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SSRQ ZH NF II/11 131-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, by Ariane Huber Hernández and Michael Nadig

Citation: SSRQ ZH NF II/11 131-1

License: CC BY-NC-SA

Einzugsbrief für die Gemeinde Unterstrass sowie Ratserkenntnis betreffend das Einzugsgeld von Bürgern Zürichs

1671 August 9 – 1672 June 10.

Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich erteilen der Gemeinde Unterstrass auf deren Bitte einen neuen Einzugsbrief mit erhöhten Gebühren, die entsprechend der territorialen Herkunft der Zuzüger festgesetzt werden (Art. 1-3). Ebenfalls geregelt wird die Entscheidungsbefugnis bei der Niederlassung Fremder von ausserhalb der Eidgenossenschaft (Art. 2), die Einzugsgebühr und das Nutzungsrecht an der Allmende von im väterlichen Haushalt lebenden Söhnen (Art. 4), ferner die namentlich von Zuzügern von ausserhalb des Zürcher Herrschaftsgebiets zu erfüllenden Anforderungen (Art. 5, 6), die Aufsicht über die Haushaltsführung der Gemeindegenossen und der Umgang mit wirtschaftlich Geschädigten (Art. 7), das Anrecht auf Niederlassung und Allmendnutzung bei Verkauf (Art. 7, 8), Teilung (Art. 9) oder Leihe von Häusern (Art. 10), die Handhabung im Zusammenhang mit zurückkehrenden ehemaligen Gemeindegenossen (Art. 10) sowie die Verwendung der Einzugsgelder und die darüber zu führende Rechnung (Art. 11). Die Aussteller siegeln mit dem Sekretsiegel. Im Folgejahr wird über den Artikel betreffend das Einzuggeld von Zürcher Bürgern (Art. 1.2) nach einer Beschwerde der Gemeinde Unterstrass befunden und diesbezüglich eine detailliertere Bestimmung erlassen, die der unterschiedlichen Beanspruchung der Allmende mit einer abgestuften Einzugsgebühr Rechnung trägt.

  • Shelfmark: StAZH A 99.5, Nr. 139
  • Date of origin: 1671 August 9 – 1672 June 10 (Der Einzugsbrief datiert vom 9. August 1671, die Ratserkenntnis vom 10. Juni 1672)
  • Transmission: Original, Heft (4 Blätter)
  • Substrate: Pergament
  • Format h × w (cm): 23.0 × 29.5
  • 1 seal:
    1. Stadt ZürichPerson: , wax in a wooden box, round, sealed on a cord, polished
  • Language: German

  • Shelfmark: StAZH A 99.5, Nr. 138
  • Date of origin: 1671 August 9 – 1672 June 10 (Der Einzugsbrief datiert vom 9. August 1671, die Ratserkenntnis vom 10. Juni 1672)
  • Transmission: Abschrift, Heft (5 Blätter)
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 21.0 × 33.5
  • Language: German

  1. Gleiche Hand und Tinte für Einzugsbrief (Teil I) und Ratsbeschluss (Teil II) lassen vermuten, dass deren Ausfertigung gleichzeitig erfolgt ist.

  2. Bürgermeister und Rat folgten mit den Artikeln 1-3 den Empfehlungen der verordneten Rechenherren (SSRQ ZH NF II/11 130-1, Art. 1-3), die sie mit einem Gutachten über die von der Gemeinde erbetene Erneuerung des Einzugsbriefs betraut hatten (SSRQ ZH NF II/11 129-1). Während die Art. 4 und 8 das Resultat einer von den Rechenherren gewünschten Ratserkenntnis darstellen (SSRQ ZH NF II/11 130-1, Art. 4-5), entsprechen die Art. 5-7 und 9-11 Bestimmungen, die bereits im Einzugsbrief vom 5. März 1621Date: 5.3.1621 enthalten waren (StAZH A 99.5, Nr. 134; vgl. auch SSRQ ZH NF II/11 129-1, Anm. 1).

Edition Text


Wir burgermeister und rath der
statt ZürichPlace:
Organisation:
thuͦnd khund mengklichem mit dißerem
brieffe, daß unß die ehrsammen, unßere lieben gethröüwen,
ein gantze gemeind ald wacht an der Underen StraaßPlace: Organisation: durch einen
ußschuß fürbringen laßen, wiewolen wir verschinner jahren sy
mit bestimmung eins gewüßen ynzug-gellts und anderen guͦtten
ordnungen betrachtet, habind sy doch die zytharo erfahren müßen,
daß wegen ihres zimmlichen gmeinwerchs und nächster gelegenheit
ihrer gmeind an unßer statt und daß in derselben das jennige, was
ihnen auß gottes segen wachßt, mit kömmligkeit und guͦttem nutzen
verkaufft, auch sonst täglich ein pfenningCurrency: 1 penny verdienet werden kan, mit
nöüwen ynkömmlingen übersetzt worden und besorglich noch weithers
beschwehrt werden möchtend, dardurch dann nit nur sy in ihren güetteren, sonder auch wir in unßeren höltzeren von denenselben so vill
mehr schadens und verderbens zuͦgewarthen. Weßwegen ihr
underthänige pitt, wir woltind fehrner hierinnen ihr aller nutz und
nothurfft betrachten und sy mit einem stärckeren ynzug-gellt,
auch mehreren gwüßen ordnungen, wie sy sich des einen und anderen
halber zuͦverhalten, glych wie etwan andren nachgelegen gmeinden,
gnädiglich bedencken, damit sy wyters desto baß by einanderen
verblyben und gehusen mögind. Alßo und nach empfangenem
bericht, was gestalten sich ihr gmein guͦtt verbeßeret und gemehret
und was es by ihnen zehusen für gelegenheiten, habend wir angesehen ihr ernstliche pitt, die nach gestalt der sachen zimmlich geachtet,
und darauf ihnen mit erwegenem rath bewilliget und zuͦgelaßen,
auch darby dißeren befelch und folgende ordnung gestellt:

Daß fürohin ein jeder, der zuͦ ihnen ziehen, synen hußhablichen sitz
by ihnen haben und ihrer gerechtigkeiten wie andere ihre ynseßen
fähig und genoß syn will, ihnen zuͦvor ze ynzug-gellt ußrichten
und par bezahlen solle, nammlich: einer, so uß unßeren graffschafften, herrschafften, landen, gerichten und gebiethen ist, viertzig
guldin
Currency: 40 guilders
und unßerem vogt der enden zehen guldinCurrency: 10 guilders zuͦ unßeren
handen für den ynsitz.
[p. 2]Page break
Wann aber unßerer burgeren einer by ihro der gmeind ein hoffstatt, behausung ald güetter erkauffte, der solle ihnen mehr nit alß acht guldinCurrency: 8 guilders
zuͦ ynzug zegeben schuldig und nichts desto weniger aller freyheiten und
genußamminen fähig syn.1

Wellicher aber frömbd und ußerthalb denselben unßeren herrligkeiten
harkommt und doch in der EidtgnoßschafftPlace: erbohren ist, derselben jeder solle
ihro, der gmeind an der Underen StraaßPlace: Organisation: , zuͦvor sibentzig guldinCurrency: 70 guilders of Zurich,
und unßerem obervogt daselbsten alß zuͦ unßeren handen, zuͦ schutz-
und schirm-gellt des nöüwen ynsitzes, auch sibentzig guldinCurrency: 70 guilders of Zurich,
alles unßerer statt ZürichPlace: müntz und währung, bezahlen. Jedoch sollend
sy keine handtwerkslüth noch derglychen frömbde ohne unßere besondere oberkeithliche bewilligung und erlaubnuß zuͦ gmeindtsgnoßen
anzuͦnehmen befüegt syn.2

Und so dann ein frömbder, ußerthalb der EidtgnoßschafftPlace: erbohren, vorgemellter gstalt zuͦ ihnen zezühen begehrte, sollen sy derselben gar
keinen für sich selbs annehmen mögen, sonder unßere begünstigung
darüber erwarthen. Und wofehrn ihnen ein sollichen frömbden ußländischen anzenehmen zuͦgelaßen wirt und sy den guͦttwillig haben
wöllent, alßdann sy mit demselben umb den ynzug überkommen
nach gestalt der sachen und ihrem guͦttbeduncken, jedoch daß sy nit
minder, aber wol mehr alß sibentzig guldinCurrency: 70 guilders forderen und nehmen.
Und wie vill deren einer ihnen zuͦ ynzug-gellt bezahlt, alßo vill soll
er unßerem vogt an der Underen StraßPlace: zuͦ unßeren handen ze schirmgellt und von des nöüwen ynsitzes wegen auch zuͦerleggen schuldig
syn.
Über solch bezahlten ynzug aber niemand wythers weder mit abendtrüncken noch in andern wëg beschwehrt werden.

Mit der erlütherung, wann einer, wohar der joch ist, zuͦ ihnen zücht
und söhne einen oder mehr, die schon in der ehe weren, mit sich brächte, soll
er zwahren für dieselben, so lang sy by ihme in der hußhaltung blybend
und keinen eignen rauch führend, den ynzug zuͦbezahlen nit schuldig,
selbige aber auch so lang keine rechte gmeindtsgnoßen sein, sonder nur
alß knecht geachtet werden. Und so hernach einen sollichen eerb und
[p. 3]Page breakeigen, eerbs-, kauffs- oder auf andere wys ankäme, derselben dann
den ynzug glych wie syn vatter zuͦbezahlen haben.
Für einen jeden ledigen sohn aber, den ein vatter mit sich in die
gmeind zücht, soll er in allem fünff guldinCurrency: 5 guilders und nichts wythers
bezahlen.3

Alles mit dem wytheren anhang, wellich persohnen sy, die ußerthalb
unßeren herrligkeiten (es seige in einer EidtgnoßschafftPlace: ald ußarthalb) erbohren, vorgemellter wys annehmen wurden, sollind sy denselben zuͦ
ihnen zezühen nit bewilligen, sy erzeigind und leggind dann vor allen
dingen dar ihre mann-recht und abscheid, auch brieff und sigel des innhalts,
daß sy fromb, redlich lüth, auch weder sy noch ihre wyber mit keinem
nachjagenden herren behafft und niemands eigen seigen. Deßglychen,
daß an dem orth, da dannen er bürthig, der brauch und das recht
seige, wann er mit tod abgienge, kinder und aber kein guͦtt verließe,4
daß syne gefründten die kind zuͦ ihren handen zenehmen und
ohne anderer lüthen beschwerd zuͦerzühen pflichtig seyen.

Nit weniger sollend sy fürhin keinen mehr, er seye heimbsch ald
frömbd, huß und heimb by ihnen erkauffen laßen, der ald dieselben
könnind dann nach vermög unßers hinvor im truck ußgangenen mandaths5 ihro, der gmeind an der Underen StraaßPlace: Organisation: , oder unsrerem
obervogt der enden gnugsamlich erscheinen, daß sy den kauff zuͦbezahlen habind.

Uff welliche nöüwen und andern ynseßen die ehrbahren und eltisten
in der gmeind ein flyßiges ufsehen haben und mit ernst darob
und daran syn, daß redlich und wol gehuset und aller liederligkeit
by zyten gewehrt werde. Dann ob glych einer ald mehr syn hus
und heimb eintweders durch yngerißene unfähl, es seigent fehljahr, hagel, vych-sterbent, brunst und derglychen (darvon gott
seige) oder sonst von wegen schlechten hushaltens allerdings verkauffen
müeßte, solle doch ein gmeind sich mit denselbigen, wofehrn sy in
der gmeind platz und herberig findend, billich lyden und sy uß [p. 4]Page break
der gmeind nit wysen. Solliche persohnen aber sollend darmit ihr gerechtigkeit in holtz und feld, wunn und weid verwürckt und an der
gmeind weder zuͦmehren noch zuͦminderen haben, so lang bis sy widerumb in der gmeind eigen und eerb erkauffend oder überkomend und
das ynzug-gellt von nöüwem bezahlend.

Item wann einer, der also in die gmeind an der Underen StraaßPlace: Organisation:
gezogen, das jennige, was er erkaufft, nit wenigsts fünff jahrDuration: 5 years lang besetzen, sonder zuͦvor wider verkauffen wurde gegen einem frömbden,
daß derselbe dardurch nit nur syn gmeind-grechtigkeit verwürckt,
sonder auch gar uß der gmeind zezühen haben. Fahls aber ein solcher
das, was er erkaufft, einem gmeindtsgnoßen auch vor verfließung
fünff jahren oder nach verschynung derselben gegen einem frömbden
wider hinweg geben thette, er zwahren in der gmeind, wann er underschlauff findt, wythers geduldet werden, aber nützit zemehren noch
zeminderen, auch einiche nutzbahrkeit nit zuͦgenießen haben, biß er
widerumb eerb und eigen überkommen und den gebührenden ynzug
von nöüwem, benanntlich vollkommen, wann er es gegen einem frömbden verkaufft, so er aber daßelbe einem gmeindtsgnoßen zuͦkauffen
gibt, nur halb, wylen er durch sollichen verkauff keinen frömbden
in die gmeind setzt, bezahlt haben wirt.

Wann auch in einem hus zweyerley oder mehr hus-gsind ald hushalten
werind oder uß einem hus zwo herbergen gemachet wurdend, solle doch
dem hus allein syn grechtigkeit, was daruf gehört wie brüchig, und
fehrners nit gefolgen und werden, inn gestalten, alß ob es nun ein
hußhaltung und die behusung noch unvertheilt und in einer hand were.
Sy sollen auch zuͦ huslüthen mehr stuben nit machen, dann was ein jeder
uff syn eigen volck bedarff.

Und so einer, der in ihrer gmeind geseßen, von ihnen an ein ander
orth zuge und an einem anderen orth ein schrirm- oder dorff-recht
annehmen und darnach sich wider bey ihnen zesetzen begehren wurde,
daß derselbige den ynzug, die viertzig guldinCurrency: 40 guilders ,6 zuͦvor auch widerumb
erleggen oder sy ihne by ihnen wohnen zelaßen nit verbunden syn. [p. 5]Page break
Doch daß die, so uff ihr eigenthumb (das sy vor daselbst hatten) zühen
oder einer ein lehenman daruf setzen wölte, ein solliches ohne beschwerdt
wol thuͦn mögind, und ihnen nützit zegeben schuldig syn, sonder sy dieselben frey und ohne beschwerdt ufzühen laßen.

Und was je zun zyten einer gmeind an der Underen StraaßPlace: Organisation: obgehörter
maßen zuͦ ynzug-gellt gefallt, das sollend sy zuͦ der gmeind nutz anleggen und sonst anderer gstalt nit verwenden, auch darmit solcher gstalten
husen, daß so wir oder unßere obervögt an der Underen StraaßPlace: deßhalb und umb ander ihr gmein guͦtt rechnung begehrten, sy unß die
zuͦgeben wüßind und auch das zethuͦn pflichtig syn sollind.
Hierinnen behalten wir unß bevor, solliches alles zuͦenderen, zuͦminderen
oder zuͦmehren, je nach gestalt der läüffen und unßers guͦttbedunckens,
gethröüwlich und ungefahrlich.
Und deß zuͦ wahrem urkhund, so ist dißer brieff mit unßer statt ZürichPlace:
anhangendem secret-ynsigel verwahrt und der gmeind an der
Underen StraaßPlace:
Organisation:
uff ihr begehren zuͦgestellt worden, mittwuchs, den
neünten tag augstmonath von der geburth Christi, unßers lieben
herren und heilands, gezehlt einthausendt sechshundert sibentzig und
ein jahre.
Date of origin: 9.8.1671 ()
7
Nach deme die gmeind an der Underen StraßPlace: Organisation: in dißem ynzugs-recht
sich deßen beschwehrt, daß sy von einem burger allhie für den vollkommnen ynzug mehr nit alß acht guldinCurrency: 8 guilders forderen solte, da sy doch bißharo vermög eines
anno 1636Date of origin: 1.1.1636 – 31.12.1636 uß oberkeithlichem mittel gemachten güetlichen spruchs fünf
und zwentzig guldin
Currency: 25 guilders
gehabt, mit angelegenlicher pitt, sy by sollichem harkommen, das sy gar nit erhöcht zewerden verlangind, gnädig verblyben zuͦlaßen,8
ist diß begehren für einen ansehenlichen ußschuß zuͦ beßerer erduhr- und berathschlagung gewisen worden. Und alß uff den hüttigen tag myn gnädig
herren den abgefaßten rathschlag angehört und die herren verordaneten in ihrem [p. 6]Page break
fehrneren mundtlichen bericht vernohmen, haben sie sich darüber einhellig
erkhendt, daß es bey dem gemachten rathschlag und darinn begriffener
erlütherung der burgeren ynzug betreffende bestahn und verblyben,
alßo und dergestalten, daß ein allhiesiger burger, welcher in der gmeind
an der Underen StraßPlace:
Organisation:
hauß und heimath kaufen, aber an derselben weidgang und holtz weder theil noch gmein zehaben begehren wurde, nur allein
acht guldinCurrency: 8 guilders , wie von altem har, für den ynzug schuldig; wann aber
einer auch ein haubt vych uff ihren weidgang lauffen laßen thette, derselbe jährlich der gmeind darfür ein halb vierthel kernenVolume: 0.5 quarter spelt of Zurich zegeben haben;
und so einer in all weg ein vollkommner gmeindsgnoß syn wolte, er in allem
fünf und zwentzig guldinCurrency: 25 guilders ynzug-gellt der gmeind bezahlen und
dann aller genoßamminen, recht und gerechtigkeiten in holtz und feld, weidgang und allem übrigen wie ein anderer gebohrner und eingeseßner
gmeindsgnoß fähig syn und derselben theilhafft werden ohne einiche
fehrnere beschwerdt; sy, die gmeind, auch einen sollichen vollkommen einkaufften, gmeindtsgnößigen burger, wann etwas gmeines zuͦberathschlagen, abzereden oder zuͦverliehen ist, auch darzuͦ zeberüeffen haben.
Actum montags, den 10ten juny anno 1672Date of origin: 10.6.1672 (),
presentibus hAbbreviation burgermeister GrebelPerson: und beyd räthOrganisation: .9
Stattschryber
[p. 7]Page break [p. 8]Page break
[Dorsal notation on the reverse side in a hand of the 17th century:]
Original-spruch-brieff
von anno 1672
betreffend der gemeind UnterstraßPlace: Organisation: ynzug

Notes

  1. Deletion: d.
  1. Gegen diese Bestimmung richtete sich die Beschwerde der Gemeinde UnterstrassPlace: Organisation: im darauffolgenden Jahr (vgl. weiter unten, Teil II).
  2. Gemäss Ratsbeschluss vom 19. April 1602Date: 19.4.1602 () waren die Gemeinden um die Stadt nicht befugt, ohne Einwilligung des Rats Handwerker als Gemeindegenossen oder Hintersässen anzunehmen (Exemplar für die Gemeinde UnterstrassPlace: : StArZH VI.US.A.2.:6; ein kürzerer Eintrag befindet sich auch im Stadtschreibermanual: StAZH B II 279, S. 17; Abschriften in mehreren Gemeindearchiven). Auf diesen Ratsbeschluss wird am 3. März 1666 bei einer Zuwiderhandlung in der Gemeinde Fluntern Bezug genommen (StAZH B II 533, S. 46; Regest: QZZG, Bd. 2, Nr. 985). Zur Fortsetzung des Konflikts vgl. StAZH B II 535, S. 15; Regest: QZZG, Bd. 2, Nr. 985.
  3. Der Zürcher Rat folgte diesbezüglich einem Vorschlag der verordneten Rechenherren, die auf die Handhabung in der Gemeinde RiesbachPlace: verwiesen hatten, wo Väter für ihre unverheirateten Söhne 5 GuldenCurrency: 5 guilders Einzugsgeld bezahlten (StArZH VI.RB.A.2.:8).
  4. Hier kürzt der vorliegende Einzugsbrief den ansonsten gleichlautenden Artikel aus dem Einzugsbrief von 1621 um den Einschub: «das dieselben daruß erzogen und erhalten werden möchtenn» (vgl. StAZH A 99.5, Nr. 134, S. 1-2).
  5. Auf das Mandat verweist bereits der Einzugsbrief von 1621, es muss daher älter sein.
  6. Der ansonsten gleichlautende Artikel im Einzugsbrief von 1621Date: 1621 sieht in diesem Fall entsprechend dem gegenüber 1671Date: 1671 tieferen Einzugsgeld lediglich 25 GuldenCurrency: 25 guilders vor (vgl. SSRQ ZH NF II/11 130-1, Art. 1.1).
  7. Dem Eintrag im Manual des Stadtschreibers ist zu entnehmen, dass die Erhöhung des Einzugsgeldes von 25Currency: 25 guilders auf 40 GuldenCurrency: 40 guilders unter der Bedigung bewilligt wurde, dass die Zürcher Bürger entsprechend dem Einzugsbrief von HottingenPlace: des Vorjahres (StAZH A 99.2, Nr. 289) lediglich 8 GuldenCurrency: 8 guilders zu bezahlen hatten (StAZH B II 554, S. 29).
  8. Die Gemeinde beschwerte sich gemäss Eintrag im Manual des Stadtschreibers vom 27. November 1671Date: 27.11.1671 () bei Zunftmeister Bertschinger, Obervogt der Vier Wachten, über den Art. 1.2 des Einzugsbriefs (StAZH B II 554, S. 127), worauf die verordneten Rechenherren am 29. Mai 1672Date: 29.5.1672 () ein Gutachten erstellten. Darin wird auf gütliche Sprüche der Jahre 1630Date: 1630 und 1636Date: 1636 Bezug genommen (StAZH A 149.1, Nr. 100). Am 9. April 1636Date: 9.4.1636 () war es zu einem gütlichen Vergleich zwischen Bürgern der Stadt Zürich, welche Hofstätten und Güter in UnterstrassPlace: gekauft hatten beziehungsweise besassen, und den dortigen Gemeindegenossen gekommen (StAZH W I 1, Nr. 2461). Erstere meinten, Anrecht auf die Benutzung des Gemeindeguts von Unterstrass zu haben. Die Vertreter von UnterstrassPlace: verwiesen dagegen einerseits auf einen vidimierten Spruchbrief, wonach jeder Bürger aus dem NiederdorfPlace: , der sein Vieh wie die Gemeindegenossen von UnterstrassPlace: Organisation: weiden lässt, wie dieselben dem IlanzhofPlace: als jährlichen Lehenszins einen halben Viertel KernenVolume: 0.5 quarter spelt pro Stück Vieh schulde (SSRQ ZH NF II/11 30-1; Regest: URStAZH, Bd. 7, Nr. 9769). Andererseits brachten sie ihren Einzugsbrief vor, der festhält, dass jene, die im Besitz einer ehehaften Haushofstatt in UnterstrassPlace: seien und die gleichberechtigte Nutzung der Allmende begehren, den vollen Einzug von 25 GuldenCurrency: 25 guilders zu entrichten haben (StAZH A 99.5, Nr. 134). Die Position der Gemeinde Unterstrass wurde damals bestätigt, ohne aber den Einzug von 8 Gulden für Stadtbürger zu thematisieren. Aus einem Ratsentscheid vom 3. Februar 1638Date: 3.2.1638 () geht zudem hervor, dass der jeweilige Besitzer des Hauses zur EichPlace: vor dem NiederdorftorPlace: der Gemeinde UnterstrassPlace: Organisation: das Einzugsgeld schuldete (StArZH VI.US.A.2.:8).
  9. Dem Eintrag unter gleichem Datum im Manual des Stadtschreibers kann entnommen werden, dass der Rat ausserdem betreffend den Weidgang im Gebiet von UnterstrassPlace: und den anderen Wachten der Obervogtei im Allgemeinen beratschlagte, wobei namentlich vom Weidgang im RiedPlace: , am ZürichbergPlace: und am GeissbergPlace: die Rede war (StAZH B II 556, S. 169-170). Der Rat betraute darauf Ratsabgeordnete, den Zunftmeister und Stiftspfleger Johann Jakob BodmerPerson: sowie Ratsherrn Heinrich WerdmüllerPerson: damit, unter Beizug der Gemeindegenossen der betroffenen Orte einen Augenschein vorzunehmen, um anschliessend dem Rat eine Erläuterung vorzubringen. Der Konflikt um die Nutzung am GeissbergPlace: zwischen dem GrossmünsterstiftOrganisation: und den Gemeinden OberstrassPlace: und FlunternPlace: beschäftigte den Rat auch noch im Juli 1680Date: July 1680 (StAZH A 149.1, Nr. 111; StAZH A 149.1, Nr. 112).