khundt
offenbahr allermengklichem hiemit, daß, nachdem die zythar zwüschent unserem hoffmëyer zu HönggPlace: und etlichen gemeindtsggmeindsgnossen alda, welliche die quart deß kleinen zeendens ab gewüssen specificierten stuckhen unserer stifft zu entrichten
schuldig sind, wegen inzug desselben villerlei strytigkeiten und misshellung sich zugetragen, wie umb khunfftiger a–besorgender mehrer uneinigkheit und hingegen pflantzungOmitted in StAZH G I 7, Nr. 193, S. 1–a mehrer einigkheit willen gedachten unseren vierten theil deß kleinen-
zeendens zu HönggPlace: , wie sollicher in der anno 1644Date: 1644 ernüwerten beschrybung und urbario1 von stuckh zu stuckh erlütert worden, uff hochansehenlich vermittlung herren burgermeister Hanß Heinrich EschersPerson: einer ehrsammen gmeind HönggPlace: zekauffen
gegeben umb drühundert pfundt guter der statt Zürich müntz und währungCurrency: 300 lb of Zurich.
Wann nun wir umb bemelte summ allso bahr ußgericht und bezalt worden sindAddition above the lineb, so sagend wir bemelte gmeind HönggPlace: deßhalben gentzlich quitt, frey und ledig,
also und dergestalten, daß ein gmeind HönggPlace: nun hinfür bemelte quart deß kleinen-zeendens rüwig inhaben und besitzen möge von unß und auch mennigklich von unsertwegen ohn verhinderet, da wir dann unß für unß und unsere
nachkhommende an der stifft aller rechtsamme und ansprach hieran gentzlich wolend entzihen und begeren haben.
Und deßen zu wahren urkhundt und gezügnuß habent wir mehrbemelter gmeind HönggPlace: diseren brieff, mit unser stifft
gemeinem pflagerampts ynsigel verwahrt, zustellen laßen, den 6ten julii im jahr nach der gebuhrt Christi, c–unsers lieben herren und heilandtsOmitted in StAZH G I 7, Nr. 193, S. 1–c, gezellt sechszehen hundert achtzig und zwey jahrDate of origin: 6.7.1682. Unser, der pflägeren, nammen
sind: Hanß Heinrich WüstPerson: und Melchior HoffmeisterPerson: , beid zunfftmeister und deß kleinen rathsOrganisation: , Felix ZimmermanPerson: und Rudolff KöllikherUncertain readingdPerson: , beid deß grossen rathsOrganisation: . Und unser, deß capituls, nammen sind: Hanß Heinrich ErniPerson: , pfahrer zum Großen
Münster
Place:
, Rudolff WirthPerson: , verwalter der stifft, Hanß Caspar SchwyzerPerson: , professor linguæ græcæ, Hanß Heinrich LavaterPerson: , medmedicinæ doctor und professor physices, Hanß Heinrich HeideggerPerson: , doctor und professor s sæsanctissimae theologiæ, Johann LavaterPerson: , profprofessor philosophiæText variant in StAZH G I 7, Nr. 193, S. 2: libliberalium artiume,
Johanes MüllerPerson: , professprofessor s sæsanctissimae theologiæ, Hanß Ulrich BulotPerson: , archidiacon, Hanß Conradt WirthPerson: , archidiacon, Hanß Jacob UlrichPerson: , pfahrer zu den PredigernPlace: , BodmerPerson: , cammerer, und Hanß Jacob KollerPerson: , großkäller.
[Signature:]
Hanß Rudolff MüllerPerson: ,
stifftschryber, sstscripsitOmitted in StAZH G I 7, Nr. 193, S.2f
[fol. v]Page break
[Dorsal notation on the reverse side:]
Cohr herren kleinnen zeheten
halber

Notes

  1. Omitted in StAZH G I 7, Nr. 193, S. 1.
  2. Addition above the line.
  3. Omitted in StAZH G I 7, Nr. 193, S. 1.
  4. Uncertain reading.
  5. Text variant in StAZH G I 7, Nr. 193, S. 2: libliberalium artium.
  6. Omitted in StAZH G I 7, Nr. 193, S.2.
  1. Es handelt sich vermutlich um die Beschreibung des in den Stiftsmeierhof gehörenden kleinen Zehntens von HönggPlace: , StAZH G I 6, Nr. 131.