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SSRQ ZH NF II/11 116-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, by Ariane Huber Hernández and Michael Nadig

Citation: SSRQ ZH NF II/11 116-1

License: CC BY-NC-SA

Ordnung für die Hochwacht auf dem Geissberg

1644.

Geregelt werden unter anderem die Verantwortlichkeit der Gemeinden und der Wachtmeister für den Zustand der Hochwachten, die Anzahl der Besatzung, die Zeiten und die Durchführung der Wache sowie die Wachablösung. Für die Hochwacht auf dem Geissberg sind die Gemeinden Oberstrass, Unterstrass, Wipkingen, Höngg, Schwamendingen, Oerlikon, Seebach, Oberhausen, Opfikon, Wallisellen, Dietlikon und Rieden verantwortlich.

  • Shelfmark: StArZH VI.OS.A.4.:24a
  • Date of origin: 1644 (Undatiert; Datierung auf 1685 aufgrund Archivvermerk (20. Jh.), um 1644 aufgrund StArZH VI.HO.A.1.:13.)
  • Transmission: Original (Doppelblatt)
  • Condition: Wasserflecken
  • Substrate: Papier
  • Format h × w (cm): 21.0 × 33.5
  • Language: German

Das System der Hochwachten, hochgelegenen Alarmposten zur Übermittlung von Feuersignalen, war in BernPlace: seit der Mitte des 15., in der InnerschweizPlace: seit dem 16. Jahrhundert in Gebrauch. In ZürichPlace: erfolgte die Einrichtung wohl in den 1620er Jahren, nachdem Stadtingenieur Johannes HallerPerson: in seinem Defensional von 1620 dies vorgeschlagen hatte (vgl. StAZH B III 301; StAZH PLAN G 19; Peter 1907, S. 25).

Ein mit Bleistift angebrachter Archivvermerk des 20. Jahrhunderts datiert die vorliegende Ordnung vorsichtig auf ca. 1685 unter Verweis auf Vogels Memorabilia Tigurina. In der Überarbeitung von 1845 findet sich dort unter dem Stichwort «Hochwachten» die Angabe, dass 1684 die Hochwachten inspiziert, den Wachtmeistern übergeben und deren Rechte und Pflichten festgelegt wurden (Vogel 1845, S. 296-297, Digitalisat: ETH-Bibliothek Zürich Rar 6616: 2). Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Ordnung gleichzeitig mit der auf 1644 datierten Ordnung für die Hochwacht auf dem ZürichbergPlace: entstanden ist, deren Wortlaut mit dieser identisch ist (StArZH VI.HO.A.1.:13). Die beiden Ordnungen unterscheiden sich lediglich in der Liste der zur Wacht verordneten Gemeinden; für den ZürichbergPlace: betrifft das RiesbachPlace: , ZollikonPlace: , ZumikonPlace: , HirslandenPlace: , WitikonPlace: , HottingenPlace: , DübendorfPlace: , FlunternPlace: , WangenPlace: , BrüttisellenPlace: und BaltenswilPlace: .

Eine detailliertere Ordnung für die Hochwacht auf dem ZürichbergPlace: von 1665 bietet StArZH VI.FL.A.2.:14. Vgl zu den Hochwachten HLS, Hochwachten; Peter 1907, besonders S. 44-65.

Edition Text

Ordnung


Für hernachbeschribne gmeinden, wellichen die
uff dem GeißbergPlace: wol meinlich angesëchne hochwacht
fürohin der kehre nach so tagsDuration: day, so nachtsDuration: night zuͦbestellen
unnd zuͦversëchen obligen thuͦt, waß namlich dieselben
dasëlbsten zuͦgewahren unnd zuͦverrichten.

Erstlich sollend die vorgesetzten der gmeinden mithin zuͦ schouwen,
daß die wachthütten unnd waß darinen ist ungeschännt
unnd unversehrt blybe.

Soll ein jede gmeind uß innen sëlbß erwellen einen
verständigen tugenlichen mann, wellichem die wacht
und waß imme sonntst bevolchen wirt zuͦverthruwen
syge, zuͦ einem wachtmeister.

Die wacht soll uf dißmal bestahn uff 4Amount: 4 mannen,
nammlich dem wachtmeister unnd 3Amount: 3 mannen, die schiltwacht standind.

Soll die wacht morgensDuration: morning und abentsDuration: evening umb 6 uhrenTime: 6:00
uß- unnd angahn.

Soll der wachtmeister der wacht flyßig abwarten,
so lanng eß an synner gmeind zewachen ist, und soll
die by sich habenden dreyAmount: 3 mannen darzuͦ halten, daß
sy alle stundRepeated duration: 1 hour einannderen uff der schiltwacht ablößind
unnd flyßig umb sich schouwind unnd achtung gäbind
uff die führzeichen, auch daß sy an der hütten unnd
waß daran unnd darinen nützit verwahrloßind.

Dass die wächter dem wachtmeister gehorsamm sygind,
flyßig alle stundRepeated duration: 1 hour einannderen uff der schiltwacht
ablößind, auch von der wacht nit wychind, biß daß
sy abgelößt werden.
[p. 2]Page break

Daß uff der wacht kein findthätlichkeit gëgen einanderen
nit gebrucht werde, weder mit worten nach wercken.

Eß soll der abgëhnde wachtmeister dem nechst uff inn
volgenden wachtmeister die wacht ein tagDuration: 1 day zuvor, ehe er
ufzüchen soll, ankünden, unnd wann mann inn ablößt,
so soll er dem, der ablößt, übergëben den schlüßel,
die hütten unnd waß daran unnd darinnen ist,
alleß unversehrt. So aber inn syner wëhrenden wacht
von den synigen were etwaß verbrochen oder verwahrloßet worden, so soll eß dann diesëlbige
gmeind widerumb verbeßeren laßen, und den
darumb ersuͦchen, der eß gethan hat.

Soll der wachtmeister, der ablößt, sich beflyßen,
uff obgedachte stund abzelößen unnd wol inn obacht
nëmmen, waß mann imme übergibt, daß eß unversehrt
syge. Wo aber etwaren etwaß mangel were, soll
er eß an gebürenden orten anzeigen, unnd wo er eß
verschwyget unnd nit anzeigteDamage through tear, uncertain readinga, so muß er eß
inn synem costen wider machen laßen.

Unnd sind diß die uff dem GeißbergPlace: zewachen
verordnete gmeinden inn irer ordnung:

OberstraßPlace:

UnderstraßPlace:

WipchinngenPlace:

HönngPlace:

SchwammendingenPlace: , ÖrlickenPlace: , SeebachPlace: , ObernhußenPlace:

OpfickenPlace:

WallißellenPlace:

DietlickenPlace: , RiedenPlace:
[p. 3]Page break[p. 4]Page break
[Dorsal notation on the reverse side:]
Ordnung
für die hochtwacht uffm
GeißbergPlace:

Notes

  1. Damage through tear, uncertain reading.