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SSRQ ZH NF II/11 100-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, by Ariane Huber Hernández and Michael Nadig

Citation: SSRQ ZH NF II/11 100-1

License: CC BY-NC-SA

Ratserkenntnis wegen den Mählern an den Maiengerichten in Höngg

1592 May 27.

Wegen der hohen damit verbundenen Kosten wurden die Maien- und Herbstgerichte teilweise nicht mehr abgehalten. Die Leute von Höngg haben wie letztes Jahr bei den Obervögten beantragt, das Maiengericht wieder abzuhalten. Die Obervögte hatten das Begehren letztes Jahr abgewiesen und wollen es auch dieses Jahr nicht abhalten. Sie gelangen an Bürgermeister und Rat von Zürich, wie sie sich verhalten sollen. Der Rat entscheidet, dass die Obervögte und das Grossmünsterstift das Maiengericht dieses Jahr wieder wie von alters her abhalten sollen. Sie sollen aber für niemanden, der nicht in offizieller Funktion teilnimmt, die Kosten übernehmen. Wenn weitere Landleute oder Stadtbürger teilnehmen wollen, sollen diese das selbst bezahlen.

Die Verpflegung der Teilnehmer an den Maiengerichten und ähnlichen Gemeindeversammlungen war sehr kostspielig. Mit dem Argument der Kosteneinsparung wurden deshalb immer wieder Massnahmen getroffen. Am 23. Mai 1538 einigten sich das GrossmünsterstiftOrganisation: und die Obervögte von HönggPlace: auf eine Kostenteilung (StAZH G I 103, fol. 31r; Edition: Stutz, Rechtsquellen, Nr. 7, S. 26-27). 1578 erwog das GrossmünsterOrganisation: , wegen der hohen Kosten gleich den ganzen Meierhof zu verkaufen, was ihm vom RatOrganisation: jedoch untersagt wurde (StAZH G I 6, Nr. 27, fol. 5r-v; Teiledition: Stutz, Rechtsquellen, S. 26, Anm. 3). Am 4. Mai 1582 verordneten das StiftOrganisation: und die Obervögte unter anderem, dass der Butterkonsum auf den Gegenwert von 25 Pfund beschränkt werden soll und nur die Richter zu Gast gehalten werden sollen (StAZH G I 29, S. 1058-1061; Edition: Stutz, Rechtsquellen, S. 26-27, Anm. 3).

Auch für andere Anlässe wurden Versuche zur Kostenreduktion unternommen. Zwischen 1530 und 1540 entschieden Bürgermeister und RatOrganisation: , dass bei der Huldigung der Obervögte wieder nur die Kosten für den Pfarrer, die Untervögte, Weibel, Richter und Ehegaumer sowie für zwei bis drei «uss den alten» und gegebenenfalls aus geschäftlichen Gründen anwesende städtische Bürger übernommen werden sollten, nachdem in letzter Zeit verschiedentlich die halben oder sogar die ganzen Kosten aller Teilnehmer übernommen worden waren (StAZH A 42.2.4, Nr. 39; Edition: Zürcher Kirchenordnungen, Bd. 1, Nr. 80, S. 187-188). Ab 1645 verzichtete die Gemeinde EngePlace: aus Kostengründen auf das «sanct JacobsPerson: pott» (SSRQ ZH NF II/11 117-1).

Zu Kostenaufstellungen an solchen Anlässen vgl. SSRQ ZH NF II/11 101-1; SSRQ ZH NF II/11 102-1; SSRQ ZH NF II/11 113-1; SSRQ ZH NF II/11 115-1.

Edition Text


1592Date: 1592
Bekhandtnussen


Als a–inn nechstCorrection above the line, replaces: die jar–a verschinnen jar har hin und wider inn
miner gnedigen herren grichten und gebieten
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nach altem bruch uss allerley eehafften ursachen i–als mit dem besatzung
deß grichts und anderer
dingen wegen
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–i zehallten. Sy aber dasselbig für sich selbs nit thuͦn
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herren bscheids begërt, wie sy sich deß orts halten
k.
Habent daruf wolgenannt myn gnAbbreviation
herren inenAddition above the line by insertion markl, den beiden obervögten zuͦ HönggPlace: , m gwallt geben, das sy mitt sambt den herren
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brüchig, das meyenDate: May gricht zuͦ HönggPlace: hürigs jars
hallten mögend, doch mit dem heitern anhang,
das sy fürAddition above the lineo niemmanden, p
weder soCorrection above the line, replaces: denq von rechts wegen zum meyengricht gehörtr,
die ürten bezalen unnd dheine andere, es sygen glych
burger oder landtlüth, so s–für sich selbsAddition above the line by insertion mark–s darzuͦ kommen möchten, zegast
haben söllint. Ob es aber einer thuͦn wellte, solle
das uss synem eignen seckel beschechen und mynen
herren nit zuͦgerechnet werden.

Actum sambstags, den 27 ten maii anno etcAbbreviation 92Date of origin: 27.5.1592 (). PrtPresentibus
herr burgermeister TommanPerson: unnd beid rethOrganisation: .

Notes

  1. Correction above the line, replaces: die jar.
  2. Addition on the left margin by insertion mark.
  3. Addition above the line by insertion mark.
  4. Deletion: zehallten.
  5. Correction on the left margin, replaces: es syge denn.
  6. Correction on the left margin, replaces: jetzdann die herren obervögt zuͦ HönggPlace: , uff an sy beschechens vilfaltigs nachhin.
  7. Correction overwritten, replaces: e.
  8. Deletion: hürigs jars.
  9. Addition on the left margin by insertion mark.
  10. Deletion: darumb.
  11. Deletion: söllint.
  12. Addition above the line by insertion mark.
  13. Deletion: bevelch
    und.
  14. Addition above the line by insertion mark.
  15. Addition above the line.
  16. Deletion: es sygen glych burger oder anderen.
  17. Correction above the line, replaces: den.
  18. Deletion: end.
  19. Addition above the line by insertion mark.